Hut-Museum Nürnberg

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Das Hut-Museum Nürnberg ist ein privates Museum mit Hutgeschäft und Werkstatt am Laufer Schlagturm im Hause Hut-Brömme.

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Hut-Museum Nürnberg
Institutionstyp Handwerkermuseum
Eigentümer H. M. Brömme GmbH & Co. KG Hutmuseum
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Gründung Mai 2003
Leitung
Horst Brömme Gnad.jpg
Horst Brömme
Anschrift Innere Laufer Gasse 31-33
90403 Nürnberg
Telefon 0911 - 22 63 65
Telefax 0911 - 205 98 57
Öffnungszeiten Das Hut-Museum ist nur bei telefonischer Voranmeldung geöffnet. Führungen nur nach vorheriger Absprache!
Eintrittspreise Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt.

Jugendliche & Erwachsene 2,50 Euro; Gruppenermäßigung ab 10 Personen 2,00 Euro

Netzpost info@hutmuseum-nuernberg.de

hut-broemme@t-online.de

Netzseiten http://www.hutmuseum-nuernberg.de
http://www.hut-broemme.de
http://www.kopfbedeckung-broemme-nuernberg.de/

Lage

Die beiden Häuser „Der Hutmacher am Turm“ liegen in der Sebalder Altstadt von Nürnberg in der Inneren Laufer Gasse. Die Gasse verläuft von Osten vom Laufer Schlagturm zum Rathaus. Sie ist die letzte befahrbare Ladenmeile der Stadt. Manche bezeichnen sie auch als „Freßmeile“, weil sie von Imbissen, Kneipen, Bars und Restaurants gesäumt wird.

Gebäude

Die Häuser Innere Laufer Gasse 31-33 waren ursprünglich getrennt. Das Hut-Museum oder Hutmachermuseum befindet sich im Gewölbekeller des Hauses ...

Hutmacher

Die Hutmacher haben sich aus dem Handwerk der Wollweber entwickelt und werden in Nürnberg erstmals um 1360 erwähnt. Die Hutmacher waren ein „Geschenktes Handwerk“; [1] die Lehrzeit betrug drei (seit 1779: vier) Jahre, die Gesellenzeit zunächst drei, dann sechs, schließlich neun Jahre, von denen drei auf der Wanderschaft und sechs in Nürnberg verbracht werden mußten. Ein Meister durfte zwei (später drei) Gesellen und einen Lehrjungen beschäftigen. Das Ausschmücken der Hüte mit kostbaren Stoffen stand nicht den Hutmachern, sondern nur den Barettmachern, Hutstaffierern und Hutschmückern zu; erst nach deren Aussterben wurden ihre Rechte 1779 den Hutmachern übertragen. Die Hutkrämer durften nur feine Hüte feilbieten, schlichte Hüte mußten sie von den Hutmachern kaufen. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die handwerkliche Hutherstellung durch die Fabrikproduktion verdrängt.[2]

Horst Brömme in Nürnberg zählt zu den letzten echten Hutmachern der Welt. In seinem Museum führt er Schritt für Schritt vor, wie gefilzt, geformt und geschnitten wird.

Hutmachermuseum

Foto: Stefan Gnad

Die Nürnberger „Kaiserstraße“ hieß bis 1809 „Unter den Hutern“. Dort übten die Hutmacher ihr Handwerk aus. Heute sind die Hutmacher infolge der Hutfabriken ein aussterbender Beruf. Deshalb ist die Einrichtung eines Hutmuseums, das die spannende Geschichte der Hutfertigung in den letzten 150 Jahren erzählt, ein Stück Handwerks- und Industriegeschichte.

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Zum 125jährigen Firmenjubiläum machte das Nürnberger Traditionsgeschäft „Hut-Brömme“ der Stadt Nürnberg und den Freunden von Borsalino, Melone & Co. ein besonderes Geschenk. Horst Brömme, Inhaber in vierter Generation, eröffnete Anfang Mai 2003 ein privates Hutmuseum in der Inneren Laufer Gasse 31/33, dem früheren Sitz des Unternehmens. Darin läßt er Zeugen längst vergangener Zeiten in Form von Ladeneinrichtung, Werkstatt und Exponaten wieder zu Wort kommen. Bei passender Gelegenheit legt Brömme dort selbst noch Hand an, um die eine oder andere erlesene Kopfbedeckung wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Besucher können unter dem Motto „Do it yourself“ ihren eigenen Hut anfertigen.[3]

Unternehmensgeschichte

Horst Brömme

1878 gründete Johannes Brömme (1843-1902) in der Inneren Laufer Gasse eine Hutfabrik. Neben dem Stammhaus kam ein weiteres Geschäft am Hallplatz hinzu. 1990 wurde der Gründungssitz aufgegeben. Das Geschäft am Hallplatz ist bis heute in Familienbesitz. [4]

Ururgroßvater Johann Brömme kam als Wandergeselle nach Nürnberg und eröffnete 1878 seine Werkstatt. In den 50er Jahren, die Trachten- und Heimatvereine waren da längst als treue Kunden gewonnen, entstanden in der Jakobstraße und der Ostermayr-Passage in der Königstraße zwei weitere Niederlassungen, in den 70er Jahren kam noch eine Filiale in Erlangen dazu.

Bis heute verteidigt das Fachgeschäft, das sich nunmehr auf das Stammgeschäft am Hallplatz beschränkt, seine Position am Markt. Gegen das Angebot der Kaufhäuser setzt Brömme auf seinen Bekanntheitsgrad, Qualität und Service. Dann würden Kunden auch den qualitativen Hut als Klassiker oder Modeartikel wieder schätzen. Zumal mit dem Hutmachermeister auch gut Fachsimpeln ist über Hasen-, Biber- oder Wildkaninchenhaar.

Doch neben der billigen Massenware sieht Brömme noch von anderer Seite neuen Druck: Für ihn als Fachhändler sei es nicht möglich, an der verlängerten Ladenöffnungszeit an Samstagen mitzumachen. Zum einen gebe es nachweislich ab dem frühen Nachmittag kaum mehr kaufwillige Kunden, sondern nur noch „Schaulustige“. Zum anderen könne er Anspruch und Service mit seiner einen Mitarbeiterin nicht beliebig zeitlich ausdehnen, im Gegensatz zu Supermärkten, die an der Kasse auch mit geringer qualifizierten Beschäftigten auskommen.

Brömme hat sich bereits unter dem Motto „Mutmacher zum Hutmacher“ auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht, ist aber selbst mit mehreren Inseraten in bundesweiten Wirtschaftsblättern und Fachmedien „bisher ins Leere gelaufen“. Ob und wann ein passender Nachfolger gefunden wird, kann der Hutmachermeister heute noch nicht sagen. „Die Frage der Selbständigkeit ist mehr, als nur hinter der Ladentheke zu stehen“, beschreibt er die Anforderungen. Für ein relativ bescheidenes Einkommen seien immer weniger dazu bereit.[5]

Fotogalerie

Gebäude, Lage

Laden, Museum, Werkstatt, Maschinen, Werkzeuge, Produkte, Werbung

Vier Generationen Nürnberger Hutmacher und Kaufleute

1953: „Der Hutmacher am Turm“
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Slogans

  • „HUT-BRÖMME - Gut behütet“
  • „Ein Brömme-Hut ist immer gut.“
  • „Brömme-Hüte sind von Güte.“ (Volksmund)

Kontakt

Hut-Brömme
Der Hutmacher am Turm
Geschäftsführer:
Hans-Joachim David Windl
Innere Laufer Gasse 33
90403 Nürnberg
Tel. 22 63 65
E-Mail: windl63@web.de
Online-Shop von Hut-Brömme:
http://www.kopfbedeckung-broemme-nuernberg.de

Martin Brömme gegr. 1878
im Familienbetrieb
Hallplatz 11 (geg. Mauthalle)
90402 Nürnberg

Veröffentlichungen

Literatur

  • Handels- und Gewerbe-Adreßbuch Nürnberg-Fürth, Nürnberg 1891, S. 48
  • Hans Lentze: Nürnbergs Gewerbeverfassung im Mittelalter. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung (JfL), Band 24, 1964, S. 207-281
  • August Jegel: Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen. Nürnberg-Reichelsdorf: [Selbstverlag], Neustadt an der Aisch: Ph. C. W. Schmidt [in Komm.], 1965, VII, 692 S.

Presse

  • tt: Hut Brömme. Hutmuseum zum 125-jährigen Jubiläum. In: WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 6/2003, Seite 31 - ihk-nuernberg.de
  • Claudine Stauber: Omas Barspende wird prompt investiert. Einkauf mit Weihnachtsgeld — Firma Hut-Brömme am Hallplatz schließt — „Kind, lauf halt nicht so rum“. Nur kurz haben die Feiertage den Menschenstrom, der pausenlos in die Innenstadt brandet, verebben lassen. Totenstill war’s. Der lange Samstag hat jetzt die Schleusen wieder geöffnet. Kaufen, umtauschen, schauen — weiter geht’s. In: Nürnberger Nachrichten vom 29. Dezember 2003 - NN
  • Stefan Gnad: „Das ist wie beim Zauberlehrling“. Horst Brömme über sein kleines Hutmuseum, das es seit zehn Monaten gibt. Vor knapp zehn Monaten öffnete im Rahmen der Blauen Nacht das Hutmuseum in der Inneren Laufer Gasse 33 seine Pforten — in genau dem Haus, in dem Johann Brömme 1879 den Nürnberger Traditionsbetrieb „Hut Brömme“ (Slogan: „Ein Brömme Hut ist immer gut“) startete. Im Keller führt Urenkel Horst Brömme (68) das Familienerbe heute als Museum weiter. In: Nürnberger Nachrichten vom 9. März 2005 - NN
  • Thomas Susemihl: «Alte Hüte suchen Sie hier vergebens!“ Das Hutmuseum zeigt alle Schritte der Handwerkskunst. Al Capone hatte immer einen «Borsalino» auf seinem Kopf und auch Joseph Beuys, Maurice Chevalier oder Humphrey Bogart kann sich wohl niemand «Oben ohne» vorstellen. Doch seit den 60er Jahren hat der Hut seine Bedeutung als allgemeine Kopfbedeckung eingebüßt. Das einzige internationale Hut-Event ist das Pferderennen in Ascot und hierzulande gilt wohl nur noch Udo Lindenberg als ewiger Hutträger - und dessen Vorliebe ist eher eine Reaktion auf den schwindenden Haarwuchs. Doch trotz schwankender Umsatzzahlen und wechselnder Modetrends: den Hutmacher Brömme gibt es in Nürnberg ununterbrochen seit 1878. In: Nürnberger Zeitung vom 16. Oktober 2006 - NZ
  • Birgit Nüchterlein: Das Geheimnis der perfekten Kopfbedeckung. Von wegen alte Hüte: In seinem Museum demonstriert Horst Brömme die hohe Kunst des Hutmachens. Das Germanische Nationalmuseum und das Neue Museum am Klarissenplatz kennt jeder. Doch in Nürnberg gibt es noch eine ganze Reihe sehenswerter Sammlungen zu entdecken. In unserer neuen Serie «Spezialitäten und Kuriositäten» stellen wir die versteckten Schätze vor. Den Anfang macht das Hutmuseum Brömme in der Inneren Laufer Gasse. In: Nürnberger Nachrichten vom 28. April 2007 - NN
  • c.s. [= Claudine Stauber]: Die Kunst ruft: Hut ab und Vorhang auf für die Blaue Nacht. Am Samstag leuchten die Laternen wieder blau - «Zeit(en)» sind das Motto - Von der Zeltkneipe ins Pferde-Parkhaus. Chapeau! Hut ab! Passend zum Anlass nachtblau sind die Zylinder, die Horst Brömme in der Blauen Nacht am Samstag lüpft. Das Hutmuseum ist nur einer von 70 Programmpunkten, die am 19. Mai in der Altstadt locken. In: Nürnberger Nachrichten vom 17. Mai 2007 - NN
  • Ute Wolf: Wie wär’s mit einem Hut «Marke Eigenbau»? Neues Angebot bei Horst Brömme. Knapp fünf Jahre ist es jetzt her, dass Horst Brömme ein Hutmuseum im traditionsreichen Geschäft seiner Familie in der Inneren Laufer Gasse eröffnete. Die «Hutique» im alten Kellergewölbe stößt auf reges Interesse. Schulklassen lassen sich ebenso gern in die Kunst des Hutmachens einweihen wie Reisende, die von der Tourist-Information vermittelt werden. Nun hat der agile, inzwischen 70-jährige Chef des Hauses eine neue Idee entwickelt: Besucher können unter dem Motto «Do it yourself» ihren eigenen Hut anfertigen. In: Nürnberger Zeitung vom 1. Februar 2008 - NZ
  • vp: Hut ab vor den Nürnberger Hutmachern. TV-Reportage der Medienwerkstatt. Generationen lang war «Hut Brömme» am Hallplatz eine feste Adresse für alle, die keine Kopfbedeckung von der Stange kaufen wollten – bis Horst Brömme den Laden 2004 nach 125 Geschäftsjahren schließen musste. Inzwischen betreibt er ein «Hutmuseum» inklusive vollständig eingerichteter Werkstatt. Die Fürther Hutmacherin Birgit Rossdeutscher dagegen kann inzwischen von ihrer kleinen Werkstatt mit Laden leben. In: Nürnberger Nachrichten vom 6. Februar 2010 - NN
  • Hartmut Voigt: Vor starker Sonne auf der Hut. Hutmacher Horst Brömme schwört in der Sommerhitze auf Panama-Modelle. Gegen schwüles Wetter mit stechender Sonne hat Horst Brömme ein Spezialrezept: einen echten Panama-Hut. In: Nürnberger Nachrichten vom 9. Juni 2011 - NN
  • Alexander Pfaehler: Hüte aus Hasenhaar für jede Gelegenheit. Horst Brömme führt Neugierige in seinem Museum in eine aussterbende Kunst ein. Hüte verkauft die Familie von Horst Brömme seit vier Generationen. Auch der 76-Jährige ist nie ganz davon losgekommen. Und das, obwohl die Zeiten, als Kopfbedeckungen noch ein alltägliches Kleidungsstück waren, lange vorbei sind. Dafür hat Brömme im Keller seines Ladens in der Inneren Laufer Gasse ein Museum eingerichtet, in dem er seit knapp zehn Jahren in die Kunst des Hutmachens einführt. In: nordbayern.de vom 12. März 2013 - nordbayern.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Hans Lentze: Nürnbergs Gewerbeverfassung im Mittelalter. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung (JfL), Band 24 (1964) S. 207-281
  2. * August Jegel: Alt-Nürnberger Handwerksrecht und seine Beziehungen zu anderen. Nürnberg-Reichelsdorf: [Selbstverlag], Neustadt an der Aisch: Ph. C. W. Schmidt [in Komm.], 1965, S. 511-513
  3. * Ute Wolf: Wie wär’s mit einem Hut «Marke Eigenbau»? Neues Angebot bei Horst Brömme. Knapp fünf Jahre ist es jetzt her, dass Horst Brömme ein Hut-Museum im traditionsreichen Geschäft seiner Familie in der Inneren Laufer Gasse eröffnete. Die «Hutique» im alten Kellergewölbe stößt auf reges Interesse. Schulklassen lassen sich ebenso gern in die Kunst des Hutmachens einweihen wie Reisende, die von der Tourist-Information vermittelt werden. Nun hat der agile, inzwischen 70-jährige Chef des Hauses eine neue Idee entwickelt: Besucher können unter dem Motto «Do it yourself» ihren eigenen Hut anfertigen. In: Nürnberger Zeitung vom 1. Februar 2008 - NZ
  4. Martina Bauernfeind: Hut-Brömme. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz
  5. tt: Hut Brömme. Hutmuseum zum 125-jährigen Jubiläum. In: WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 6/2003, Seite 31 - ihk-nuernberg.de

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