Gudrun Rödel (Münchberg)

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Gudrun Rödel (* 5. Aril 1948 in Steinpleis, Landkreis Werdau in Sachsen) war Rechtsanwaltssekretärin und Büroleiterin und ist Betreuerin des geistig behinderten Uliv Kulac, den sie durch ein Wiederaufnahmeverfahren aus der Forensik des BKH Bayreuth unter Chefarzt Dr. med. Klaus Leipziger befreien konnte.

Gudrun Rödel
Foto: privat

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Gudrun Rödel war das jüngste Kind von 3 Geschwistern einer Eisenbahnerfamilie. Diese betrieb nebenher eine kleine Landwirtschaft, die aber außer der Versorgung des Eigenbedarfs kaum noch mehr an Einkommen zuließ.

Dem Zeitgeist entsprechend ging sie anschließend bereits relativ früh eine Ehe ein, aus der zwei Töchter hervorgingen und eine insgesamt 11jährige Kinderbetreuung erforderlich machte. Ein tragischer Geburtshilfefehler bei der Geburt ihrer zweiten Tochter Simone im Jahr 1969 prägte sie für immer. Sie entwickelte ein Sozialempfinden und ein vertieftes und dadurch sensibleres Gefühl bezüglich der Hilflosigkeit und Wehrlosigkeit des Menschen in extremen Lebenssituationen.

Schule und Beruf

Ihr schulisches Lebens-Rüstzeug erhielt sie in der Zeit zwischen 1954 und 1964 in der Polytechnischen Oberschule in Steinpleis, auf das eine familientradionsgemäße zweijährige Ausbildung im Bereich des Betriebs- und Verkehrsdienstes der Deutschen Reichsbahn folgte.

Dem weiteren, abwechslungsreichen beruflichen Werdegang folgte von 1977 bis 1982 eine Tätigkeit als Abteilungsleiterin der Materialwirtschaft in einem Textilbetrieb in Werdau, als auch die von 1982 bis 1998 erfolgte Qualifikation als Anwaltsgehilfin in einer Anwaltskanzlei in Zwickau. Nach ihrer Übersiedlung nach Münchberg (Oberfranken) aus Anlaß ihrer zweiten Eheschließung war es ihr vergönnt, im fortgeschrittenen Alter noch 10 Jahre bis zu ihrer Rente als Stationshilfe in der Münchberger Diakonie eine fürsorgliche Aufgabe zu erfüllen. In Beurteilungen werden immer wieder besonders ihr Fleiß und Pflichtbewußtsein, ihre Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sowie ihr persönliches „Format“ im Umgang mit Menschen hervorgehoben.

Die Engagements ihres Privatlebens sind bis zum heutigen Tag nahezu ebenso umfangreich, wie in ihrem beruflichen Leben. Sie alle sind motiviert durch ein tiefes Unrechtsverständnis und ein ebenso bereits erwähntes Wissen um die Hilflosigkeit von in Not geratener Menschen.

Wilhelm Schlötterer in Roth

Am Montag, den 14. Januar 2013, 19 Uhr, hielt Dr. Wilhelm Schlötterer in Roth in der Buchhandlung Genniges einen Vortrag über sein Buch Macht und Mißbrauch. Von Strauß bis Seehofer. Ein Insider packt aus“. Diese „Lesung mit Wilhelm Schlötterer“ wurde organisiert von den Freien Wählern und der SPD. Der Eintrittspreis betrug 5 Euro. Unter den Zuhörern war auch Christian Nürnberger. Dr. Schlötterer sprach auch über den Fall Gustl Mollath.

  • Robert Schmitt: „Politischer Skandal statt Justizirrtum“. Wilhelm Schlötterer spricht auf Einladung der SPD und Freien Wählern über den Fall „Gustl Mollath“. Für ihn ist es kein Justizirrtum. „Es ist ein politischer Skandal“, sagt Wilhelm Schlötterer. Ein Skandal, in dem die bayerische Justizministerin „den Landtag getäuscht und Beweise unterschlagen hat“, so Schlötterer in Roth. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung vom 15. Januar 2013 - RHVZ

Schlötterer las u.a. aus dem Bericht der NN-Gerichtsreporterin Gudrun Bayer vom 9. August 2006 über das Urteil gegen Gustl Mollath vor. Gudrun Bayer sorgte auf meine Bitte dafür, daß ihr Bericht nun im Internet steht.

  • Gudrun Bayer: Im Wahn verstrickt. Gericht schickt gewalttätigen Ehemann in Psychiatrie. In: Nürnberger Nachrichten vom 9. August 2006 - NN

Die Unterstützergruppe für Gustl Mollath tagte anschließend bis Mitternacht in der Gaststätte Lohgarten. Bei der allgemeinen Vorstellung erfuhr ich auch von anderen Justizopfern in Franken. Anwesend waren u.a. das Ehepaar Eggebrecht, Rudolf Frey mit Ehefrau, die um die Freilassung ihres Sohnes Matthias Frey kämpfen, vgl. auch: equapio.com, Zerrin und Rudolf Heindl, Reiner Hofmann, Robert Lindner, Gudrun Rödel mit Ehemann (http://www.ulvi-kulac.de), Rainer Ruis, Sabine Rupp, Schöffe Karl-Heinz Westenrieder. --Manfred Riebe 21:01, 20. Jan. 2013 (CET)

Fall Mollath: Offener Brief des Richter i.R. Heindl an Beate Merk. 13. Dezember 2012 - politaia.org Darin nennt Richter Rudolf Heindl auch den Fall Matthias Frey. --Manfred Riebe 19:55, 23. Jan. 2013 (CET)
Martin Klipfel, Freier Journalist: Matthias Frey: Urteil stand schon vor der Verhandlung fest! Januar 4th, 2013 - antizensur.de --Manfred Riebe 20:26, 23. Jan. 2013 (CET)

Kundgebung für Gustl Mollath in Nürnberg

Bei der Kundgebung des Menschenrechtsforums Gustl Mollath‎ für Gustl Mollath am 27. Juli 2013 in Nürnberg verlas Gudrun Rödel einen Offenen Brief an den Bundespräsidenten Joachim Gauck, in dem sie die Öffentlichkeit auf weitere Justizopfer hinwies: Ulvi Kulac, Matthias Frey und Alexander Zouras. Zehn Tage danach wurde Gustl Mollath am 6. August 2013 von Dr. med. Klaus Leipziger aus der Forensik des BKH Bayreuth freigelassen.

Podiumsdiskussion in Bayreuth

Mit jährlich 11.000 Zwangseinweisungen in die Psychiatrie ist Bayern Spitzenreiter vor allen anderen Bundesländern. Gustl Mollath geht es auch um das Recht und die Freiheit anderer Justiz- und Psychiatrieopfer. Aber es mangelt an der Aufklärung über die Zustände in der Forensik.

Zusammen mit Manfred Riebe und unter Mithilfe des NürnbergWiki klärt Gudrun Rödel daher auch über einige andere ausgewählte Justiz- und Psychiatrieopfer auf: Matthias Frey, ‎Ulvi Kulac (Gudrun Rödel), Waldemar Vogel, Holger Zierd und ‎Alexander Zouras.

Am Donnerstag, 6. März 2014, organisierte der „Unterstützerkreis Ulvi“ in Bayreuth im Becher-Bräu eine Podiumsdiskussion „Justizopfer in Bayern“. Flugblatt-PDF.

Podiumsdiskussion über Justizopfer in Bayern am 6. März 2014 in Bayreuth
Moderation: Philipp Spiegel (Radio Euroherz)

Auf dem Podium berichteten Rudolf Frey über den Fall seines Sohnes Matthias Frey, Gustl Mollath über seine Erfahrungen im BKH Straubing und BKH Bayreuth, Gudrun Rödel über den Fall „ Ulvi Kulac“ und Manfred Riebe über den Fall „Alexander Zouras“. Im Saal anwesend war auch Rechtsanwalt Karsten Schieseck, der einerseits als Strafverteidiger Matthias Frey vertrat, andererseits aber auch das BKH Bayreuth. Als er ausgebuht wurde, verließ er den Saal.
Wie berechtigt das abgrundtiefe Mißtrauen Gustl Mollaths in die bayerische Justiz ist, zeigte sich schon im Untersuchungsausschuß des Bayerischen Landtags. Dort beschrieb Oberstaatsanwalt Dr. Wolfhard Meindl, zugleich Pressesprecher, seine Lage vor dem Mollath-Ausschuß des Bayerischen Landtags so:

„Mein Auftrag war: Führe ein Wiederaufnahmeverfahren zugunsten Gustl Mollaths.“ „Ein guter Jurist kann alles in jede Richtung schreiben“, sagte Meindl vor dem Ausschuß. „Sie können Unschuldige hinter Gitter bringen, einen Schuldigen freisprechen.“ [1]

Es klingt sehr nach Beliebigkeit und Parteilichkeit, wenn ein Jurist den Auftrag erhält, „zugunsten“ Gustl Mollaths zu agieren. Ein guter bayerischer Jurist ist demnach ein Wendehals, der alles macht, was ihm von oben befohlen wird. Diese Parteilichkeit zeigte sich schon darin, daß die Staatsanwaltschaft und die Finanzbehörden es zuließen, daß Petra Mollath ganze Aktenberge abtransportierte. Selbst als Petra Mollath den Chefreporter des Nordbayerischen Kurier, Otto Lapp, während des Wiederaufnahmeverfahrens Teile aus dem Eigentum Gustl Mollaths fotografieren und veröffentlichen ließ, blieb die Staatsanwaltschaft untätig.

Die Verhandlung vor der Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Bayreuth am Donnerstag, 18. April 2013, fand nichtöffentlich statt. Warum wird die Öffentlichkeit bei einem solch wichtigen Termin ausgeschlossen? § 169 Gerichtsverfassungsgesetz lautet: „Die Verhandlung vor dem erkennenden Gericht einschließlich der Verkündung der Urteile und Beschlüsse ist öffentlich.“

Der Ausschluß der Öffentlichkeit verleiht dieser Strafvollsteckungskammer den Geruch eines Sondergerichts. Sondergerichte erinnern an dunkle Zeiten, da durften sie halböffentlich vor linientreuen Parteimitgliedern tagen. Geheim tagende Sondergerichte dagegen erinnern an finsterstes Mittelalter.

Warum wurden immer die gleichen Psychiater und die gleichen Richter herangezogen, die schon immer alle Gustl Mollath entlastenden Fakten und Gutachten nicht berücksichtigten? Sie müßten schon aus diesem Grunde wegen Befangenheit abgelehnt werden, zumal sie nun auch den neuen Wissensstand ignorierten, der in den Wiederaufnahmeanträgen Gerhard Strates und der Staatsanwaltschaft Regensburg dokumentiert ist.

Hinzu kommt, daß die Psychiater Professor Dr. Klemens Dieckhöfer, Dr. Rudolf Sponsel und Dr. Friedrich Weinberger dokumentiert haben, daß die bisherigen Gutachten gerichtlich bestellter Sachverständiger nicht dem wissenschaftlichen Standard genügen. Es stellt sich daher die Frage, ob diese Gutachter Leipziger, Kröber und Pfäfflin für eine Begutachtung überhaupt ausreichend qualifiziert sind und warum sich die Gerichte von Anfang an mit dem Gutachten eines einzigen Arztes begnügten, anstatt gleichzeitig einen unabhängigen Zweitgutachter zu beauftragen.

Ulvi Kulac

Ulvi Kulaç wurde am 13. Dezember 1977 in Naila als Sohn des Gastwirtpaares Erdal und Elsa Kulaç, geb. Friedrich, geboren. Der durch eine Meningitis geistig Behinderte wurde zu Unrecht des Mordes an Peggy Knobloch beschuldigt und in die Forensik des BKH Bayreuth unter Chefarzt Dr. med. Klaus Leipziger weggesperrt. Gudrun Rödel engagierte sich als Betreuerin für den wehrlosen Uliv Kulac, den sie durch ein Wiederaufnahmeverfahren aus der Forensik des BKH Bayreuth befreien konnte.

Matthias Frey

Matthias Frey ist auf Grund eines Urteils des Landgerichts Bamberg mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld seit 20 Jahren in der JVA Bayreuth inhaftiert, weil er zwei junge Menschen umgebracht haben soll. Der anerkannte Gerichtsmediziner, Professor Eisenmenger, Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts der Universität München,[2] stellte 2005 jedoch fest, daß er keinesfalls der Täter sein konnte. Die Strafvollstreckungsbehörde Bayreuth sieht jedoch auch nach einer solch langen Haftzeit keine Veranlassung für eine Freilassung, da Matthias Frey nach wie vor ein Tatleugner sei!

Alexander Zouras

Alexander Zouras wurde 2004 durch ein skandalöses Urteil des Landgerichts München als der „Messerstecher von Schwabing“ bekannt und zur Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung verurteilt. Da er kein Geständnis ablegte (weil er die Tat nicht begangen hat) und Medikamente ablehnte, wurde er seitdem zwangsmedikamentiert und war Repressalien wie wochenlange Isolationshaft mit Fixierung ausgesetzt, was nach den Richtlinien der UN-Menschenrechtskonvention als Folter deklariert wird.
Gudrun Rödel besuchte auch dies Justiz- und Psychiatrieopfer, einen Mann, der seit 11 Jahren zu Unrecht im BKH Straubing und zuletzt im BKH Regensburg weggesperrt wurde. Sie fand ihn wiederholt völlig hospitalisiert und durch Psychopharmaka aufgeschwemmt vor so wie Ulvi Kulac und andere Psychiatrieopfer.

Benedikt Toth

Werner Mazurek

Ehrenämter und Mitgliedschaften

Ihre Ehrenämter reichen von der erkämpften gerichtlichen Betreuung des geistig behinderten Ulvi Kulac über die Mitgliedschaft und in den Vorstand gewählte Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie (GEP) bis zu der neugegründeten Vereinigung der ehrenamtlichen Betreuer für behinderte Menschen in Himmelkron (Oberfranken) als eingetragener Verein.

Auszeichnungen

Eine auch von vielen nahestehenden Mitstreitern vermutete öffentliche Auszeichnung gab es bis heute nicht. Die Bayerische Landesregierung hat sich auf Anfrage hinsichtlich des Geschehens der unrechten Verurteilung des Ulvi Kulac lediglich nach dem Freispruch geäußert; „es wäre ja alles fair“ zugegangen. Lediglich die lapidare Äußerung eines sozialdemokratischen Abgeordneten: es waren „einfache“ Bürger, welche den Freispruch erkämpft hatten, könnte man als eine Auszeichnung wider Willen verstehen.

Fotogalerie

Gudrun Rödel ist leidenschaftliche Fotografin. Als solche hat sie entscheidende Ereignisse im Leben ihrer Schützlinge fotografisch festgehalten.

Kontakt

Gudrun Rödel
Oderweg 4
95213 Münchberg
http://www.ulvi-kulac.de/

Veröffentlichungen

Monographien

Herausgeberschaften

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

Literatur

Presse

  • Daniela Hartbauer: „Wir wollen Ulvis Unschuld beweisen“. Seit fast zwölf Jahren sitzt Ulvi K. in der Forensischen Psychiatrie des Bezirksklinikums Bayreuth. Der mittlerweile 35-Jährige soll im Mai 2001 die damals neunjährige Peggy Knobloch ermordet haben. Die Leiche des Mädchens wurde bislang nicht gefunden. Jetzt kommt Bewegung in den Fall. In: Blickpunkt vom 6. April 2013 - blickpunkt-verlag.de
  • Ott: Nach Fall Peggy „Aktenzeichen XY“: Ulvi K.s Betreuerin beschwert sich beim ZDF. Nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“, die sich mit verschwundenen Kindern beschäftigte, gab es Kritik von von Gudrun Rödel (67). Sie ist Ulvi Kulacs (38) Betreuerin und kümmert sich seit Jahren um den geistig behinderten und als Kinderschänder verurteilten Mann, der zehn Jahre als der Mörder der 2001 spurlos verschwundenen Peggy galt. Rödel warf den Machern der XY-Sendung vor, angebliche Spuren nicht angesprochen oder sogar bewusst verschwiegen zu haben. In: Nordbayerischer Kurier vom 23. Juni 2015 - nordbayerischer-kurier.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Justiz- und Psychiatrieopfer

Netzverweise

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Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Beate Lakotta: Alles auf Anfang. Ab nächster Woche findet in Regensburg das Wiederaufnahmeverfahren gegen Gustl Mollath statt. Er hat angekündigt, seine Unschuld zu beweisen. In: DER SPIEGEL Nr. 27 vom 30. Juni 2014, S. 30 f. - http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127862076.html
  2. * Prof. Dr. med. Wolfgang Eisenmenger - rechtsmedizin.med.uni-muenchen.de

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