Erlenstegen

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Erlenstegen ist ein Stadtteil von Nürnberg. Zu Erlenstegen gehört der Pfarrort St. Jobst.

Erlenstegen, St. Jobst
Wikimedia Commons

Lage

Erlenstegen liegt im Nordosten von Nürnberg und grenzt an den Landkreis Nürnberger Land. Eine Martersäule erinnert an die Zeit, als die Grenze Neu-Böhmens bis Erlenstegen reichte. Von Erlenstegen führte eine Altstraße, die später so genannte „Goldene Straße“, nach Prag, die Verlängerung der heutigen Äußeren Sulzbacher Straße und Erlenstegenstraße nach Osten.

Geschichte

Erlenstegen wurde erstmals 1216 als Sitz des Nürnberger Reichsschultheißen „Giselherus de Erlinstegen“ genannt. Die Urzelle lag im Bereich des späteren Groland-Scheurlschen Sitzes. Der Name „Erlenstegen“ soll auf den Steg zurückzuführen sein, mit dem die Landstraße von Nürnberg nach Böhmen den Tiefgraben überquerte, der bei Erlenstegen südlich in die Pegnitz mündet. [1]

Vor der Zerstörung Erlenstegens 1552/53 standen im Dorf acht Herrensitze Nürnberger Bürger, von denen drei die Zeiten überdauert haben.

Das Hochgericht (Fraisch) stand der Reichsstadt Nürnberg zu (vom bayerischen Oberamt Baiersdorf bestritten), die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Landpflegamt Nürnberg aus, pfarrechtlich gehört Erlenstegen bis heute zu St. Jobst. Erlenstegen kam 1796 an Preußen (Justiz- und Kammeramt Erlangen), 1810 an Bayern (Landgericht Erlangen, 1826 Landgericht Nürnberg).

1824 wohnten in den 35 Hauptgebäuden 281 Einwohner. Die noch bestehende Gastwirtschaft „Zum Goldenen Stern“ besaß schon im 15. Jahrhundert Schankrecht.

Die Eingemeindung Erlenstegens nach Nürnberg erfolgte 1899 mit den Ortschaften St. Jobst, Schafhof, Spitalhof und Thumenberg (Platnersberg).

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Erlenstegen zu einem Villenvorort. Erlenstegen gilt deshalb als einer der „besseren Stadtteile“. Der heutige Statistische Bezirk 91 (Erlenstegen) umfaßte am 31. Dezember 1997 3.686 Bewohner. [2]

Literatur

  • Hermann Rusam: Untersuchung der alten Dorfkerne im städtisch überbauten Bereich Nürnbergs. Zugleich: Universität Erlangen-Nürnberg, Fachbereich Geowiss., Dissertation, 1978. Nürnberg: Stadtarchiv, 1979, 419 S., ISBN 3-87432-063-4 (Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte; Band 27)
  • Günther P. Fehring und Anton Ress (†): Die Stadt Nürnberg. 2. Auflage, bearbeitet von Wilhelm Schwemmer. München; Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1977, unveränderter Nachdruck 1982, 599 S., ISBN 3-422-00558-7 (Bayerische Kunstdenkmale; 10)
  • Elfriede Schaller: „Das ehemalige Dorf Erlenstegen“. Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Hermann Rusam - im Netz
  • Hermann Rusam: Die acht Herrensitze des ehemals nürnbergischen Dorfes Erlenstegen. In: Blaues Heft, Vereinszeitung des Bürgervereins Jobst-Erlenstegen, Nr. 1, 2008 - im Netz
  • Konrad Biller: Spurensuche mit Burgblick. Zwischen Erlenstegen und Sebald: Konrad Billers ganz persönlicher Streifzug. In: Nürnberger Stadtanzeiger vom 20. März 2013, S. 3 - [ NN]

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Erlenstegen. In: Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft: Ein historisches Handbuch. Nach Vorarbeit von Gustav Voit. Altnürnberger Landschaft e.V. - Lauf an der Pegnitz: Altnürnberger Landschaft, 2006, 559 S., ISBN 978-3-00-020677-1 - herrensitze.com
  2. Hermann Rusam: Erlenstegen. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz