Hasso Nerlich

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Hasso Nerlich (* 1950 in Hersbruck) war Präsident des Amtsgerichts Nürnberg und war von 2011 bis 2017 Generalstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg.

Hasso Nerlich

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Hasso Nerlich ist das jüngste Kind von fünf Kindern des Rechtsanwalts Hubert Nerlich (* 1911), eines Heimatvertriebenen aus Brieg in Niederschlesien,[1] aus dessen Ehe mit der Lehrerin Gertrud Nerlich, einer Fränkin. Sein Bruder Harald (* 1949) ist ein ehemaliger Richter, der die Anwaltskanzlei seines Vaters in Hersbruck fortführt. Der ältere Bruder, Dr. Hubertus Nerlich (* 1943 in Brieg, Schlesien),[2] leitete das Ordnungsamt der Stadt Nürnberg[3] vom 1. April 1983 bis zu seinem Ruhestand Ende Mai 2008.[4] – Hasso Nerlich ist Vater zweier erwachsener Söhne.

Schule und Studium

Hasso Nerlich besuchte die Volksschule und die Oberrealschule Hersbruck (heute: Paul-Pfinzing-Gymnasium), an der er 1969 die Reifeprüfung bestand. Anschließend studierte er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Erlangen Rechtswissenschaft.

Juristische Karriere

Hasso Nerlich begann seine Justizkarriere 1977 als Richter am Amtsgericht Nürnberg. Nach einigen Jahren der Tätigkeit als Staatsanwalt und Richter am Landgericht Nürnberg-Fürth leitete er von 1991 bis 1995 verschiedene Abteilungen der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Ab 1991 war er für Erlangen und Fürth zuständig und gleichzeitig für Schwurgerichtssachen aus dem Bezirk Erlangen. 1993 bis 1995 verfolgte er politisch motivierte Straftaten und Verstöße gegen das Ausländerrecht, anschließend leitete er die Abteilung für Verkehrsstrafsachen. 1995 wurde er Vorsitzender Richter am Landgericht Nürnberg-Fürth, später war er als Handelsrichter tätig und als Vorsitzender einer Wirtschaftsstrafkammer.

Zum 1. November 1999 wurde er zum Präsidenten des Landgerichts Weiden in der Oberpfalz befördert. Am 1. Oktober 2003 folgte die Ernennung zum Präsidenten des Amtsgerichts Nürnberg.

Generalstaatsanwalt

Hasso Nerlich am 21. April 2012
Foto: Alexander Kaya

Hasso Nerlich hatte sich um das Amt des Generalstaatsanwalts in Nürnberg beworben. Die Presse berichtete über einen zweiten Interessenten für dieses Amt, den Leitenden Oberstaatsanwalt in Bayreuth, Thomas Janovsky, der als FDP-nah gilt. Die Abendzeitung schrieb von einem „Posten-Poker“ und „Mauschelei bei der Justiz“ und die Nürnberger Zeitung gar von „monatelangem Ränkespiel“. In diesem Konkurrenzkampf setzte sich Hasso Nerlich durch.

Seit 1. Oktober 2011 ist Hasso Nerlich als Nachfolger von Klaus Hubmann‎ Generalstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg. Nerlichs Nachfolger als Präsident des Amtsgerichts Nürnberg wurde Wolf-Michael Hölzel.[5]

Bayernweit gibt es nur drei Generalstaatsanwälte: in Bamberg, München und Nürnberg. Sie üben die Dienst- und Fachaufsicht über die nachgeordneten Staatsanwaltschaften aus und vertreten die Anklagebehörden gegenüber den drei Oberlandesgerichten. Außerdem sind sie das Bindeglied zwischen Justiz und Justizministerium. Hasso Nerlich übt als Generalstaatsanwalt die Personal- und Fachaufsicht über insgesamt fünf Staatsanwaltschaften aus, die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ist nach München die zweitgrößte Behörde des Freistaates.

Hasso Nerlich ist die personelle Besetzung wichtig; denn auch in der Justiz ist die Personaldecke ziemlich gleichgeblieben, wohingegen die Aufgaben quantitativ und qualitativ gewachsen sind. Wegen der Personalknappheit will er die richtigen Leute auf die richtigen Plätze setzen. Seine Behörde müsse sich auch technisch weiterentwickeln; denn schließlich wenden sich immer mehr Bürger per E-Mail an die Staatsanwaltschaft.

Gustl Mollath ./. Otto Brixner

Neben der Justizministerin Beate Merk ist auch der an ihre Weisungen gebundene Hasso Nerlich im Bayerischen Landtag im Fall des Psychiatrieopfers Gustl Mollath Angriffen der Opposition ausgesetzt. Auf Nachfrage des CSU-Abgeordneten Ernst Weidenbusch sagte Nerlich, daß es schon im Jahr 2003 Hinweise auf einen internen Untersuchungsbericht der HypoVereinsbank über Schwarzgeldgeschäfte gab, dessen Existenz und Inhalt erst 2011 publik wurde. In einem Schreiben der HVB an Mollath, das der Staatsanwaltschaft damals schon vorgelegen habe, habe die Bank solche internen Untersuchungen angekündigt. Aber erst auf Grund vieler Medienberichte forderte die Staatsanwaltschaft Nürnberg den Revisionsbericht der HypoVereinsbank aus dem Jahr 2003 im Jahr 2011 von der HVB an. Die Ministerin und auch der von ihren Weisungen abhängige Hasso Nerlich verteidigten die Entscheidung der Nürnberger Staatsanwaltschaft, trotz der Strafanzeige Mollaths 2003 kein Ermittlungsverfahren eingeleitet zu haben.[6]

Es war jedoch nicht nur eine einzige Strafanzeige. Oberstaatsanwältin i.R. Gabriele Wolff weist auf sechs Strafanzeigen Mollaths hin: „Am 5.8.2004 erstattete Gustl Mollath insgesamt sechs Strafanzeigen, die er »Gemäß Strafprozessordnung § 158« an den Präsidenten des Amtsgerichts Nerlich, seit dem 1.10.2011 Generalstaatsanwalt in Nürnberg, richtete.“ [7] Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hätte den Anschuldigungen Mollaths nachgehen müssen. Doch allen Strafanzeigen Mollaths wurde nicht nachgegangen.

Dann machte Ministerpräsident Horst Seehofer Ende November 2012 von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch. Er empfahl der Justizministerin Beate Merk, die Justiz wäre „gut beraten, den Fall noch einmal zu bewerten“. [8] Dies war der nur wenig verklausulierte Wunsch nach einem Wiederaufnahmeverfahren. Daraufhin wies Beate Merk Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich an, den Fall Mollath aufzurollen. Sie begründete ihre Weisung mit einem Bericht der Nürnberger Nachrichten, der eine Befangenheit des 2006 gegen Mollath urteilenden Richters Otto Brixner aufdeckte. Brixner hatte, obwohl es kein psychiatrisches Gutachten gab, unter Verweis auf Mollaths Geisteszustand den Steuerbehörden geraten, die Schwarzgeldsache nicht weiter zu verfolgen.[9]

Gustl Mollaths Strafverteidiger Gerhard Strate führte in seinem Wiederaufnahmegesuch vom 19. Februar 2013 an die Strafkammer des Landgerichts Regensburg zahlreiche Rechtsbeugungen der Nürnberger Justiz im Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth vom 8. August 2006 auf, und nicht nur die von Richter Otto Brixner.

Am 18. März 2013 stellte die Staatsanwaltschaft Regensburg in der Sache Gustl Mollath bei dem hierfür zuständigen Landgericht Regensburg ebenfalls einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens.

Ehrenamtliche Aktivitäten

CSU

Anläßlich eines „Impulsreferats“ von Bundesminister des Inneren Dr. Hans-Peter Friedrich bei einer Veranstaltung des CSU-Kreisverbands Neu-Ulm zum Thema „Sicherheit in Bayern, Sicherheit in Zukunft“ am 21. April 2012 nahm Nerlich an einer Podiumsdiskussion teil. Auf dem Podium saßen: Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich, der Oberbürgermeister der Stadt Neu-Ulm, CSU-Kreisrat Gerold Noerenberg, Justizministerin Dr. Beate Merk, CSU-Kreisvorsitzender Thorsten Freudenberger, Bundesminister des Inneren Dr. Hans-Peter Friedrich, Landrat Erich Josef Geßner und der Präsident des Bayerischen Landeskriminalamtes Peter Dathe.[10]

Nerlich, Noerenberg, Merk, Freudenberger, Friedrich, Geßner, Dathe, Foto: Alexander Kaya

Auf dem Podium vermißt man den den bayerischen Innenminister Joachim Herrmann als Dienstherrn der Polizei. Über brisante Themen wie den Einsatz von Internet-Trojanern durch die Kriminalpolizei [11], den Einsatz von V-Leuten [12] oder über den Waffen-Export dürfte man sich eher informell ausgetauscht haben.

Fußball

Nerlich ist Fußballer. Als schneller Mittelstürmer hatte er einen Zug zum Tor. Zweimal in der Woche spielt er als „Libero“. Seit Jahrzehnten organisiert er justizinterne Fußballturniere, so z.B. jeden Sommer ein Spiel zwischen Richtern, Staatsanwälten und Rechtsanwälten in Spalt. Ebenso ist er Mitorganisator der bayerischen Justizfußballmeisterschaft, die 2009 in Nürnberg ausgetragen wurde.

Fotogalerie

Kontakt

Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich
Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg
Bärenschanzstraße 70
90429 Nürnberg

Tel. 0911/321-01
Fax: 0911/321-2873
poststelle@gensta-n.bayern.de
http://www.justiz.bayern.de/sta/staolg/n/

Veröffentlichungen

Literatur

Droemer Knaur, Juni 2013
  • ⇛ Uwe Ritzer, Olaf Przybilla: Die Affäre Mollath. Der Mann, der zu viel wusste. München: Droemer Knaur, Juni 2013, 256 S., ISBN 978-3-426-27622-8, ISBN 3-426-27622-4 - Inhalt
    • Buchbesprechung Martin Hähnlein: Die Affäre Mollath: Der Mann, der zu viel wusste. In: Bayerischer Rundfunk, Radio, Bayern 2, regionalZeit - Franken vom 3. Juni 2013 - br.de
    • Buchpremiere: Der Fall Mollath - Der Mann der zuviel wußte am 7. Juni in der Black Box im Gasteig München. Mit den Autoren Olaf Przybilla und Uwe Ritzer (beide SZ), Ursula Heller (BR) und dem in München unvorstellbaren Dieter Hanitzsch. Veröffentlicht am 11. Juni 2013 - YouTube
    • Tom Soyer: Wahnsinns-Justiz. SZ-Autoren Przybilla und Ritzer stellen ihr Mollath-Buch vor. In: Süddeutsche Zeitung vom 8./9. Juni 2013, S. 55 - [ SZ]
    • Rezension von Richard Albrecht: Die Affäre Mollath – Eine Film- und Buchvorstellung. In: Film und Buch vom 14. Juni 2013 - filmundbuch.wordpress.com
  • Ralf Müller: Merk: Nürnberger «Justizaffären« sind aufgeklärt. Ministerin spielt Fehlleistungen herunter: Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) hat dem Rechtsausschuss des Landtags den Abschlussbericht vorgelegt, den die Leitenden Oberstaatsanwälte Rüdiger Hödl und Helmut Vordermayer zu den behaupteten Unregelmäßigkeiten bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth angefertigt haben. In: Nürnberger Zeitung vom 9. Oktober 2009 - NZ
  • Christian Rost und Bernd Kastner: Gaddafi-Sohn in München Ermittlungen gegen Staatsanwalt eingestellt. War er die „schützende Hand“? Einem Münchner Staatsanwalt ist vorgeworfen worden, den in München lebenden Sohn von Gaddafi vor einer Hausdurchsuchung gewarnt zu haben. Doch die Nürnberger Justiz sieht keine Anhaltspunkte für Geheimnisverrat oder Strafvereitelung im Amt. In: Süddeutsche Zeitung vom 8. Februar 2012 - sueddeutsche.de
  • Heidrun Jakobs: Fall Mollath: Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg redet sich um Kopf und Kragen! In: Blog „Hier rede ich Tacheles!“ vom 27. November 2012 - heidrun-jakobs-blog.de
  • Margarete Bause, Dr. Martin Runge, Ulrike Gote, Christine Stahl für die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN; Hubert Aiwanger, Florian Streibl für die Fraktion der Freien Wähler: Dringlichkeitsantrag für den Ausschuß für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Verbraucherschutz, Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich vom Fall Gustl Mollath zu entbinden vom 5. März 2013 - fw-landtag.de
  • Martin Runge: Skandalfall Mollath: Befangenheit des Generalstaatsanwalts belegt. Dringlichkeitsantrag: Hasso Nerlich vom Fall abziehen! In: Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag vom 6. März 2013 - gruene-fraktion-bayern.de

Presse

  • Ulrike Löw: Schamfrist nicht eingehalten. Ein Richter a.D. tritt als Anwalt auf und löst Unbehagen aus. Richard Walther (68) ist seit dem 1. Juni 2006 im Ruhestand, doch seine Ruhe will der ehemalige Richter nicht haben. Er praktiziert als Rechtsanwalt - und das beschäftigt nun sogar den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtages: Denn laut Beamtenrecht müsste der Richter a.D. eine «Schamfrist» von drei Jahren einhalten, bevor er als Rechtsanwalt antritt. In: Nürnberger Nachrichten vom 8. August 2009 - NN
  • Gudrun Bayer: Favoritenwechsel bei Kür des Generalstaatsanwalts. Vorschlag des Justizministeriums sorgt für Aufregung — Welche Rolle spielt die FDP? Lässt die FDP bei der Ernennung des neuen Nürnberger Generalstaatsanwalts hinter den Kulissen ihre politischen Muskeln spielen? Der Kandidat, den das bayerische Justizministerium nach Informationen der Lokalredaktion jetzt den zuständigen Gremien überraschend als seinen Favoriten präsentierte, gilt als FDP-nah: Thomas Janovsky, derzeit Leitender Oberstaatsanwalt in Bayreuth. In: Nürnberger Nachrichten vom 11. April 2011 - NN
  • Susanne Stemmler: Wer wird denn nun der neue „General“? Staatsregierung tut sich mit Entscheidung schwer. Seit viereinhalb Monaten hat Nürnberg keinen Generalstaatsanwalt. Das ist zwar für die Öffentlichkeit nicht spürbar und laut Justizministerium wegen einer üblichen, sechsmonatigen Wiederbesetzungssperre auch keineswegs ungewöhnlich. Dennoch wartet die Nürnberger Justiz mit Spannung auf die Neubesetzung dieses wichtigen Amtes. In: Nürnberger Zeitung vom 17. Juni 2011 - NZ
  • stm [= Susanne Stemmler]: Hasso Nerlich wird „General“. Nach monatelangem Ränkespiel. Aus dem bayerischen Justizministerium stieg gestern quasi weißer Rauch auf: „Habemus Generalstaatsanwalt“. In: Nürnberger Zeitung vom 20. September 2011 - NZ
  • Lennart Preiss, dpa: Bayerisches Landeskriminalamt. Präsident verteidigt Internet-Trojaner. In: Abendzeitung München vom 12. Oktober 2011 - abendzeitung-muenchen.de
  • stm [= Susanne Stemmler]: Doppelter Führungswechsel bei der Justiz. Zur Feier kamen rund 300 Gäste. Feierlicher Stabwechsel an der Spitze des Oberlandesgerichts und der Generalstaatsanwaltschaft. Stefan Franke übergab das Zepter an den neuen OLG-Chef Peter Küspert und Klaus Hubmann‎ das Ruder an „General“ Hasso Nerlich. In: Nürnberger Zeitung vom 22. November 2011 - NZ
  • Susanne Stemmler: Zwei neue Chefs bei Justitia. Amtseinführung für Peter Küspert und Hasso Nerlich. „Ein Traumjob im Heimatbezirk“ - so beschreibt Peter Küspert sein neues Amt als Präsident des Oberlandesgerichts. Seit genau 50 Tagen steht der sympathische Oberfranke an der Spitze des zweitgrößten OLGs Bayerns und scheint sich hier schon zu Hause zu fühlen. In: Nürnberger Zeitung vom 22. November 2011 - NZ
  • Ulrike Löw: Zwei neue Spitzenkräfte für Nürnbergs Justiz. Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich und OLG–Präsident Peter Küspert offiziell begrüßt. Seit 1. Oktober sind sie an der Spitze der Justiz: Nun sind der neue Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich (61) und Peter Küspert (56), der neue Präsident des Oberlandesgerichts, in Nürnberg offiziell begrüßt worden. In: Nürnberger Nachrichten vom 22. November 2011 - NN
  • stm [= Susanne Stemmler]: Stabwechsel an der Spitze des Amtsgerichts. Feierstunde mit der Justizministerin. Wolf-Michael Hölzel ist zwar schon seit 60 Tagen im Amt, gestern jedoch fand der feierliche Stabwechsel im historischen Schwurgerichtssaal statt. Bayerns Justizministerin Beate Merk war gekommen, um den neuen Präsidenten des zweitgrößten Amtsgerichts zu „inthronisieren“ und den „alten“ zu verabschieden. Hasso Nerlich ist mittlerweile Generalstaatsanwalt in Nürnberg. In: Nürnberger Zeitung vom 1. März 2012 - NZ
  • Willi Böhmer: Polit-Prominenz der CSU auf dem Podium. Die Kreis-CSU und die bayerische Justizministerin Beate Merk starten eine Veranstaltungsreihe mit Politprominenz im Landkreis Neu-Ulm. In: Südwest Presse vom 7. April 2012 – swp.de/ulm
  • Heribert Prantl: Fall Mollath. Die Psychiatrie, der dunkle Ort des Rechts. Seit fast sieben Jahren ist Gustl Mollath in der Psychiatrie, weil die bayerische Justiz ihn für unzurechnungsfähig und gemeingefährlich hält. Der Fall zeigt: Eine Justiz, die Menschen ohne gründlichste Prüfung einen Wahn andichtet, ist selbst wahnsinnig. In: Süddeutsche Zeitung vom 27. November 2012 - sueddeutsche.de
  • Heidrun Jakobs: Fall Mollath - Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg redet sich um Kopf und Kragen. In: Heidrun-Jakobs-blog vom 27. November 2012 - heidrun-jakobs-blog.de
  • dpa/ans: Justiz-Affäre. Merk verteidigt ihr Verhalten im Fall Mollath. Der Fall Gustl Mollath lässt Bayern nicht los. Nun betont CSU-Justizministerin Beate Merk, sie habe „alles getan“, damit der Fall überprüft werden könne. Die Opposition sieht das anders. In: Die Welt vom 6. Dezember 2012 - welt.de
  • Jürgen Umlauft: Wahn und Wirklichkeit. Der Fall Gustl Mollath ist ein Exempel für schlampiges Krisenmanagement der Justiz. In: Bayerische Staatszeitung vom 7. Dezember 2012 - bayerische-staatszeitung.de
  • Olaf Przybilla und Uwe Ritzer: Fall Mollath Generalstaatsanwalt verdonnert Kollegen zum Schweigen. Hasso Nerlich beschäftigt sich schon lange mit der Causa Mollath - und zählt nicht zu seinen Unterstützern. Schon als Nürnberger Amtsgerichtspräsident nahm er Mollaths Anzeigen womöglich nicht ernst genug. Jetzt verbietet er als Generalstaatswanwalt seinen Regensburger Kollegen, weiter über den Fall Auskunft zu geben. Ein höchst ungewöhnlicher Schritt. In: Süddeutsche Zeitung vom 23. Februar 2013 - sueddeutsche.de/
  • Sabine Rückert: Justizskandal. Hinwegprozessiert. Gustl Mollath sitzt als Straftäter in der Psychiatrie. Nun will er die Justiz zwingen, seinen Fall neu aufzurollen. Er hat gute Gründe. In: Die Zeit Nr. 10 vom 28. Februar 2013, S. 12 - zeit.de
  • Uli Bachmeier: Justiz in Bayern. Der Fall Mollath offenbart Schwachstellen. Der Fall Mollath wirft aus Sicht der Opposition auch grundsätzliche Fragen nach der Arbeitsweise der bayerischen Justiz auf. Justiz und Finanzverwaltung wehren sich gegen Kritik. In: Augsburger Allgemeine Zeitung vom 1. März 2013 - augsburger-allgemeine.de
  • Jürgen Umlauft: Eine Frage der Ehre. Im Fall Mollath geht es möglicherweise schon lange nicht mehr um den Betroffenen, sondern um persönliche Ambitionen diverser Beteiligter. In: Bayerische Staatszeitung vom 15. März 2013 - bayerische-staatszeitung.de
  • dpa, AFP, tis: Staatsanwaltschaft beantragt Wiederaufnahme im Fall Mollath. Wegen neuer Erkenntnisse soll der Prozess gegen das angebliche Justizopfer Gustl Mollath wieder aufgerollt werden. Auch Zeugenaussagen sollen überprüft werden. In: Die Zeit vom 18. März 2013 - zeit.de
  • Christine Schröpf, MZ: Schindler punktet als aufrechter Sozi. Vom Gerechtigkeitssinn des Oberpfälzer SPD-Abgeordneten profitierte auch schon Schwarz-Gelb. Der Shitstorm danach ist gerade erst verebbt. In: Mittelbayerische Zeitung vom 21. März 2013 - mittelbayerische.de („Soeben ist ein „Shitstorm“ auf ihn herabgeprasselt, weil er im Fall Gustl Mollath den bayerischen Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich in Schutz nahm. SPD und Freie Wähler wollten ihn [d.h. Hasso Nerlich] per Dringlichkeitsantrag für befangen erklären lassen.“)
  • Olaf Przybilla: Untersuchungsausschuss im Fall Mollath. Wenn der Herr Staatsanwalt erzählt. Über Nacht musste Wolfhard Meindl zum Experten für die Causa Mollath werden. Der Oberstaatsanwalt sollte einen Grund für die Wiederaufnahme des Verfahrens suchen - im Untersuchungsausschuss des Landtags präsentiert er gleich mehrere. Auch bei Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich kommt das Urteil aus dem Jahr 2006 nicht gut weg. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 129 vom 7. Juni 2013, S. 47 - sueddeutsche.de
  • Ralf Müller: Hochrangige Juristen im Mollath-Untersuchungsausschuss des Landtags. „Da ist wohl was schiefgegangen“. In: Nürnberger Zeitung Nr. 129 vom 7. Juni 2013, S. 14 - [ NZ]
  • Willi Böhmer: Kreis Neu-Ulm. Merk weist Vorwürfe im Fall Mollath zurück. Beate Merk hat am Samstag in der CSU-Kreisversammlung ihr Vorgehen im Fall Gustl Mollath verteidigt. Die ARD-Dokumentation „Der Fall Mollath“ versuche lediglich „einen Spreißel in die CSU zu treiben“. In: Südwest Presse vom 8. Juni 2013 - swp.de
  • Olaf Przybilla: Ein Brief ohne Folgen. Wie die Justiz im Fall Mollath eine Zeugenaussage missachtete. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 132 vom 11. Juni 2013, S. 34 - [ sueddeutsche.de]
  • stm [= Susanne Stemmler]: Lothar Schmitt löst Hasso Nerlich ab. Stabwechsel bei der Generalstaatsanwaltschaft. Offizieööer Stabwechsel bei der Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg: Lothar Schmitt beerbt Hasso Nerlich und leitet fortan die oberste Strafverfogunsbehörd im Oberlandesgerichtsbezirk Nürnberg. In: Nürnberger Zeitung Nr. 43 vom 21. Februar 2017, S. 9 - [ NZ] (Foto: Horst Linke: Bayerns Justizminister Winfried Bausback führte Lothar Schmitt in sein Amt als Generalstaatsanwalt ein, das zuvor Hasso Nerlich innehatte.)

Videos

  • Sebastian Kraft: Fall Mollath. Wiederaufnahme beantragt. Die Staatsanwaltschaft in Regensburg möchte das Verfahren gegen Gustl Mollath wieder aufnehmen. Unterdessen müssen der Nürnberger Generalstaatsanwalt und der Präsident des bayerischen Landesamtes für Steuern ihr Vorgehen im Fall Mollath weiter rechtfertigen. In: Bayerischer Rundfunk. Bayerisches Fernsehen, Frankenschau aktuell vom 7. März 2013 - br.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Hasso Nerlich (geb. 1950). In: Handbuch der Justiz 2002 und 2010 - vaeternotruf.de
  • Gustl Mollath, Brief vom 23. September 2004 an das Amtsgericht Nürnberg, Präsidenten Hasso Nerlich und Richter Armin Eberl, 4 Seiten - gustl-for-help.de
  • Rudolf Sponsel: Erklärung zur Pressemitteilung des Generalstaatsanwalts Nürnberg vom 27.11.2012 zum Fall Gustl F. Mollath - sgipt.org
  • Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich vom Fall Gustl Mollath entbinden. Dringlichkeitsantrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN sowie der Fraktion Freie Wähler für den Ausschuss für Verfassung, Recht, Parlamentsfragen und Verbraucherschutz vom 5. März 2013. In: Abgeordnetenwatch.de - PDF abgeordnetenwatch.de
  • Ursula Prem: Gustl Mollath: Unabhängige Gerichte? – die Freitagskolumne von Ursula Prem. In: Autorenblog ein-buch-lesen.de, Freitag, 12. April 2013 - ein-buch-lesen.de?
  • Ursula Prem: Wider die Zwangspsychiatrie – die Freitagskolumne von Ursula Prem. In: Autorenblog ein-buch-lesen.de, Freitag, 7. Juni 2013 - ein-buch-lesen.de

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hubert Nerlich, Hersbruck: Allein den Verlust tragen? Leserbrief zur Heimatvertriebenen-Problematik der Verhandlungen zum «Warschauer Vertrag» zwischen der BRD und der Volksrepublik Polen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. November 1970 - http://www.dok-pol-inf.de/pdf/heimatvertriebene.pdf
  2. Hubertus Nerlich: Die Beschwer als Rechtsmittelvoraussetzung im Zivilprozeß. Universität Erlangen-Nürnberg, Juristische Fakultät, Inaugural-Dissertation 1973. Erlangen, 1973, VII, 161 S.
  3. Dr. Hubertus Nerlich ist Verwaltungsjurist und war als Leiter des Nürnberger Ordnungsamtes für das Gaststättenwesen, den Lärmschutz sowie Sicherheitsfragen aller Art insbesondere bei Veranstaltungen im Freien in Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Rettungsdienst, Verkehrsbehörde und Polizei verantwortlich.
  4. Rechtsanwälte Nerlich & Hinder - http://www.ra-nerlich.de/
  5. * Feierlicher Amtswechsel am Amtsgericht Nürnberg / Bayerische Justizministerin Dr. Merk verabschiedet Hasso Nerlich und führt Wolf-Michael Hölzel in sein neues Amt ein. Pressemitteilung vom 1. März 2012 - bayern.de
  6. dpa/ans: Justiz-Affäre. Merk verteidigt ihr Verhalten im Fall Mollath. Der Fall Gustl Mollath lässt Bayern nicht los. Nun betont CSU-Justizministerin Beate Merk, sie habe „alles getan“, damit der Fall überprüft werden könne. Die Opposition sieht das anders. In: Die Welt vom 6. Dezember 2012 - welt.de
  7. Zitat: OStA i.R. Gabriele Wolff: Der Fall Gustl Mollath: Rosenkrieg und Versagen von Justiz & Psychiatrie, Teil IV vom 21. Dezember 2012 - gabrielewolff.wordpress.com, vgl. dazu auch: http://www.gustl-for-help.de/download/2003-2005-Mollath-Dokumente.pdf
  8. * Mike Szymanski und Olaf Przybilla: Nach Zwangsunterbringung in Psychiatrie Bayerische Staatsregierung reagiert im Fall Mollath. In die Affäre um die Zwangsunterbringung von Gustl Mollath kommt Bewegung: Nach SZ-Informationen will die Staatsanwaltschaft Nürnberg vor Gericht beantragen, dass der Fall noch einmal überprüft wird. Auch Ministerpräsident Seehofer hat sich eingeschaltet. In: Süddeutsche Zeitung vom 27. November 2012 - sueddeutsche.de
    * Olaf Przybilla: Neue Untersuchung im Fall Mollath. Warum Seehofer eingreift. Bayerns Ministerpräsident Seehofer dringt darauf, den Fall des womöglich zu Unrecht in die Psychiatrie eingewiesenen Gustl Mollath neu aufzurollen. Die Causa hätte ihm gefährlich werden können. Für seine Einmischung muss er jetzt mit der Empörung der Juristen rechnen. Für Seehofer ist es das kleinere Übel. In: Süddeutsche Zeitung vom 27. November 2012 - sueddeutsche.de
    * dapd: Offenbar Bewegung im Fall Mollath. Laut Medienberichten will die Staatsanwaltschaft den Fall der Zwangsunterbringung von Gustl Mollath erneut prüfen lassen. Auch Horst Seehofer hat sich eingeschaltet. In: Mittelbayerische Zeitung vom 27. November 2012 - mittelbayerische.de
    * Jürgen Umlauft: Wahn und Wirklichkeit. Der Fall Gustl Mollath ist ein Exempel für schlampiges Krisenmanagement der Justiz. In: Bayerische Staatszeitung vom 7. Dezember 2012 - bayerische-staatszeitung.de
  9. Jürgen Umlauft: Wahn und Wirklichkeit. Der Fall Gustl Mollath ist ein Exempel für schlampiges Krisenmanagement der Justiz. In: Bayerische Staatszeitung vom 7. Dezember 2012 - bayerische-staatszeitung.de
  10. * Bernhard Junginger: Innenminister: Frei ist nur, wer sich sicher fühlt. Innenminister Hans-Peter Friedrich diskutiert mit hochkarätig besetztem Podium bei der Kreis-CSU in Reutti über Sicherheit. Behörden weiter in Sorge über Aktivitäten der Islamisten in der Region. Landrat und Oberbürgermeister fordern mehr Polizei. In: Neu-Ulmer Zeitung vom 23. April 2012
    * Bernhard Junginger: Frei ist nur, wer sich sicher fühlt. Innenminister Hans-Peter Friedrich diskutiert mit hochkarätig besetztem Podium bei der Kreis-CSU in Reutti über Sicherheit. Behörden sind weiter in Sorge über Aktivitäten der Islamisten in der Region. In: Augsburger Allgemeine vom 23. April 2012 - augsburger-allgemeine.de
    * bj: Innenminister Friedrich verteidigt Forderung nach Grenzkontrollen. Auf einer Sicherheitskonferenz der CSU in Neu-Ulm verlangt der CSU-Politiker auch die Vorratsdatenspeicherung. In: Schwäbische Zeitung vom 22. April 2012 - schwaebische.de
  11. Lennart Preiss, dpa: Bayerisches Landeskriminalamt. Präsident verteidigt Internet-Trojaner. In: Abendzeitung München vom 12. Oktober 2011 - abendzeitung-muenchen.de
  12. Nach den Morden von Utoya hatte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich im August 2011 eine generelle Identifizierungspflicht im Netz gefordert.
    * Friedrich: Internet darf nicht «gesetzlos» werden. In: Süddeutsche Zeitung vom 10. August 2011; auch in:
    • heise.de. Ein Jahr später warnte Friedrich dagegen vor einer Enttarnung von V-Leuten, die es auch in der Wikipedia und in anderen offenen Wikis gibt: „Wir dürfen dieses Informantenwesen keinesfalls zerstören.“
    • dpa: Friedrich warnt vor Enttarnung von V-Leuten. Thüringens Innenminister Geibert: „Man kann nicht so weitermachen wie bisher“. In: Nürnberger Zeitung Nr. 237 vom 11. Oktober 2012, S. 4 - NZ

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