Zauberlehrlinge aus Nürnberg: Unterschied zwischen den Versionen

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In dem folgenden Interview von Hartmut Wedekind geht es um Doktoranden, die Peter Mertens als seine '''Zauberlehrlinge''' bezeichnete und die später zu Unternehmensgründern wurden.
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Im Artikel '''Zauberlehrlinge aus Nürnberg''' geht es um die Doktoranden und Assistenten des Wirtschaftsinformatikers [[Peter Mertens (Wirtschaftsinformatiker)|Peter Mertens]], die er als seine „Zauberlehrlinge“ bezeichnete und von denen etliche zu Unternehmensgründern wurden.
 
          
 
          
==Einführung==
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==Überblick==
Bis zu seiner Emeritierung leitete Professor Peter Mertens den Lehrstuhl „Wirtschaftsinformatik I“ und die Forschungsgruppe B „Betriebliche Anwendungen“ der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zu einer engeren Zusammenarbeit mit ihm kam es in der 12jährigen Laufzeit des Sonderforschungsbereichs (SFB) 182 “Multiprozessor- und Netzwerkkonfigurationen“, der in diesem Blog beschrieben wird. In dem SFB betreute er das Teilprojekt D5 „Produktionsplanung mit verteilten Wissensbasierten Systemen“.<br>
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Bis zu seiner Emeritierung leitete Peter Mertens den Lehrstuhl „Wirtschaftsinformatik I“ und die Forschungsgruppe B „Betriebliche Anwendungen“ der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Während seiner Zeit als akademischer Lehrer tat sich Peter Mertens durch eine Vielzahl von Unternehmens-Neugründungen (Start-Ups) hervor, die in der Literatur auch als Spin-offs (Ableger) bezeichnet werden.  
Während seiner Zeit als akademischer Lehrer hat sich Professor Mertens besonders durch eine Vielzahl von Unternehmens-Neugründungen (Start-Ups) hervorgetan, die auch in der Literatur Spin-offs (Ableger) bezeichnet werden. Professor Mertens hat es nie bei Lehre und Forschung bewenden lassen, sondern hat immer als Hochschullehrer die Pflicht empfunden, das „Entrepreneurship“, wie man heute auch sagt, zu pflegen und zu fördern.
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Entrepreneurship, das ist ein Schwergeschäft, vor dem so mancher zurückschreckt, weil darüber der Wahrspruch des Demokrit steht „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende“.
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==Interview von Hartmut Wedekind mit Peter Mertens==
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Mertens hatte es als Hochschullehrer neben der Lehre und Forschung immer auch als Pflicht empfunden, das „Entrepreneurship“, wie man heute auch sagt, zu pflegen und zu fördern. In seinen Lehrveranstaltungen hatte Mertens den Reiz und die Herausforderungen und Probleme der Unternehmertätigkeit herausgearbeitet. Die Themen der Doktorarbeiten wurden daher nicht nur nach den speziellen Interessen und Kompetenzen der Assistentinnen und Assistenten („Zauberlehrlingen“) ausgewählt und vereinbart, sondern es wurde immer die Frage gestellt, welche neuen Lösungen in der Privatwirtschaft und in der Staatsverwaltung wahrscheinlich auf Bedarf treffen, den „Bedarfssog“ als Auswahlkriterium. So waren die Marktlücken von Anfang an da. Infolgedessen wurden eine große Zahl seiner ehemaligen Assistentinnen und Assistenten zu erfolgreichen Unternehmern.
  
'''Hartmut Wedekind''': Herr Kollege Mertens, eine überraschend große Zahl von ehemaligen Assistentinnen und Assistenten Ihrer ehemaligen Lehrstühle wurden zu erfolgreichen Unternehmern. Worauf führen Sie das zurück?
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==Bekannte „Zauberlehrlinge“ (Auswahl)==
  
'''Peter Mertens''': Wir haben die Themen der Doktorarbeiten stets nicht nur nach den speziellen Interessen und Kompetenzen der Assistentinnen und Assistenten („Zauberlehrlinge“) ausgewählt und vereinbart, sondern stets die Frage gestellt, welche neuen Lösungen in der Privatwirtschaft und in der Staatsverwaltung wahrscheinlich auf Bedarf treffen („Bedarfssog“ als Auswahlkriterium). So waren die Marktlücken von Anfang an da. Ferner hatte ich in meinen Lehrveranstaltungen den Reiz, aber auch die Herausforderungen und Probleme der Unternehmertätigkeit herausgearbeitet.  
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Einige Doktoranden und Habilitanden von Peter Mertens, von ihm stets als „Zauberlehrlinge“ bezeichnet, erreichten in Wissenschaft und Wirtschaft hohe Positionen und wurden deshalb in der Öffentlichkeit bekannt. Mertens betreute 106 Promotionen, 8 seiner Assistentinnen und Assistenten wurden ordentliche Universitätsprofessoren/innen. 17 ehemalige Mitarbeiter/innen haben inzwischen Professuren an Fachhochschulen inne. Mitarbeiter von ihm gründeten 17 Unternehmen und schufen rund 1.700 Arbeitsplätze. Darunter befinden sich:
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* [http://www.hotel.de/ Hotel.de] (Hotel-Reservierungssystem), Dr. Stefan Morschheuser und Dr. Heinz Raufer <ref>* Angela Giese: ''Heinz Raufers «Baby« findet immer ein freies Bett. Der Mitbegründer von Hotel.de folgt gern seinem «Bewegungsdrang»''. In: [[Nürnberger Nachrichten]] vom 10. Oktober 2009 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/wirtschaft/heinz-raufers-baby-findet-immer-ein-freies-bett-1.584693 NN]</ref>
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* Bissantz & Company, Dr. Nicolas Bissantz
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* Horváth & Partners, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth
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* ecenta, Dr. Klemen Cas
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* UNTS (Österreich), Mag. Dieter Schrammel
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* Dr. [https://www.xing.com/profile/Peter_Krug6 Peter Krug], Vorstandsmitglied der [[DATEV]] e.G.<ref>Krug war Assistent von Professor Mertens.</ref>
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* [[Martin Heidingsfelder]], Diplom-Kaufmann, Plagiatssucher und Gründer von „[http://www.vroniplag.de VroniPlag Wiki]“
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[[Bild:Manfred Riebe Ehrenamtskarte vorn.jpg|thumb|220px|[[Goldene Bayerische Ehrenamtskarte (Manfred Riebe)]]]]
  
'''Hartmut Wedekind''': Sie haben in diesem Jahr eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Welches sind die quantifizierbaren Ergebnisse?
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==Zum Verfasser des Artikels==
  
'''Peter Mertens''': Es gibt einige Abgrenzungsprobleme. Beispiel: Zählen nur Gründungen, die unmittelbar auf die Promotion und auf der Grundlage der Dissertationsergebnisse folgten, oder auch solche, die die Gründerin oder der Gründer nach einigen Jahren als Angestellter oder auch als Professor/in vornahm? Daher muss ich eine Spanne angeben: Bei enger Auslegung haben 25 Personen 28 Unternehmen errichtet, bei weiter Interpretation sind es 32 Betriebe. Geschaffen wurden rund 2.400 bis 3.100 meist hochwertige Arbeitsplätze. Etwa jede(r) fünfte ehemalige Assistent(in) hat gegründet. Wir hatten nur zwei Insolvenzen, die zudem glimpflich abgingen. Das liegt weit unter veröffentlichten Zahlen. Beispielsweise überleben nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes weniger als 50% der Neugründungen die ersten fünf Jahre.  
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[[Manfred Riebe]], der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016
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von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte
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ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im [[Menschenrechtsforum Gustl Mollath]]. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.
  
'''Hartmut Wedekind''': Und welche Befunde Ihrer Studie haben Sie besonders überrascht?
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==Kontakt==
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Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Mertens<br>
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Universität Erlangen-Nürnberg<br>
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Lange Gasse 20, Raum 4.262<br>
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90403 Nürnberg<br>
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+49 (0) 172 826 69 19<br>
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peter.mertens(ät)fau.de<br>
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http://wi1.uni-erlangen.de/team-network/team/petermertens
  
'''Peter Mertens''': Am meisten war ich überrascht, dass fast unisono alle Jungunternehmer Gründungssubventionen ablehnen. Sie würden zweierlei bevorzugen: Erstens allgemein weniger Bürokratie, zweitens flexibles Verhalten der Finanzverwaltung bei vorübergehenden, unverschuldeten Engpässen, wie sie typischerweise auftreten, wenn ein Unternehmen aus der Verlust- in die Gewinnzone wechselt und dann u. U. gleichzeitig hohen Steuernachzahlungen für das abgelaufene und ebenso hohen Steuervorauszahlungen für das folgende Geschäftsjahr ausgesetzt ist. Bezeichnend: Ein Ex- Zauberlehrling, der ein größeres Unternehmen in der Schweiz gegründet hat, äußerte im Interview: „Das ließ sich mit der Kantonsverwaltung problemlos regeln“.
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==Literatur==
  
'''Hartmut Wedekind''': Welches sind besondere Maßnahmen, mit denen Sie die Gründung von Unternehmen auf der Grundlage der Forschung in der Hochschule gefördert haben?
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* Andrea Back: ''Ich habe fertig - aus der Sicht der Mertens-Zauberlehrlinge''. Laudatio, gehalten an der WISO in Nürnberg am 10. Januar 2006, Emeritierung Prof. Dr. Peter Mertens. Working Paper. Institut für Wirtschaftsinformatik, St. Gallen, 2006 - [https://www.alexandria.unisg.ch/213849/ alexandria.unisg.ch] und als PDF: St. Gallen, im Januar 2005, 18 Seiten [https://www.alexandria.unisg.ch/213849/1/LaudatioMertens_ABA.pdf PDF alexandria.unisg.ch]
  
Peter Mertens: Als sehr geeignet erwiesen sich Projektstudien in Gruppenarbeit, in denen je nach Studien- und Prüfungsordnung der Fachrichtungen Seminararbeiten, Diplomarbeiten und das Pflichtpraktikum in Betrieben der Wirtschaft oder Verwaltung kombiniert wurden. Eine geeignete Konstruktion war das bayerische FLÜGGE-Programm (Flexibler Übergang in eine Gründerexistenz), das ich zusammen mit Ministerialdirektor Großkreutz vom Wissenschaftsministerium konzipiert hatte. Der Gründer bekommt nach der Promotion eine dem Lehrstuhl zugewiesene Assistentenstelle für drei Jahre. Mit einer Hälfte seiner Zeit bzw. Kapazität arbeitet er für die Gründung, die andere Hälfte stellt er seiner alma mater zur Verfügung, z. B. indem er Vorlesungen, Übungen und Seminare auf seinem Spezialgebiet anbietet oder Studierende in dem neuen Unternehmen ihr Pflichtpraktikum absolvieren und so die reizvolle Atmosphäre in einem jungen Betrieb kennenlernen. Ferner stellt die Universität freie Kapazitäten, z. B. auf dem Zentralrechner am Wochenende, kostenlos zur Verfügung. Leider sind jetzt Probleme aufgetaucht, weil die EU diese Art der Gründungsförderung verbieten will.
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==Presse==
  
'''Hartmut Wedekind''': Wieso das?
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* Angela Giese: ''Heinz Raufers «Baby« findet immer ein freies Bett. Der Mitbegründer von Hotel.de folgt gern seinem «Bewegungsdrang»''. In: [[Nürnberger Nachrichten]] vom 10. Oktober 2009 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/wirtschaft/heinz-raufers-baby-findet-immer-ein-freies-bett-1.584693 NN]
  
Peter Mertens: In Brüssel steht man auf dem Standpunkt, dass nur die Vorbereitung einer Gründung gefördert werden dürfe, nicht der Geschäftsbetrieb. Ich halte das für wirklichkeitsfern, denn die Ausarbeitung des Geschäftsplanes, die formale Gründung und erste Aufträge sind interdependent, man lernt aus diesen ersten Projekten, wie es weitergehen könnte.
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* Joachim Jakobs: ''Zauberlehrlinge. Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin stand digitale Vernetzung im Mittelpunkt. Doch die »Informationsgesellschaft« hat Schattenseiten''. In: junge Welt, Ausgabe vom 9. September 2015, Seite 9 / Kapital & Arbeit - [https://www.jungewelt.de/artikel/271562.zauberlehrlinge.html jungewelt.de]
  
'''Hartmut Wedekind''': Angenommen, Sie wären der zuständige Minister für Wirtschaft oder Forschung und Lehre auf Bundes- oder Landesebene: Welche Reformen würden Sie anstreben?
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==Querverweise==
  
Peter Mertens: Die Studien- und Prüfungsordnungen sollten Pflichtpraktika in Unternehmen alternativ zu Auslandssemestern vorsehen. Ein halbes Jahr als Praktikant bei Microsoft oder Google bringt mehr als ein Semester an der University of California. Erwägenswert sind und auch oft gefordert werden großzügige Rückstellungen, die aus den ersten Gewinnen zu speisen sind und helfen sollen, die oft nicht ausbleibenden „Kinderkrankheiten“ zu überstehen. In der Hochschule empfehlen sich Lehrveranstaltungen, in denen in der Art einer Ringvorlesung Gegenstände aus Betriebswirtschaft (v. a. Rechtformen, Kostenrechnung, Investitionsrechnung, Finanzierung, Unternehmensbewertung, Marketing, Unternehmensgründung), Wirtschaftsrecht, Steuerrecht, Wettbewerbsrecht und Arbeitsrecht gut abgestimmt kombiniert werden.<br>
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* [[DATEV]]
Die Förderung der Gründungen verlangt vom Lehrstuhlinhaber einiges an Arbeitszeit und „Nerven“. Daher finde ich es nicht gut, wenn man auf der einen Seite solche Leistungen sehr wünscht, andererseits aber bei der Beurteilung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gegenwärtig nur „papers in high ranking international journals“ hoch gewichtet. Ich würde als Minister anstreben, die Evaluationen auf eine breitere Grundlage zu stellen, und sehe etwa zehn Kriterien, die ein guter Lehrstuhlinhaber erfüllen sollte („Zehnkampf“), darunter eben auch die Gründungsförderung.
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* [[Martin Gremmel]]
Hartmut Wedekind: Ich bedanke mich für dieses aufschlussreiche Interview. Der Unternehmensgründer muss aber immer in einer dynamischen Zeit den rechten Augenblick erwischen. Zu spät ist schlecht, und zu früh auch.“ Doch der den Augenblick ergreift, das ist der rechte Mann“ sagt Goethe im Faust I zu allen „Zauberlehrlingen“ der Welt.
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* [[Peter Mertens (Wirtschaftsinformatiker)]]
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* [[Manfred Riebe]]
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* [[Manfred Riebe (Nürnberger Rede)]]
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* [[Heinz Sebiger]]
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* [[Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg]]
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* ⇛ [[Wikis in Franken]]
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* ⇛ [[NürnbergWiki]]
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==Netzverweise==
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* Goethe: Der Zauberlehrling - [https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zauberlehrling Wikipedia]
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* Zauberlehrlinge - [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Peter_Mertens_(Wirtschaftsinformatiker)#Zauberlehrlinge Wikipedia]
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* Prof. Dr. Andrea Back, Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität St. Gallen - [http://www.iwi.unisg.ch/en/nc/ueber-uns/team/details/?tx_smemployeelist_pi1%5BempID%5D=353 iwi.unisg.ch]
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* Thomas Omerzu - http://www.omerzu.de/
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* Unternehmensgründung - [https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensgr%C3%BCndung Wikipedia]
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* ZauberLehrling - Die Lernakademie, Ganzheitliche Nachhilfe Nürnberg: Mathematik, Englisch, Deutsch, Physik, Chemie, Biologie, Erdkunde, Geschichte, Sozialkunde, u.a. - http://zauberlehrling-dielernakademie.com
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==Einzelnachweise und Anmerkungen==
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Aktuelle Version vom 18. Juni 2017, 19:24 Uhr

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Im Artikel Zauberlehrlinge aus Nürnberg geht es um die Doktoranden und Assistenten des Wirtschaftsinformatikers Peter Mertens, die er als seine „Zauberlehrlinge“ bezeichnete und von denen etliche zu Unternehmensgründern wurden.

Überblick

Bis zu seiner Emeritierung leitete Peter Mertens den Lehrstuhl „Wirtschaftsinformatik I“ und die Forschungsgruppe B „Betriebliche Anwendungen“ der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Während seiner Zeit als akademischer Lehrer tat sich Peter Mertens durch eine Vielzahl von Unternehmens-Neugründungen (Start-Ups) hervor, die in der Literatur auch als Spin-offs (Ableger) bezeichnet werden.

Mertens hatte es als Hochschullehrer neben der Lehre und Forschung immer auch als Pflicht empfunden, das „Entrepreneurship“, wie man heute auch sagt, zu pflegen und zu fördern. In seinen Lehrveranstaltungen hatte Mertens den Reiz und die Herausforderungen und Probleme der Unternehmertätigkeit herausgearbeitet. Die Themen der Doktorarbeiten wurden daher nicht nur nach den speziellen Interessen und Kompetenzen der Assistentinnen und Assistenten („Zauberlehrlingen“) ausgewählt und vereinbart, sondern es wurde immer die Frage gestellt, welche neuen Lösungen in der Privatwirtschaft und in der Staatsverwaltung wahrscheinlich auf Bedarf treffen, den „Bedarfssog“ als Auswahlkriterium. So waren die Marktlücken von Anfang an da. Infolgedessen wurden eine große Zahl seiner ehemaligen Assistentinnen und Assistenten zu erfolgreichen Unternehmern.

Bekannte „Zauberlehrlinge“ (Auswahl)

Einige Doktoranden und Habilitanden von Peter Mertens, von ihm stets als „Zauberlehrlinge“ bezeichnet, erreichten in Wissenschaft und Wirtschaft hohe Positionen und wurden deshalb in der Öffentlichkeit bekannt. Mertens betreute 106 Promotionen, 8 seiner Assistentinnen und Assistenten wurden ordentliche Universitätsprofessoren/innen. 17 ehemalige Mitarbeiter/innen haben inzwischen Professuren an Fachhochschulen inne. Mitarbeiter von ihm gründeten 17 Unternehmen und schufen rund 1.700 Arbeitsplätze. Darunter befinden sich:

  • Hotel.de (Hotel-Reservierungssystem), Dr. Stefan Morschheuser und Dr. Heinz Raufer [1]
  • Bissantz & Company, Dr. Nicolas Bissantz
  • Horváth & Partners, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Péter Horváth
  • ecenta, Dr. Klemen Cas
  • UNTS (Österreich), Mag. Dieter Schrammel
  • Dr. Peter Krug, Vorstandsmitglied der DATEV e.G.[2]
  • Martin Heidingsfelder, Diplom-Kaufmann, Plagiatssucher und Gründer von „VroniPlag Wiki

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Mertens
Universität Erlangen-Nürnberg
Lange Gasse 20, Raum 4.262
90403 Nürnberg
+49 (0) 172 826 69 19
peter.mertens(ät)fau.de
http://wi1.uni-erlangen.de/team-network/team/petermertens

Literatur

  • Andrea Back: Ich habe fertig - aus der Sicht der Mertens-Zauberlehrlinge. Laudatio, gehalten an der WISO in Nürnberg am 10. Januar 2006, Emeritierung Prof. Dr. Peter Mertens. Working Paper. Institut für Wirtschaftsinformatik, St. Gallen, 2006 - alexandria.unisg.ch und als PDF: St. Gallen, im Januar 2005, 18 Seiten PDF alexandria.unisg.ch

Presse

  • Angela Giese: Heinz Raufers «Baby« findet immer ein freies Bett. Der Mitbegründer von Hotel.de folgt gern seinem «Bewegungsdrang». In: Nürnberger Nachrichten vom 10. Oktober 2009 - NN
  • Joachim Jakobs: Zauberlehrlinge. Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin stand digitale Vernetzung im Mittelpunkt. Doch die »Informationsgesellschaft« hat Schattenseiten. In: junge Welt, Ausgabe vom 9. September 2015, Seite 9 / Kapital & Arbeit - jungewelt.de

Querverweise

Netzverweise

  • Prof. Dr. Andrea Back, Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität St. Gallen - iwi.unisg.ch
  • ZauberLehrling - Die Lernakademie, Ganzheitliche Nachhilfe Nürnberg: Mathematik, Englisch, Deutsch, Physik, Chemie, Biologie, Erdkunde, Geschichte, Sozialkunde, u.a. - http://zauberlehrling-dielernakademie.com

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Angela Giese: Heinz Raufers «Baby« findet immer ein freies Bett. Der Mitbegründer von Hotel.de folgt gern seinem «Bewegungsdrang». In: Nürnberger Nachrichten vom 10. Oktober 2009 - NN
  2. Krug war Assistent von Professor Mertens.

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