Collegium Alexandrinum

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Das Collegium Alexandrinum der Universität Erlangen-Nürnberg informiert die Öf­fentlich­keit innerhalb und außerhalb der Universität durch Veranstaltungen mit Be­richten aus For­schung und Lehre an der Friedrich-Alexander-Uni­versität Er­lan­gen-Nürnberg.

Collegium Alexandrinum Erlanger Schloß.jpg
Collegium Alexandrinum
der Universität Erlangen-Nürnberg
Vereinstyp Bildungsverein: „Wissenschaft
für die Öffentlichkeit“
Sitz Erlangen
Bundesland Freistaat Bayern
Land Deutschland
Gründungsjahr 1956
Mitgliederzahl etwa
Vorsitzende
Prof. em. Dr. phil. Dr. med. habil. Renate Wittern-Sterzel
Anschrift Collegium Alexandrinum

c/o Bernhard Wieser Beethovenstraße 9
91052 Erlangen

Telefon (09131) 99 37 50
Mobilfunk: (0163) 419 98 98
Telefax (09131) 97 03 19
E-Mail kontakt@collegium-alexandrinum.de
Webseite http://www.collegium-alexandrinum.de
Spendenkonto Kreis- und Stadtsparkasse Erlangen,

Kontonummer: 60062992
BLZ: 763 500 00
IBAN: DE64 7635 0000 0060 0629 92
BIC: BYLADEM1ERH

Collegium Alexandrinum Logo.png

Träger

Das „Collegium Alexandrinum“ (CA) wird von einem Förderkreis (der Fördergemeinschaft des Collegium Alexandrinum e.V.) unter dem Ehrenvorsitz des Präsidenten der Universität getragen.

  • Prof. em. Dr. phil. Dr. med. habil. Renate Wittern-Sterzel (Geschichte der Medizin), 1. Vorsitzende der Förderergemeinschaft:
Dem Vorstand gehören ebenfalls an:

Leiter der Veranstaltungen

Bernhard Wieser, M.A., ist Leiter der Veranstaltungen.

Finanzierung

Das „Collegium Alexandrinum“ (CA) ist zur Fortsetzung der Arbeit auf Spenden angewiesen. Spenden werden deshalb dankend ent­gegengenommen. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch aus­gestellt.

Geschichte

Das „Collegium Alexandrinum“ (CA) wurde 1956 im Rahmen der Be­mühun­gen um eine zeitgemäße Form des „Stu­dium Generale“ gegründet. Die Entwicklung des „Collegium Alexandrinum“ (CA) ist in zwei historische Abschnitte zu unterteilen:

  • 1956 bis 1968 ein Bildungsprogramm für Erstsemester im Studentenwohnheim
  • seit 1968 universitäre Veranstaltungen für die Öffentlichkeit.

Studium Generale für Erstsemester

Im Jahr 1952 wurden erstmals seit Kriegsende Reformbestrebungen an den westdeutschen Universitäten auf höchster Ebene – der Westdeutschen Rektorenkonferenz und dem Hochschulverband – diskutiert und unter anderem die spezifische Wirkung wissenschaftlicher Gesinnung auf den politischen Stil, die Möglichkeiten staatsbürgerlicher Bildung durch die Wissenschaften und die humane Verantwortung der Universität erörtert; Fragestellungen, die sich auch aus der Reflexion der unrühmlichen Rolle der Hochschulen und vieler Akademiker in der Zeit des Nationalsozialismus zwingend stellten. Auch wurde die Entwicklung in der sogenannten Sowjetischen Besatzungszone mit Besorgnis betrachtet.

Breiten Raum nahmen auf diesen Arbeitstagungen die Beratungen zum Studium Generale ein, die zu zahlreichen Entschließungen und Empfehlungen führten. Eine noch bescheidene Rolle spielten die Studentenwohnheime, obwohl gerade damals die ersten neuen Großprojekte unter der Trägerschaft der Studentenwerke im Bau waren, das größte davon mit fast 300 Plätzen in Erlangen, das später den Namen Alexandrinum erhielt und dessen erster Heimleiter Prof. Hans Lades wurde. Die Wohnheime sollten nicht nur studentische Unterkünfte werden. Es wurde angestrebt, sie in die Universitäts-Reformbestrebungen einzubeziehen. Die in den Heimen gegebene Möglichkeit der Begegnung zwischen Dozenten und Studenten verschiedener Fachrichtungen sollte zur Entfaltung eines akademischen Gemeinschaftslebens genutzt werden. Nach dem Vorbild des Leibniz-Kollegs der Universität Tübingen entstanden an einer Reihe weiterer Hochschulen in etwa vergleichbare Institutionen. Es war das Verdienst von Hans Lades, Modelle entwickelt zu haben, die dem Erlanger Wohnheim Alexandrinum einen ungewöhnlichen Charakter verliehen. Fußend auf dem Prinzip der Selbstverwaltung beschlossen die Heimbewohner eine „Heimverfassung“. Im fünften Jahr dieses Wohnheims, 1956, gründete Lades mit Zustimmung des Senats der Universität ein Collegium für Erstsemester, denen ein Studium Generale angeboten wurde. Die Studienanfänger, die zuerst eine Beratung und Einführung in ihr Fachstudium erhielten, wurden durch die von Universitätslehrern gehaltenen Colloquienreihen der Semesterprogramme in die Sicht anderer Fachbereiche eingeführt. Dabei beschränkte man sich keineswegs auf geisteswissenschaftliche Fächer, sondern Naturwissenschaften, Medizin und Technik wurden in gleichem Umfang berücksichtigt. Exkursionen, Auswärtstagungen und gesellige Veranstaltungen ergänzten das Arbeitsprogramm. Erwähnt werden soll aber noch das zweite Standbein des CA, die ebenfalls 1956 begonnenen Vorstudienkurse für aus der DDR geflüchtete Abiturienten, bei denen es um durch die unterschiedlichen Schulsysteme in West und Ost erforderlichen Wissensergänzungen ging, dabei nicht zuletzt um politische Bildung. Die Teilnahme an dem einjährigen Abiturientenkurs war Vorbedingung für ein Universitätsstudium. Die Teilnehmer waren im Behelfswohnheim am Schloßplatz 3, später in der Kochstraße unter Trägerschaft des Jugendsozialwerkes untergebracht. Warum ist das Programm Studium Generale für Erstsemester letztlich gescheitert? Nicht alle Studienanfänger, die sich bewarben, waren am Studium Generale ernsthaft interessiert; sie wollten in erster Linie einen Platz im Wohnheim bekommen. Im studentischen Revolutionsjahr 1968 kam es zu Auseinandersetzungen um die „elitäre“ Einrichtung, die 44 Wohnplätze beanspruchte. Die Absicht, dem Studium Generale einen Platz im fachlich bestimmten Studiengang einzuräumen, war nicht zeitgemäß. Das Wunschbild eines verbindlichen, fächerübergreifenden Studiums für allseitig gebildete Akademiker wies zurück in eine humanistische Bildungsvergangenheit und entsprach nicht mehr dem wachsenden Zwang zur fachlichen Spezialisierung, wie sie für den Beruf gefordert wird. Die Verwertbarkeit des Studiums war ausschlaggebend geworden. Aber auch der Anspruch des Studium Generale, die Einheit der Wissenschaften in ihrer Gemeinschaft aufzuzeigen, konnte nicht eingelöst werden. Es fehlte, wie man einräumen muß, dafür an einer über formale Entsprechungen hinausgehenden Begründbarkeit.

Universitäre Veranstaltungen für die Öffentlichkeit

Die Leitung des CA zog in der gegebenen Lage die Konsequenzen: Die Bindung an das Studentenwohnheim und die Ausrichtung auf Studienanfänger wurde aufgegeben. Man wandte sich nun mit den Vortragsveranstaltungen an die ganze universitäre und außeruniversitäre, also die städtische Öffentlichkeit. Zumal im Alexandrinum für die Colloquien nur ein kleiner Raum zur Verfügung stand, der höchstens 50 Personen Platz bot, verlegte man die Vortragsreihen in das gerade neu erbaute benachbarte Institut für Organische Chemie, das in seinem Großen Hörsaal über mehr als 400 Plätze verfügte. Das ermöglichte der Institutsvorstand, Professor Gerhard Hesse. Dieser Hörsaal blieb für drei Jahrzehnte die Heimat für die wöchentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, die jeweils unter einem Semesterthema angeboten wurden. Institutsgespräche, Besichtigungen und Vorführungen wissenschaftlicher Filme ergänzten dieses Programm.
So wandelte sich das CA aus einem Angebot für eine zahlenmäßig begrenzte Gruppe von Studierenden zu einer Art Schaufenster der Universität für die Öffentlichkeit. Im Jahre 1999 begann im Rahmen des beim Regionalen Rechenzentrum Erlangen angesiedelten Projektes UNI-TV unter Leitung von Dr. Holleczek die Aufzeichnung der Vorträge zur Fernsehausstrahlung im Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks „BR Alpha“, häufig mit Wiederholungen. Dies machte die Verlegung der Veranstaltungen in den Hörsaal des Instituts für Biochemie erforderlich, da nur dort die technischen Voraussetzungen für die Aufnahmen gegeben waren. Laut Erhebungen des Bayerischen Rundfunks konnten einzelne Sendungen gegen 30.000 Zuschauer verzeichnen. Außerdem wurde das Material über die Netzseite des Projekts für Interessierte abrufbar.
2002 mußten das Projekt UNI-TV und mit ihm die Vortragsreihen des CA auf Wunsch der Universitätsleitung in die Aula des Schlosses verlegt werden. Damit ist bedauerlicher Weise Behinderten und vielen älteren Mitbürgern die Teilnahme unmöglich geworden, die die Treppen des Zugangs nicht bewältigen können.

Alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltungen, die Tausende Zuschauer in ihren Bann ziehen, finden allerdings nicht im Schloß, sondern in anderen, größeren Sälen statt: die von Klaus Brodersen begründete, von Rudi van Eldik ins Grandiose gesteigerte Chemische Zaubervorlesung und, ebenfalls beachtenswert, die Weihnachtsvorlesung der Physik. Sie haben sich zu Selbstläufern entwickelt.

Insgesamt kann das CA eine positive, ja stolze Bilanz vorlegen, die über 2.000 Veranstaltungen aufzuweisen hat. Zu danken ist allen Persönlichkeiten, die dies in den zurückliegenden Jahren ermöglicht haben, an erster Stelle den Rektoren der Universität und den Mitgliedern der Fördergemeinschaft, die als eingetragener gemeinnütziger Verein verantwortliche Träger des CA ist. Bisherige 1. Vorsitzende der Förderergemeinschaft waren der Reihe nach die Professoren Hans Thomae, Psychologie; Heinz Otto Burger, Germanistik; Johannes Herrmann, Jurisprudenz; Gerhard Hesse, Organische Chemie; Klaus Brodersen, Anorganische Chemie; und Wolfgang Sünkel, Pädagogik. Die jetzige 1. Vorsitzende ist Professorin Gisela Anton, Physik, die zusammen mit Professor Gerd Häusler, gleichfalls Physik, und Professor Christian Thiel, Philosophie, den Freundeskreis vertritt. Es wäre unmöglich, die vielen Hundert Universitätslehrer zu nennen, die sich, oft mehrmals, als Referenten zur Verfügung gestellt haben, ohne ein Honorar zu beanspruchen. Der besondere Dank des Collegiums gilt dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Stadt Erlangen für ihre Förderung, die leider in den letzten Jahren sehr zurückgeführt werden mußte. Ohne Spenden und die freiwilligen Gaben der Zuhörer könnte die Arbeit nicht fortgeführt werden. Ihnen gilt daher besonderer Dank!

Der Leiter der Veranstaltungen, Bernhard Wieser, hat die jetzigen Aufgaben des CA mit dem Slogan „Wissenschaft für die Öffentlichkeit“ beschrieben. Man kann, wenn man will, darin eine zeitgemäße Fortsetzung des alten Studium Generale sehen. [1]

Bekannte Referenten (Auswahl)

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Johann Adam Stupp: Collegium Alexandrinum der Universität Erlangen-Nürnberg – 50 Jahre, Ansprache anlässlich der Festveranstaltung am 9. Februar 2006 in der Aula des Erlanger Schlosses
  • Clemens Wachter: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743–1960. Teil 3. Philosophische Fakultät, Naturwissenschaftliche Fakultät, bearb. von Clemens Wachter. Universitätsbund Erlangen-Nürnberg e.V.. Im Auftrag des Rektors hrsg. von der Universitätsbibliothek. Erlangen: Univ.-Bibliothek, 2009, ISBN 978–3–930357–96–3 (Erlanger Forschungen: Sonderreihe; Band 13)

Presse

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Collegium Alexandrinum der Universität Erlangen-Nürnberg - Facebook

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Johann Adam Stupp: Collegium Alexandrinum der Universität Erlangen-Nürnberg – 50 Jahre, Ansprache anlässlich der Festveranstaltung am 9. Februar 2006 in der Aula des Erlanger Schlosses

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