Alexander Zouras

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Alexander Zouras (* 23. Januar 1980 in München) ist ein heute 33jähriger Mann, der mit 23 Jahren wegen eines Mordversuchs an einer Kinderkrankenschwester verurteilt und in forensischen Anstalten untergebracht wurde.

Datei:Alexander Zouras.jpg

Alexander Zouras
Foto: privat

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Alexander Daniel Zouras ist ein Sohn von Siegfried Ott (* 1948 in Heidelberg) und der Unternehmerin Monika Zouras, geb. Müller (* 1940 in Berlin).

Schule

Weil Monika Zouras als selbständige Großhändlerin sich nicht um ihren Sohn Alexander kümmern konnte, brachte sie ihn in auswärtigen Internaten und weiterführenden Schulen unter. Als sie 1999 erfuhr, daß an einem Bonner Gymnasium Drogen konsumiert wurden, nahm sie ihren Sohn von der Schule. Am Ende seiner bewegten Schullaufbahn soll Alexander Zouras das Fachabitur bestanden haben.

Kundgebung in Nürnberg


Monika Müller-Zouras Juli 2013
Foto: Gudrun Rödel

Bei der Kundgebung des Menschenrechtsforums Gustl Mollath für die Freiheit von Gustl Mollath am Samstag, den 27. Juli 2013, in Nürnberg wies Gudrun Rödel in einem Offenen Brief an Bundespräsident Joachim Gauck auch auf andere Fälle von ungerechtfertigter Freiheitsberaubung hin, darunter auch auf den Fall Alexander Zouras. Seine Mutter war zur Kundgebung nach Nürnberg gekommen und trug ein Mahnplakat mit einem Foto und einem Hinweis auf das Schicksal ihres Sohnes:

Mein Sohn Alexander
2003 unschuldig verurteilt –
Seitdem in der Psychiatrie
Zwangsmedikamentierung
und systematische
Zerstörung des Körpers

Auf dem Plakat fehlte der Nachname und der Ort der Forensik, so daß für Fremde eine Zuordnung nicht möglich war.

Messerattacke in Schwabing

Simanowski Wieder-Aufstehen.jpg

Am 25. Juni 2003 wurde die Kinderkrankenschwester Natalie Heskamp in Schwabing auf offener Straße das Opfer eines Messerattentates. [1] Der Täter floh unerkannt. Es soll Alexander Zouras gewesen sein. Natalie Heskamp war passionierte Leichtathletin. Doch seit dem Messerstich ist sie teilweise querschnittsgelähmt.

Bei dem Prozeß gegen ihren Sohn war Monika Zouras auf Rat ihres Anwaltes nicht in den Gerichtsverhandlungen. Heute tut ihr dies leid, nachdem sie in dem forensischen Gutachen etliche Fehler entdeckt hatte. Ihr Sohn wurde in einem Indizienprozeß verurteilt. Er war in den forensischen Anstalten Haar, Straubing, wieder in Haar und ist nun in Straubing untergebracht.

Gudrun Rödel berichtete am Samstag, den 27. Juli 2013, bei der Kundgebung des Menschenrechtsforums Gustl Mollath für die Freiheit von Gustl Mollath in Nürnberg über den Fall Alexander Zouras:
Alexander Zouras sei 2004 durch ein skandalöses Urteil des Landgerichts München als der „Messerstecher von Schwabing“ bekannt geworden und nach § 63 StGB zur Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung verurteilt. Da er kein Geständnis abgelegt habe, weil er die Tat nicht begangen habe, und Medikamente ablehnte, werde er seitdem in Straubing zwangsmedikamentiert. Dadurch werde sein Körper systematisch zerstört. Außerdem sei er Repressalien ausgesetzt, wie wochenlange Isolation mit Fixierung, was nach den Richtlinien der UN-Menschenrechtskonvention als Folter deklariert werde. (In: Gudrun Rödel (Nürnberger Rede))

Dr. Bernhard Pallmann schreibt dazu:
Nach sorgfältigsten Ermittlungen ab Juli 2008 war nicht Alexander Zouras der „Messerstecher von Schwabing“ am 25. Juni 2003, sondern ein polizeibekannter „IM“ der lokalen CSU-Behörden, der sogar als Täter eindeutig identifiziert und in den Akten ausdrücklich erwähnt wurde. Alexander Zouras werde seit 2003 in Bayerns Psychiatrien entmenschlicht und zwangshospitalisiert. [2]

Monika Müller-Zouras bestätigte, daß ein V-Mann der bayerischen Polizei G.S. in den Akten als Zeuge auftauchte, über den auch als Täter spekuliert worden sei. Es sei daher möglich, daß ihrem Sohn als „Ersatztäter“ ein Mordversuch untergeschoben worden sei, um den tatsächlichen Täter zu schützen.

Forensik Straubing

Inzwischen ist Alexander Zouras seit Jahren im Bezirkskrankenhaus Straubing in der Forensisch-psychiatrischen Klinik untergebracht.

Fotogalerie

Kontakt

Literatur

Presse

  • Florian Ernst: Polizei fasst Messerstecher von Schwabing. Verdächtiger psychisch krank. In: Münchner Merkur vom 28. Juni 2003 - merkur-online.de
  • Monika Maier-Albang: Polizei-Fahndung. Unheimlicher Messerstecher. Nach einer Messer-Attacke in Schwabing sucht die Mordkommission nach einem etwa 30 bis 40 Jahre alten Mann. Der Unbekannte hatte am Mittwoch eine Krankenschwester angegriffen - das Opfer bleibt womöglich gelähmt. In: Süddeutsche Zeitung vom 19. Mai 2010 - sueddeutsche.de (SZ vom 27.6.2003)
  • Stefan Weinzierl und Bettina Link: Messerstecher in Psychiatrie untergebracht. In: Münchner Merkur vom 25. Mai 2004 - merkur-online.de
  • Hans Holzhaider: Prozess um mysteriösen Todesfall Schwierige Wahrheitssuche. Prozessauftakt in Landshut: Der Staatsanwalt trägt vor, wie die Angeklagten ihr Opfer zerstückelt und an Hunde verfüttert haben sollen - obwohl längst klar ist, dass das nicht stimmt. In: Süddeutsche Zeitung vom 20. Oktober 2010 - sueddeutsche.de
  • Dr. Bernhard Pallmann: Der Tod Ihres Sohnes Holger war nicht umsonst. In: Rundschau: Opfer der Zwangspsychiatrie vom 5. Juni 2011 11:53 - fernsehen.ch
  • Materialien 2001. Grundgesetz gilt nicht für psychisch Kranke. „Antistigma-Aktion München“. Aus: Haidhauser Nachrichten 5 vom Mai 2001, S. 8. In: sub-bavaria.de
  • Christian Rost: Psychisch Kranker vor Gericht. Verrückt oder kriminell? Ein Mann bedroht immer wieder Polizisten, Staatsanwälte und andere Menschen, weil er eine psychische Störung hat. Die Staatsanwaltschaft will ihn dauerhaft in die Psychiatrie stecken. Dabei hält ihn nicht einmal die Polizei für gefährlich - sondern nur für eine Zumutung. In: Süddeutsche Zeitung vom 7. Juni 2013 - sueddeutsche.de
  • Christian Rost: Psychisch Kranker vor Gericht. Manisch-depressiv, aber nicht gemeingefährlich. Er hat seine Mitmenschen beschimpft, manche sogar des Mordes oder anderer Straftaten bezichtigt: Nun steht der Mann vor Gericht. Ihm hätte ein ähnliches Schicksal wie Gustl Mollath widerfahren können, doch das Gutachten eines Psychiaters hilft ihm - zumindest teilweise. In: Süddeutsche Zeitung vom 10. Juni 2013 - sueddeutsche.de
  • VIP: AW [= Nina Hagen]: Zufälle???, vom 29. Juli 2013, 10:31 Uhr - open-speech.com
  • Christian Rost: Urteil am Münchner Landgericht. Nicht verrückt, aber kriminell. Er wettert gegen das System, beleidigt und bedroht Menschen. Doch Bernhard P. wird nach seinen Attacken nicht in die Psychiatrie eingewiesen. Ein Münchner Gericht hat den manisch-depressiven Mann nun zu einer Haftstrafe verurteilt. In: Süddeutsche Zeitung vom 30. Juli 2013 - sueddeutsche.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Bernhard Pallmann: Materialien 2001. Zwischen Rechtlosigkeit, Angst und zarter Demokratie. In: Sub-bavaria vom 3. Juli 2008 - sub-bavaria.de; ebenso in: Beamtendumm
  • Dr. Bernhard Pallmann: Psychiatrie = Folterkammer. In: Igelin.blog vom 1. August 2011 - igelin.blog.de
  • Dr. Schneider-Addae-Mensah, PR- und Pressesprecher „Alexander Zouras Medienpreis, Zouras Foundation“

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Natalie Simanowski war eine leidenschaftliche Sportlerin – und blieb das auch nach dem Attentat. Neben ihrer aktiven Sportlerkarriere engagiert sie sich in der Nachwuchsarbeit des Radsports. Sie lebt mit ihrem Mann Oliver in Augsburg. m-vg.de
  2. Dr. Bernhard Pallmann: Der Tod Ihres Sohnes Holger war nicht umsonst. In: Rundschau: Opfer der Zwangspsychiatrie vom 5. Juni 2011 11:53 - fernsehen.ch
  3. Dreßlein, Detlef (* 1970 in Erlangen), Journalist und freier Autor, arbeitete u.a. bei der FAZ, GQ und Playboy, Verfasser von Biographien. Wirkungsorte: Bamberg und München - http://www.dresslein.de/vita/