Gudrun Rödel (Nürnberger Rede)

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Der Artikel Gudrun Rödel (Nürnberger Rede) enthält die Rede Gudrun Rödels bei der Großkundgebung „EMPÖRT EUCH – Recht und Freiheit für GUSTL MOLLATH“ am 27. Juli 2013 in Nürnberg.

Einführung

Gudrun Rödel hielt diese Ansprache als Mitglied des Unterstützerkreises „Gustl Mollath“ und als Mitglied der Bürgerinitiative „Gerechtigkeit für Ulvi“.

Offener Brief

Seite 1

Gudrun Rödel
Oderweg 4
95213 Münchberg

Herrn
Bundespräsident
Joachim Gauck
Bundespräsidialamt
Spreeweg 1

10557 B e r l i n


Nürnberg, am 27. Juli 2013

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Gauck!

Menschen aus ganz Deutschland haben sich heute in Nürnberg zusammengefunden, um in friedlicher Weise das Recht und die Freilassung von Herrn Gustl Mollath zu fordern. Das Schicksal von Herrn Mollath lässt unbescholtene Bürger unseres Landes erschaudern und Zweifel an den Mechanismen unseres Rechtsstaates aufkommen, insofern sie durch kriminelle Handlungen von Politikern, Staatsanwälten und Gutachtern unterlaufen werden.

Es ist kein Geheimnis, dass sich in Bayern doppelt so viel Menschen in psychiatrischen Einrichtungen befinden als in anderen Bundesländern. Bereits im Jahr 2008 stellte die Landtagspräsidentin, Frau Christine Stahl, fest, dass sich allein in Bayern 130 Menschen unschuldig in Haft befinden.

In einem mit Scheinindizien geführten Prozess verurteilte das Landgericht Hof 2004 unter Missachtung der Menschenrechte den geistig behinderten Ulvi Kulac als Mörder der kleinen Peggy Knobloch aus Oberfranken; bis zum heutigen Tag gibt es keinen Beweis, dass überhaupt ein Mord stattgefunden hat.

Alexander Zouras wurde 2004 durch ein skandalöses Urteil des Landgerichts München als der „Messerstecher von Schwabing“ bekannt und zur Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung verurteilt. Da er kein Geständnis ablegte (weil er die Tat nicht begangen hat) und Medikamente ablehnte, wird er seitdem zwangsmedikamentiert und ist Repressalien wie wochenlange Isolationshaft mit Fixierung ausgesetzt, was nach den Richtlinien der UN-Menschenrechtskonvention als Folter deklariert wird.

Matthias Frey ist auf Grund eines Urteils des Landgerichts Bamberg mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld seit 17 Jahren in der JVA Bayreuth inhaftiert, weil er zwei junge Menschen umgebracht haben soll. Der anerkannte Gerichtsmediziner, Prof. Eisenmenger, Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts der Universität München, stellte 2005 jedoch fest, dass er keinesfalls der Täter sein konnte. Die Strafvollstreckungsbehörde Bayreuth sieht jedoch auch nach einer solch langen Haftzeit keine Veranlassung für eine Freilassung, da Matthias Frey nach wie vor ein Tatleugner sei!

Seite 2

Gustl Mollath, Ulvi Kulac, Alexander Zouras und Matthias Frey – das sind nur einige wenige Beispiele von Bürgern, denen ihr Leben und das ihrer Familien durch derartige Machenschaften zerstört wurde.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!

Ich darf Sie inständig bitten, Ihren christlichen Moralanspruch geltend zu machen und der Justiz und Politik mahnend für dringend erforderliche Justizreformen zur Seite zu stehen, aber auch für Gerechtigkeit Sorge zu tragen, dass die ihre Rechtspflichten verletzenden Personen zur Verantwortung gezogen und bestraft werden; andernfalls sind der Willkür der Strafinstanzen keine Grenzen gesetzt.

Hochachtungsvoll

Gudrun Rödel

– Mitglied des Unterstützerkreises „Gustl Mollath“

- Mitglied der Bürgerinitiative „Gerechtigkeit für Ulvi“

Kontakt

Gudrun Rödel Oderweg 4 95213 Münchberg

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Großkundgebung „Recht und Freiheit für Gustl Mollath“ - Facebook

Einzelnachweise und Anmerkungen