EasyCredit-Stadion

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Das easyCredit-Stadion ist der Spielort des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Es hieß bis zur Umbenennung Franken-Stadion.

Das EasyCredit-Stadion

Zur Geschichte

Das „Stadion zu Nürnberg im Volkspark auf dem Zeppelinfeld“, so die damalige offizielle Ausschreibung, wurde zwischen 1925 und 1928 nach den Plänen des Architekten Otto Ernst Schweizer erbaut und preisgekrönt (Goldene Medaille im Kunstwettbewerb, Abteilung Architektur und Städtebau, verliehen anläßlich der Olympischen Spiele 1928 in Amsterdam). Die Sportstätte am Dutzendteich mit dem markanten achteckigen Grundriß verfügte bei der Einweihung am 10. Juni 1928 über 34.000 Stehplätze und 2600 überdachte Sitzplätze. Sie wurde in die Parteitagsveranstaltungen der Nationalsozialisten einbezogen und erst am 8. September 1961 von der amerikanischen Besatzungsmacht wieder für den Sportbetrieb freigegeben.

Um den Anforderungen der neu gegründeten Fußball-Bundesliga gerecht zu werden, mußte das Städtische Stadion 1963 erstmals aufwendig umgebaut werden. Für eine Flutlichtanlage und zusätzliche Stahlrohrtribünen wurden rund neun Millionen Mark investiert. Das Fassungsvermögen stieg so auf 56.500 Plätze. Bei einem Bundesliga-Aufstiegsspiel am 30. März 1971 gegen Fortuna Düsseldorf (0:2) sollen sich rund 75.000 Menschen, die teilweise auf der Aschenbahn Platz fanden, im Nürnberger Stadion befunden haben.

Bei der nächsten Modernisierung zwischen 1988 und 1990 wurden weitere 68 Millionen Mark investiert, die bayerische Staatsregierung bezuschußte die Umbaumaßnahme mit 26 Millionen Mark. Die Gesamtsanierung war nach einem Gutachten, das in Folge der Stadionkatastrophen von Brüssel und Bredford erstellt wurde, unumgänglich. Der dritte Umbau war nach der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland und der Spielort-Zuschlag an Nürnberg fällig. Zwischen dem 10. November 2003 und dem 24. April 2005 wurden 56,2 Millionen Euro verbaut. Dabei wurde die Zuschauerkapazität auf 44.300 Sitzplätze erhöht, das Spielfeld zur Sichtverbesserung um 1,5 Meter abgesenkt, neue Funktionsgebäude errichtet, Außenbereiche umgestaltet und technische Anlagen auf den neuesten Stand gebracht. Auch Umweltschutz-Kriterien wurden berücksichtigt, wofür das Nürnberger Stadion dann 2006 als erste europäische Arena ausgezeichnet wurde. Zum bislang letzten Umbau gewährte der Freistaat Bayern einen Zuschuß von rund 27 Millionen Euro.

Wie in einigen anderen Städten vergab man am 15. März 2006 die Stadion-Namensrechte an einen Sponsor. Die TeamBank erwarb sie für fünf Jahre und benannte die Spielstädte nach einem Produkt ihres Hauses. Der Widerstand vieler Fans gegen diese Art der Kommerzialisierung gipfelte nur einen Monat später in der symbolischen Umbenennung in „Max-Morlock-Stadion“. Zumindest einige Blöcke des easyCredit-Stadions sind auch offiziell nach ehemaligen Meisterspielern des 1. FCN benannt.

Die DFB-Länderspiele in Nürnberg

Im Nürnberger Stadion fanden bisher 19 A-Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft statt (elf Siege, sechs Unentschieden, zwei Niederlagen). Bemerkenswert, daß die DFB-Elf im Sommer 2005 anläßlich des Konföderationen-Pokals innerhalb von fünf Tagen dort zweimal antrat, und zwar gegen die mehrfachen Weltmeister Argentinien (21. Juni 2005, 2:2) und Brasilien (25. Juni 2005, 2:3). Das Frankenstadion, wie es von der Neueinweihung am 29. September 1991 an bis zur Umbenennung am 15. März 2006 hieß, war zudem Spielort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Dort fanden die Vorrundenspiele Mexiko – Iran (3:1), England – Trinidad & Tobago (2:0), Japan – Kroatien (0:0), Ghana – USA (2:1) sowie das Viertelfinale Portugal – Niederlande (1:0) statt.

13.01.1924 Österreich 4:3

20.06.1926 Schweden 3:3

16.09.1928 Dänemark 2:1

25.09.1932 Schweden 4:3

20.03.1938 Ungarn 1:1

12.05.1965 England 0:1

10.05.1969 Österreich 1:0 (WM-Qualifikation)

09.09.1970 Ungarn 3:1

16.10.1991 Wales 4:1 (EM-Qualifikation)

18.11.1992 Österreich 0:0

06.09.1995 Georgien 4:1 (EM-Qualifikation)

09.11.1996 Nordirland 1:1 (WM-Qualifikation)

31.03.1999 Finnland 2:0 (EM-Qualifikation)

03.06.2000 Tschechien 3:2

29.03.2003 Litauen 1:1 (EM-Qualifikation)

21.06.2005 Argentinien 2:2 (Confed-Cup, Vorrunde)

25.06.2005 Brasilien 2:3 (Confed-Cup, Halbfinale)

02.06.2007 San Marino 6:0 (EM-Qualifikation)

20.08.2008 Belgien 2:0

Weitere Nutzungsmöglichkeiten

Das Stadion wird darüber hinaus auch für andere Sportveranstaltungen sowie für das einmal jährlich stattfindende Open-Air-Festival „Rock im Park“ genutzt. Im Ligabetrieb bietet es 47.500 Zuschauern Platz, bei internationalen Spielen ist das Fassungsvermögen aufgrund diverser Durchführungsbestimmungen und Sicherheitsauflagen etwas geringer.

Literatur

  • Andreas Franke: „Franken-Stadion ade“. Die Fußball-Arena trägt künftig Titel eines Ratenkredits. Das Nürnberger Franken-Stadion bekommt ab morgen einen neuen Namen. Es heißt künftig «easyCredit-Stadion“. Die norisbank hat die Namensrechte für zunächst mindestens fünf Jahre gekauft.. In: Nürnberger Nachrichten vom 14. März 2006 - NN
  • vip [= Peter Viebig ]: Protestunterschriften gegen easyCredit-Stadion übergeben. «Eine Beleidigung für alle Franken». In: Nürnberger Zeitung vom 6. Oktober 2006 - NZ
  • Michael Husarek: Drollige Fürther in der Trolli-Arena. Kaum ein Fußballstadion kommt ohne Namenssponsor aus. In: Nürnberger Nachrichten vom 19. November 2009 - NN
  • Max-Morlock-Kampfbahn statt easyCredit-Stadion? In: Der Clublog vom 19. Mai 2010 - NN-Blog
  • Marco Puschner: Neue Namens-Kampagne. Hasta la vista, easyCredit-Stadion? In: Nürnberger Zeitung Nr. 113 vom 19. Mai 2010, S. 13 - NZ
  • M.P.: NZ-Leserfrage sucht einen Namen für die Heimstatt des 1. FC Nürnberg. In: Nürnberger Zeitung vom 9. August 2010 - NZ
  • Andreas Franke: Stadion soll wieder fränkischen Namen tragen. Verein Deutsche Sprache und Senioreninitiative sammeln Unterschriften — Option bis Mitte 2015. In: Nürnberger Nachrichten vom 5. Oktober 2010 - NN
  • Marco Puschner: Debatte um Stadion-Namen. Aufwind für die Frankenstadion-Fans. In: Nürnberger Zeitung Nr. 235 vom 11. Oktober 2010, S. 7 - NZ
  • Marco Puschner: EasyCredit-Stadion: Verkauf des Namens ist unverzichtbar. Der Club müsste sonst eine höhere Miete zahlen. In: Nürnberger Zeitung Nr. 236 vom 12. Oktober 2010, S. 9 - NZ
  • M.P.: Über 5130 Unterschriften gegen das „easyCredit-Stadion“. Name mit fränkischem Bezug gefordert. In: Nürnberger Zeitung Nr. 258 vom 8. November 2010, S. 9 - NZ

Querverweise

Netzverweise