Stenographie / Stenografie

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Der Artikel Stenographie / Stenografie dient der Information und Aufklärung über den Schreibgebrauch (Usus).

Begriff

Die Stenographie ist eine Schrift mit verkürzten Schriftzeichen, die ein schnelles [Mit]schreiben ermöglichen.

Zur Wortgeschichte (Etymologie)

Herkunft: aus griechisch "stenós" (eng, schmal) und griechisch "gráphein" (schreiben); wörtliche Bedeutung: "Engschrift"; englisch: stenography, shorthand; französisch: la sténographie; Eindeutschung: Kurzschrift

Synonyme zu Stenographie

Eilschrift, Kurzschrift, Schnellschrift; umgangssprachliches Kurzwort: Steno. Redezeichenkunst (Gabelsberger), Geschwindschreibekunst (Zeibig), Redeschnellschrift (Brauns).[1]

Zur Problematik

Schreibvarianten „Stenographie / Stenografie“

Das Problem sind die Rechtschreibprogramme des

  • Rechtschreibdiktators Computer,

der die Schreiber zu angepaßten Schreibsklaven degradiert.

und Wikipedia als Schreibumerzieher der Nation.

Ein weiteres Problem ist das Eindringen von Bertelsmann-Lobbyisten in die Schaltstellen der Macht, so z.B. über die

  • Gesellschaft für deutsche Sprache

http://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_für_deutsche_Sprache mit dem Redaktionsstab der Gesellschaft für deutsche Sprache beim Deutschen Bundestag.

Aspekt des Schreibens

Ästhetischer Aspekt

Wenn der „Verband der Parlaments- und Verhandlungsstenographen“ verfälscht wird in „Verband der Parlaments- und Verhandlungsstenografen“, dann empfindet manch einer diese Schreibweise als unästhetisch.

Zur lexikographischen Erfassung

Duden

Im Duden 20. Auflage, 1991, heißt es:

  • Stenograph, Stenograf (eindeutschende Schreibung von Stenograph usw.)

Im Duden, 22. Auflage, 2000, heißt es auf Seite ...: „....“, ebenso auf Seite .... Das bedeutet, daß die Hauptvariante weiterhin die bisherige traditionelle Schreibweise der Gebildeten ist und daß die Schreibung mit "f" nur eine Nebenvariante ist.

Von Duden empfohlene Schreibung: Stenografie - http://www.duden.de/rechtschreibung/Stenografie

Alternative Schreibung: Stenographie

Wikipedia

  • Stenograph

http://de.wiktionary.org/wiki/Stenograph

In der Wikipedia schreibt man

  • Stenografie

http://de.wikipedia.org/wiki/Stenografie Stenografie oder Stenographie

Erfassung des Schreibgebrauchs

Google

Ein Google-Test kann zur Erfassung des Usus hilfreich sein:

  • Ergebnisse ungefähr 118.000 für „Stenographie“.
  • Ergebnisse ungefähr 161.000 für „Stenografie“.

Daß „Stenografie“ mehr Einträge hat, rührt wohl daher, daß die Wörterbücher seit 1996 und die Medien seit 1999 präskriptiv die Schreibweise „Stenografie“ diktiert haben. Dabei hat auch eine Rolle gespielt, daß die Öffentlichkeit durch die Behauptung irregeführt wurde, es handele sich um ein Rechtschreibgesetz, das somit rechtsverbindlich sei. Von der angeblich angestrebten Einheit der Rechtschreibung hat man sich in diesem Fall durch die Einführung einer Variante entfernt.

ClassGerman

Zum Lesen von Internetseiten verwendet Alfred Bomanns die

  • Firefox-Erweiterung ClassGerman ClassGerman (= Klassisches Deutsch).

Pädagogische Beurteilung

Welchen Nutzen haben diese Änderungen? Durch Varianten kommt nur Verwirrung zustande. Es entstehen auch hier Interferenzen in den Köpfen und damit mehr Schreibfehler.

Dieses bis 1996 relativ kleine Schreibproblem wurde durch die sog. Rechtschreibreform von 1996 vergrößert. Ziel der Reform war es, die Zahl der Rechtschreibfehler zu senken. Deshalb hat man Schreibvarianten für schreibschwache Schüler eingeführt. Damit hat man aber gegen das pädagogische Prinzip der Eindeutigkeit verstoßen und hat mit Einführung der Schreibvarianten eine allgemeine Verunsicherung herbeigeführt.

Die Schreibweise „Stenografie“ ist lediglich eine Alternativschreibweise. Als Pädagoge strebt man zwar Einheitlichkeit und Eindeutigkeit durch Vermeidung unnötiger Varianten an, aber würde „Stenografie“ nicht als Fehler werten.

Die Rechtschreibreform und deren Alternativschreibweisen sollen aber umgekehrt auch nicht dazu dienen, Schüler zu schikanieren, die richtig die Hauptvariante „selbständig“ schreiben. Diese intelligenten Schüler dürfen nicht bestraft werden. Das würde die Situation geradezu regelwidrig verschlimmern.

Es ist außerdem inkonsequent, einerseits überall mehr Buchstaben dazuzuschreiben (Betttruhe, Rohheit, selbstständig) andererseits aber je nach Belieben, wie z.B. bei Thunfisch nun das „h“ wegzulassen und Tunfisch zu schreiben. Wo ist hier die einleuchtende Regelung und Vereinfachung? Wo ist hier die Vereinheitlichung und wo ist hier ein klares Konzept, das den Namen „Reform“ verdient hätte?

Vermeidungsschreibung „Kurzschrift“

Verunsicherte wollen sich oft keine Blöße geben und flüchten in die Vermeidungsschreibung „Kurzschrift“. Seit der Rechtschreibreform hat sich der Trend zur Vermeidungsschreibung verstärkt. Auf diese Weise kann man unerwünschten Schreibungen ausweichen. An die Stelle einer Schreibfreiheit ist ein Schreibzwang getreten. Diesem Zwang weicht man durch Wahl alternativer Wörter aus.

Sprachberatung unter dem Aspekt der Sprachkultur

Das Nebeneinander von traditioneller Erwachsenenorthographie und Kinderrechtschreibung in der Rechtschreibreform hat zur allgemeinen Schreibverwirrung und einer Beliebigkeitsschreibung beigetragen.

Letztlich führt das Durcheinander auch in den Zeitungsredaktionen zu einer gewissen Gleichgültigkeit und Wurstigkeit. Hinzu kommt, daß man die Korrektoren entlassen hat, die Schreibfehlern auf der Spur waren.

Weder die Zeitungen noch die Schüler brauchen sich an die reformierten Schreibweisen zu halten. Sie können die traditionelle Orthographie verwenden. „Das wäre ein Beitrag zur Sprachkultur“ (Theodor Ickler).

Auch der ehemalige Rechtschreibreformer Horst Haider Munske empfiehlt den Lehrern: „Alles Rotgedruckte ist falsch! Man vermeide die roten Giftpilze im Duden!“

Der Duden reagierte schon: In der 25. Auflage, 2009, verzichtete er auf die bisherige Rotmarkierung der Neuschreibungen.

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

Geschichte der Kurzschrift

  • Eduard Krumbein: Kurzgefaßte Geschichte der Gabelsberger'schen Schule. Mit einem Vorwort von Dr. Karl Albrecht, 32 biografischen Skizzen und einem Register. 2., vermehrte Auflage. Hamburg: Haendcke und Lehmkuhl, 1877, X, 80 S. (Krumbein war Bibliothekar des Dresdner Gabelsberger Stenografenvereins. - Enthält biographische Skizzen zu Albrecht, Anders, Bierey, Bleyer, Conn, Dessau, Eggers, Engelhard, Faulmann, Fischer, Gerber, Gratzmüller, Häpe, Heger, Heyde, Kohl, Krafft, krieg, Kühnelt, Markovits, Mindler, Noe, Novotny, Plaseller, Rätzsch, Riedl, Tietz, Wagner, Wigard, Zeibig und Zeplichal. - Der Hauptteil in Kurzschrift (Autografie von Eduard Christ)
  • Oskar Henke: Versuch eines methodischen Lehrbuches der deutschen Kurzschrift, nebst einer Einleitung betreffend die Entwicklung der Kurzschrift in Deutschland, ihre heutige Gestaltung und die Anforderung der Schule an dieselbe. Mit 25 lithographierten Schrift-Tafeln. Barmen: Steinborn, 1889, 60 S. (Enthält zu Beginn eine Geschichte der deutschen Schreibschrift.)
  • Paul Hirsch: Geschichte der Arends'schen Stenographie. Nach authentischen Quellen bearbeitet. Erster und zweiter Teil in einem Band. Mit einem Portrait-Frontispiz. Berlin: Carl Hause 1894/1895, 5 Blatt und 266 Seiten und zwei Tafeln. (Seltene erste Ausgabe. Die Kurzschrift von Leopold Arends (1817-1882) beruht auf der von Gabelsberger und wurde dann von Roller weiterentwickelt. Sein erstes vollständiges Lehrbuch gab Arends 1860 heraus. Beiliegend der Programmzettel zur Arends-Feier am 5. Dezember 1896 vom Arendsschen Stenographen-Verein Hevella zu Potsdam).
  • K. Heck: Geschichte der Schule „Gabelsberger“. Mit besonderer Berücksichtigung ihrer Entwicklungsgeschichte und der Geschichte des Deutschen Stenographenbundes „Gabelsberger“. Wolfenbüttel: Hecknersche Druckerei, 1901 / 1902, 2 Bände: 294 S. / 532 S. (Franz Xaver Gabelsberger (1789 - 1849) schuf als erster eine kursive Kurzschrift in Anlehnung an die Schreibschrift. Er legte Wert auf Kürze, Handlichkeit und Deutlichkeit. Sein System ist auf viele Sprachen übertragen worden.)
  • Fritz Specht: Die Schrift und ihre Entwicklung zur modernene Stenographie. Mit vielen Abb. und Schriftproben. 1. Auflage. Berlin: Stenographie-Verlag F. Schulze, 1906, 274 S.
  • Christian Johnen: Geschichte der Stenographie im Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung der Schrift und der Schriftkürzung. Erster Band. Die Schriftkürzung und Kurzschrift im Altertum, Mittelalter und Reformationszeitalter (...). Mit zahlreichen Abbildungen. Berlin: Verlag von Ferdinand Schrey, 1911, IV, 320 S. (Von dieser Fassung des Werkes erschien nur dieser erste Band. In weiteren, überarbeiteten (aber auch gekürzten) Auflagen hieß das Werk dann „Allgemeine Geschichte der Kurzschrift“.)
  • Dr. Christian Johnen: Allgemeine Geschichte der Kurzschrift - zugleich zweiter Band der Geschichte der Stenographie, mit der allgemeinen Entwicklung der Schrift und der Schriftkürzung - mit Textbeispielen. 2. neubearbeitete Auflage. Berlin: Verlag von Ferdinand Schrey, 1924 ( behandelt die Geschichte der Kurzschrift von den Griechen bis in die Neuzeit); Dritte, veränderte und bis Ende 1927 fortgeführte Ausgabe, 1928, 136 S.
  • Oskar Döbeli: Die Bearbeitung der Prüfungsaufgaben aus Geschichte und Literatur der staatlichen Lehramtsprüfung für Kurzschrift von 1903 bis 1926. Lauf an der Pegnitz: [Selbstverlag], 1927, 132 S.
  • Max Scheunig: Entstehungsgeschichte der Deutschen Einheitskurzschrift und die wichtigsten Ereignisse aus der allgemeinen Geschichte der Kurzschrift. Mit Hunderten von Schriftbeispielen deutscher und ausländischer Kurzschriftsysteme und mit systemtheoretischen Betrachtungen. Dresden: Dresdner Verlagsbuchhandlung Groh, 1930, S. 363-404 (Aus: Im Reiche des Wissens)
  • Rudolf Bonnet (Bearb.): Männer der Kurzschrift. 572 Lebensabrisse von Vorkämpfern und Führern der Kurzschriftbewegung. Darmstadt: Winklers Verlag, 1935, 228 S. (seltene Biographiensammlung zur Geschichte der Stenographie)
  • Laurenz Schneider, Oberpostrat; Georg Blauert, Oberregierungsrat, Direktor des Stenografischen Landesamts in Dresden: Geschichte der deutschen Kurzschrift. Wolfenbüttel: Heckners Verlag, 1936, VIII, 368 S.
  • Arthur Mentz: Geschichte der Kurzschrift. Mit 6 Porträts und Schriftbeispielen. Wolfenbüttel: Heckners Verlag, (um 1949), 160 S.
  • Fritz Haeger: Geschichte der Einheitskurzschrift. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Wolfenbüttel: Heckner 1960, 152 S.
  • M. Gisela Hesse: Deutsche Stenographie. Aufstieg, Blütezeit, Niedergang? Universität Düsseldorf, Dissertation, 2008, VI, 301 Bl.: Online-Ausgabe: Hesse, M. Gisela: Deutsche Stenographie

„Stenographie / Stenografie“ in Wörterbüchern

„Stenographie“

  • Konrad Duden: Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1880, 187 S.
  • Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Normalschriftausgabe der 12., neubearbeiteten und erweiterten Auflage (1941). Leipzig: Bibliographisches Institut AG, im November 1942, 690 S.; hier: S. 557, Spalte 3, Fußnote 1: „Die Regelbücher haben nur die Schreibung mit ph. Die eindeutschende Schreibung „Stenograf“ usw. wird nach dem Beispiel der „Deutschen Stenografenschaft“ mehr und mehr angewendet.“ Fußnote 2: Vgl. S. 325, Sp. 3, Anm. 1: „Die bisher üblichen Verdeutschungen „Kurzschrift“, Kurzschriftler“, „kurzschriftlich“ sind nach einem Ministererlaß nicht mehr zulässig.“

„Stenografie“

Verbände / Zeitschriften

  • Der Schriftwart. Zeitschrift für die deutsche Stenographie und für Schriftkunde. Hrsg.: Karl Eggers. Berlin: Rud. Hoffmann [ab Band 4 Frankfurt: Verlag des Stenographischen Instituts] 1867 - 1876
  • Bernhard Gaster-Stralsund: Deutsche Stenographen-Zeitung, XV. Jahrgang, Heckner, 1900 (Begründet vom Verbande Rheinisch-Westfälischer Stenographen (System Gabelsberger). Organ der Verbände Rheinland-Westfalen, Braunschweig-Hannover, Provinz Sachsen ... Druck und Verlag. Hecknersche Druckerei)
  • Redeschriftliche Blätter für Parlament und Wirtschaftsleben. Der Berufsstenograph. Hrsg. vom Stenographischen Landesamt in Braunschweig. O. O. u. Vlg. [Braunschweig], Mai 1922-Dezember 1924. Beigebunden: Die Praxis und Der Geschäftsstenograph. Blätter zur Einführung in die Redeschrift ... . Geleitet von E. Schaible. Wolfenbüttel: Heckner, 1923-24
  • Karl Lang (Hrsg.): Deutsche Jugend, Dein Führer. In Deutscher Kurzschrift herausgegeben. Darmstadt: Winklers Verlag 1933, 39 S. (= Der junge Staat, hrsg. von Hans Schemm).
  • Deutsche Kurzschrift. Monatshefte der Deutschen Stenografenschaft für Forschung, Unterricht und Praxis. Jg. 1935, Kulmbach, 1935, 352 S.
  • Schreiben der Reichsführung der Deutschen Stenografenschaft anläßlich einer Auszeichnung für einen Stenografie-Wettbewerb v. 28.8. 1935. Kulmbach, Reichsführung Deutsche Stenografenschaft 1935. Unterzeichnet vom Führer der Deutschen Stenografenschaft (Karl) Lang.
  • Reichsbund der deutschen Stenografenschaft: Reichszeitung der deutschen Stenografenschaft. Bayreuth, Selbstverlag, 1941-43

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Deutsche Stenografenschaft, gegründet 1933 verbunden mit zwangsweiser Auflösung der Stenografenvereine
  • Interferenzen und Ranschburgsche Hemmung - VRS-Forum

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. „Stenographie“. In: Heinrich Klenz: Wörterbuch nach der neuen deutschen Rechtschreibung, Dritter Neudruck. Berlin und Leipzig: Walter de Gruyter & Co., 1923, 268 S.; hier: S. 228

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