Bildungszentrum Nürnberg

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Das Bildungszentrum Nürnberg (BZ) ist die Volkshochschule der Stadt Nürnberg. Das BZ darf nicht verwechselt werden mit dem Berufsbildungszentrum Nürnberg (BBZ).

Bildungszentrum Nuernberg.jpg
Bildungszentrum Nürnberg
Schultyp Volkshochschule
Sitz Nürnberg
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Gründung 1918
Träger Stadt Nürnberg
Leiter André Knabel
Hörer
Dozenten 1.200
Anschrift Gewerbemuseumsplatz 1

90403 Nürnberg

Telefon +49-(0)911 - 231-3147
Telefax +49-(0)911 - 231-5423
E-Mail bz-info@stadt.nuernberg.de
Webseite http://bz.nuernberg.de
Bzlogo.gif

Lage

Das Gebäude der Verwaltung sowie das Haupt-Unterrichtsgebäude sind seit 1997 am Gewerbemuseumsplatz in der Lorenzer Altstadt angesiedelt, unmittelbar neben dem Cinecitta.

Leitung

Seit 2016 ist André Knabel Direktor des Bildungscampus.

Aufgaben und Angebot

Das Bildungszentrum Nürnberg ist mit etwa 1.200 Dozenten und einem Angebot von 3.000 Kursen pro Semester die zweitgrößte Volkshochschule in Bayern. Es werden 27 Fremdsprachen angeboten.

Zur Geschichte des Bildungszentrums Nürnberg

Freie Hochschule Nürnberg für Handel, Industrie und allgemeine Volksbildung

Am 9. Oktober 1919 wurde eine Volkshochschule, die spätere Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg, unter dem Namen 'Freie Hochschule Nürnberg für Handel, Industrie und allgemeine Volksbildung' gegründet. Am 15. Oktober 1919 wurde der Lehrbetrieb mit 174 Studenten und sechs Studentinnen aufgenommen. Die Idee einer 'freien Hochschule' scheiterte aber, weil die Bildungsvoraussetzungen der Hörer zu unterschiedlich waren. Deshalb wurden die allgemeinbildenden Veranstaltungen ab 1921 in einer selbständigen städtischen Volkshochschule aus der Hochschule ausgegliedert. Parallel wurde die Handelshochschule 1920 ministeriell genehmigt, die dann 1925 in „Handelshochschule, Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Nürnberg“ umbenannt wurde.

Deutsches Volksbildungswerk Gau Franken, Volksbildungsstätte der Stadt Nürnberg

Nach der NS-Machtübernahme wurde die Volkshochschule im Sinn der NS-Programmatik zum 'Deutschen Volksbildungswerk Gau Franken, Volksbildungsstätte der Stadt Nürnberg' umgewandelt.

Volkshochschule Nürnberg

Die ersten Jahre nach der Wiedereröffnung am 29. September 1946 (Zeltnerstraße 19, ab 1960 Gibitzenhofstraße 135) waren wesentlich geprägt vom Engagement des neuen Leiters und ehem. Mitarbeiters der Volkshochschule bis 1933, Georg Gustav Wieszner. Mit der Intention, die Demokratisierung und den Wiederaufbau des öffentlichen Lebens zu fördern, definierte er die Aufgabe der Volkshochschule unter Rückgriff auf das Lehrziel zur Zeit der Weimarer Republik.

Bildungszentrum Nürnberg

1965 wurde die Volkshochschule durch eine Neufassung der Satzung zum Bildungszentrum der Stadt Nürnberg erweitert und in die Abteilungen Volkshochschule, Spracheninstitut und Jugendzentrum unterteilt. Die in Kooperation mit dem Bildungszentrum arbeitende Alten-Akademie N e.V. (AAK) und Jugendzentrum für kulturelle und politische Bildung, ebenfalls zum Bildungszentrum gehörig, sind im Herrenschießhaus untergebracht.

Seit dem Umzug 1997 in das Gebäude der Landesgewerbeanstalt am Gewerbemuseumsplatz ist das Bildungszentrum Bestandteil der Kulturmeile. Durch die Bereitstellung von ca. 30 Unterrichtsräumen im Gebäude ('Haus der Erwachsenenbildung') wurde auch eine adäquate räumliche Situation geschaffen. [1]

Zum Wintersemester 2001/2002 eröffnete das Selbstlernzentrum im Bildungszentrum, in dem mit Hilfe von Selbstlernprogrammen Sprachen und EDV-Anwendungen erlernt, geübt und vertieft werden können.

Das Bildungszentrum Nürnberg wurde am 21. Juli 2004 als erste deutsche Volkshochschule mit dem Prädikat „Committed to Excellence“ nach dem Standard der European Foundation for Quality Management (EFQM) zertifiziert. Mit durchschlagendem Erfolg hat sich das BZ 2014 einer Rezertifizierung unterzogen und mit über 400 Punkten die nächst höhere Qualitätsstufe „Recognised for Excellence – 4-Sterne“ erreicht.

Leiter der Volkshochschule und des Bildungszentrums

  • 1921-1925 Dr. phil. Max Hermann Baege (* 1875), Psychologe und Pädagoge, Dozent für Biologie und Psychologie an der Freien Hochschule Berlin, Professor an der Handelshochschule Nürnberg und Direktor der Städtischen Volkshochschule Nürnberg
  • 1925-1933 Prof. Dr. phil. Eduard Brenner (* 4. Oktober 1888 in München, † 17. Januar 1970 Oberaudorf/Inn, Lkr. Rosenheim), Anglist, Pädagoge, Bildungspolitiker
  • 1945-1961 Dr. phil. Georg Gustav Wieszner (Wießner) (9. März 1893 in Nürnberg, † 21. Januar 1969 in Nürnberg), Direktor der Volkshochschule, 1968 Bürgermedaille der Stadt Nürnberg
  • 1961-1968 Dr. phil. Hans Hugelmann (* 6. Januar 1903 in Nürnberg, † 28. Mai 1984 in Nürnberg)
  • 1968-1985 Dr. phil. Paul Dreykorn (* 26. Februar 1923 in Nürnberg, † 11. Dezember 2008 in Nürnberg), Gymnasiallehrer, 1963 stellvertretender Direktor der Volkshochschule Nürnberg
  • 1966-1982 Dr. phil. Gerhard Mammel (* 13. Juni 1919 in Unterdeutstetten bei Crailsheim, † 25. Februar 1989 in Nürnberg), stellvertretender Direktor des Bildungszentrums Nürnberg, Leiter der Volkshochschule Nürnberg
  • 1985-1992 Dr. phil. Jörg Rüdiger Wollenberg (* 30. Januar 1937 in Ahrensbök bei Lübeck), 1978-1985 und 1992-2002 Professor an der Universität Bremen
  • 1992-2002 OStD Siegfried Kett (* 25. April 1939 in Fürth), Stadtdirektor i.R., 1977 bis 1985 erster Leiter des Amtes für Kultur und Freizeit, ehemaliger 1. Vorsitzender des Bayerischen Volkshochschulverbandes, 2005 Bayerischer Staatspreis für Unterricht und Kultus
  • seit 2016 André Knabel (* 1970), Diplom-Kaufmann

Bekannte Mitarbeiter und Dozenten

  • Dr. Annette Arend (* 1973 in Leipzig), Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik an der Philosophischen Fakultät I der Universität Erlangen-Nürnberg in Erlangen, Dozentin für Deutsch als Fremdsprache am Bildungszentrum Nürnberg
  • Dr. Manfred Hambitzer (* 27. Februar 1926 in Gummersbach), Dipl.-Psychologe, Mitbegründer der „Integrationsrunde für Behinderte", leistete Pionierarbeit: baute ab 1974 den Fachbereich „Behinderte – Nichtbehinderte“ am Bildungszentrum auf, damals einmalig in Deutschland, 1988 Bürgermedaille der Stadt Nürnberg
  • Andrea Hinkelmann, Fachbereichsleiterin am Bildungszentrum in Nürnberg, seit mehr als fünfzehn Jahren in der journalistischen Aus- und Weiterbildung tätig. [1] [2]
  • Peter Lokk, M.A., (* 1957 in Nürnberg), Journalist und Dozent, Nürnberger Medienakademie, 1999-2005 Chefredakteur der 'BZ-Zeitung' [3]
  • Alfred Raab (* 4. November 1925 in Nürnberg), Diplom-Handelslehrer, Dozent für Deutsch, Englisch und Esperanto
  • Annemarie Rufer (* 1948), pädagogische Mitarbeiterin, Fachbereichsleiterin Frauenbildung
  • Anna Steuerwald-Landmann (* 13. Februar 1892 in Fürth, † 24. August 1980 in Nürnberg), Politologin, Pädagogin, Dozentin für Jugendhilfe, Wohlfahrtspflege, die Frau von heute, Großstadtjugend u.a.
  • Anja Weigmann (* 1948 in Lauf an der Pegnitz), Musikdramaturgin und Persönliche Referentin des GMD am Musiktheater Nürnberg, Dozentin und Pädagogische Mitarbeiterin am Bildungszentrum
  • Dr. Siegfried Zelnhefer, gelegentlich Dozent am BZ, vor allem in den 80er Jahren. In den 90ern (unter BZ-Chef Siegfried Kett) Reihe „Personenbefragung“, in der Persönlichkeiten vor Publikum zu ihrer Biographie befragt wurden, z.B. Arno Hamburger oder Willy Prölß. Aktuell Moderator in der Reihe „Streitgespräch“.

Bekannte Hörer

Veröffentlichungen

  • Städtische Volkshochschule Nürnberg: Arbeitsplan / - Trim. 1.1921 - 3.1922; [N.S.] 2.1922/23 - 12.1932/33[?]; [2.Ser.] 1.1946/47 - 18.1963/64. Nürnberg, 1921
  • Volkshochschule der Stadt Nürnberg. 1964/65, Nürnberg, 1964
  • Bildungszentrum der Stadt Nürnberg: Volkshochschule, Spracheninstitut, Jugendzentrum / Volkshochschule, Spracheninstitut, Jugendakademie. 1965/66 - 1973/74; 1991/92 - 1992/93. Nürnberg, 1965
  • Bildungszentrum der Stadt Nürnberg. Volkshochschule Spracheninstitut, Jugendzentrum. Redaktion: Gerhard Mammel. Nürnberg: Bildungszentrum, 1968, 6 S.
  • Bildungszentrum der Stadt Nürnberg : BZ; Semesterzeitung des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg. Nr. 5; Bis Nr. 7. Nürnberg: Bildungszentrum, 1980 -; 1985
  • Arbeitsplan / Bildungszentrum der Stadt Nürnberg; Volkshochschule; Spracheninstitut. 1976/1977, 1. Semester ff.. Nürnberg: Bildungszentrum der Stadt Nürnberg. Erscheint halbjährlich
  • Manfred Hambitzer: Erwachsenenbildung mit Behinderten. 10 Jahre Fachbereich „Behinderte – Nichtbehinderte“ am Bildungszentrum der Stadt Nürnberg. Nürnberg: Bildungszentrum, 1984, 47 S.
  • Nürnberger Beiträge zur Erwachsenenbildung. Hrsg.: Bildungszentrum der Stadt Nürnberg. 1.1991. Nürnberg: Bildungszentrum, 1991
  • Manfred Hambitzer: Erwachsenenbildung geistig behinderter Menschen im Rahmen einer Volkshochschule. In: Bundesvereinigung Lebenshilfe: Große Schriftenreihe. Band 24. Marburg/Lahn 1991
  • Wolfgang Eckart (Hrsg.): Lebensnah lernen. 90 Jahre kommunale Weiterbildung in Nürnberg. Nürnberg: Bildungscampus Nürnberg, 2012, 136 S., ISBN 978-3-00-040297-5
    • Dieter Wegener: Buch über spannende Geschichte der Nürnberger Volkshochschule. Selbst Kandinsky kam als Referent. In: Nürnberger Zeitung vom 19. Dezember 2012 - NZ

Literatur

  • Otto Barthel: Die Schulen in Nürnberg 1905 - 1960. Mit Einführung in die Gesamtgeschichte. Im Auftrag des Stadtrats/Schulreferat bearbeitet. Nürnberg: Stadtarchiv, 1964, 680 S.
  • Dr. Hans Hugelmann 65 Jahre. In: Volkshochschule im Westen. Zeitschrift des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, 20. Jg., Nr. 1, 1968, S. 31
  • Albert Barthelmeß: 50 Jahre Volkshochschule 1921 bis 1971. Nürnberg 1971 (Faltblatt zur Ausstellung des Stadtarchivs)
  • Robert Fritzsch: Hans Hugelmann (1903-1984). In: Buch und Bibliothek 36 (1984) 9, S. 705
  • Geschichtswerkstatt des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg (Hrsg.): 70 Jahre Volkshochschule Nürnberg, 1991
  • Jörg Wollenberg: Erfahrung und konkrete Utopie. Positionen - Projekte - Perspektiven zur politischen Bildung und regionalen Kulturarbeit. Nürnberg: Edelmann, 1992, 320 S., ISBN 3-87191-172-0 (Nürnberger Beiträge zur Erwachsenenbildung; Band 4)
  • Jörg Wollenberg: „Die Demokratie geistig unterbauen“. Die Nürnberger Volkshochschule in Geschichte und Gegenwart. In: Detlef Oppermann und Paul Röhrig (Hrsg.): 75 Jahre Volkshochschule. Vom schwierigen Weg zur Humanität, Demokratie und sozialen Verantwortung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1995, 227 S., ISBN 3-7815-1052-2 (Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung); hier: S. 158-175 - PDF-Datei
  • Gerhard Jochem: Geschichte der Nürnberger Volkshochschule (Bildungszentrum / BZ) - PDF-Datei
  • Annette Arend: [2] Zwischen Programm und Praxis. Die Nürnberger Volkshochschule in der Weimarer Republik unter Berücksichtigung von Teilnehmer- und Dozentenperspektiven. Zugleich: Dissertation Erlangen-Nürnberg. Hrsg.: Michael Göhlich, Eckart Liebau. Münster, New York, München und Berlin: Waxmann-Verlag, 2008, 468 S., ISBN 978-3-531-15977-5 (Erlanger Beiträge zur Pädagogik, Band 5) - im Netz

Presse

  • let (= Andreas Leitgeber): André Knabel ist neuer Leiter des Bildungscampus. In: Stadt Nürnberg, Nachrichten aus dem Rathaus, Nr. 277 vom 17. März 2016 - nuernberg.de
  • Andrea Wiedemann: André Knabel ist seit 1. Mai 2016 der neue Leiter des Bildungscampus Nürnberg. In: Bildungscampus Nürnberg vom 10. Mai 2016 - nuernberg.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Bildungszentrum Stadt Nürnberg - im Netz
  • Annette Arend: Zwischen Programm und Praxis. Die Nürnberger Volkshochschule in der Weimarer Republik - PDF-Datei

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Maritta Hein-Kremer: Bildungszentrum. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz
  2. Annette Arend (* 1973 in Leipzig) studierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der Universitat de València (Spanien). Im Anschluß daran lebte sie ein Jahr lang in Delhi (Indien) und unterrichtete dort an der Delhi University und am Goethe-Institut. Zur Zeit ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik der Universität Erlangen sowie Dozentin für Deutsch als Fremdsprache am Nürnberger Bildungszentrum. - im Netz

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