Arnd Müller (Historiker)

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Arnd Müller (* 27. Mai 1927 in Nürnberg, † 17. Februar 1981 in Nürnberg) war ein promovierter Historiker und Gymnasiallehrer in Nürnberg.

Dr. phil. Arnd Müller

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Arnd Müller ist ein Sohn des gelernten Drehers bei der MAN Heinrich Müller (* 18. Juli 1897 in Augsburg, † 23. März 1983 in Nürnberg), zuletzt Oberinspektor im Jugendamt der Stadt Nürnberg, und der Telegrafistin Emilie Stamminger (* 4. Juni 1901 in Nürnberg, † 1979 in Nürnberg).
Arnd Müller heiratete im August 1956 standesamtlich in Nürnberg, danach kirchlich (evangelisch) in Landshut, die Studentin Ursula Link (* 1934 in Regensburg). Sie war zuletzt als angestellte Fachlehrerin an der Peter-Vischer-Schule in Nürnberg tätig. Aus der Ehe ging am 14. Oktober 1957 der Sohn Markus hervor.

Schule

Eingeschult wurde Arnd Müller 1933 in die Volksschule Eibach. Von 1938 bis 1947 besuchte er (mit einem Jahr Kriegsunterbrechung) das Neue Gymnasium in Nürnberg, an dem er u.a. auch die Fremdsprachen Latein, Griechisch und Englisch erlernte. Im März 1947 bestand er das erste Nachkriegsabitur.

Studium und Promotion

Anschließend studierte er für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Freiburg im Breisgau 4 Semester die Fächer Geschichte, Germanistik und Englisch, ebenso ab dem 5. Semester an der Universität Tübingen 2 Semester. Nebenher studierte er auch Romanistik und Rechts- und Staatsphilosophie. Es folgten an der Philosophischen Fakultät der Universität Erlangen 2 Semester Geschichte, Germanistik und Englisch. Im Herbst 1949 legte er den ersten Teil des Lehramtsexamens in den Fächern Geschichte, Deutsch und Englisch ab. Als Studienreferendar absolvierte er ab 1949/50 ein Promotionsstudium. 1951 wurde er von der Philosophischen Fakultät mit der Dissertation „Zensurpolitik der Reichsstadt Nürnberg. Von der Einführung der Buchdruckerkunst bis zum Ende der Reichsstadtzeit“ zum Dr. phil. promoviert. Der Tag der mündlichen Prüfung war der 18. Juli 1951. [1]

1959 dankte Arnd Müller seinem Doktorvater nachträglich noch einmal in einer Fußnote: „Der Arbeit liegt eine 1951 bei Herrn Prof. Dr. Dr. Ernstberger in Erlangen gelieferte Dissertation zugrunde. Meinem hochverehrten Lehrer sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt.“ [2]

Zweitgutachter war Erich Freiherr von Guttenberg.

Wider Erwarten enthält die Doktorarbeit keinen Lebenslauf Arnd Müllers, aber eine Widmung für seinen Lehrer Dr. August Jegel, auf dessen Anregung hin er seine Dissertation verfaßte. August Jegel war in Nürnberg als Lehrer am Realgymnasium und am Neuen Gymnasium tätig. [3]

Gymnasiallehrer und Heimatforscher

Nach dem 9. Semester bestand Arnd Müller 1952 das Zweite Staatsexamen mit dem Prädikat „Gut“. Am 7. Januar 1953 wurde er am Realgymnasium Nürnberg als Studienassessor angestellt. Nebenher gab er Englischkurse an der Volkshochschule Nürnberg. Später lehrte er als Oberstudienrat am Johannes-Scharrer-Gymnasium in Nürnberg. Zuletzt war er Studiendirektor am Labenwolf-Gymnasium.

Das Werk „Geschichte der Juden in Nürnberg 1146 – 1945“ erarbeitete Arnd Müller als Mitarbeiter des Stadtarchivs Nürnberg. In seinem Standardwerk beleuchtet er u.a. auch die verhängnisvolle Rolle Kaiser Karls IV. beim Nürnberger Judenpogrom von 1349.

Mitgliedschaften

Arnd Müller war Mitglied des Bayerischen Philologenverbandes, des Germanischen Nationalmuseums und des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. [4]

Tod und Trauerfeier

Arnd Müller starb 1981 mit 54 Jahren. Die Trauerfeier und Beerdigung fand in St. Johannis am Montag, den 23. Februar 1981, um 12 Uhr auf dem Johannisfriedhof statt.

Auszeichnungen

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Veröffentlichungen

Dissertation

  • Zensurpolitik der Reichsstadt Nürnberg. Von der Einführung der Buchdruckerkunst bis zum Ende der Reichsstadtzeit. Universität Erlangen, Philosophische Fakultät, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde vom 18. Juli 1951, 176 gez. Blatt

Monographien

  • Arnd Müller: Zensurpolitik der Reichsstadt Nürnberg. Von der Einführung der Buchdruckerkunst bis zum Ende der Reichsstadtzeit. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 49, 1959, S. 66 - 169 - MVGN Fußnote: „Der Arbeit liegt eine 1951 bei Herrn Prof. Dr. Dr. Ernstberger in Erlangen gelieferte Dissertation zugrunde. Meinem hochverehrten Lehrer sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt.“
  • Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg 1146 – 1945. Geleitwort von Oberbürgermeister Dr. jur. Andreas Urschlechter. Nürnberg: Selbstverlag der Stadtbibliothek Nürnberg, 1968, 381 S., 23 S. Abb. (Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg; Band 12)
    • Rezension von Rudolf Endres: Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg 1146 – 1945. Hrsg. im Auftrag des Stadtrates Nürnberg von der Stadtbibliothek. Nürnberg: Selbstverlag der Stadtbibliothek Nürnberg, 1968, 381 S., XXIII Abb. (Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg; Band 12) In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 57, 1970, S. 358-360 - MVGN

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

Literatur

  • Nachruf für Arnd Müller. In: Jahresbericht des Labenwolf-Gymnasiums 1980/81

Die Dissertation Arnd Müllers „Zensurpolitik der Reichsstadt Nürnberg“ fand ihren Niederschlag z.B. in

  • Michael Schilling: Bildpublizistik der frühen Neuzeit: Aufgaben und Leistungen des illustrierten Flugblatts in Deutschland bis um 1700. Zugleich: Universität München, Habilitationsschrift 1987/88. Tübingen: Niemeyer, 1990, VIII, 503 S., ISBN 3-484-35029-6 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur; Band 29) - books.google.de - Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung von Arnd Müllers „Geschichte der Juden in Nürnberg 1146 – 1945“, das als Standardwerk bezeichnet wird, wird durch das Geleitwort von Oberbürgermeister Dr. jur. Andreas Urschlechter hervorgehoben. Dies Standardwerk aus dem Jahre 1968, wurde noch nach mehr als 30 Jahren im Stadtlexikon Nürnberg von 1999 in etlichen Artikeln des Stadtlexikons als Quelle zitiert, weil es nichts Besseres gibt, u.a. in:

Dennoch enthält das Stadtlexikon Nürnberg keinen biographischen Eintrag für den verdienstvollen Historiker Arnd Müller.

Presse

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Anton Ernstberger - Wikipedia
  • Erich Freiherr von Guttenberg - Wikipedia
  • Stadtarchiv Nürnberg, Gerhard Jochem: Erforschung der jüdischen Geschichte. Darin das Standardwerk „Geschichte der Juden in Nürnberg 1146 – 1945“ von Dr. Arnd Müller, das der Autor als Mitarbeiter des Stadtarchivs erarbeitete. Als Quelle ist außerdem bekannt: „Lebensläufe Nürnberger Bürger und Bürgerinnen“ nach Interviews von Dr. Arnd Müller, Stadtarchiv Nürnberg QNG - https://www.nuernberg.de/internet/stadtarchiv/projekte_juedische_geschichte.html
  • GSI 133 - QUELLEN DES STADTARCHIVS ZUM JÜDISCHEN LEBEN IN NÜRNBERG, Neufassung 1997 Vorwort vom 10.02.1997 von Gerhard Jochem - PDF nuernberg.de
  • Index der Personenstandsunterlagen der Stadt Nürnberg 1810-1979 [5] - genteam.at

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Ausbildungsgang. In: Nachlaß Arnd Müller
  2. * Arnd Müller: Zensurpolitik der Reichsstadt Nürnberg. Von der Einführung der Buchdruckerkunst bis zum Ende der Reichsstadtzeit. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 49, 1959, S. 66 - 169 - MVGN
  3. * Jegel, August, Dr., Studienprofessor. In: Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte ... Hrsg.: Manfred H. Grieb, S. 732, Spalte 2 - books.google.de
  4. * 423. Dr. Müller, Arnd, Oberstudienrat. In: Mitgliederverzeichnis des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Bd. 59. 1972, S. 299 - MVGN
    • Dr. Müller, Arnd, Oberstudienrat. In: Mitgliederverzeichnis des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Bd. 64. 1977 S. 420 - MVGN
  5. Dieser Index der Personenstandsregister der Stadt Nürnberg zwischen 1810 und 1899/1929/1979 (Geburten/Trauungen/Sterbefälle) wurde vom Stadtarchiv Nürnberg zur Verfügung gestellt und beinhaltet zur Zeit rund 950.000 Einträge.

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