Lichtenhof

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Lichtenhof ist ein Stadtteil von Nürnberg.

Lichtenhof, „Petzenschloß“, aquarellierte Federzeichnung von J. A. Graff, 1688
© Wikimedia Commons

Lage

Lichtenhof liegt in der Nürnberger Südstadt, d.h. südlich der Lorenzer Altstadt und der Bahnlinie.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde das Dorf Lichtenhof 1358, als es von Kaiser Karl IV. einem „Schwinke von Hasenburg“ als Lehen gegeben wurde. Damals entstand wohl auch der befestigte Sitz als Vorläufer des heutigen Lichtenhofer Schlößchens (Petzenschloß). Das Hochgericht (Fraisch) wurde von der Reichsstadt Nürnberg ausgeübt (vom ansbacher Oberamt Schwabach bestritten), pfarrechtlich gehörte Lichtenhof zu St. Lorenz.

Historische Bedeutung erlangte Lichtenhof 1632 durch das befestigte Lager König Gustav Adolfs von Schweden (1611-32) auf dem Gelände neben dem Schloß (Dreißigjähriger Krieg).

1796 wurde Lichtenhof preußisch (Justiz- und Kammeramt Schwabach), 1806 bayerisch (Landgericht Nürnberg); 1808 kam es zum Steuerdistrikt und 1818 zur Gemeinde Galgenhof.

Von 1826 bis zur Eingemeindung nach Nürnberg 1899 war Lichtenhof Teil der Gemeinde Gibitzenhof. 1824 zählte Lichtenhof neun Anwesen mit 64 Einwohnern. Das um das Schloß gruppierte Dorf konnte seinen Charakter bis in die letzten Jahrzehnte vor 1900 bewahren, als sich, von Fallhaus und Bleiweißhof ausgehend, die städtische Bebauung über die Allersberger Straße und von der Wölckernstraße nach Süden bzw. der Voltastraße nach Osten rasch vorschob.

Trotz der Nähe der großen Fabriken entwickelte sich Lichtenhof mit der bis zum Zweiten Weltkrieg abgeschlossenen Bebauung zu einem Mischviertel. Die bedeutendste Einrichtung des 19. Jahrhunderts in Lichtenhof bildete die Kreislandwirtschaftsschule, deren im letzten Krieg schwer beschädigtes Gebäude erst für den Neubau des Südbads abgerissen wurde.

Als erster neuer großer Schulhausbau entstand 1900-02 in Lichtenhof-Forsthof das Schulhaus Holzgartenstraße, 1907/08 folgte das Schulhaus am heutigen Lutherplatz.

Lichtenhof ist heute Teil des Statistischen Bezirks 13 (Galgenhof), das südlich gelegene Neulichtenhof gehört zum Statistischen Bezirk 14 (Hummelstein).

Pfarreien: ev. Gustav-Adolf-Gedächtniskirche, kath. Herz Jesu. [1]

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth, München 1954
  • Friedrich August Nagel: Die Herrensitze Lichtenhof und Humelstein. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN), Band 38, 1941, S. 93-164 - MVGN
  • Erich Mulzer: Vor den Mauern Nürnbergs. Kunst und Geschichte der Vorstädte. Nürnberg: Spindler, 1961, 229 S.
    • Rezension Friedrich Bock: Erich Mulzer: „Vor den Mauern Nürnbergs. Kunst und Geschichte der Vorstädte“. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 51, 1962, S. 495 f. - MVGN
  • Helmut Beer: Grüße aus Nürnberg 1, Nürnberg 1992
  • Helmut Beer: Nürnberger Erinnerungen 10, Nürnberg 1998
  • Lichtenhof. In: Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft: Ein historisches Handbuch. Nach Vorarbeit von Gustav Voit. Altnürnberger Landschaft e.V. - Lauf an der Pegnitz: Altnürnberger Landschaft, 2006, 559 S., ISBN 978-3-00-020677-1 - im Netz

Presse

  • Uwe Werk: Herrensitz und Bäderwelt. Spaziergang durch Lichtenhof. In: Nürnberger Zeitung Nr. 52 vom 4. März 2010, Nürnberg plus, S. + 4 - NZ

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Artikel beruht hauptsächlich auf Helmut Beer: Lichtenhof. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz
  2. Herrensitz Lichtenhof, sogenanntes Petzenschloß oder Petzsches Schloß, rechteckiger Sandsteinbau, Satteldach mit vier quadratischen Eckerkern mit Spitzhelm, 1578; Graben und Zwingeranlage

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