Prag (Böhmen)

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Prag wird die „Goldene Stadt“ an der Moldau genannt. Von der Kaiserburg Karls IV. in der Freien Reichsstadt Nürnberg nach Prag in seinem Königreich Böhmen führte und führt die historische „Goldene Straße“. Im ehemaligen sowjetischen Bruderstaat der UdSSR, der „Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (ČSSR)“, wurde Prag lange linientreu kommunistisch regiert. Heute ist das einstmals sowjetisch besetzte Prag die Hauptstadt der „Tschechischen Republik“ und zugleich eine Partnerstadt der Stadt Nürnberg.

Prag Burg.jpg
Prag (Praha)
Ortstyp Hauptstadt
Staat Tschechische Republik
Landkreis
Regierungsbezirk
Höhe min. 177 m
max. 399 m ü. NN
Fläche 2.582 km²
Einwohner 1.280.508 (2017)
Kfz-Kennzeichen CZ-A
Anschrift der Verwaltung
Telefon
Webseite http://www.praha.eu/jnp/cz/index.html
Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová (ANO) 2014-2018
Prag Wappen.png

Überblick

Prag, die tschechische Hauptstadt, liegt am Kreuzungspunkt zweier alter Handelsstraßen. Erste Siedlungsspuren reichen bis in das 5. Jahrhundert vor Christus zurück. Fast genau in der Mitte des Landes der Tschechischen Republik, im Prager Becken, gründeten die Prmysiden im 9. Jahrhundert die Prager Burg („Hradschin“). Unter ihrem Schutz entstanden die einzelnen Städte Prags. Für ganze Jahrhunderte war Prag das Zentrum des tschechischen Staates. Seine Geschichte, die ruhmreiche wie auch die tragische, war stets auch die Geschichte des ganzen Landes. 1348 wurde die Karlsuniversität gegründet.

„Keine Stadt ist Prag geographisch und historisch so nah wie Nürnberg, sagte der damalige Primator (Oberbürgermeister) Jaroslav Koran 1990 bei der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft mit dem Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Peter Schönlein. Die böhmische Metropole, in deren Altstadt lange das Nürnberger Stadtrecht galt, hatte mit Karl IV. einen böhmischen König, später Kaiser, der zwischen den beiden Städten pendelte. Sein Sohn Wenzel wurde an der Pegnitz geboren. Kaiser Karl IV. ist in Nürnberg am Schönen Brunnen und beim Männleinlaufen an der Frauenkirche präsent. In Prag erinnert unter anderem die Karlsbrücke an ihn. Sie ist eine von vielen Touristenattraktionen, die Reisende in der „Goldenen Stadt“ bestaunen. Das Verhältnis zwischen Nürnberg und Prag war durch die jüngere Vergangenheit, Besetzung (von 1939 bis 1945 Protektorat Böhmen und Mähren), Schreckensherrschaft durch die Nationalsozialisten, Holocaust und Vertreibung belastet.
Die Wiederannäherung gestaltete sich nicht einfach. Inzwischen gibt es zahlreiche Aktivitäten, die zu Begegnungen der Bürger beider Städte führen. Die Universitäten beider Städte pflegen einen Austausch. Gute Kontakte existieren zwischen der Jugendabteilung des FC Nürnberg-Reichelsdorf mit dem FC Haje Prag. Es findet Begegnungen zwischen Künstlern statt. Theateraufführungen von Nürnberger Projekten in Prag und von tschechischen Ensembles werden gezeigt. Die „Goldene Stadt“ an der Moldau ist immer wieder Ziel von Reisen mit thematischen Schwerpunkten aus Kunst und Literatur, die das Nürnberger Amt für Internationale Beziehungen organisiert.

In Anlehnung an das Nürnberger Friedensmahl, das zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs am 25. September 1649 beim Nürnberger Friedensexekutionskongreß stattfand, organisiert die Stadt Nürnberg alle zwei Jahre zur Menschenrechtspreisverleihung eine Friedenstafel.

Der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel (1936-2011) wurde als Gründungsmitglied in die Jury des Internationalen Menschenrechtspreises der Stadt Nürnberg berufen.

Goldene Stadt

Kaiser Karl IV. (1316–1378) nannte seine Geburtstadt Prag „Goldene Stadt“. Er hatte die Türme der Prager Burg vergolden lassen. Um das Jahr 1300 gab es in Prag viele Kirchen mit vergoldeten Turmspitzen. Diese und auch die Sandsteintürme leuchteten golden besonders in der untergehenden Abendsonne. Der Beiname „Goldene Stadt“ blieb trotz vieler Kriegszerstörungen erhalten.

Nach dem Prager Frühling im Frühjahr 1968 und nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Abzug der russischen Truppen und Panzer wurde verstärkt die Beleuchtungstechnik eingesetzt, um Prag für den Fremdenverkehr noch attraktiver zu machen. Die Prager Burg und alle Baudenkmäler wurden als Schmuckstücke der Stadt nachts mit Scheinwerfern beleuchtet. Mit Beginn des Sonnenuntergangs erstrahlt Prag in voller Schönheit.

Golden zeigt sich Prag auch für ausländische Investoren, die den Pragern historische Gebäude abjagen, weil diese die Kosten für die Restaurierung und Modernisierung der Gebäude nicht aufbringen können. Besonders russisches Großkapital strömt nach Prag und in die historischen Kurbäder Franzensbad, Karlsbad und Marienbad, wo die schönsten Hotels sich bereits in russischer Hand befinden und aufwendig restauriert und modernisiert wurden.

Auch für Kriminelle ist Prag eine goldene Stadt, ein Eldorado. Zum Beispiel stehlen polnische Banden professionell Autos. Selbst Pragern, die ihr Auto vertrauensselig vor ihrem Haus parken, wird ihr Auto aufgebrochen und gestohlen. Taschendiebstähle gehören zum Alltagsgeschäft der überforderten Prager Polizei.
WikiVoyage warnt: Neben Taschendiebstahl dürfte das größte Problem für Besucher das Vorgehen der Wechselstuben hinsichtlich der Wechselkurse sein. Hinzu kommen die zahlreichen Schwarzgeldwechsler, die die Unerfahrenheit der Touristen ausnützen. Auch manche Taxifahrer nutzen die fehlende Ortskenntnis aus und fahren nicht direkt zum Ziel, sondern fahren Umwege.

Franken im Königreich Böhmen

Viele Orte entlang der Goldenen Straße gehörten von 1353 bis 1373 zum Königreich Böhmen. Durch Kauf, Heirat, Verpfändung, Erbschaft und Diplomatie hatte Kaiser Karl IV. die Obere Pfalz (heute Oberpfalz) und Teile von Franken in den fünfziger und sechziger Jahren des 14. Jahrhunderts erworben. [1]

Wie Böhmen einst bei Österreich war

Peter Alexander - Wie Böhmen noch bei Österreich war - YouTube
Wie Böhmen noch bei Öst'reich war
vor finfzig Jahr, vor finfzig Jahr,
hat sich mein Vater g'holt aus Brünn
a echte Weanerin.
Und keine hat gemacht wie sie
die Skubanki, die Skubanki,
er hat ihr wieder beigebracht,
wie man a Bafleisch macht.
A bisserl Wien, a bisserl Brünn,
no da liegt a gute Mischung drin.
entstanden bin zum Schluß dann i,
aus diesem Potpourri.
Wie Böhmen noch bei Öst'reich war [...]
Wenn Böhmen und auch Mähren,
nicht mehr zu uns gehören.
So denken trotzdem viele Leut'
noch an die Zeit.
Wie noch ganz Leitomischl
beim Zauner war in Ischl
und halbert Wien in Prag
beim Katholikentag.
Wie Böhmen noch bei Öst'reich war [...]
(Peter Alexander)

Aus Böhmen kommt die Musik

„Adam, der sprach nach sieben Tagen:
„Lustige Musikanten“ on tour in Karlsbad/Tschechien, 2000: „Aus Böhmen kommt die Musik“ mit Marianne & Michael, Eva-Maria, Oliver Thomas, Ireen Sheer, Karel Gott, Volker Bengl, Alpentrio Tirol, Conny Dellner und seine Original-Kapelle Egerland. - YouTube
Oh Herr, ich muß Dir sagen, die Erde ist schön!
Aber mir scheint, Du hast indessen
das Wichtigste vergessen, so wird es nicht geh'n.
Menschen brauchen auch Musik und Gesang,
fröhlichen Klang ein Leben lang.
Aber unser Herrgott lächelt und spricht:
Du denkst an Böhmen nicht.
Aus Böhmen kommt die Musik.
Sie ist der Schlüssel zum Glück,
und alle Türen sperrt sie auf
bis in den Himmel hinauf.
Glaub' mir, aus Böhmen kommt die Musik.
Zu Herzen geht jedes Stück.
In diesem wunderschönen Land
ist jeder ein Musikant.“
(Peter Alexander)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

Kulturschaffende

Prager Originale

  • Der brave Soldat Schwejk

Sportler

Sehenswürdigkeiten

  • Prager Burg
  • Goldmachergäßchen
  • Karlsbrücke
  • Nationalmuseum
  • Wenzelsplatz

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Gustav Roeder: Die Zeit war reif. Die Städtepartnerschaft mit Prag. In: Nürnberg Heute, Zeitschrift für Bürger und Freunde der Stadt, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 49, Dezember 1990, S. 6-11
  • Dietz-Rüdiger Moser: Friedensfeiern - Friedensfeste. Der Westfälische Friede und seine Säkularfeiern. In: Literatur in Bayern 54 (1998), S. 2-13
  • Ewald Glückert: Völkerverbindend: die Goldene Straße von Nürnberg nach Prag. In: Die fränkische Alb. Zeitschrift für Wandern, Heimatpflege und Naturschutz 80 (2000), S. 81-91
  • 20 Jahre Städtepartnerschaft Nürnberg - Prag (1990 – 2010) - PDF nuernberg.de

Presse

  • Ralf Müller: Kommentar: Prag und die Sudetendeutschen. Die tschechische Schnecke. In: Nürnberger Zeitung Nr. 110 vom 13. Mai 2008, S. 2 - NZ
  • Thomas Heinold: Nürnberger Symphoniker spielten in Prag. Beethoven glänzt an der Moldau. In: Nürnberger Zeitung Nr. 119 vom 27. Mai 2010, S. 27 - NZ
  • Anabel Schaffer: Delegation besuchte Prag zum Jubiläum der Städtepartnerschaft. Jubelklänge und ein Wunsch. In: Nürnberger Zeitung Nr. 121 vom 29. Mai 2010, S. 14 - NZ
  • Klein-Böhmen lag am Meer. Bis zu 40.000 Tschechen und Slowaken lebten zeitweise an New Yorks Upper East Side. Von dem Viertel rund um den „Bohemian Broadway“ ist heute nicht mehr viel übrig. 1918 war es einer der Geburtsorte der Tschechoslowakei. In: Prager Zeitung vom 27. März 2018 - pragerzeitung.cz
  • Lisa Hegemann (Interview): Věra Jourová: „Selbst ich könnte die Regeln der DSGVO umsetzen“. Věra Jourová hat an der europäischen Datenschutzverordnung mitgearbeitet. Nutzerinnen und Nutzern rät die EU-Kommissarin, den Unternehmen zu vertrauen. In: Die Zeit vom 16. Mai 2018 - zeit.de
  • Florian Stark: Tod am Wiener Würgegalgen. Was für eine „Mordsgaudi“. Als der Mörder Georg Ratkay 1868 in Wien zur Hinrichtung geführt wurde, säumte eine „riesige Pöbelmenge“ mit Gesang, Alkohol und Sex den Weg. Angewidert zog Kaiser Franz Joseph Konsequenzen daraus. In: Die Welt vom 30. Mai 2018 - welt.de

Videos

  • Peter Alexander - Wie Böhmen noch bei Österreich war - YouTube
  • Peter Alexander und Karel Gott - Böhmische Musik - YouTube
  • Peter Alexander – Anneliese. Zur Erinnerung an den Tod von Peter Alexander im Jahre 2011. Veröffentlicht von NTKfilms123 am 3. April 2013 – YouTube

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Bernd Rudolf: Als Franken noch bei Böhmen war. Knapp vor den Toren Nürnbergs endete das Königreich Böhmen. Lauf hatte eine besondere Stellung. In: Prager Zeitung vom 8. Oktober 2009 - pragerzeitung.cz

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