Weißer Turm

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Der Weiße Turm ist ein Torturm der vorletzten Stadtbefestigung Nürnbergs.

Lage

Der Weiße Turm liegt in der Lorenzer Altstadt am Ludwigsplatz. Er ist Bestandteil des Inneren Spittlertores. Früher war er in die Stadtmauer eingebaut. Infolge der Kriegszerstörungen steht der Turm heute frei auf dem Platz zwischen den ihn umgebenden Kaufhäusern.

Beschreibung

Der Weiße Turm ist ein Backstein/Sandsteinquaderbau mit spitzbogiger Tordurchfahrt und Ausweichnischen. Er beherbergt wie der Laufer Schlagturm eine Schlaguhr, die als Bestandteil eines flächendeckenden Netzes von Schlaguhren die Nürnberger Uhr verkündete.

Vor dem Turm liegt eine malerische Barbakane, die einst als Zwinger diente.

Geschichte

Der Weiße Turm ist vermutlich um 1250 entstanden. Zusammen mit dem Laufer Schlagturm, dem Tiergärtnertorturm und dem Schuldturm ist er der letzte erhaltene Turm seiner Epoche in Nürnberg. Die nach dem Übergang der Reichsstadt an Bayern gefaßten Abrißpläne wurden aufgrund des Widerstandes der Nürnberger Bürger nicht ausgeführt.

Seinen Namen erhielt er von dem weißen Putz, unter dem man früher sein Backsteinmauerwerk verbarg. Der weiße Putz wurde während der Renovierungsarbeiten in der Nachkriegszeit entfernt.

Besonderheiten

Beim U-Bahnbau wurde der Weiße Turm mit 14 Stahlstelzen gehoben, bis die beiden U-Bahnröhren unter dem Turm eingezogen waren. Dann wurden die Stelzen wieder entfernt.[1] Die Tordurchfahrt des Turms beherbergt heute den Zugang zur U-Bahnstation „Weißer Turm“.

Literatur

  • Kurt Müller: Verhinderte Abrißpläne. Laufer Schlagturm, Männerschuldturm und Weißer Turm sollten im 19. Jahrhundert der Spitzhacke zum Opfer fallen, in: MVGN 78, 1991, S. 175-96 - MVGN

Querverweise

Netzverweise

  • Nürnberg „Weißer Turm“ - im Netz

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Auskunft von Walter Jessberger, der die Filmdokumentation des U-Bahnbaus erstellte, 19. Januar 2013