Lothar von Faber

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Lothar von Faber
Das Faberschloß in Stein bei Nürnberg

Johann Lothar Freiherr von Faber (* 12. Juni 1817 bei Stein; † 26. Juli 1896 in Stein) war ein Industrieller, der als „Bleistift-Pionier“ bekannt wurde.

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Lothar Faber war ein Sohn des Stiftmachers Georg Leonhard Faber.

Der Urgroßvater Lothars, Caspar Faber [1], widmete sich bereits 1761 in Stein der Bleistiftproduktion. Er gründete seinen eigenen Handwerksbetrieb, der von seinem Sohn Anton Wilhelm fortgeführt wurde. [2].

Schulen

Militärdienst

Studium

Auf Wunsch seines Vaters, der die internationale Marktentwicklung für äußerst wichtig hielt, besuchte Lothar Faber Handwerksbetriebe in England und Frankreich.

Bleistiftfabrikant

Lothar Faber übernahm das Unternehmen in vierter Generation. Der Betrieb war zu diesem Zeitpunkt bereits zu einigem Ansehen gelangt. Seine in England und Frankreich erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten brachten den zur Zeit seiner Übernahme wegen schwieriger politischer und wirtschaftlicher Bedingungen im Abstieg befindlichen Betrieb wieder auf Erfolgskurs.

Lothar Faber bereitete den Weg für die heute noch bestehende Niederlassung in Stein. Seine am Ortsrand von Stein erbaute Werkstatt entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem blühenden Unternehmen. Die Initialen seines Großvaters, Anton Wilhelm, wurden von Lothar Faber im Firmennamen verewigt. Das Unternehmen genoß und genießt bis in die Gegenwart hinein internationales Ansehen.

A.W. Faber unter Lothar von Faber

Lothar von Faber brachte den Familienbetrieb durch seine Moral und seinen Weitblick zu internationalem Erfolg. Seiner Bekundung:

„...Mich auf den ersten Platz emporzuschwingen, indem ich das Beste mache, was überhaupt in der Welt gemacht wird..,“

wurde er gerecht. Neben ersten Filialeröffnungen im Ausland, unter anderem in London und Paris, und der somit erfolgsgekrönten Eroberung des internationalen Marktes, setzte Lothar Faber weitere Maßstäbe. Er war unter anderem verantwortlich für den ersten hochwertigen „Markenqualitätsbleistift“ der Welt, den sechseckigen Stift und die wegweisenden noch heute gültigen Normen für Länge, Härte und Qualität der Bleistifte.

Weitere Zweigstellen und Agenturen in New York, St. Petersburg, Berlin und Wien folgten. Unter der Führung Lothar von Fabers waren rund 1.200 Arbeiter beschäftigt. Die Zweigstelle Geroldsgrün entwickelte sich außerdem zur weltweit größten Rechenstabfabrik.

Der Kauf eines von Geologen entdeckten Graphitlagers in Sibirien sicherte die Rohstoffe für die nächsten Jahrzehnte. Mit der außerordentlichen Qualität, die mit dem Graphit erreicht wurde, konnten die Märkte weltweit erobert werden.

A.W. Faber nach Lothar von Faber

Nach dem frühen Tod seines einzigen Sohnes Wilhelm, der das Unternehmen fortführen sollte, führte Lothar das Unternehmen bis 1896 weiter. Danach ging der Betrieb an die Witwe Ottilie von Faber über.

Durch testamentierte Verfügung Lothars mußte der Name Faber allen Nachkommen erhalten bleiben. Durch die Heirat Wilhelms ältester Tochter mit dem Grafen Alexander zu Castell-Rüdenhausen, entstand der neue Firmenname FABER-CASTELL.

Heute umfaßt die Produktpalette von FABER-CASTELL weit mehr als Bleistifte. Zu finden sind hier unter anderem: Büroartikel, vielfältiger Schreib- und Zeichenbedarf sowie Farben für den künstlerischen Gebrauch.

Die Faber Castell AG beschäftigt heute über 7.000 Arbeitnehmer weltweit und vermarktet ihre Produkte auf der ganzen Welt. Die Führung der Firma ist mittlerweile in der achten Generation der Familie.

Ehrenämter und Mitgliedschaften

Verdienste

Lothar von Faber war der erste Arbeitgeber, der sich für die Gesundheit seiner Arbeitgeber persönlich verantwortlich fühlte. Er richtete die erste Betriebskrankenkasse Deutschlands [3] ein und ebnete damit den Weg für ein modernes Versicherungssystem. Mit Kindergärten, Bibliotheken, Bädern und Fonds für Langzeitbeschäftigte rundete er sein soziales Engagement ab. Für diese Hingabe erhielt er viele Auszeichnungen und Ehrungen.

Mit einem von ihm initiierten Ansuchen an den deutschen Reichstag zum Schutze des Markenrechtes leitete er die Grundlagen für das heutige Markenschutzgesetz ein.

Auszeichnungen (Auszug)

  • 1861 Verleihung des persönlichen Adels
  • 1865 Ernennung zum lebenslänglichen Mitglied im „Reichsrat der Bayerischen Krone“
  • 1881 Erhebung in den erblichen Freiherrnstand
  • 1891 Ernennung zum „Erblichen Reichsrat der Bayerischen Krone“

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Fotogalerie

Kontakt

Veröffentlichungen

Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen, 2010

Literatur

  • Mechthild Hempe: Eine Unternehmensgeschichte im Zeichen des Schwans. Hrsg.: Schwanhäußer Industrie Holding. Übers.: Dorothea Heymann-Reder. Schwan-Bleistift-Fabrik Schwanhäußer und Co. Heroldsberg: Schwanhäußer Industrie Holding, 2005, 100 S., ISBN 3-00-016405-7
  • Asta Scheib: Eine Zierde in ihrem Haus. Die Geschichte der Ottilie von Faber-Castell. (Biographie, Fiktionale Darstellung). 1. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Wunderlich, 1998, 488 S., ISBN 3-499-26399-8
  • Hans-Christian Teubrich, Gabriele Leuthäuser, Jutta Tschoeke, Jürgen Franzke: Das Bleistiftschloß. Familie und Unternehmen Faber-Castell in Stein; Eine Ausstellung anläßlich des 225jährigen Bestehens des Unternehmens Faber-Castell. Aufsatzsammlung, Katalog der Ausstellung im Schloß Faber-Castell in Stein, vom 9. Juli - 19. Oktober 1986. Hrsg.: Landkreis Fürth, Veranstalter: Landratsamt Fürth und Unternehmen Faber-Castell. Konzept: Jürgen Franzke ... Übersetzung: Laurence Harger ... München: Hugendubel, 1986, 155 S., ISBN 978-3-88034-307-8, ISBN 3-880-34307-1 - Inhaltsverzeichnis
  • Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen (Hrsg.): Mein Franken lob ich mir... Prominente erzählen. Köln: LiCo, 2010, 127 S., ISBN 978-3-9810799-9-9

Presse

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

http://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_von_Faber

http://www.faber-castell.de/39807/Das-Unternehmen/Historie/fcv2_timeline.aspx

http://www.traumbad.de/nxs/94///traumbad/schablone1/Ottilie-von-Faber-Castell-und-die-Schaukelbadewanne-Asta-Scheib

http://www.amazon.de/Lothar-Freiherr-Faber-Made-Germany/dp/3548358721

http://www.buecher.de/shop/buecher/das-bleistiftschloss-faber-castell-in-stein-familie-und-unternehmen/-/products_products/detail/prod_id/24887426/

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