Legasthenie

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DER SPIEGEL Nr. 28,1984

Legasthenie heißt auf deutsch Lese-Rechtschreibschwäche oder Lese- und Rechtschreibstörung.

Einführung: Das Phänomen der Legasthenie

Noch im März 1985 hieß es in einem SPIEGEL-Report über Legasthenie, die isolierte Lese- und Rechtschreibschwäche:

Zehntausende begabter und oft hochintelligenter Kinder bleiben in der Bundesrepublik ohne Bildungschance, weil ein lästiges Faktum durch Federstrich abgeschafft wurde: Legasthenie. „Hanebüchen und lächerlich“ finden Fachleute solche Kulturpolitik. Doch die Schulen machen meist keinen Unterschied mehr zwischen jener Behinderung und einer allgemeinen Leistungsschwäche - die Last liegt nun allein auf den Familien.

Es scheint so, als herrsche im Kopf von Legasthenikern ein einziges Durcheinander. Zwischen „i“ und „ü“ können sie nicht unterscheiden, und statt „Liege“ steht dann da „Lüge“. Oft verwechseln sie „d“ und „b“, obwohl die den Bauch doch an verschiedenen Seiten haben. Und beim Lesen stimmt es vorn und hinten nicht. „Ist“ möchten sie sagen, aber es kommt „sit“ heraus. Statt „Tips für Verbraucher“ heißt es „Tips für Verbrecher“, was noch passabel erscheint. Mitunter entsteht ein ganz unverdaulicher Buchstabensalat, und dann wird aus einem Kassettenrecorder ein „Kaseterekober“, aus der Verkehrsampel ein „Ferksambl“. Nicht ein richtiges Wort geht manchen von der Hand, und Geschriebenes steht vor ihnen wie eine Kalligraphie aus dem Fernen Osten. Sonderbar sind die Kinder, denen das widerfährt, aber auch sonst. Mal brüten sie dumpf vor sich hin, als gehe sie das alles nichts mehr an; dann wieder machen sie, damit sie nur ja jeder bemerkt, den Störenfried. Man kann ihnen noch mehr anhängen, nur eins nicht: Dummheit. Denn diese Kinder sind Legastheniker - außerstande, mit der Schrift ordentlich umzugehen, doch im übrigen bei bestem Verstand. Es müßte sich lohnen, sich ihnen zuzuwenden, aber in der westdeutschen Gesellschaft werden sie kaum mehr wahrgenommen.[1]

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Herne: Kiehl, 2013

Literatur

  • Leonhard Weiss, Carlo Willmann (Hrsg.): Grundlagen, Methoden und Gestalt der Waldorfschule. Aktuelle Arbeiten aus dem Forschungskolloquium Wiener Dialoge. (Aufsatzsammlung). Wien: Lit, 2016, 151 S., ISBN 978-3-643-50738-9 (Waldorfpädagogik: Positionen_Praxis_Perspektiven; Band 1) - Inhaltsverzeichnis

Presse

  • „Eine unsäglich scheußliche Sprache“. Mit der Rechtschreibung wird es immer schlechter, das Ausdrucksvermögen nimmt mehr und mehr ab. Der Niedergang meldet sich nicht nur in den Schulen der Bundesrepublik, sondern längst auch in den Amtsstuben, in Büros oder Betrieben. Betroffen sind Berufsanfänger wie Doktoranden, und Wissenschaftler beobachten eine allgemeine „Abkehr von der Schriftsprache“. Ist das Deutsche auf dem Wege zum Kauderwelsch? In: DER SPIEGEL Nr. 28 vom 9. Juli 1984 - spiegel.de
  • „Die binen buchen die Blunen“. SPIEGEL-Report über Legasthenie, die isolierte Lese- und Rechtschreibschwäche. Zehntausende begabter und oft hochintelligenter Kinder bleiben in der Bundesrepublik ohne Bildungschance, weil ein lästiges Faktum durch Federstrich abgeschafft wurde: Legasthenie. „Hanebüchen und lächerlich“ finden Fachleute solche Kulturpolitik. Doch die Schulen machen meist keinen Unterschied mehr zwischen jener Behinderung und einer allgemeinen Leistungsschwäche - die Last liegt nun allein auf den Familien. In: DER SPIEGEL Nr. 10 vom 4. März 1985 - spiegel.de
  • Daniel Staffen-Quandt, epd: Promovieren mit Handicap. Bernhard Schneider ist Legastheniker. Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Promi“ schreibt er nun an der Universität Würzburg seine Doktorarbeit. Würzburg.Bernhard Schneider hat einen trockenen Humor. Er schreibe „extrem kreativ“, seine Dozenten und Lehrer hätten ihm immer leidgetan, wenn sie seine Arbeiten zu korrigieren hatten. Der Wirtschaftsinformatiker ist Legastheniker, Rechtschreibung und Zeichensetzung kann er nicht – und daraus macht Schneider kein Geheimnis. Der 32-Jährige hat vor wenigen Wochen an der Universität Würzburg mit seiner Doktorarbeit begonnen. Möglich wurde das nur durch ein spezielles Projekt für schwerbehinderte Absolventen: „Promi“ heißt es, „Promotion inklusive“ bedeutet es. In: Mittelbayerische Zeitung vom 27. November 2013 -mittelbayerische.de
  • Claudia Lodermeyer: Doktortitel trotz Handicap. Würzburg (DK) Seit September arbeitet Bernhard Schneider an seiner Doktorarbeit: Wie gestaltet man eine e-Learning-Plattform am besten, damit die Nutzer auch dabei bleiben und nicht mitten drin die Lust verlieren? Momentan wälzt der 32-Jährige noch die Bücher, informiert sich und liest sich in den aktuellen Stand der Forschung ein – für ihn keine einfache Aufgabe: Schneider ist Legastheniker, er leidet an einer Lese-Rechtschreib-Störung. „Bei mir ist besonders die Schreibschwäche ausgeprägt“, sagt der 10.01.2014, aktualisiert am 01.02.2017 - donaukurier.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Lese- und Rechtschreibstörung – Wikipedia

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * „Die binen buchen die Blunen“. SPIEGEL-Report über Legasthenie, die isolierte Lese- und Rechtschreibschwäche. In: DER SPIEGEL Nr. 10 vom 4. März 1985 - spiegel.de

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