Zwetschgenmännla: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Zwetschgenmännla''', „Närmbercher Zwedschgermennla“ oder Zwetschgenmännchen sind eine der Hauptsehenswürdigkeiten und Waren auf dem [[Nürnberger Christkindlesmarkt]].  
 
Die '''Zwetschgenmännla''', „Närmbercher Zwedschgermennla“ oder Zwetschgenmännchen sind eine der Hauptsehenswürdigkeiten und Waren auf dem [[Nürnberger Christkindlesmarkt]].  
[[Bild:Zwetschgenmännla.jpg|thumb|400px|„Zwetschgenmännla“ zaubern herzliche Wärme in die Gemüter und dürfen auf Advents- und Weihnachtsmärkten nicht fehlen.<br>©: Roland Fengler/NZ]]
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[[Bild:Zwetschgenmännla-Paar CIMG7404.JPG|thumb|300px|Zwetschgenmännla-Paar<br>Foto: privat]]
[[Bild:Aufbau_Zwetschgenmännla.jpg|thumb|300px|So entsteht ein „Zwetschgenmännla“<br>©: Roland Fengler/NZ]]
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[[Bild:Gauck_Zwetschgenmännla_DSCF0441.jpg|thumb|400px|right|„Zwetschgenmännla“<br>@ [[Thomas Gauck]] ]]
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==Bedeutung, Material und Name==
 
==Bedeutung, Material und Name==
  
Das Zwetschgenmännla ist eine aus Draht gefertigte Kinderpuppe, an die dürres Obst, Zwetschgen und Schnitze gesteckt werden. In Dresden werden die Zwetschgenmännla „Pflaumentoffel“ genannt. Im Gegensatz zum norddeutschen Wort „Pflaume“ wird aber in Süddeutschland das Wort „Zwetschge“ mit vielen Nebenformen verwendet, so bei [[Herbert Maas]] die „Zwedschgen“. (1)
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Das Zwetschgenmännla ist eine aus Draht gefertigte Kinderpuppe, an die dürres Obst, Zwetschgen und Schnitze gesteckt werden. In Dresden werden die Zwetschgenmännla „Pflaumentoffel“ genannt. Im Gegensatz zum norddeutschen Wort „Pflaume“ wird aber in Süddeutschland das Wort „Zwetschge“ mit vielen Nebenformen verwendet, so bei [[Herbert Maas]] die „Zwedschgen“.  
  
Dieses Zwetschgenmännla, eine Drahtfigur  aus Dörrzwetschgen, nennt [[Herbert Maas]] in Nürnberger Mundart: der „Zwedschgermoo“ und die „Zwedschgermennla“. (1)
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Dieses Zwetschgenmännla, eine Drahtfigur  aus Dörrzwetschgen, nennt [[Herbert Maas]] in Nürnberger Mundart: der „Zwedschgermoo“ und die „Zwedschgermennla“. <ref>[[Herbert Maas]]: ''Zwetschgng''. In: Herbert Maas: ''Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn''. 7., erg. Auflage. Nürnberg: [[Verlag Nürnberger Presse]], 2001, 309 S., ISBN 3-931683-07-91</ref>
  
Der „Zwedschgermoo“ ist ein beliebtes Schimpfwort für einen dürren Menschen. Da die Schnitze (getrocknete Birnen) in Nürnberg auch „Hutzeln“ heißen, war der „Hudzldada“ früher ein stadtbekanntes Original. (2)
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Der „Zwedschgermoo“ ist ein beliebtes Schimpfwort für einen dürren Menschen. Da die Schnitze (getrocknete Birnen) in Nürnberg auch „Hutzeln“ heißen, war der „Hudzldada“ früher ein stadtbekanntes Original. <ref>* [[Herbert Maas]]: ''Zwetschgenmännla''. In: [[Michael Diefenbacher]], [[Rudolf Endres]] (Hrsg.): ''[[Stadtlexikon Nürnberg]]''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, 1.247 S., ISBN 3-921590-69-8 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/dok_start.fau?prj=biblio&dm=Stadtlexikon im Netz]</ref>
  
 
==Zur Geschichte==
 
==Zur Geschichte==
  
Das Zwetschgenmännla wird erstmals um 1790 im Wörterbuch von Georg Andreas Will erwähnt. Die ersten Abbildungen aus dem 19. Jahrhundert zeigen noch die Urform: das Zwetschgenmännla als auf Draht aufgezogene gedörrte Früchte mit einem spitzen Hut und einem kleinen, mit Buntpapier bespannten Bauchladen. Erst später kam die bunte Bekleidung hinzu. Abwandlungen sind der Schlotfeger und das Zwetschgenweibla. (2)
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Das Zwetschgenmännla wird erstmals um 1790 im Wörterbuch von [[Georg Andreas Will]] erwähnt. Die ersten Abbildungen aus dem 19. Jahrhundert zeigen noch die Urform: das Zwetschgenmännla als auf Draht aufgezogene gedörrte Früchte mit einem spitzen Hut und einem kleinen, mit Buntpapier bespannten Bauchladen. Erst später kam die bunte Bekleidung hinzu. Abwandlungen sind der Schlotfeger und das Zwetschgenweibla.
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==Goldener Zwetschgermoh==
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Seit 1981 zeichnet eine Jury die schönste Bude auf dem Christkindlesmarkt mit dem „Goldenen Zwetschgermoh“ aus. Neben Gold wurden auch Silber und Bronze vergeben. Den „Goldenen Zwetschgermoh“ erhielten im Dezember 2010 Bäckermeister Wolfgang Woitinek und seine Frau Kerstin. Ihr Lebkuchenstand steht in der Nähe der Krippe und trägt die Nummer 111. Über glänzendem, aufgeschichtetem Früchtebrot, Lebkuchen und Honigteigfiguren baumelt zauberhafter Lebkuchen-Baumbehang. Alles ist handgemacht. Hinter einer farbenfrohen Front verbirgt sich „alles, was Weihnachten ist“, sagte Jury-Mitglied und Tourismuschefin Yvonne Coulin.
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[[Manfred Riebe]], der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat [[Armin Kroder]] (FW)  mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte
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ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im [[Menschenrechtsforum Gustl Mollath]]. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.
  
 
==Literatur==
 
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* Johann Greulein: ''Der Zwetschgermoh''. In: Eugen Kusch (Hrsg.): ''Auf gut Nürnbergisch. Unsere schönsten Mundartgedichte''. Federzeichnungen von [[Jules Stauber]], Umschlag und Einband von [[Toni Burghart]]. Nürnberg: [[Verlag Nürnberger Presse]], 1951, 174 S. (140 Gedichte von 43 verschiedenen Autoren mit biographischen Anmerkungen über die Verfasser, u.a. Johann Greulein, [[Johann Conrad Grübel| Konrad Grübel]], Paul Rieß, Theodor Schmidt, [[Hermann Strebel]]); hier: S. 43
 
* Johann Greulein: ''Der Zwetschgermoh''. In: Eugen Kusch (Hrsg.): ''Auf gut Nürnbergisch. Unsere schönsten Mundartgedichte''. Federzeichnungen von [[Jules Stauber]], Umschlag und Einband von [[Toni Burghart]]. Nürnberg: [[Verlag Nürnberger Presse]], 1951, 174 S. (140 Gedichte von 43 verschiedenen Autoren mit biographischen Anmerkungen über die Verfasser, u.a. Johann Greulein, [[Johann Conrad Grübel| Konrad Grübel]], Paul Rieß, Theodor Schmidt, [[Hermann Strebel]]); hier: S. 43
  
* [[Herbert Maas]]: ''Das Willsche Idiotikon, eine historische Untersuchung von Nürnberger Mundartwörtern. Ein Beitrag zur Arbeit am Ostfränkischen Wörterbuch''. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) Band 49, 1959, S. 361-438 - [http://mdz1.bib-bvb.de/cocoon/mvgn/Blatt_bsb00000966,00386.html MVGN]
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* [[Herbert Maas]]: ''Das Willsche Idiotikon, eine historische Untersuchung von Nürnberger Mundartwörtern. Ein Beitrag zur Arbeit am Ostfränkischen Wörterbuch''. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) Band 49, 1959, S. 361-438 - [http://periodika.digitale-sammlungen.de/mvgn/Blatt_bsb00000966,00386.html MVGN]
  
 
* [[Wolfgang Buhl]] (Hrsg.): ''Der Nürnberger Christkindlesmarkt''. Würzburg: Echter, 1976, 68 S., ISBN 3-429-00458-6
 
* [[Wolfgang Buhl]] (Hrsg.): ''Der Nürnberger Christkindlesmarkt''. Würzburg: Echter, 1976, 68 S., ISBN 3-429-00458-6
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* Roland Hanusch: ''Zwetschgermännla und Pflaumentoffel''. Illustriert von Hansi Carl. Nürnberg: Carl, 1993, 56 S., ISBN 3-418-00363-X
 
* Roland Hanusch: ''Zwetschgermännla und Pflaumentoffel''. Illustriert von Hansi Carl. Nürnberg: Carl, 1993, 56 S., ISBN 3-418-00363-X
  
* [[Herbert Maas]]: ''Zwetschgenmännla''. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): ''[[Stadtlexikon Nürnberg]]''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, 1.247 S., ISBN 3-921590-69-8 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtlexikon/start.fau?prj=Lex im Netz]
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* [[Herbert Maas]]: ''Zwetschgenmännla''. In: [[Michael Diefenbacher]], [[Rudolf Endres]] (Hrsg.): ''[[Stadtlexikon Nürnberg]]''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, 1.247 S., ISBN 3-921590-69-8 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/dok_start.fau?prj=biblio&dm=Stadtlexikon im Netz]
  
 
* Friedrich Ach, Johannes Denner: ''Nürnberger Zwetschgenmännla und Zwetschgenweibla. Geschichte, Geschichten, Erzählungen, Anekdoten, Texte, Gedichte, Sagen, Legenden, Märchen. Ein Christkindlesmarkt-Buch''. Nürnberg: Verlag Irmgard Dennerlein, 10/ 2008, 120 S., ISBN 978-3-927784-18-5
 
* Friedrich Ach, Johannes Denner: ''Nürnberger Zwetschgenmännla und Zwetschgenweibla. Geschichte, Geschichten, Erzählungen, Anekdoten, Texte, Gedichte, Sagen, Legenden, Märchen. Ein Christkindlesmarkt-Buch''. Nürnberg: Verlag Irmgard Dennerlein, 10/ 2008, 120 S., ISBN 978-3-927784-18-5
  
 
* [ [[Clemens Helldörfer]], Redaktion «NürnbergPlus»]: ''Fränkisches Weihnachtsgedicht: Wie der kleine Zwetschgermoh alle Herzen verzaubert''. In: [[Nürnberger Zeitung]] Nr. 298 vom 24. Dezember 2009, Nürnberg plus, S. + 1 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1146460&kat=317 NZ]
 
* [ [[Clemens Helldörfer]], Redaktion «NürnbergPlus»]: ''Fränkisches Weihnachtsgedicht: Wie der kleine Zwetschgermoh alle Herzen verzaubert''. In: [[Nürnberger Zeitung]] Nr. 298 vom 24. Dezember 2009, Nürnberg plus, S. + 1 - [http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1146460&kat=317 NZ]
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* Claudia Urbasek: ''Mit Lebkuchen zum Erfolg. Schönster Stand auf dem Christkindlesmarkt gekürt''. In: [[Nürnberger Zeitung]] vom 10. Dezember 2010 - [http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nuernberg-region/mit-lebkuchen-zum-erfolg-1.373943 NZ]
  
 
==Querverweise==
 
==Querverweise==
  
* [[Nürnberger Christkindlesmarkt]]
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===Sachartikel===
* [[Rauschgoldengel]]
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* [[Advent in Franken]]
 
* [[Fränkisch]]  
 
* [[Fränkisch]]  
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* [[Kinder entdecken Nürnberg]]
 
* [[Nürnberger Mundart]]
 
* [[Nürnberger Mundart]]
* [[Hauptseite |NürnbergWiki Hauptseite]]
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* [[Nürnberger Christkindlesmarkt]]
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* [[Nürnberger Lebkuchen]]
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* [[Rauschgoldengel]]
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* [[Stadtlexikon Nürnberg]]
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* [[Verlag Nürnberger Presse]]
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* ⇛ [[Vierte Gewalt]]
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* ⇛ [[Wikis in Franken]]
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* ⇛ [[NürnbergWiki]]
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===Personenartikel===
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* [[Wolfgang Buhl]]
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* [[Toni Burghart]]
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* [[Yvonne Coulin]]
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* [[Michael Diefenbacher]]
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* [[Rudolf Endres]]
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* [[Johann Conrad Grübel]]
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* [[Rudolf Lumm]]
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* [[Herbert Maas]]
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* [[Paul Rieß]]
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* [[Jules Stauber]]
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* [[Hermann Strebel]]
  
 
==Netzverweise==
 
==Netzverweise==
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* Stefan Eckstaller: Zwetschgenmandl / Zwetschgenmännla - [http://www.brauchtumsjahr.de/index.php?article_id=133 brauchtumsjahr.de]
 
* Stefan Eckstaller: Zwetschgenmandl / Zwetschgenmännla - [http://www.brauchtumsjahr.de/index.php?article_id=133 brauchtumsjahr.de]
  
* Susanne und Klaus Schrödel: Nürnberger Zwetschgenmännla - [http://zwetschgenmaennla.com/ im Netz]
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* Susanne und Klaus Schrödel: Nürnberger Zwetschgenmännla - http://zwetschgenmaennla.com/  
  
 
* lotusfee / [http://www.sulamay.de/kontakt-impressum/index.html Sulamay E. Fillinger]: Zwetschgenmännla - pruneboy and prunegirls - [http://www.flickr.com/photos/lotusfee/2093398887/ Flickr.com]
 
* lotusfee / [http://www.sulamay.de/kontakt-impressum/index.html Sulamay E. Fillinger]: Zwetschgenmännla - pruneboy and prunegirls - [http://www.flickr.com/photos/lotusfee/2093398887/ Flickr.com]
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==Einzelnachweise und Anmerkungen==
 
==Einzelnachweise und Anmerkungen==
 
<references />
 
<references />
(1) [[Herbert Maas]]: ''Zwetschgng''. In: Herbert Maas: ''Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn''. 7., erg. Auflage. Nürnberg: [[Verlag Nürnberger Presse]], 2001, 309 S., ISBN 3-931683-07-9
 
 
(2) [[Herbert Maas]]: ''Zwetschgenmännla''. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): ''[[Stadtlexikon Nürnberg]]''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, 1.247 S., ISBN 3-921590-69-8 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtlexikon/start.fau?prj=Lex im Netz]
 
  
  

Aktuelle Version vom 11. Januar 2019, 01:46 Uhr

Die Zwetschgenmännla, „Närmbercher Zwedschgermennla“ oder Zwetschgenmännchen sind eine der Hauptsehenswürdigkeiten und Waren auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt.

Zwetschgenmännla-Paar
Foto: privat
„Zwetschgenmännla“
@ Thomas Gauck

Bedeutung, Material und Name

Das Zwetschgenmännla ist eine aus Draht gefertigte Kinderpuppe, an die dürres Obst, Zwetschgen und Schnitze gesteckt werden. In Dresden werden die Zwetschgenmännla „Pflaumentoffel“ genannt. Im Gegensatz zum norddeutschen Wort „Pflaume“ wird aber in Süddeutschland das Wort „Zwetschge“ mit vielen Nebenformen verwendet, so bei Herbert Maas die „Zwedschgen“.

Dieses Zwetschgenmännla, eine Drahtfigur aus Dörrzwetschgen, nennt Herbert Maas in Nürnberger Mundart: der „Zwedschgermoo“ und die „Zwedschgermennla“. [1]

Der „Zwedschgermoo“ ist ein beliebtes Schimpfwort für einen dürren Menschen. Da die Schnitze (getrocknete Birnen) in Nürnberg auch „Hutzeln“ heißen, war der „Hudzldada“ früher ein stadtbekanntes Original. [2]

Zur Geschichte

Das Zwetschgenmännla wird erstmals um 1790 im Wörterbuch von Georg Andreas Will erwähnt. Die ersten Abbildungen aus dem 19. Jahrhundert zeigen noch die Urform: das Zwetschgenmännla als auf Draht aufgezogene gedörrte Früchte mit einem spitzen Hut und einem kleinen, mit Buntpapier bespannten Bauchladen. Erst später kam die bunte Bekleidung hinzu. Abwandlungen sind der Schlotfeger und das Zwetschgenweibla.

Goldener Zwetschgermoh

Seit 1981 zeichnet eine Jury die schönste Bude auf dem Christkindlesmarkt mit dem „Goldenen Zwetschgermoh“ aus. Neben Gold wurden auch Silber und Bronze vergeben. Den „Goldenen Zwetschgermoh“ erhielten im Dezember 2010 Bäckermeister Wolfgang Woitinek und seine Frau Kerstin. Ihr Lebkuchenstand steht in der Nähe der Krippe und trägt die Nummer 111. Über glänzendem, aufgeschichtetem Früchtebrot, Lebkuchen und Honigteigfiguren baumelt zauberhafter Lebkuchen-Baumbehang. Alles ist handgemacht. Hinter einer farbenfrohen Front verbirgt sich „alles, was Weihnachten ist“, sagte Jury-Mitglied und Tourismuschefin Yvonne Coulin.

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Johann Greulein: Der Zwetschgermoh. In: Eugen Kusch (Hrsg.): Auf gut Nürnbergisch. Unsere schönsten Mundartgedichte. Federzeichnungen von Jules Stauber, Umschlag und Einband von Toni Burghart. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 1951, 174 S. (140 Gedichte von 43 verschiedenen Autoren mit biographischen Anmerkungen über die Verfasser, u.a. Johann Greulein, Konrad Grübel, Paul Rieß, Theodor Schmidt, Hermann Strebel); hier: S. 43
  • Herbert Maas: Das Willsche Idiotikon, eine historische Untersuchung von Nürnberger Mundartwörtern. Ein Beitrag zur Arbeit am Ostfränkischen Wörterbuch. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN) Band 49, 1959, S. 361-438 - MVGN
  • Roland Hanusch: Zwetschgermännla und Pflaumentoffel. Illustriert von Hansi Carl. Nürnberg: Carl, 1993, 56 S., ISBN 3-418-00363-X
  • Friedrich Ach, Johannes Denner: Nürnberger Zwetschgenmännla und Zwetschgenweibla. Geschichte, Geschichten, Erzählungen, Anekdoten, Texte, Gedichte, Sagen, Legenden, Märchen. Ein Christkindlesmarkt-Buch. Nürnberg: Verlag Irmgard Dennerlein, 10/ 2008, 120 S., ISBN 978-3-927784-18-5
  • [ Clemens Helldörfer, Redaktion «NürnbergPlus»]: Fränkisches Weihnachtsgedicht: Wie der kleine Zwetschgermoh alle Herzen verzaubert. In: Nürnberger Zeitung Nr. 298 vom 24. Dezember 2009, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ
  • Claudia Urbasek: Mit Lebkuchen zum Erfolg. Schönster Stand auf dem Christkindlesmarkt gekürt. In: Nürnberger Zeitung vom 10. Dezember 2010 - NZ

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Herbert Maas: Zwetschgng. In: Herbert Maas: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. 7., erg. Auflage. Nürnberg: Verlag Nürnberger Presse, 2001, 309 S., ISBN 3-931683-07-91
  2. * Herbert Maas: Zwetschgenmännla. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, 1.247 S., ISBN 3-921590-69-8 - im Netz