Gustl Mollath (Gegendarstellung)

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Der Artikel Gustl Mollath (Gegendarstellung) ist eine Richtigstellung, mit der Gustl Mollath unwahre Behauptungen der bayerischen Justizministerin Dr. Beate Merk (CSU) und anderer widerlegt, die über ihn z.B. im bayerischen Landtag und in manchen Medien verbreitet wurden.

Gustl Mollath

Gegendarstellung

2011-12-20

Gustl Ferdinand Mollath
Zur Zeit gegen meinen Willen im
BKH Bayreuth, Nordring 2, 95445 Bayreuth

Zu Behauptungen von:

z. T. wiedergegeben in der Süddeutschen Zeitung

Richtigstellung:

1. Ich habe immer bestritten meine Frau mißhandelt zu haben.

2. In der Verhandlung am 08.08.2006, die zu meinem Freispruch führte, habe ich gesagt, daß ich mich gegen Angriffe meiner Frau gewehrt habe. Das heißt, ich habe mich vor Angriffen meiner Frau geschützt!

3. Auch eine Geiselnahme hat nie stattgefunden!

4. Warum hatte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die angeblichen Mißhandlungen erst mit einem Strafbefehl nicht höher als 1.000,– € ahnden wollen, um somit keine Klage vor Gericht erheben zu müssen?
Als ich diesen Strafbefehl bekam, war ich entsetzt. Hätte ich den bezahlt, wäre es zwar zu keiner Gerichtsverhandlung gekommen, aber ich hätte wohl zugegeben, was ich gar nicht getan hatte! So bezahlte ich nicht. Daher kam es zu dem Gerichtsverfahren.

5. Meine Frau behauptete in ihrer Anzeige ich hätte Schußwaffen, obwohl ich nie welche hatte! Dazu gab es, ohne Vorwarnung, eine Hausdurchsuchung, im Februar 2003. Zwölf Polizeibeamte wühlten, von früh bis zum Nachmittag alles durcheinander. Selbst Wandverkleidungen wurden herausgerissen. Gefunden wurde nichts! Trotzdem blieb meine Frau glaubwürdig. [1]

6. Die Anzeige machte meine damalige Ehefrau, zusammen mit ihrem Liebhaber, Herrn Martin Maske,[2] damals Direktor der Hypo Real Estate (HRE) bei den Justizbehörden in Berlin. Die HRE ist eine Abspaltung des Immobiliengeschäfts der HypoVereinsbank. Sie ist bis heute ein Finanzierer großer, auch staatlicher Bauprojekte.

7. Meine frühere Ehefrau Petra Mollath hat nach meiner Inhaftierung Herrn Martin Maske geheiratet und heißt nun Petra Maske.[3]

8. Mir ist nichts geblieben! Nicht einmal die persönlichste Habe. Nicht einmal ein Bild meiner Mutter hat man mir gelassen.

In bald sechs Jahren Haft in diesen angeblichen Krankenhäusern habe ich Viele kennen gelernt:

  • Mehrfachmörder
  • Kinderschänder
  • Kindermörder
  • Betrüger
  • Drogenhändler
  • selbst einen Nekrophilen (mißbraucht Leichen) mußte ich ertragen.

In sechs Jahren hab ich Keinen kennen gelernt, dem gar nichts blieb!

9. Um Aufklären zu können, wo meine Habe blieb, wandte ich mich mehrfach an den damaligen Innenminister Dr. Beckstein (CSU). Dieser antwortete nie. Ich bat den damaligen Landtagspräsidenten Alois Glück um Hilfe. Der gab die Sache an den Landtag weiter. Erst dann gab die Polizei, unter Dr. Beckstein, einige wenige Auskünfte.

10. Es deutet alles darauf hin, daß meine – dann schon lange von mir geschiedene Frau – illegal durch die Polizei geduldet, Zutritt zu meinem Haus erhielt und nicht nur weitere Beweise zu ihren strafbaren Tätigkeiten vernichtet hat, sondern gleich meine gänzliche Habe! [4]


Alle meine Bitten um Hilfe, alle Anzeigen dazu, werden abgelehnt und eingestellt.

So ist nicht nur meine Gegenwart und Zukunft vernichtet, sondern auch meine Vergangenheit. Schlimmer noch, ich werde zu einem wahnsinnigen Monster gemacht.

Ich bitte um Unterstützung zu einem rechtsstaatlichen Wiederaufnahmeverfahren, wo die ganze Wahrheit an eine breite Öffentlichkeit kommt und am Ende ein objektives und gerechtes Urteil steht.

Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen,

gez. Gustl Ferdinand Mollath

Quelle: http://www.gustl-for-help.de/gegendarstellung.html

Kommentar

Zu 1. und 2.: Gustl Mollath sagt, daß er sich gegen Angriffe seiner Frau gewehrt habe. Daß seine Frau ihn angegriffen hat, ist glaubhaft; denn Gustl Mollath hatte die Schwarzgeldgeschäfte seiner Ehefrau bei der Hypovereinsbank angeprangert.

Zu 4. Warum hatte die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die angeblichen Mißhandlungen erst mit einem Strafbefehl nicht höher als 1.000,– € ahnden wollen, um somit keine Klage vor Gericht erheben zu müssen? Antwort: Der Strafanzeige Petra Mollaths vom November 2002 folgte die Staatsanwaltschaft sogleich. Doch die Staatsanwaltschaft, sprich: das Justizministerium, war an einer öffentlichen Verhandlung nicht interessiert, denn der Bayerische Staat war mit 10 Prozent an der HypoVereinsbank beteiligt, die wiederum zu den Großspendern der CSU gehörte. Mit einem Strafbefehl hätte die Schwarzgeldverschiebungsaffäre ohne Aufsehen erledigt werden können.

Im Scheidungsverfahren wehrte sich Mollath mit einer Strafanzeige vom 11. Juni 2003 (336) an den Amtsrichter Jürgen Bloß mit zahlreichen Anlagen. Doch da Mollath den Strafbefehl nicht zahlte, fand am 25. September 2003 vor dem Amtsgericht Nürnberg unter dem Vorsitz des Richters Alfred Huber die Verhandlung gegen Mollath statt.

Literatur

Droemer Knaur, Juni 2013
  • ⇛ Uwe Ritzer, Olaf Przybilla: Die Affäre Mollath. Der Mann, der zu viel wusste. München: Droemer Knaur, Juni 2013, 256 S., ISBN 978-3-426-27622-8, ISBN 3-426-27622-4 - Inhalt - books.google.de
    • Buchbesprechung Martin Hähnlein: Die Affäre Mollath: Der Mann, der zu viel wusste. In: Bayerischer Rundfunk, Radio, Bayern 2, regionalZeit - Franken vom 3. Juni 2013 - br.de
    • Buchpremiere: Der Fall Mollath - Der Mann der zuviel wußte am 7. Juni in der Black Box im Gasteig München. Mit den Autoren Olaf Przybilla und Uwe Ritzer (beide SZ), Ursula Heller (BR) und dem in München unvorstellbaren Dieter Hanitzsch. Veröffentlicht am 11. Juni 2013 - YouTube
    • Tom Soyer: Wahnsinns-Justiz. SZ-Autoren Przybilla und Ritzer stellen ihr Mollath-Buch vor. In: Süddeutsche Zeitung vom 8./9. Juni 2013, S. 55 - [ SZ]
    • Rezension von Richard Albrecht: Die Affäre Mollath – Eine Film- und Buchvorstellung. In: Film und Buch vom 14. Juni 2013 - filmundbuch.wordpress.com

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Ursula Prem: Wider die Zwangspsychiatrie – die Freitagskolumne von Ursula Prem. In: Autorenblog ein-buch-lesen.de, Freitag, 7. Juni 2013 - ein-buch-lesen.de
  • Winfried Sobottka: Petra Maske, vormals Petra Mollath – Person öffentlichen Interesses. In: Dokumentenblog vom 10. August 2013 - dokumentenblog.wordpress.com

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. kranich05: 12 Bewaffnete in schußsicheren Westen gegen Gustl Mollath. Das ist jetzt 10 Jahre her und ist heute zu Unrecht fast vergessen. In: Opablog am 10. März 2013 - opablog.net
  2. Ulrike Assmann: Misstöne begleiten den Abschied. Hausverbot statt warme Worte: Holpriger Präsidentenwechsel beim Post-SV. In: Nürnberger Nachrichten vom 7. November 2008 - NN
  3. vip [= Peter Viebig]: Braucht die Justiz eine Geistheilung? In: Vip-Raum, Zwischen Lebtop und Lapkuchen, 28. November 2012 - blog.nz-online.de
  4. Gerhard Strate: Erklärung der Verteidigung vom 12.8.2013, 3 S. - PDF strate.net/de (Darin geht es um „Prozessbetrug durch Frau Maske zu Lasten Gustl Mollaths“ und um „Unterschlagung der Gustl Mollath gehörenden Vermögenswerte“.)