Weigenhofen (Stadt Lauf)

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Die früher eigenständige Gemeinde Weigenhofen ist heute ein Ortsteil der Stadt Lauf an der Pegnitz, der Kreisstadt des Landkreises Nürnberger Land in Mittelfranken.

Weigenhofen
Ort / Stadtteil Lauf an der Pegnitz
Landkreis Nürnberger Land
Regierungsbezirk Mittelfranken
Bundesland Freistaat Bayern
Land Deutschland
Kfz-Kennzeichen LAU
Höhe 377 m ü. NN.
Fläche
Einwohner 454 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung 1. Juli 1972
Gemeindekennzahl 09 5 74 138
Postleitzahl 91207
Vorwahl 09126
Anschrift Urlasstraße 22,

91207 Lauf an der Pegnitz

Telefon 09123 184-0
Telefax 09123 184-184
E-Mail info@stadt.lauf.de
Webseite http://www.lauf.de
1. Bürgermeister
Benedikt Bisping 200.jpg
Benedikt Bisping (Grüne)
WappenStadtLauf.gif

Lage

Weigenhofen liegt am Moritzberg, etwa 4 km südöstlich von Lauf an der Pegnitz.

Name

Der Ortsname geht wahrscheinlich auf die Höfe eines Siedlers „Wigo“ zurück.

Zur Geschichte

Weigenhofen war bis zur kommunalen Gebietsreform 1972 selbständig. Durch die kommunale Gebietsreform erfolgte dann der freiwillige Anschluß an die Stadt Lauf.

Die älteste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1312. Man geht allerdings davon aus, daß der Ort wesentlich älter ist. Weigenhofen befand sich ursprünglich im Besitz des Deutschen Reiches. Während des Mittelalters erwarben das Kloster Engelthal, das Laufer Spital und Nürnberger Bürger grundherrschaftliche Rechte. Die Blutgerichtsbarkeit war seit dem 16. Jahrhundert zwischen den Pflegamt Lauf und dem Pflegamt Hersbruck aufgeteilt. Sie wurde jedoch vom markgräflichen Vogtamt in Schönberg ausgeführt. Von 1796 bis 1806 gehörte das Dorf zum preußischen Ansbach-Bayreuth.

Zusammen mit Rüblanden bildete Weigenhofen seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts eine eigenständige Landgemeinde. Zwischen den beiden Gemeindeteilen wurde allerdings nie eine Straßenverbindung errichtet, so daß die Einwohner von Rüblanden dessen Angliederung an die Gemeinde Ottensoos anstrebten.
1933 wurde auch Weigenhofen politisch gleichgeschaltet, und die Vereine wurden verboten.

1965 erfolgte der Anschluß von Rüblanden an Ottensoos. Weigenhofen selbst wurde am 1. Juli 1972 nach Lauf an der Pegnitz eingemeindet.[1]

Kirchengemeinde

Bischof Gundekar II. von Eichstätt nahm ca. 1062 in „Sconenberc“ eine Kirchenweihe vor. Mit der Einführung der lutherischen Reformation in der Markgrafschaft wurde Schönberg und damit auch Weigenhofen 1528 evangelisch. 1563 errichteten die Ansbacher Markgrafen die Pfarrei Schönberg, bis dahin eine Filiale zu Ottensoos.

Weigenhofen gehörte ursprünglich wie Ottensoos, Schönberg, Rüblanden, Letten und Himmelgarten zur ältesten Pfarrei der Gegend, zu Offenhausen.
Als 1295 Ottensoos als selbständige Pfarrei gegründet wurde, pfarrten die oben genannten Orte alle dorthin. Seitdem wurden auch die Toten des Dorfes auf dem bei der Pfarrkirche Ottensoos errichteten Friedhof bestattet. Durch die Einführung der Reformation in Ottensoos im Jahre 1528, gelangte auch Weigenhofen unter die geistliche Oberhoheit der lutherisch reformierten Reichsstadt Nürnberg.
Eine Umpfarrung nach Schönberg wurde in den letzten 150 Jahren mehrmals angeregt. Dies ging 1835 von kirchlicher Seite aus; 1914 erging die Anregung vom Kirchenvorstand in Schönberg und 1925 von einigen Bewohnern des Dorfes. Eine listenmäßige Befragung der Haushaltsvorstände des Dorfes brachte als Ergebnis; 4 Stimmen für Schönberg und 48 Stimmen für Ottensoos. Zum dritten Male war entschieden; Weigenhofen bleibt weiterhin bei Ottensoos. [2]

Zur Quellenlage

Der ehemalige Leiter des Stadtarchivs Lauf, Ewald Glückert, erläutert:

Das Stadtarchiv Lauf ist auch das Gemeindearchiv der ehemals selbständigen, nunmehr eingemeindeten Orte: So auch für Weigenhofen von 1528 bis zur Eingemeindung im Jahre 1972.
Viele Nachforschungen können sich nicht allein auf das Stadtarchiv Lauf beschränken. Für den Laufer Bereich ist vor allem der große Bestand des Staatsarchivs Nürnberg von Bedeutung.
Darüber hinaus gibt es in Lauf noch folgende Archive, die unter anderem für genealogische Fragen von Bedeutung sind: Die Pfarrarchive der evangelischen und katholischen Stadtpfarreien, der Kirchengemeinden Beerbach, Schönberg und Ottensoos (für Weigenhofen). Das Evangelisch-Lutherische Pfarrarchiv Lauf und das Evangelisch-Lutherische Pfarrarchiv Schönberg sind hinterlegt im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche Bayerns. Hinzu kommt das Familien- und Gutsarchiv der Freiherrlich von Welserschen Familienstiftung Neunhof (Stadt Lauf). Die Benutzung dieser Archive kann durch das Stadtarchiv Lauf vermittelt werden.

Rudolf Lumm zeichnete auch Weigenhofen

Rudolf Lumm teilt in seinem Kunstbildband „Nürnberger Land, Band 2, nördlicher Teil - Zeichnungen und Aquarelle“ von 2014 mit, daß Landrat Armin Kroder und die Bürgermeister, ihm ihre Archive mit den Ortschroniken öffneten. Er bedauert, daß die alten Bauernhäuser der Industrieansiedlung und seelenlosen Betonbauten weichen müssen. Unsere Nachkommen könnten die Dorfidylle (die noch in den Märchen der Gebrüder Grimm vorkommen, MR), bald nur noch im Freilandmuseum finden.
Auf den Seiten 182, 183 und 184 seines Kunstbildbandes „Nürnberger Land, Band 1, nördlicher Teil - Zeichnungen und Aquarelle“ von 2012 zeichnete er den historischen Kern des Dorfes und hielt wichtige chronologische Daten fest:

  • Seite 182: gezeichnet am 13. November 2011 Weigenhofen, 1312 erstmals erwähnt. Damals mehrere Höfe im Besitz eines „Wigo“. 1541 bestanden 35 Höfe. Seit 1525 evangelisch, 1806 zu Bayern, 1972 nach Lauf eingemeindet.
  • Seite 183: gezeichnet am 14. November 2011. Weigenhofen. Im Hintergrund der Moritzberg. Blick vom Schmiedschlagweg aus. Anwesen Beyer Schick.
  • Seite 184: gezeichnet am 13. November 2011. Gasthaus Zur Goldenen Traube, im Besitz der Familie Gleiß. Porträt: Gastwirt Günther Gleiß. Hauptstraße (mit Schild „H“ Bushaltestelle).

Am 27. November 2012, stellte Rudolf Lumm seinen Kunstbildband „Nürnberger Land, Band 1 – nördlicher Teil - Zeichnungen und Aquarelle“, in der Sparkasse Hersbruck, am Oberen Markt vor.

Bildung und Kultur

Schulen und Bildungseinrichtungen

1969 wurde die Weigenhofener Schule im Moritzbergweg aufgelöst. Seitdem nutzten die Dorfbewohner das Gebäude.

Kultur

Das kulturelle Leben entfaltet sich in den Vereinen, die u.a. auch der Heimatkunde und Heimatpflege dienen und dabei auch das örtliche Brauchtum wahren und pflegen.

Der Dorfverein Weigenhofen e.V. ist besonders erwähnenswert. Er entstand 2011 und trägt zur Pflege der Ortsgemeinschaft, zum kulturellen Leben, zur Erforschung der Vergangenheit und zum Erhalt örtlichen Kulturgutes bei. Das Fest „700 Jahre Weigenhofen 1312 bis 2012“ wurde vom Dorfverein Weigenhofen e.V. organisiert.

Der Dorfverein nennt als weitere Weigenhofer Vereine: die Freiwillige Feuerwehr, den Fußballsportverein (FSV), die Kirwaboum, die Sängervereinigung.

Sport

Gaststätten

Persönlichkeiten

Ausstellung

2012 Ausstellung von Aquarellen und Zeichnungen mit Vorstellung des Kunstbuches „Nürnberger Land, Band 1, nördlicher Teil - Zeichnungen und Aquarelle“ vom 27. November bis 21. Dezember 2012 in der Sparkasse Hersbruck, am Oberen Markt

Vortrag von Landrat Armin Kroder zur Vorstellung des Kunst-Bildbandes „Nürnberger Land, Band 1, nördlicher Teil“ am 27. November 2012 in der Sparkasse Hersbruck. In der ersten Reihe Rudolf Lumm, zu seiner Rechten seine Frau Jarmila. Zu seiner Linken sein Laudator Hans Frauenknecht. Foto: © Ute Scharrer-Plank
Rudolf Lumm mit seiner Frau Jarmila (links neben ihm) beim Signieren seines Bildbandes „Nürnberger Land, Band 2 – südlicher Teil - Zeichnungen und Aquarelle“ am Freitag, 31. Oktober 2014 in der Stadthalle Röthenbach an der Pegnitz für Altlandrat Helmut Reich und Landrat Armin Kroder. Foto: Hans Brinek

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Dorfverein Weigenhofen
Hans Schmidt
Moritzbergweg 13
91207 Lauf
E-Mail: dorfverein@weigenhofen.de
http://www.weigenhofen.de

Literatur

  • Jost Weber: Siedlungen im Albvorland von Nürnberg. Ein siedlungsgeographischer Beitrag zur Orts- und Flurformengenese. Zugleich: Erlangen-Nürnberg, Philosophische Fakultät, Dissertation vom 14. März 1966. Erlangen-Nürnberg, 1966. Zuerst veröffentlicht in: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft. Band 11/12, 1964 u. 1965. - Auch im Buchhandel als: Erlanger geographische Arbeiten. Heft 20, 127 S., 6 Beilagen in Rückentasche: Mit 9 Karten, 3 Abb. und 2 Tabellen im Text, 6 Karten als Beilage.
Inhalt: Probleme und Aufgaben der heutigen Siedlungsformenforschung - Das Arbeitsgebiet: Lage und Umfang, Landschaftscharakter, Gründe für die Wahl dieses Gebietes - Die Entwicklung von Ort und Flur bis zur Urkatasteraufnahme um 1830 - Schönberg (Stadt Lauf) - Weigenhofen - Ottensoos - Rüblanden - Sendelbach und Krönhof - Peuerling - Engelthal - Henfenfeld.
  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. Im Auftrag des Landkreises Nürnberger Land hrsg. von Eckhardt Pfeiffer. Hersbruck: Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, 1982, 382 S., ISBN 3-9800386-5-3

Presse

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7; hier: S. 509
  2. * Dorfverein Weigenhofen: Weigenhofen und seine Zugehörigkeit zur Pfarrei Ottensoos - weigenhofen.de

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