Herbert Hisel

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Herbert Hisel (* 22. Juni 1927 in Nürnberg, † 21. September 1982 nahe Toronto, Kanada) war ein fränkischer Komiker.

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Leben und Wirken

Herbert Hisel verdiente sein erstes Geld als Busfahrer. Dann wurde er Ingenieur bei Grundig. Parallel dazu startete er seine Karriere als Humorist. Zunächst trat er als Büttenredner bei der Rheinländer-Vereinigung auf, einer Faschingsgesellschaft, die versuchte, etwas Karnevalsstimmung nach Franken zu bringen. Mit seinem Talent machte er sich schnell einen Namen im Nürnberger Fasching und wurde Elferratspräsident des „Nürnberger Trichter“. Legendär sind auch seine Auftritte zum Poculator-Starkbierfest im Fürther Geismannsaal. Aufgrund seines Erfolges beschloß er, Berufskomiker zu werden.

Hisels Singleplatten verkauften sich derart gut, daß er es auf acht goldene Schallplatten brachte. Seine immer wieder ins Programm eingestreuten Stoßseufzer „Jou, wergli!“ und „Brouder Erbl!“ hatten hohen Wiedererkennungswert und sind mittlerweile in den fränkischen Sprachschatz eingegangen.

Hisel war längst auch außerhalb Nürnbergs und Frankens bekannt geworden. Er trat in ganz Deutschland vor tausenden Zuschauern auf, war in TV-Sendungen wie dem „Blauen Bock“, aber auch in eher zweifelhaften Filmen wie „Die liebestollen Dirndl von Tirol“ zu sehen.

Mit dem Ruhm wurde Hisel allerdings nicht fertig. Er verließ seine Frau Irmgard, um sich der jungen Schauspielerin Sissy Löwinger zuzuwenden. Sein Pyrbaumer Haus baute er zu einer Art Palast aus. Als das Finanzamt Steuerforderungen von über 600.000 Mark an ihn stellte, flüchtete Hisel nach Kanada. 1967 folgte ein weiterer Schicksalsschlag: Sein Sohn Gerd verübte Selbstmord. Der Versuch eines Comebacks scheiterte. Nach einem mißglückten Auftritt auf dem Nürnberger Volksfest im Jahr 1982 kehrte Hisel nach Kanada zurück. Dort erlitt er in der Nähe von Toronto am 21. September 1982 am Steuer seines Autos einen tödlichen Herzinfarkt.

Er erhielt seine letzte Ruhestätte auf dem Nürnberger Westfriedhof. Im Frühjahr 2006 wurde das Grab aufgelassen. [1]

25 Jahre nach seinem Tod wurde nicht nur im Fürther Rundfunkmuseum mit einer Ausstellung an den berühmten Komiker erinnert. Inzwischen gibt es auch eine Initiative, Hisel in seiner Heimatstadt ein Denkmal zu errichten. Im November 2008 wurde ein Gedenkstein auf dem Nürnberger Westfriedhof errichtet.

Ehrung

  • 2008 Gedenkstein auf dem Nürnberger Westfriedhof

Veröffentlichungen

Bücher

  • Lacht mit Herbert Hisel. Die schönsten Vorträge des bekannten Komikers. Zeichnungen im Text: Cykasso. Wiesbaden: Falken-Verlag Sicker, 1970, 95 S. (die falkenbücherei; Band 273)

Tonträger

  • Erinnerungen an Herbert Hisel . Gauting: Isarton Musikproduktion, P 1979, 2 Schallplatten: 33 UpM, Stereo; 30 cm
  • Das Beste von Herbert Hisel. Deutschlands großer Komiker. Köln: Herzklang, 1993, 1 Compact-Disc
  • Herbert Hisel, 13 CDs - jpc.de

Literatur

  • Tony Schwaegerl (Hrsg.): Jou werkli - Das Herbert-Hisel-Buch. Speyer: W.W.Ed. Klambdt, ohne Jahr, 110 S.

Presse

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise

  1. fis (= Dr. André Fischer): Am Westfriedhof. Hisels Grab ist verschwunden. In: Nürnberger Zeitung Nr. 226 vom 28. September 2006, S. 9

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