Hans Heubeck
Hans Heubeck (* 2. März 1928 in Nürnberg), der „Sternlesmoh“, ist ein Nürnberger Original. Er ist der persönliche Lieferant der goldenen Sterne des Nürnberger Christkindes.
© Mark Johnston/NN
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Leben
Hans Heubeck arbeitete als Werkzeugkonstrukteur bei der Firma Diehl. Er war verheiratet. In seiner Freizeit fotografierte er gern. Im Ruhestand besann er sich nach dem Tod seiner Frau auf sein altes Hobby, das Basteln von Weihnachtssternen. Heubeck faltet während des ganzen Jahres in seiner Wohnung in Nürnberg Tausende von bunten Weihnachtssternen kunstvoll aus Papier. Ihm macht das Falten der 16eckigen Fröbelsterne aus Papier Spaß. Vier 50 Zentimeter lange, zwei Zentimeter breite Papierstreifen werden wieder und wieder gedreht und gefaltet, bis der berühmte Stern entsteht. Zehn Stück dieser kleinen Kunstwerke schafft er pro Stunde.
Hans Heubeck benötigt für 7.000 Sterne 140 Kilometer Papierstreifen von zwei Zentimetern Breite. Rund 600 Euro jährlich kostet Hans Heubeck sein Hobby; denn vorgeschnittenes Material in Bastelläden, vor allem in Gold und Silber, ist teuer. Früher erhielt er in Druckereien abfallende Papierstreifen.
Heubeck verschenkt seine Sterne. Deshalb ist er in Nürnberg als der „Sternlesmoh“ bekannt. Er will kein Geld für seine Sterne. Über ein lächelndes Dankeschön freut er sich mehr. Allein das Nürnberger Christkind beliefert Hans Heubeck mit 1.500 goldenen Fröbel-Sternen seiner 10.000 Sterne. Alljährlich verschenkt das Nürnberger Christkind in der Adventszeit die goldenen Papiersterne an die Kinder auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt und in Kindergärten, in Altenheimen und Krankenhäusern. Auch in der Ehrenhalle des Nürnberger Rathauses hängen am Weihnachtsbaum die größten Exemplare Heubecks von 50 Zentimetern Durchmesser.
Die Fröbel-Sterne haben ihren Namen von dem bekannten Pädagogen Friedrich Fröbel (1782–1852), dem Begründer des Kindergartens. Ähnlich wie Fröbel bietet auch Hans Heubeck Kindern und Erwachsenen mit dem Sterne-Basteln eine günstige und schöne Möglichkeit, einmal ohne Fernsehen und Computer auszukommen. Er hält nichts von der weihnachtlichen Geschäftemacherei.
Hans Heubeck verschenkt nicht nur seine Sterne, sondern auch die Kunst, sie herzustellen. Während der Adventszeit kann man in der Weihnachtsstube im Handwerkerhof am Königstor die Werkstatt von Hans Heubeck besuchen und sich im Sterne-Basteln versuchen. Dort zeigt der „Sternlasmoh“, wie man selber aus vier Papierstreifen ohne viel Aufwand die Weihnachtssterne basteln kann. Seit einiger Zeit arbeitet er mit einer Therapiewerkstatt zusammen. Auch im Umweltpädagogischen Zentrum der Stadt Nürnberg gab er Bastelstunden.
Bei der Weihnachtsfeier der Firma Diehl in der großen Meistersingerhalle schmücken heute noch 1.500 von Hans Heubeck gebastelte Fröbelsterne die Tische. Jeder der Gäste erhält einen Stern.
Auch bei der alljährlichen Benefizaktion »Sternstunden« des Bayerischen Rundfunks kann man die Fröbelsterne mit ihren 16 Spitzen gegen eine kleine Spende erwerben.
Kontakt
Hans Heubeck
Hummelsteiner Weg 101
90459 Nürnberg
Tel. 09 11 / 43 57 13
Literatur
- Tonia Boeser: Hans Heubeck. Umweltfreundlicher Christbaumschmuck. In: Senioren für die Umwelt. Ein Projekt, Bürgerinnen und Bürger zum freiwilligen Engagement zu motivieren. Atlas guter Beispiele. Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher, 2005, S. 30-31 - PDF-Datei
- Der „Sternlasmoh“. In: Christkindlesmarkt-Online, Archiv 2006 - im Netz
- Magda Schleip: Experten. Hans Heubeck greift nach den Sternen. Der Nürnberger bastelt das ganze Jahr über Weihnachtsschmuck für einen guten Zweck. In: Sechsundsechzig, Magazin für selbstbewußte ältere Menschen, Ausgabe 4, 2007 - im Netz
- Claudia Urbasek: Für Hans Heubeck beginnt schon jetzt die Vorweihnachtszeit. 10 000 Sterne fürs Christkind. In: Nürnberger Zeitung Nr. 2 vom 3. Januar 2009, S. 10 - NZ
