Günter Loew

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Günter Loew (* 23. Oktober 1937 in Grävenwiesbach im Hochtaunus, † 29. Januar 2016 in Frankfurt am Main) ist ein Oberstudienrat i.R., der Deutsch und Französisch am Gymnasium der Otto-Hahn-Gesamtschule Hanau unterrichtete. Er ist einer der prominentesten Kritiker der Schulschreibreform von 1996 in Hessen.

Günter Loew
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Leben und Wirken

Schulzeit

Günter Loew besuchte das Gymnasium Philippinum in Weilburg, wo er 1958 das Abitur bestand.

Studium

Anschließend studierte er an der Universität Frankfurt am Main die Fächer Deutsch und Französisch für das Lehramt an Gymnasien. 1964 schloß er sein Studium mit dem Staatsexamen ab.

Gymnasiallehrer

Nach dem Studium unterrichtete Günter Loew als Gymnasiallehrer die Fächer Deutsch und Französisch, zuerst an der Hohen Landesschule Hanau, danach an der Ludwig-Geißler-Schule und zum Schluß an der Otto-Hahn-Schule.

Rechtschreibreform

Seit 1996 zeigte Günter Loew in vielen Leserbriefen und Schreiben an Politiker die Mängel der Schulschreibreform auf.

Organisierter Widerstand

Er ist Mitglied der Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“, Gründungsmitglied des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) - Initiative gegen die Rechtschreibreform, und Leiter der Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Hessen. Als Gründer und Leiter der „ Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Hessen“ sammelte er unermüdlich Unterschriften gegen die Rechtschreibreform und half bei Volksinitiativen und Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform.

„Der ‚stille’ Protest“

Im Sammelband „Der ‚stille’ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit“ vom Oktober 1997 wurde ein Teil seiner frühen Aktivitäten gegen die Rechtschreibreform dokumentiert.

Forenbeiträge

Günter Loew schrieb in einigen Foren. So informierte er auch in „Schrift & Rede“, dem Forum der Forschungsgruppe Deutsche Sprache, über die Mängel der Rechtschreibreform.

Fotografie und Malerei

m i c e l und Günter Loew
Kunstausstellung Hanau, 2007

Günter Loew malte und fotografierte seit seiner Schulzeit am Gymnasium Philippinum in Weilburg. Nach dem Abschluß seines Studiums richtete er sich ein eigenes Fotolabor ein. Während seiner Tätigkeit an der Hohen Landesschule in Hanau leitete er dort in den 70er Jahren eine Zeit lang das Fotolabor der Schule. Nach dem Eintritt in den Ruhestand (2003) wurde er Mitglied der Künstlervereinigung „Palette Hanau“ und seit Jahresbeginn 2011 auch des Arbeitskreises Hanauer Lichtbildner (AHL). [1]

Publikationen

Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit,
Illustration: Werner Loew, Leibniz-Verlag Dräger, Oktober 1997

Beiträge in Sammelwerken

  • Hans-Michael Müller(Hrsg.), Dagmar von Arnim, Guido Almon, Günter Loew, Nicole Lotz, u.a. (Redaktion): 25 Jahre Otto-Hahn-Schule Hanau 1967-1992. Festschrift zum 25jährigen Jubiläum der Otto-Hahn-Schule in Hanau 1967 – 1992. Hanau: Hanauer Anzeiger, 1992, 308 S.
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  • Manfred Riebe, Norbert Schäbler, Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit. Umschlagillustration: Werner Loew. St. Goar: Leibniz-Verlag, Oktober 1997, S. 298 S., ISBN 3-931155-10-2 (Dokumentation von 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform)
    • Motive für die Rechtschreibreform, S. 159-161 (Darin erinnert Günter Loew an die politisch motivierte Sprachmanipulation in den hessischen „Rahmenrichtlinien Sekundarstufe I Deutsch“ aus dem Jahr 1972.)
    • So überflüssig wie ein Kropf: die Rechtschreibreform. Anlage zu einem Brief an den Bundesminister des Innern Manfred Kanther vom 2. Dezember 1995, S. 54-60
    • Hände weg von einer so drastischen Rechtschreibreform! Anlage zu einem unveröffentlichten Leserbrief vom 13. April 1996 an die FAZ, S. 122, 173-188 (Darin erinnert Oberstudienrat Günter Loew an den Einspruch der Ministerpräsidenten: „Diese fühlten sich vor allem durch brutale Vereinfachungen wie Restorant oder Portmonee abgestoßen und empfanden solche an die Deutschtümelei der Nazis erinnernde Schreibungen im Zeitalter der europäischen Einigung mit Recht als unpassend.“)
    • Leserbrief vom 25. September 1997 an den Bayernkurier zu Michael Fraas: „Sprache und Macht“, S. 152-154

Beiträge in Zeitschriften

  • Auch Jeide [2] und Stillemunkes [3] werden die Rechtschreibreform nicht retten. In: Schule in Frankfurt (SchiFF), Nr. 45, März 2002 - SchiFF
Erinnern Sie sich noch? Zur Zeit der Vertretertagung in Fulda erschien unser Heft 43 (Oktober 2000) mit einem vielbeachteten Artikel von Walter Zehnter „Schildbürgerstreiche der Rechtschreibreform“? In diesem Artikel stellte der Autor eine Reihe von Beispielen vor, die den ganzen Unsinn der sogenannten Rechtschreibreform deutlich werden lassen. Nachdem in Ausgabe 1/2001 von „Blickpunkt Schule“ - http://www.hphv.de/bps.html - Walter Zehnters Aufsatz für eine breitere Leserschaft publik gemacht wurde, erschien in Heft 2/2001 von „Blickpunkt Schule“ eine Auseinandersetzung mit Zehnters Artikel „Schildbürgerstreiche der Rechtschreibreform“ von Uta Jeide und Christoph Stillemunkes zugunsten der Rechtschreibreform. Diese Kritik nahm OStR Günter Loew zum Anlaß, an die reformierte Orthographie, die sich außerhalb der Schule bis heute nur in Ausnahmefällen durchgesetzt hat, zu erinnern.

Leserbriefe (Auswahl)

  • Günter Loew, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Hessen, Rodenbach: Opfer des eigenen blinden Engagements. Leserbrief zum Artikel Der Buchstabe im Sprachvolk von Peter Wapnewski in der SZ vom 3. Dezember. In: Süddeutsche Zeitung vom 26. Dezember 1997 - sprachforschung.org
  • Der Mensch ist frei. Briefe an die Herausgeber. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 48 vom 26. Februar 2004, S. 42 - VRS-Forum
  • Reformfehler und Regelungsgewalt. Leserbrief zur KMK-Presseerklärung: Drei „f“ bei Schifffahrt bleiben. Kultusministerkonferenz: Rechtschreibreform wird am 1. August nur teilweise verbindlich. In: Hanauer Anzeiger Nr. 85, 13. April 2005, S. 2. In: Hanauer Anzeiger, 23. April 2005, S. 46 (Zur neuen Rechtschreibung schreibt Günter Loew in alter Rechtschreibung) - sprachforschung.org
  • Ein argumentativer Salto mortale. Zum Kommentar im Hanauer Anzeiger „Noch mehr Chaos“ merkt Günter Loew in „der bewährten Rechtschreibung“ an. In: Hanauer Anzeiger Nr. 169, 23. Juli 2005 - sprachforschung.org

Forenbeiträge (Auswahl)

  • Ungedruckter Leserbrief zu Dirk Metz: „Kampagnen, Orden, Knallfrösche“. Der Streit um die Rechtschreibreform hat die politische Kultur verändert: Journalisten machen immer unverhohlener Politik – und Politiker lassen immer mehr mit sich machen. In: DIE ZEIT, Nr. 9, 24. Februar 2005; S. 15. In: Schrift & Rede vom 19. März 2005, um 18.50 Uhr - sprachforschung.org
  • Analogiebildungen. Kommentar von Günter Loew, verfaßt am 10.05.2005 um 11.53 Uhr. In: Schrift & Rede vom 19. März 2005, um 18.50 Uhr - sprachforschung.org
  • Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998. Kommentar von Günter Loew, In: Schrift & Rede verfaßt am 24.03.2005 um 22.18 Uhr - sprachforschung.org

Literatur

  • Manfred Riebe, Norbert Schäbler, Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit. Umschlagillustration: Werner Loew. St. Goar: Leibniz-Verlag, Oktober 1997, 298 S., ISBN 3-931155-10-2 (Dokumentation von 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform)

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Günter Loew - AHL
  • Arbeitskreis Hanauer Lichtbildner - ahl e.V.: Wir trauern um Günter Loew - ahl-fotokunst.de
  • Günter Loew, Kunstausstellung im Südfoyer des Congress-Park Hanau im Jahr 2007 - foto-kunst.de
  • Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ - Wikipedia
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) – VRS-Forum

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Günter Loew - AHL
  2. Uta Jeide: Schnellkurs zur Einführung in die neue Rechtschreibung. Hessisches Institut für Lehrerfortbildung, Außenstelle Friedberg in Kooperation mit dem Fachbereich Deutsch, Ausgabe 3, 1997, 62 S.
  3. Theodor Ickler: Wer ist Christoph Stillemunkes? Der hessische Rechtschreib-Rasputin. 10. Juli 2004 - VRS-Forum

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