Mögeldorf

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Martina Mittenhuber, Wolfgang Köhler, Ute Köhler, Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf, Sandberg-Verlag, 2000

Mögeldorf ist ein Stadtteil von Nürnberg.

Lage

Mögeldorf liegt östlich der Nürnberger Altstadt. Es wird im Westen durch den Ostring, im Norden durch die Pegnitz und den Wöhrder See begrenzt sowie im Süden durch den Lorenzer Reichswald.

Nachbarorte sind im Norden die Nürnberger Stadtteile St. Jobst, Erlenstegen, östlich Unterbürg, Laufamholz, Rehhof, Zerzabelshof und Tullnau sowie das gemeindefreie Gebiet Laufamholzer Forst im Lorenzer Reichswald.

Zur Geschichte

Mögeldorf entstand in beherrschender Lage über einer Pegnitzfurt als Außenstelle des Könighofs Altdorf. Konrad II., König des Ostfrankenreichs (1024-39), urkundete bei seinen Reisen von Regensburg nach Bamberg 1025 und 1030 in „Megelendorf“.

Neben dem alten Ortskern um die Sankt Nikolaus und Sankt Ulrich gibt es einen jüngeren westlichen Ortsteil. Zum Kern des Dorfs gehörte eine „Erbschenkstatt“ (eine mit erblicher Schankberechtigung begabte Wirtschaft), eine Mühle, aus der die Satzingermühle hervorging, eine Schmiede und ein Badhaus. Ursprünglich gab es sieben Herrensitze Nürnberger Bürger, von denen es noch fünf gibt.

Das Hochgericht (Fraisch) stand der Reichsstadt Nürnberg zu. Dies wurde jedoch vom Ansbacher Oberamt Schwabach und dem bayerischen Vogtamt Schönberg bestritten. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Nürnberger Landpflegamt. Die Kirchenhoheit besaß die Reichsstadt Nürnberg, für die evangelische Pfarrei das Landpflegamt.

Nach jahrhundertelangen Streitigkeiten zwischen Nürnberg und den Markgrafen kam das 63 Hauptgebäude umfassende große Pfarrdorf Mögeldorf 1796 an Preußen (Justiz- und Kammeramt Burgthann), 1806 an Bayern; 1808 wurde Mögeldorf mit den Ortschaften Zerzabelshof und Valznerweiher zu einem Steuerdistrikt (Landgericht Nürnberg) und 1818 zu einer Gemeinde zusammengeschlossen, die 1899 (ohne Zerzabelshof) nach Nürnberg eingemeindet wurde.

Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Zeit ließen gewerbliche Ansiedlung und Wohnbautätigkeit den dörflichen Charakter allmählich zurücktreten, doch zählt das Ensemble um den Kirchberg zu den schönsten im Vorstadtbereich. Heute bildet Mögeldorf die Statistischen Bezirke 92 (Mögeldorf) und 93 (Schmausenbuckstraße) mit 4.517 bzw. 4.434 Einwohnern am 31. Dezember 1997. Pfarreien: ev. St. Nikolaus und Ulrich, kath. St. Karl Borromäus. [1]

Historische Gebäude

Persönlichkeiten

  • Maximilian Kerner
  • Wolfgang Köhler (* 1956 in Nürnberg), war Finanzreferent der Stadt Nürnberg und ist jetzt Personalreferent.
  • Hans Kuhn, IT-Service & Computerreparatur
  • Peter Horst Neumann (1936–2009), Lyriker, Essayist und Literaturwissenschaftler
  • Eduard Rudolf (1922-2011), Leiter des Amtes für Berufliche Schulen im Schul- und Kulturreferat der Stadt Nürnberg
  • Horst Schäfer (* 1932 in Bruchertseifen, Westerwald), Bildjournalist und international renommierter Fotograf

Mundartbarde Maximilian Kerner

Der „GlubbererMaximilian Kerner widmete sich auch der Nürnberger Mundart: „Hinder Meegldorf (Mögeldorf) werdds dungl, hinder Meegldorf werdds schwadds, und mid ihre Schbinnerfinger schleichd die Nachd ibern Radenaubladds (Rathenauplatz) ....“, so wie Conny Wagner (Musiker).

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Leo Beyer: Mögeldorf, der Schmausenbuck und der Nürnberger Reichswald. Nürnberg: Spindler, 1952, 203 S. (Freie Schriftenfolge der Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V.; Band 1)
  • Leo Beyer: Der Nürnberger Stadtteil Mögeldorf. Eine Häusergeschichte. Nürnberg: Spindler, 1964, 454 S. (Freie Schriftenfolge der Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V.; Band 2)
  • Gerhard Kindler: Mögeldorf einst und jetzt, ein Bildband. Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs. Mögeldorf: Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs, 1978, 213 S. (Schriftenfolge der Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V.; Band 3)
  • Friedrich Wolf: 75 Jahre Gemeindediakonie in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Nürnberg-Mögeldorf. Der Weg des Evangelischen Gemeindevereins Nürnberg-Mögeldorf e.V., seiner Diakonissenstation und des Evang. Kindergartens Nürnberg-Mögeldorf von 1906-1981. Nürnberg-Mögeldorf: Evang.-Luth. Kirchengemeinde, 1981, 24 S.
  • Günther P. Fehring und Anton Ress (†): Die Stadt Nürnberg. 2. Auflage, bearbeitet von Wilhelm Schwemmer. München; Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1977, unveränderter Nachdruck 1982, 599 S., ISBN 3-422-00558-7 (Bayerische Kunstdenkmale; 10)
  • Wolfgang Dietzfelbinger: Ein aufschlußreicher Fund. Zur Baugeschichte der Mögeldorfer Kirche. In: Alt-Mögeldorf 32, 1984, Heft 11, S. 15–21
  • Franz Flierl: Mögeldorf - seine Geschichte, seine Straßen. Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V. - Mögeldorf: Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs, 1985, 192 S. (Schriftenfolge der Arbeitsgemeinschaft für Belange und Geschichte Mögeldorfs e.V.; Band 4)
  • Barbara Schock-Werner: Nürnberg-Mögeldorf, St. Karl Borromäus. Fotos: Reinhard Bruckner. 1. Auflage. München; Zürich: Schnell und Steiner, 1993, 19 S. (Kunstführer Nr. 1991)
  • Horst Schäfer (Fotos), Gerd Dieter (Text): Ansichten Mögeldorf. Nürnberg: Tümmels, 1998, 119 S., überw. Ill., ISBN 3-921590-66-3 - tuemmel.de (Anlaß für diesen Bildband gab die 100jährige Eingemeindung Mögeldorfs nach Nürnberg.)
  • Martina Mittenhuber, Wolfgang Köhler, Ute Köhler: Mögeldorf. Ein Streifzug durch die Jahrhunderte. Bürger- und Geschichtsverein Mögeldorf e.V. - Nürnberg: Sandberg-Verlag, 2000, 240 S., ISBN 3-930699-18-4 (Nürnberger Stadtteilbücher; Nr. 5)
  • Rüdiger Scholz M.A. (Baugeschichte und Kunstdenkmäler); Dekan Dr. Hans Birkel (Grußwort und begleitende Texte): Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche St. Nikolaus und Ulrich in Nürnberg-Mögeldorf. Kirchenführer (PDF 3MB) - Evang. Gemeinde Nürnberg Mögeldorf, 2002, 24 S.
  • Fritz Schaller: Mögeldorf und das Geschlecht derer von Oelhafen - im Netz

Presse

  • Anabel Schaffer: Altstadtfreunde in Mögeldorf. Megilo und die Kinderzeitmaschine. In: Nürnberger Zeitung Nr. 80 vom 6. April 2009, S. 11 - NZ
  • Silke Roennefahrt, Claudia Beyer: Kultur für den Nachwuchs: Mitmachen erwünscht. Neue Führungen für Kinder und Junggebliebene. In: Nürnberger Nachrichten vom 6. April 2009 - NN
  • Horst Friebel (Text) und Harald Sippel (Fotos): Alt-Mögeldorf: Idylle vor den Toren Nürnbergs. In: Nürnberger Zeitung Nr. 227 vom 1. Oktober 2009, Nürnberg plus, S. + 4 - NZ

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Panoramen von Mögeldorf in Nürnberg - im Netz
  • Hermann Rusam: Die Vogelfänger von Nürnberg. Mit Ausschnitt aus dem Pfinzingatlas von 1594 mit den im Umkreis von Mögeldorf und Laufamholz eingetragenen Vogelherden - im Netz
  • Ulrike Hölldobler-Schäfer, Stadtteilbetreuerin der CSU-Fraktion für Mögeldorf - im Netz
  • Burgen und Schlösser in der Stadt Nürnberg - im Netz
  • Bürgerversammlung Laufamholz Mögeldorf - im Netz
  • Evangelische Gemeinde Mögeldorf - im Netz
  • Katholische Gemeinde St. Karl Borromäus Nürnberg - im Netz
  • Sportvereinigung Mögeldorf 2000 e.V. - im Netz

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hermann Rusam: Mögeldorf. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz

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