Abraham Adelsberger

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Abraham Adelsberger (* 23. April 1863 in Hockenheim, verstorben am 24. August 1940 in Amsterdam) war ein Nürnberger Fabrikant, bedeutender Kunstsammler und Mäzen. Er war Verfolgter des NS-Regimes.

Herkunft

Adelsberger wurde als achtes Kind des Isaac Adelsberger[1] und dessen zweiter Ehefrau Sara Sophie Adelsberger, geb. Flegenheimer, geboren. Er hatte neun Geschwister, darunter einen Zwillingsbruder Maier, der wie vier weitere Geschwister in frühster Kindheit verstarb.

Familie

1893 heiratete Adelsberger die aus Fürth stammende Clothilde Reichhold (1872-1954). Nach Geburt des Sohnes Paul 1894 in Mannheim zog die Familie noch vor Ende des 19. Jahrhunderts nach Nürnberg. Tochter Sofie wurde hier 1897 geboren.[2] 1906 wohnte die Familie in der Solgerstr. 21. Auf einem Grundstück (Sigenastr. 4) in der Nähe des Alten Tiergartens am Dutzendteich erbaute er eine Villa für sich und die Familien seiner Kinder. Paul Adelsberger wanderte nach dem Ersten Weltkrieg nach Amerika aus, kehrte jedoch für einige Jahre nach Nürnberg zurück. Sofie Adelsberger heiratete den Kölner Kaufhausbesitzer Alfred Isay.[3] Nach 1933 wanderte Paul Adelsberger erneut in die USA aus.

Der Unternehmer

Adelsberger wurde Teilhaber, einige Jahre später Alleininhaber der Firma Heinrich Fischer & Cie, einem Hersteller von aeronautischem Blechspielzeug, Puppenherden und Bewegungsspielzeug. Das Firmenzeichen ist der Fisch im Buchstaben „a“ für Adelsberger. Die Produktion der exportorientierten Firma baute er aus und beschäftigte schließlich 300 Mitarbeiter. Daneben betrieb er eine Hopfenhandlung.

Der Mäzen

Adelsberger unterstützte den Umzug und die laufende Finanzierung des Tiergartens über viele Jahre mit beträchtlichen Summen. Er besorgte den ersten Elefanten des Tierparks.

Emigration und Tod

1938 im Alter von 75 Jahren emigrierte Adelsberger mit seiner Frau nach Amsterdam. Er verstarb dort am 24. August 1940. Clothilde Adelsberger und Sofie Isay-Adelsberger erlebten zwischen 1942 und 1945 wiederholt Verschleppungen in sogenannte Sammelstellen wie die Schouwburg und nach Westerbork. Clothilde Adelsberger wurde deportiert und überlebte das KZ Bergen Belsen. Paul Adelsberger verstarb 1973 in New York, Sofie Isay-Adelsberger 1983 in Nürnberg.

Auszeichnungen

  • 19. Dezember 1927 Verleihung des Titels Kommerzienrat durch das Staatsministerium für Handel, Industrie und Gewerbe

Literatur

  • Sammlung A. Adelsberger, Nürnberg: Gemälde alter Meister, deutsche, Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts. Erster Teil
  • Sammlung A. Adelsberger, Nürnberg: [Versteigerung in der Galerie Hugo Helbing, München ...] (Band 2): Steingut, Steinzeug, europäisches Porzellan, ostasiatisches Porzellan und Kunstgewerbe, Orientteppiche, Zinnarbeiten: [Versteigerung in der Galerie Hugo Helbing, München, 9. Oktober, 10. Oktober 1930] Hugo Helbing <München>   [Hrsg.]
  • Ruth Isay-Fass: Die Lebensgeschichte von Ruth und Naftali, Docostory Raanana Israel 2001

Netzverweise

www.historytoy.com

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. von Thomas Föhl eingestelltes Familienblatt zu Isaak Adelsberger auf geni.com abgerufen am 11.01.15.
  2. von Thomas Föhl eingestelltes Familienblatt zu Abraham Adelsberger auf geni.com abgerufen am 11.01.15.
  3. von Thomas Föhl eingestelltes Familienblatt zu Sofie Isay-Adelsberger auf geni.com abgerufen am 11.01.15.