Eiserne Jungfrau

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Eiserne Jungfrau von Nürnberg, 15. oder 16. Jh. (Exponat im Mittelalterlichen Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber)

Die Eiserne Jungfrau war ein angebliches Nürnberger Folter- und Hinrichtungsinstrument, das immer wieder in der Gruselliteratur und in Horrorfilmen auftaucht.

Überblick

Ein Exemplar dieses Geräts in Frauengestalt wurde früher in der Kriminalhistorischen Sammlung präsentiert, die schon lange in alle Winde verstreut ist. In Wirklichkeit ist diese Frauen-Hohlform mit ihrem Innenleben aus eisernen Dolchen nur als Touristenattraktion entstanden und geht auf einen mittelalterlichen Schandmantel zurück, der seinen Opfern „nur“ seelische Qualen zufügte. Zuletzt literarisch verarbeitet wurde die Eiserne Jungfrau von Friedhelm Sikora, der ihre Existenz auf den Schelmenstreich eines fahrenden böhmischen Gauklers zurückführt.

Literatur

  • Fritz Traugott Schulz: Die Nürnberger Eiserne Jungfrau. Eine kriminalistisch-kulturhistorische Studie. Nürnberg: Tümmel, 1932, 40 S. - In ihrer ersten Fassung erschien diese Studie in einer Artikelserie im „Fränkischen Kurier“.
  • Ch. Hinckeldey (Hrsg.): Strafjustiz in alter Zeit. Rothenburg ob der Tauber: Selbstverlag des Mittelalterlichen Kriminalmuseums, 1980, 320 S. (Band III der Schriftenreihe des mittelalterlichen Kriminalmuseums Rothenburg ob der Tauber); erweiterte 2. Auflage, 1989, 504 S.
  • Bram Stoker: Die eiserne Jungfrau. Eine Gruselgeschichte aus Nürnberg. Hrsg., übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Steffen Radlmaier. Bamberg: Kleebaum-Verlag, 1998, 64 S., ISBN 3-930498-13-8 (Kleine fränkische Bibliothek; 5)

Presse

  • Reinhard Kalb: «Grausame Spiele» nach genauen Regeln. Das Strafrecht im alten Nürnberg. In: Nürnberger Zeitung Nr. 146 vom 29. Juni 2010, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ

Querverweise

Netzverweise