Gudrun Rödel (Münchberg)

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Gudrun Rödel (* 5. April 1948 in Steinpleis, Landkreis Werdau in Sachsen), geb. Knüpfer, war Rechtsanwaltssekretärin und Büroleiterin. Sie ist eine Art moderne deutsche Miss Marple und ist Betreuerin des geistig behinderten Ulvi Kulac, den sie durch ein Wiederaufnahmeverfahren aus der Forensik des BKH Bayreuth unter Chefarzt Dr. med. Klaus Leipziger befreien konnte.

Gudrun Rödel
von rechts: Gudrun Rödel, Florian Streibl, Dr. Wilhelm Schlötterer

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Gudrun Rödel war das jüngste Kind von 3 Geschwistern einer Eisenbahnerfamilie. Diese betrieb nebenher eine kleine Landwirtschaft, die aber außer der Versorgung des Eigenbedarfs kaum noch mehr an Einkommen zuließ. Gudrun Rödel erinnert sich an eine wunderschöne Kindheit zusammen mit ihren beiden älteren Geschwistern; wenn sie von der Schule kam, war ihre Mutter immer zu Hause. In der Nachbarschaft wohnten viele Kinder, so daß sie sich um Freizeitgestaltung keine Sorgen machen mußte. Nie hat sie vergessen, wie sie einmal im Monat mit der Mutter in die Stadt - Zwickau - mit dem Bus zum Einkaufen fuhr; wie sie ein neues Kleid brauchte, ihr aber zwei gefallen haben. Letztendlich kaufte ihr die Mutter beide Kleider! Eine heiße Bockwurst und ein "Eis am Stiel" gehörten zum Stadtbummel; den Vater hatte man auch nicht vergessen; für ihn wurde eine Tüte "Rumkugeln" gekauft.

Dem Zeitgeist entsprechend ging sie anschließend bereits relativ früh eine Ehe ein, aus der zwei Töchter hervorgingen und eine insgesamt 11jährige Kinderbetreuung erforderlich machte. Ein tragischer Geburtshilfefehler bei der Geburt ihrer zweiten Tochter Simone im Jahr 1969 prägte sie für immer. Sie entwickelte ein Sozialempfinden und ein vertieftes und dadurch sensibleres Gefühl bezüglich der Hilflosigkeit und Wehrlosigkeit des Menschen in extremen Lebenssituationen.

Schule und Beruf

Sie besuchte die Volksschule Steinpleis und erhielt dort ihr schulisches Lebens-Rüstzeug in der Zeit zwischen 1954 und 1964. Auf Befragen erinnert sie sich gern an ihre strenge Deutschlehrerin Herta Oehler, der Rechtschreibung und Grammatik von größter Wichtigkeit waren. In Diktaten habe Gudrun Knüpfer fast ausschließlich die Note 1 erhalten; in Fächern wie Geschichte, Russisch, Geographie oder Sport waren ihre Noten keineswegs schlechter. Selbstverständlich gehörte Gudrun auch der Pionier-Organisation an; diese Zeit hat sie noch in guter Erinnerung, die vielen - kostenlosen - Freizeitangebote wie Literaturnachmittage, Wanderungen, im Sommer Besuch des Schwimmbades und natürlich Ferienlager. Sie wurde auch - wie fast alle anderen ihrer Klasse - Mitglied der FDJ (Freie Deutsche Jugend); in dieser Zeit begann sie das Nach- und Umdenken mit der Feststellung, daß alles das, was man dort so erfahren hat, tatsächlich nicht mit der Realität in Einklang zu bringen war.

Familientradionsgemäß erlernte sie in einer zweijährige Ausbildung den Beruf eines Betriebs- und Verkehrskaufmannes der Deutschen Reichsbahn. Dem weiteren, abwechslungsreichen beruflichen Werdegang folgte von 1977 bis 1982 eine Tätigkeit als Abteilungsleiterin der Materialwirtschaft in einem Textilbetrieb in Werdau, als auch die von 1982 bis 1998 erfolgte Qualifikation als Anwaltsgehilfin in einer Anwaltskanzlei in Zwickau. Nach ihrer Übersiedlung nach Münchberg (Oberfranken) aus Anlaß ihrer zweiten Eheschließung war es ihr vergönnt, im fortgeschrittenen Alter noch 10 Jahre bis zu ihrer Rente als Stationshilfe in der Münchberger Diakonie eine fürsorgliche Aufgabe zu erfüllen. In Beurteilungen werden immer wieder besonders ihr Fleiß und Pflichtbewußtsein, ihre Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sowie ihr persönliches „Format“ im Umgang mit Menschen hervorgehoben.

Die Engagements ihres Privatlebens sind bis zum heutigen Tag nahezu ebenso umfangreich, wie in ihrem beruflichen Leben. Sie alle sind motiviert durch ein tiefes Unrechtsverständnis und ein ebenso bereits erwähntes Wissen um die Hilflosigkeit von in Not geratener Menschen.

Einsatz für Gustl Mollath

Gustl Mollath im BKH Bayreuth

Wilhelm Schlötterer in Roth

Am Montag, den 14. Januar 2013, 19 Uhr, hielt Dr. Wilhelm Schlötterer in Roth in der Buchhandlung Genniges einen Vortrag über sein Buch Macht und Mißbrauch. Von Strauß bis Seehofer. Ein Insider packt aus“. Diese „Lesung mit Wilhelm Schlötterer“ wurde organisiert von den Freien Wählern und der SPD. Der Eintrittspreis betrug 5 Euro. Unter den Zuhörern war auch Christian Nürnberger. Dr. Schlötterer sprach auch über den Fall Gustl Mollath.

  • Robert Schmitt: „Politischer Skandal statt Justizirrtum“. Wilhelm Schlötterer spricht auf Einladung der SPD und Freien Wählern über den Fall „Gustl Mollath“. Für ihn ist es kein Justizirrtum. „Es ist ein politischer Skandal“, sagt Wilhelm Schlötterer. Ein Skandal, in dem die bayerische Justizministerin „den Landtag getäuscht und Beweise unterschlagen hat“, so Schlötterer in Roth. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung vom 15. Januar 2013 - RHVZ

Schlötterer las u.a. aus dem Bericht der NN-Gerichtsreporterin Gudrun Bayer vom 9. August 2006 über das Urteil gegen Gustl Mollath vor. Gudrun Bayer sorgte auf meine Bitte dafür, daß ihr Bericht nun im Internet steht.

  • Gudrun Bayer: Im Wahn verstrickt. Gericht schickt gewalttätigen Ehemann in Psychiatrie. In: Nürnberger Nachrichten vom 9. August 2006 - NN

Die Unterstützergruppe für Gustl Mollath tagte anschließend bis Mitternacht in der Gaststätte Lohgarten. Bei der allgemeinen Vorstellung erfuhr ich auch von anderen Justizopfern in Franken. Anwesend waren u.a. das Ehepaar Eggebrecht, Rudolf Frey mit Ehefrau, die um die Freilassung ihres Sohnes Matthias Frey kämpfen, vgl. auch: equapio.com, Zerrin und Rudolf Heindl, Reiner Hofmann, Robert Lindner, Gudrun Rödel mit Ehemann (http://www.ulvi-kulac.de), Rainer Ruis, Sabine Rupp, Schöffe Karl-Heinz Westenrieder. --Manfred Riebe 21:01, 20. Jan. 2013 (CET)

Fall Mollath: Offener Brief des Richter i.R. Heindl an Beate Merk. 13. Dezember 2012 - politaia.org Darin nennt Richter Rudolf Heindl auch den Fall Matthias Frey. --Manfred Riebe 19:55, 23. Jan. 2013 (CET)
Martin Klipfel, Freier Journalist: Matthias Frey: Urteil stand schon vor der Verhandlung fest! Januar 4th, 2013 - antizensur.de --Manfred Riebe 20:26, 23. Jan. 2013 (CET)

Gustl Mollath im Bayerischen Landtag

Kundgebung für Gustl Mollath in Nürnberg

Bei der Kundgebung des Menschenrechtsforums Gustl Mollath‎ für Gustl Mollath am 27. Juli 2013 in Nürnberg verlas Gudrun Rödel einen Offenen Brief an den Bundespräsidenten Joachim Gauck, in dem sie die Öffentlichkeit auf weitere Justizopfer hinwies: Ulvi Kulac, Matthias Frey und Alexander Zouras. Zehn Tage danach wurde Gustl Mollath am 6. August 2013 von Dr. med. Klaus Leipziger aus der Forensik des BKH Bayreuth freigelassen.

Podiumsdiskussion in Bayreuth

Mit jährlich 11.000 Zwangseinweisungen in die Psychiatrie ist Bayern Spitzenreiter vor allen anderen Bundesländern. Gustl Mollath geht es auch um das Recht und die Freiheit anderer Justiz- und Psychiatrieopfer. Aber es mangelt an der Aufklärung über die Zustände in der Forensik.

Zusammen mit Manfred Riebe und unter Mithilfe des NürnbergWiki klärt Gudrun Rödel daher auch über einige andere ausgewählte Justiz- und Psychiatrieopfer auf: Matthias Frey, ‎Ulvi Kulac (Gudrun Rödel), Waldemar Vogel, Holger Zierd und ‎Alexander Zouras.

Am Donnerstag, 6. März 2014, organisierte der „Unterstützerkreis Ulvi“ in Bayreuth im Becher-Bräu eine Podiumsdiskussion „Justizopfer in Bayern“. Flugblatt-PDF.

Podiumsdiskussion über Justizopfer in Bayern am 6. März 2014 in Bayreuth
Moderation: Philipp Spiegel (Radio Euroherz)

Auf dem Podium berichteten Rudolf Frey über den Fall seines Sohnes Matthias Frey, Gustl Mollath über seine Erfahrungen im BKH Straubing und BKH Bayreuth, Gudrun Rödel über den Fall „ Ulvi Kulac“ und Manfred Riebe über den Fall „Alexander Zouras“. Im Saal anwesend war auch Rechtsanwalt Karsten Schieseck, der einerseits als Strafverteidiger Matthias Frey vertrat, andererseits aber auch das BKH Bayreuth. Als er ausgebuht wurde, verließ er den Saal.
Wie berechtigt das abgrundtiefe Mißtrauen Gustl Mollaths in die bayerische Justiz ist, zeigte sich schon im Untersuchungsausschuß des Bayerischen Landtags. Dort beschrieb Oberstaatsanwalt Dr. Wolfhard Meindl, zugleich Pressesprecher, seine Lage vor dem Mollath-Ausschuß des Bayerischen Landtags so:

„Mein Auftrag war: Führe ein Wiederaufnahmeverfahren zugunsten Gustl Mollaths.“ „Ein guter Jurist kann alles in jede Richtung schreiben“, sagte Meindl vor dem Ausschuß. „Sie können Unschuldige hinter Gitter bringen, einen Schuldigen freisprechen.“ [1]

Es klingt sehr nach Beliebigkeit und Parteilichkeit, wenn ein Jurist den Auftrag erhält, „zugunsten“ Gustl Mollaths zu agieren. Ein guter bayerischer Jurist ist demnach ein Wendehals, der alles macht, was ihm von oben befohlen wird. Diese Parteilichkeit zeigte sich schon darin, daß die Staatsanwaltschaft und die Finanzbehörden es zuließen, daß Petra Mollath ganze Aktenberge abtransportierte. Selbst als Petra Mollath den Chefreporter des Nordbayerischen Kurier, Otto Lapp, während des Wiederaufnahmeverfahrens Teile aus dem Eigentum Gustl Mollaths fotografieren und veröffentlichen ließ, blieb die Staatsanwaltschaft untätig.

Die Verhandlung vor der Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Bayreuth am Donnerstag, 18. April 2013, fand nichtöffentlich statt. Warum wird die Öffentlichkeit bei einem solch wichtigen Termin ausgeschlossen? § 169 Gerichtsverfassungsgesetz lautet: „Die Verhandlung vor dem erkennenden Gericht einschließlich der Verkündung der Urteile und Beschlüsse ist öffentlich.“

Ins Gedächtnis hat sich Gustl Mollath eingeprägt der Richter

  • VRiLG Werner Kahler, AZ: StVK 551/09, vom 12. April 2013, 39 S.; hier: Seite 18, Fußnote 9 - PDF strate.net/de

Der Ausschluß der Öffentlichkeit verleiht dieser Strafvollstreckungskammer den Geruch eines Sondergerichts. Sondergerichte oder Ausnahmegerichte [2] erinnern an dunkle Zeiten, da durften sie halböffentlich vor linientreuen Parteigenossen tagen. Geheim tagende Sondergerichte dagegen erinnern an finsterstes Mittelalter. Das vaterländische Deutschland hatte sich einstmals empört über ein französisches außerordentliches Militärgericht, das auf Befehl Napoleons den Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm rechtswidrig zum Tode verurteilte. Berüchtigt waren während des zweiten Weltkrieges die sogenannten [Feldjäger #Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Kettenhunde], die Zehntausende „Fahnenflüchtiger“ ohne Gerichtsurteil erschossen. Der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg, der sie straffrei ließ, war selber ein Sondergericht ohne Rechtsgrundlage.

Warum wurden immer die gleichen Psychiater und die gleichen Richter herangezogen, die schon immer alle Gustl Mollath entlastenden Fakten und Gutachten nicht berücksichtigten? Sie müßten schon aus diesem Grunde wegen Befangenheit abgelehnt werden, zumal sie nun auch den neuen Wissensstand ignorierten, der in den Wiederaufnahmeanträgen Gerhard Strates und der Staatsanwaltschaft Regensburg dokumentiert ist.

Hinzu kommt, daß die Psychiater Professor Dr. Klemens Dieckhöfer, Dr. Rudolf Sponsel und Dr. Friedrich Weinberger dokumentiert haben, daß die bisherigen Gutachten gerichtlich bestellter Sachverständiger nicht dem wissenschaftlichen Standard genügen. Es stellt sich daher die Frage, ob diese Gutachter Leipziger, Kröber und Pfäfflin für eine Begutachtung überhaupt ausreichend qualifiziert sind und warum sich die Gerichte von Anfang an mit dem Gutachten eines einzigen Arztes begnügten, anstatt gleichzeitig einen unabhängigen Zweitgutachter zu beauftragen.

Unterstützerkreis in Bamberg

Am 2. November 2013 traf sich der Unterstützerkreis der Arbeitsgemeinschaft Solidarität mit Gustl Mollath erstmals mit Gustl Mollath und Gerhard Strate in Bamberg.

Chirurgische Universitätsklinik München

Unter dem Titel „Der Fall Mollath — Versuch einer Aufarbeitung mit forensisch-psychiatrischem Fokus“ diskutierten am 13. Dezember 2013 an der Münchner Universität, Hörsaal Chirurgie, Nußbaumstraße 20, 17 Uhr, mit den Medizinstudierenden Münchens:

  • Dr. med. Hanna Ziegert, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie sowie Fachärztin für psychotherapeutische Medizin
  • Dr. med. Friedrich Weinberger, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie
  • Prof. Dr. med. Dr. phil. Klemens Dieckhöfer, Professor für Neurologie und Psychiatrie sowie für Geschichte der Medizin an der Universität zu Bonn
  • Ministerialrat Dr. jur. Wilhelm Schlötterer, Verwaltungsjurist und Buchautor u.a. von Macht und Mißbrauch
  • Dr. jur. Gerhard Karl, Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Ansbach, als Vertreter für den Justizminister Winfried Bausback

Moderation: Nils Engel, Chefredakteur der Synapse, Zeitschrift der Medizinstudierenden Münchens

Etwas später erschien auch Gustl Mollath zusammen mit Martin Heidingsfelder. Unter den Zuhörern waren auch die Rechtsanwältin Erika Lorenz-Löblein und Erich Stephany.

Unterstützung bei Klaus Leipziger contra Manfred Riebe

Beerdigung von Rudolf Heindl

Landgericht Regensburg

Einsatz für Ulvi Kulac

Ulvi Kulaç wurde am 13. Dezember 1977 in Naila als Sohn des Gastwirtpaares Erdal und Elsa Kulaç, geb. Friedrich, geboren. Der durch eine Meningitis geistig Behinderte wurde zu Unrecht des Mordes an Peggy Knobloch beschuldigt und in die Forensik des BKH Bayreuth unter Chefarzt Dr. med. Klaus Leipziger weggesperrt. Gudrun Rödel engagierte sich als Betreuerin für den wehrlosen Uliv Kulac, den sie durch ein Wiederaufnahmeverfahren aus der Forensik des BKH Bayreuth befreien konnte.

Pressekonferenz für Ulvi Kulac in Kassel

Bei der Pressekonferenz waren außer namhaften Fernsehsendern auch Dirk Lauer aus Rüsselsheim, Holger Ewald aus Köln und Arne Fellner aus Strasbourg vertreten.

Am Fall Ulvi Kulac zeigte sich, wie wichtig es ist,
a) außerbayerische Rechtsanwälte und Gutachter zu beauftragen, die nicht dem bayerischen CSU-gelenkten Justiz-System unterstehen, und
b) zur Aufklärung ehemalige Polizisten und Kriminalbeamte einzusetzen, die am eigenen Leib die unsauberen Machenschaften im Polizeiapparat mit dubiosen bezahlten Polizeispitzeln, in der Staatsanwaltschaft und Richterschaft erfahren haben. Der bayerische Kriminalbeamte Uwe Dolata sagte in der Sendung „Aufgemerkt! Pelzig unterhält sich“, daß es Korruption nicht nur in der Polizei gebe, sondern auch in der Staatsanwaltschaft und Richterschaft. Die Korruption sei schlimmer als man sie sich vorstellen könne.

Einsatz für Matthias Frey

Matthias Frey ist auf Grund eines Urteils des Landgerichts Bamberg mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld seit 20 Jahren in der JVA Bayreuth inhaftiert, weil er zwei junge Menschen umgebracht haben soll. Der anerkannte Gerichtsmediziner, Professor Eisenmenger, Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts der Universität München,[3] stellte 2005 jedoch fest, daß er keinesfalls der Täter sein konnte. Die Strafvollstreckungsbehörde Bayreuth sieht jedoch auch nach einer solch langen Haftzeit keine Veranlassung für eine Freilassung, da Matthias Frey nach wie vor ein Tatleugner sei!

Einsatz für Alexander Zouras

Alexander Zouras wurde 2004 durch ein skandalöses Urteil des Landgerichts München als der „Messerstecher von Schwabing“ bekannt und zur Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung verurteilt. Da er kein Geständnis ablegte (weil er die Tat nicht begangen hat) und Medikamente ablehnte, wurde er seitdem zwangsmedikamentiert und war Repressalien wie wochenlange Isolationshaft mit Fixierung ausgesetzt, was nach den Richtlinien der UN-Menschenrechtskonvention als Folter deklariert wird.
Gudrun Rödel besuchte mehrmals diesen jungen Mann, der seit 11 Jahren zu Unrecht im BKH Straubing und zuletzt im BKH Regensburg weggesperrt wurde und unterstützte ihn. Sie fand ihn wiederholt völlig hospitalisiert und durch Psychopharmaka aufgeschwemmt vor.

Einsatz für Benedikt Toth

Zu Beginn ihrer Recherchen im Fall Ulvi hatte Frau Rödel eine Filmemacherin kennengelernt, die im Fall Benedikt Toth recherchierte und ihr ein erstelltes Video mit dem Hinweis auf ein mögliches Fehlurteil geschenkt hatte. Daraufhin hatte sie Kontakt zur Unterstützergruppe von Benedikt Toth aufgenommen, der dann aber im Laufe der Zeit wieder im Sande verlief. Bis zum heutigen Tag beteuert Benedikt Toth die Tat begangen zu haben. Inspiriert durch die Sendung 37° im ZDF vom 10.5.2016 über Justizopfer nahm Frau Rödel Kontakt zu Herrn Toth auf und steht seitdem mit diesem in engen Briefkontakt. Auch hat sich ihr Kontakt zu dessen Unterstützergruppe gefestigt; bei Treffen ist sie als "Erfahrene" gern gesehen.

Einsatz für Werner Mazurek

Auch bei Herrn Mazurek war die Sendung 37° für Frau Rödel Anlaß, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Werner Mazurek wurde 2010 als Mörder von Ursula Herrmann zu lebenslanger Haft verurteilt, beteuert jedoch bis zum heutigen Tag seine Unschuld. Selbst bei einem ehemaligen Ermittler sowie dem Bruder des Opfers bestehen großen Zweifel an seiner Schuld. Anläßlich eines Sommerfestes in der JVA Lübeck lernte Frau Rödel zusammen mit ihrem Mann Herrn Mazurek kennen. Er sei zwar ein "harter Hund", er bringe aber kein Kind um - erklärte Herr Mazurek unter Tränen. In einem sehr interessanten Gespräch mit dem Betreuer von Herrn Mazurek (ein ehemaliger Abteilungsleiter der JVA) wurde deutlich, dass auch er auf Grund seiner langjährigen Erkenntnisse im Fall von dessen Unschuld überzeugt ist.

Freizeitbeschäftigungen

Gudrun Rödel stammt aus einer Eisenbahnerfamilie, und so war nicht anders zu erwarten, daß auch sie einen Eisenbahner „brauchte“. 21 Jahre war sie mit einem Lokführer verheiratet; er besaß die Lizenz zum Fahren von Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven. So berichtet sie noch heute voller Stolz, daß sie damals auf „seinen“ Lokomotiven bereits einmal vorn auf dem Führerstand mitgefahren war und deren Innenleben kennengelernt hatte. So ist es auch nicht verwunderlich, daß sie heute noch gern ein Eisenbahnmuseum oder - besonders um die Weihnachtszeit - Modelleisenbahn-Ausstellungen besucht.
Eine große Leidenschaft Gudrun Rödels und ihres Ehemannes ist noch heute trotz fortgeschrittenem Alter das Wandern oder im Winter Skifahren in den Bergen. Dabei bevorzugen sie die Schweiz, in der ihr Mann ein paar Jahre gelebt und als Maschinenbau-Ingenieur praktiziert hatte.

Ehrenämter und Mitgliedschaften

Ihre Ehrenämter reichen von der erkämpften gerichtlichen Betreuung des geistig behinderten Ulvi Kulac über die Mitgliedschaft und in den Vorstand gewählte Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie (GEP) bis zu der neugegründeten Vereinigung der ehrenamtlichen Betreuer für behinderte Menschen in Himmelkron (Oberfranken) als eingetragener Verein.

Tätigkeitsprofil

Betriebs- und Verkehrskaufmann

Zweijährige Berufsausbildung zum Betriebs- und Verkehrskaufmann der Deutschen Reichsbahn.

Rechtsanwaltssekretärin

Von 1982 bis 1998 qualifizierte sie sich als Anwaltsgehilfin in einer Anwaltskanzlei in Zwickau.

Personalleiterin und Organisatorin

Als Büroleiterin war Gudrun Rödel in effizientem Personaleinsatz geübt. In Beurteilungen werden immer wieder besonders ihr Fleiß und Pflichtbewußtsein, ihre Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit sowie ihr persönliches „Format“ im Umgang mit Menschen hervorgehoben.

Fallanalytikerin (Profilerin)

Man ist fast geneigt, Gudrun Rödel als eine Art junge deutsche moderne Miss Marple zu bezeichnen. Ihr kam von Anfang an die Verurteilung von Ulvi Kulac sehr suspekt vor, vor allem wegen seiner geistigen Behinderung. So begann sie, akribisch wie ein Profiler und hartnäckig - in einer Art Detektivarbeit - die Akten zu studieren und Widersprüche aufzudecken.

Besonders „auf die Nerven“ ging sie damals den Journalisten mit ihrer „Tacho-Scheibe“, und zwar solange, bis Dr. Christian Stücken, Journalist des BR, sich bereiterklärte, diese Beweisführung in einer Dokumentation aufzunehmen und die Tacho-Scheibe von einem Spezialisten mit dem Ergebnis der Polizei abzugleichen. Herr Klaus Reusch von der Fa. Continental aus Villingen/Schwarzwald - einer von 2 gerichtlich anerkannten Sachverständigen für Fahrtenschreiber in Deutschland - legte die Diagrammscheibe unters Mikroskop und bestätigte die Vermutung von Gudrun Rödel, daß die Ankunftszeit des Busses niemals so, wie von der Polizei festgestellt, gewesen sein kann. Der Bus fuhr damals um 13.10 Uhr in Naila ab und konnte nicht in 5 Minuten - also um 13.15 Uhr - in Lichtenberg sein, sondern eben erst etwa 13.30 Uhr, so wie es auch bereits in der Hauptverhandlung der Fahrer des Busses bestätigt hatte. Somit war für Gudrun Rödel der Beweis erbracht, daß ihr Schützling niemals - wie im Urteil festgestellt - um 13.15 Uhr auf das Mädchen getroffen sein konnte.

Fotografin

Gudrun Rödel ist eine leidenschaftliche Fotografin. Als solche hat sie entscheidende Ereignisse im Leben ihrer Schützlinge fotografisch festgehalten.

Referentin

In ihren Auftritten vor Publikum und im Gerichtssaal berichtete sie in hochdeutscher Sprache mit leicht sächsischem Akzent, aber sachlich klar und überzeugend über die ihr bekannten Justiz- und Psychiatrieopfer.

Schriftstellerische Fertigkeiten

Ihr schriftstellerisches Talent bewies Gudrun Rödel erstmals in ihrer Abschlußarbeit der 10. Klasse der Polytechnischen Oberschule Steinpleis über den „Zweiten Weltkrieg“, für die sie die Bestnote erhielt. Ihre Schriftgewandtheit erlernte sie auf Grund ihrer Berufsausbildung als Anwaltsgehilfin, beim Schreiben als Rechtsanwaltssekretärin und eigenen Schriftsätzen im Fall Ulvi Kulac.

Zusammenarbeit mit Medien und Unterstützern

Ihre enge Zusammenarbeit mit Journalisten, Rundfunk und Fernsehen führten zu eine Reihe von Artikeln und zu Auftritten in diesen Medien.

  • Eng arbeitete sie bereits von Beginn ihrer Recherchen an zusammen mit Ina Jung für deren Buch „Der Fall Peggy. Die Geschichte eines Skandals“. Es entstand mehr oder weniger in der Wohnung der Rödels durch Akteneinsicht und Auswertung; Zeugen wurden telefonisch befragt und Interviews mit einem Tonbandgerät aufgenommen.
  • Ähnlich arbeitete sie intensiv zusammen mit Rudolf Frey dem Vater des Justizopfers Matthias Frey.
  • Hilmar Klinkert
  • Dirk Lauer
  • Norbert Rank
  • Manfred Riebe, den Betreiber des NürnbergWiki, bewegte sie dazu, die von ihr aufgezeigten Justiz- und Psychiatrieopfer zu biographieren.
  • Harald Rödel, Textilingenieur, war Handelsvertreter für Fenster
  • Dr. Rudolf Sponsel „zerpflückte“ für sie kostenlos das Gutachten von Detlev Blocher aus Würzburg, der Ulvi Kulac noch als gefährlich beurteilt hatte zu einem Zeitpunkt, als er bereits vom Mordvorwurf freigesprochen war. Ebenso kritisch „zerlegte“ Dr. Sponsel das Gutachten über Ulvi von Professor Hans-Ludwig Kröber und gab Hinweise auf die Wichtigkeit der Beiziehung der Spurenakten.
  • Dieter Teichmann
  • Noch heute dankt Gudrun Rödel einem stillen Helden, einem Richter, der sie in einem Telefonat anhörte, sich eigene Gedanken machte und dazu beitrug, daß ihr gerichtlich die Betreuung Ulvis übertragen wurde.
  • Ein Erlebnis negativer Art hatte sie mit dem Zwickauer Rechtsanwalt Michael Windisch, den sie mit dem Einreichen einer Verfassungsbeschwerde beauftragt hatte, die jedoch auf Grund nicht fristgemäßer Begründung des Anwalts durch das Bundesverfassungsgericht als unzulässig verworfen wurde. Einzig und allein ein Wiederaufnahmeverfahren blieb als Möglichkeit, gegen das Urteil von Ulvi vorzugehen.

Auszeichnungen

Eine auch von vielen nahestehenden Mitstreitern vermutete öffentliche Auszeichnung gab es bis heute nicht. Die Bayerische Landesregierung hat sich auf Anfrage hinsichtlich des Geschehens der unrechten Verurteilung des Ulvi Kulac lediglich nach dem Freispruch geäußert; „es wäre ja alles fair“ zugegangen. Lediglich die lapidare Äußerung eines sozialdemokratischen Abgeordneten: es waren „einfache“ Bürger, welche den Freispruch erkämpft hatten, könnte man als eine Auszeichnung wider Willen verstehen.

Fotogalerie

Gudrun Rödel ist leidenschaftliche Fotografin. Als solche hat sie entscheidende Ereignisse im Leben ihrer Schützlinge fotografisch festgehalten.

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Gudrun Rödel
Oderweg 4
95213 Münchberg
http://www.ulvi-kulac.de/

Veröffentlichungen

Abschlußarbeit

  • Zweiter Weltkrieg. Abschlußarbeit in der 10. Klasse der Polytechnischen Oberschule Steinpleis

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

  • Rede bei der Podiumsdiskussion „Justizopfer in Bayern“ in Bayreuth am Donnerstag, 6. März 2014

Literatur

  • Theodor Schaarschmidt: Sexualität: Tu mir weh! Trotz des Erfolgs von „Fifty Shades of Grey“ werden Paare, die ihre sadomasochistischen Fantasien offen ausleben, weiterhin schief angesehen. Unterscheiden sie sich von Menschen mit gewöhnlichen erotischen Vorlieben? In: Gehirn&Geist 3/2017 vom 9. Februar 2017 - Spektrum.de

Presse

  • Julia Jüttner, Münchberg: Verschwundenes Mädchen Im Zweifel gegen Ulvi. Ulvi K. ist geistig behindert - und sitzt seit acht Jahren in Haft. Er soll im Mai 2001 im fränkischen Lichtenberg die neunjährige Peggy Knobloch getötet haben. Ihre Leiche wurde nie gefunden, ein Anwalt will den Fall neu aufrollen. Ist der 35-Jährige in Wahrheit unschuldig? In: Der Spiegel vom Montag, 02.04.2012 - spiegel.de
  • Georg Cadeggianini: Der Fall Peggy Knobloch: Ist Ulvi K. wirklich der Täter? Schuldig oder unschuldig? Vor acht Jahren verurteilte ein Schwurgericht den geistig behinderten Ulvi K. zu lebenslanger Haft wegen Mordes an dem Mädchen Peggy. Nun wird der „Fall Peggy“ wieder untersucht. Das freut auch Gudrun Rösel (!) - sie kämpft seit Jahren darum, die Unschuld des Verurteilten zu beweisen. Eine Reportage aus BRIGITTE, April 2013 - brigitte.de
  • Daniela Hartbauer: „Wir wollen Ulvis Unschuld beweisen“. Seit fast zwölf Jahren sitzt Ulvi K. in der Forensischen Psychiatrie des Bezirksklinikums Bayreuth. Der mittlerweile 35-Jährige soll im Mai 2001 die damals neunjährige Peggy Knobloch ermordet haben. Die Leiche des Mädchens wurde bislang nicht gefunden. Jetzt kommt Bewegung in den Fall. In: Blickpunkt vom 6. April 2013 - blickpunkt-verlag.de
  • Ott: Nach Fall Peggy „Aktenzeichen XY“: Ulvi K.s Betreuerin beschwert sich beim ZDF. Nach der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“, die sich mit verschwundenen Kindern beschäftigte, gab es Kritik von von Gudrun Rödel (67). Sie ist Ulvi Kulacs (38) Betreuerin und kümmert sich seit Jahren um den geistig behinderten Mann, der zehn Jahre als der Mörder der 2001 spurlos verschwundenen Peggy galt. Rödel warf den Machern der XY-Sendung vor, angebliche Spuren nicht angesprochen oder sogar bewusst verschwiegen zu haben. In: Nordbayerischer Kurier vom 23. Juni 2015 - nordbayerischer-kurier.de

Videos

  • Winston Smith: Fall Ulvi Kulaç: Axel Springer muss Falschbehauptungen unterlassen. In: Meinungsverbrechen.de vom 24. Juli 2016 - meinungsverbrechen.de („Gudrun Rödel, die Betreuerin von Ulvi Kulaç, hat den Frankfurter Medienanwalt Dr. Müller-Riemenschneider damit beauftragt, eine Unterlassungserklärung zu erwirken.“)

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Justiz- und Psychiatrieopfer

Netzverweise

Aktive Mitstreiter für den Rechtsstaat in Facebook

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Beate Lakotta: Alles auf Anfang. Ab nächster Woche findet in Regensburg das Wiederaufnahmeverfahren gegen Gustl Mollath statt. Er hat angekündigt, seine Unschuld zu beweisen. In: DER SPIEGEL Nr. 27 vom 30. Juni 2014, S. 30 f. - http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127862076.html
  2. * Sich.-Ing. J. Hensel: Schwarzgeldverschiebung aus der Hypo-Vereinsbank in die Schweiz durch Ausnahmegerichte und angebliche „Staatsanwaltschaft“ mittels völkerrechtswidriger Scheinurteile und Scheinbeschlüsse bzw. Vorteilsgewährung durch Unterlassen lanciert; Whistleblower (Hinweisgeber) Gustl Mollath seit über 5 Jahren in Psychiatrie inhaftiert. Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie bescheinigt völlige Gesundheit von Mollath. In: Menschenrechtsverletzungen im Unternehmen BRD vom 19. Dezember 2011 - menschenrechtsverfahren.wordpress.com
  3. * Prof. Dr. med. Wolfgang Eisenmenger - rechtsmedizin.med.uni-muenchen.de

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