Altdorf bei Nürnberg

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Die Stadt Altdorf liegt in Mittelfranken im Landkreis Nürnberger Land.

800px-City hall Altdorf by Nuremberg.JPG
Altdorf bei Nürnberg
Ortstyp Stadt
Land Deutschland
Bundesland Bayern
Regierungsbezirk Mittelfranken
Landkreis Nürnberger Land
Höhe 444 m ü. NN
Fläche 46,59 km²
Einwohner 15.362 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte 330 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen LAU
Gemeindekennzahl 09 5 74 112
Anschrift Rathaus

Röderstraße 10
90518 Altdorf
bei Nürnberg

Telefon 09187 - 807-0
Telefax 09187 - 807-290
E-Mail stadt@altdorf.de
Netzseite http://www.altdorf.de
Bürgermeister
Moritz Bgm Erich Odörfer CSU Altdorf - Kopie.JPG
Erich Odörfer (CSU)
140px-Wappen Altdorf bei Nuernberg.png

Lage

Altdorf liegt etwa 25 km südöstlich von Nürnberg.

Stadtgliederung

Die Stadt Altdorf hat 25 Ortsteile:
Adelheim, Altdorf bei Nürnberg, Au, Eismannsberg, Fallhaus, Grünsberg, Hagenhausen, Hegnenberg, Lochmannshof, Ludersheim, Oberrieden, Oberwellitzleithen, Prackenfels, Prethalmühle, Pühlheim, Rasch, Raschbach, Röthenbach (Altdorf bei Nürnberg), Schleifmühle, Stürzelhof, Unterrieden, Unterwellitzleithen, Wappeltshofen, Weinhof, Ziegelhütte.

Laurentiuskirche

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Offenhausen, Lauterhofen, Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz, Burgthann, Schwarzenbruck, Winkelhaid und Leinburg. Altdorf gehört zur Metropolregion Nürnberg.

Geschichte

Pflegschloß von 1558

Um 800 soll hier ein fränkischer Königshof entstanden sein, aus dem sich Altdorf entwickelt hat. 1129 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt und 1281 als Bezirk Hofmark Altdorf der kaiserlichen Verwaltung unterstellt. 1299 wurde Altdorf an die Grafen von Nassau verpfändet, und im Jahr 1368 wurden die Märkte gestiftet. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1387 und ist zeitgleich mit dem Baubeginn der ersten Stadtbefestigungen in Form von Graben und Mauern.

Im Verlauf des Landshuter Erbfolgekrieges wurde Altdorf 1504 von Nürnberg erobert. Es wurde Sitz eines Pflegamtes der Reichsstadt Nürnberg und blieb bis 1806 nürnbergisch. Das Nürnberger Pflegschloß am Schloßplatz war im 15. Jahrhundert als pfälzischer Amtssitz erbaut, 1552 von Markgraf Albrecht Alcibiades zerstört und 1558 neu errichtet worden.

Durch den Bau des Nürnbergischen Gymnasiums 1575 und dessen 1622 erfolgter Erhebung zur Universität wurde Altdorf zur Universitätsstadt.

Nach der den Napoleonischen Kriegen folgenden Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und der Reichsstände kam Nürnberg und damit auch Altdorf 1806 zum Königreich Bayern. 1808 wurde Altdorf Sitz eines Landgerichts. Der dreigeschossige Bau mit Satteldach, Krüppelwalm und rückseitig turmartig vorspringendem Anbau steht an der Innenseite der ehemaligen südwestlichen Stadtmauer und besaß im 18. Jahrhundert zwei Vorhöfe. Zum einstigen Pflegamtsgarten führt noch eine rundbogige Pforte.

Die Universität wurde aufgrund Königlich Bayerischer Sparmaßnahmen 1809 aufgelöst. 1824 wurde in den Universitätsgebäuden das Königliche Schullehrerseminar eingerichtet. In den Seminargebäuden wurden 1925 durch den Landesverband für Innere Mission Einrichtungen für Körperbehinderte geschaffen und das Gebäude in Wichernhaus umbenannt. [1]

Am Ende des Zweiten Weltkrieg wurde Altdorf ab Mai 1945 von der US-Armee besetzt und Sitz der Soldatenzeitung „The Stars and Stripes“. Von 1945 bis 1965 war die Stadt Sitz des Landratsamtes. In den Jahren 1972/78 erfolgte die Gebietsreform mit Eingemeindung umliegender Gemeinden.

Altdorf pflegt partnerschaftliche Beziehungen mit dem Kanton Uri in der Schweiz, Colbitz in Sachsen-Anhalt, Sehma in Sachsen und Dunaharaszti in Ungarn.

Ehemalige Universität

Universität Altdorf

Altdorf war von 1622 bis 1809 Sitz der Nürnberger Universität Altdorf, auch Altdorfina genannt. Die Universität wurde am 30. September 1575 als Gymnasium gegründet und 1578 zur Akademie erhoben. Auf Drängen des Rates der Stadt Nürnberg und entsprechender Gegenleistungen erhob Kaiser Ferdinand II. am 3. Oktober 1622 die Akademie zur Universität

Renaissance-Rathaus,[2]
dahinter die Laurentiuskirche

Mit der Übernahme Nürnbergs durch das Königreich Bayern fiel 1806 auch die reichsstädtische Universität Altdorf an Bayern. Weil infolge der neugegründeten bayerischen Landesuniversitäten die finanziellen Mittel fehlten, wurde die Altdorfina am 24. September 1809 durch den bayerischen König Maximilian I. aufgelöst. Zu den berühmtesten Wissenschaftlern, die in Altdorf studierten, zählen unter anderem Georg Philipp Harsdörffer und Gottfried Wilhelm Leibniz. Das ehemalige Universitätsgebäude dient heute unter dem Namen Wichernhaus Altdorf als Heim für körperbehinderte Kinder und Jugendliche.

Der Feldherr Wallenstein

Sehenswürdigkeiten

  • Teile der ehemaligen Stadtbefestigung von 1387
  • St.-Laurentius-Kirche von 1407
  • Ehemalige Universität von 1575 (heute: Wichernhaus)
  • Pflegschloß Altdorf von 1558 (heute Polizeiwache) mit Wallensteinbrunnen
  • Renaissance-Rathaus aus dem 16. Jahrhundert
  • Prethalmühle von 1643
  • Universitätsmuseum mit Fossilienkabinett
  • Burg Grünsberg in Grünsberg
  • St. Andreas-/St. Bartholomäus-Kirche im Ortsteil Eismannsberg aus dem 13./16. Jahrhundert

Wallenstein-Festspiele

Seit 1894 finden alle drei Jahre im Sommer die Wallenstein-Festspiele statt. Sie erinnern an die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und an Albrecht von Waldstein, später: Wallenstein, der an der Universität Altdorf studierte. Der Aufführung werden die Theaterstücke Wallenstein in Altdorf und eine Bearbeitung von Schillers Wallenstein-Trilogie zugrundegelegt.

Fotogalerie

Literatur

  • Hans und Erika Recknagel: Häuserchronik der Altdorfer Altstadt. Bearbeitet und ergänzt nach einem Manuskript von Fritz Tischer. Hrsg. von der Altnürnberger Landschaft e.V., Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Heimatforschung im Nürnberger Land. Neuhaus: Altnürnberger Landschaft, 2009, 312 S., ISBN 978-3-00-027611-8 (Schriftenreihe der Altnürnberger Landschaft e.V.; Band 51)
  • Michaela Moritz: Hochburg des Humanismus. Die kleine Stadt Altdorf fühlt sich heute noch ihrer gelehrigen Geschichte verpflichtet; zwar ist man keine Universitätsstadt mehr, aber Kunst und Wissenschaft haben nach wie vor einen hohen Stellenwert. Und obendrein ist das Städtchen ein Augenschmaus. In: Franken-Magazin vom März/April 2011 - franken-magazin.net

Presse

  • hma: Romantischer Lustort der Altdorfer Studenten. Die Löwengrube bei Prackenfels war ein Tummelplatz ausgelassener Fröhlichkeit – Steinbruch für die Bauten der Universität. In: Nürnberger Nachrichten vom 19. April 1998 - NN
  • Nicolas Damm: In Neumarkt brannten Bücher früher als im übrigen Reich. Am 10. März 1933 beschlagnahmen SA-Männer Schriften und zünden sie vor dem Rathaus an — Nazis holen Verstärkung aus Altdorf. In: Neumarkter Nachrichten vom 10. März 2013 - nordbayern.de NN

Querverweise

Netzverweise

  • Wallensteinfestspiele (Altdorf bei Nürnberg) - Wikipedia
  • INUA geG - Internationales Netzwerk für Universitäten - Altdorf gemeinützige e.G. - http://www.inua-eg.de

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Gustav Voit: Altdorf. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz
  2. Das Kultur-Rathaus, Oberer Markt 2, beherbergt das Kultur-, Sport- und Fremdenverkehrsamt (EG) sowie das Stadtarchiv (2. OG).
  3. Athene-Brunnen oder Minerva-Brunnen? „Minerva“ in http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Labenwolf

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