Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“

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Die Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ befindet sich bei Arzlohe, einem Ortsteil von Pommelsbrunn.

noch geheimnisvoll romantisch
Foto: Bernhard Eder, Frühjahr 2007
Foto: Bernhard Eder, Frühjahr 2007
Foto: Derzno, Wikimedia Commons

Lage

Die Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ liegt auf der Hochfläche der Hersbrucker Alb am Rand des Ortes Arzlohe, der 1972 nach Pommelsbrunn eingemeindet wurde. Die Ruine steht auf dem Boden eines ehemaligen kaiserlichen Krongutes und Erb-Lehenshofes auf freiem Feld und wird von einer Baumgruppe umschlossen.

Foto: Ingrid Leutgeb, Herbst 2012

Baubeschreibung

Die Kirchenruine aus Kalkstein ist ein einschiffiger, spätgotischer Bau, von dem nur noch die bis zu fünf Meter hohen Umfassungsmauern sowie das Eingangsportal und ein spitzbogiges Fenster übriggeblieben ist.

Namen

Im Eingangsportal heißt es links auf einem Metallschild vornehmlich in Frakturschrift, [1] die Großschrift jedoch in Antiqua:

Zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist ein heilig Land! 2. Mose 3,5; Josua 5,15
KAPELLENRUINE
ST. ROCHUS
ST. LEONHARD
ST. JAKOBUS
„Zum heiligen Baum“
als Beiname deutet auf vorchristliche Kultzusammenhänge hin. [2] Erbaut in gotischer Zeitepoche, um 13./14. Jahrh. aus Kalkstein auf dem Boden eines kaiserl. Krongutes u. Erb-Lehenshofes. Erste urkundliche Erwähnung 15. Jahrh. Ab 16. Jahrh. Ruine. Alljährl. Gottesdienst um Jakobi (Juli)

Am unteren Rand ist klein der damalige Eigentümer und Auftraggeber des Metallschildes: A[dolf] Koch, 1991, eingeprägt. [3]

Als 1526 die Pfarrei Pommelsbrunn gegründet wurde, heißt es in einer Aufzählung, „bei Arzlohe ist eine Capelle, zum Heiligen Brunnen genannt, dahie vor diesem ein groß Wallfahrt gewesen“. [4]

Ökumenischer Gottesdienst, Pfingstmontag, 9. Juni 2014
Von links: Diakon Markus Weinländer,
Pfr. Steffen Weeske, Dekan Dr. Werner Thiessen, Pfr. Roland Klein
Foto: Helga Manderscheid

Gottesdienste

Bekannte Heimatforscher wie Wilhelm Schwemmer, Fritz Schnelbögl und Dr. med. Otto Braun, praktischer Arzt und Heimatforscher in Pommelsbrunn, haben die Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ stets im Zusammenhang mit den Bewohnern von Arzlohe gesehen; denn die Arzloher hielten seit Generationen Gottesdienste in der Kapellenruine. Die Kapelle „Zum Paum“ war eine Filialkirche der Mutterkirche Happurg und wurde im Jahre 1480 noch als Gotteshaus benutzt. Vor der Zerstörung der Kapelle wurde an sechs verschiedenen Tagen im Jahr Gottesdienst gehalten. So schreibt Pfarrer Johannes Otnet, der von 1637 bis 1659 in Pommelsbrunn wirkte: „nämlich am Mittwoch in der Kreuzwoche, am letzten Feiertag zu Ostern, am anderen Pfingsttag, an Jacobi (Juli) mit großer Prozession, an St. Leonhard (November) und am Thomastag (Dezember). Wohl nach der Zerstörung nur noch an Jacobi.“ Gegenwärtig finden Gottesdienste am Pfingstmontag, an der Kirchweih und zur Waldweihnacht (21. Dezember – Thomastag) statt.

Waldweihnacht in der Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ in Arzlohe auf der Hersbrucker Alb
Foto: © Herbert Liedel


Im Buch „Nürnberger Umland“ von August Sieghardt heißt es, daß die Kapelle den Schutzheiligen gegen Pest und Seuchen, den Pestheiligen St. Rochus und St. Sebastian, geweiht gewesen sei. Daraus schloß man, daß es sich ursprünglich um die Kapelle eines Leprosenhauses handelte. [5] Solche Siechenhäuser standen außerhalb des Ortes.

Von 1926 bis 1938 wirkte Pfarrer Friedrich Braun an der Laurentiuskirche in Pommelsbrunn. Er war der Vater des späteren Arztes und Heimatforschers Dr. med. Otto Braun in Pommelsbrunn. Auch Friedrich Braun hielt in der Kapellenruine Gottesdienst. Es wird berichtet, daß er den damaligen Gruß verweigerte und stets das Gesangbuch oder die Bibel hochhielt und „Grüß Gott“ gerufen habe. Er wurde vom NS-Regime zum 1. Januar 1939 vorzeitig in den Ruhestand versetzt. [6]

Foto: Ingrid Leutgeb, Herbst 2012
Foto: Ingrid Leutgeb, Herbst 2012

Zur Geschichte

Am Sonntag, dem 20. Juli 2008, fand zusammen mit der Arzloher Kirchweih die 500-Jahr-Feier der Kapellenruine statt.

Die Kapellenruine wurde erstmals urkundlich im Jahr 1508 wegen eines 1496 dort verübten Mordes erwähnt, dem der Böhme Joseph Slobek zum Opfer fiel. Es hieß, die Mörder hätten die Leiche Slobeks in die Kapellenruine geworfen. [7]

Die im Staatsarchiv Nürnberg frühest bekannten Nachrichten reichen nicht über das 16. Jahrhundert zurück. Dennoch gilt als einer der ältesten Nachweise über die Existenz der Kapellenruine eine Notiz anläßlich einer Kirchenvisitation durch das Bistum Eichstätt aus dem Jahre 1480. Der Eichstätter Kanonikus Johannes Voigt hält in seinem Visitationsbericht über die Pfarrei Happurg fest, „daß Martin Fabri, Vikar in Happurg, sagt, daß er eine Pfarrkirche (Happurg) und fünf Filialen habe. Doch von keiner einen Schlüssel zu den Geldern, außer der Filialkirche im Paum“. Festzuhalten wäre nunmehr, daß die Kapelle „Zum Paum“ eine Filialkirche der Mutterkirche Happurg war und im Jahre 1480 noch als Gotteshaus benutzt werden konnte. Zuweilen waren solch kleine Kirchen Fliehburgen und weitab der Mutterkirche (Happurg) und von dort aus für Außenstehende nicht leicht erreichbar.

Im Jahre 1526 wurde die Pfarrei Pommelsbrunn gegründet. Bei der Aufzählung der zur neuen Pfarrei gepfarrten und zugehörenden Orte heißt es: „Arzlohe, zwei Weiler (Althaus und Reckenberg); bei Arzlohe ist eine Capelle, zum Heiligen Brunnen genannt, dahie vor diesem ein groß Wallfahrt gewesen“.
Seit dieser Zeit gebührt der Kirchengemeinde Pommelsbrunn die Nutzung der Kapelle für kirchliche Zwecke sowie die daraus resultierenden Einnahmen. Für die Pfarrei war ab 1526 Pfarrer Siegmund Haug zuständig.

Paul Pfinzing, der bekannte Kartograph, hat in seinem Kartenwerk von 1594, dem Pfinzing-Atlas, zwar das Kirchlein noch als intakt eingezeichnet. Doch Ingrid Leutgeb bezweifelt dies; denn als das Heer Wallensteins während des Dreißigjährigen Krieges durch Hohenstadt über Pommelsbrunn zog, wurde auch Arzlohe verwüstet.[8]

Sanierung und Prämierung

Denkmalprämierung für Babette Kohl, geb. Koch, und Ingrid Leutgeb am 1. Februar 2013 in Ansbach
Foto: privat (v.re.) Ingrid Leutgeb, Bürgermeister Jörg Fritsch, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Babette Kohl, geb. Koch, und stv. Bezirksheimatpflegerin Julia Krieger, M.A.

Auf Grund der Initiative der Eigentümer Babette Kohl, geb. Koch, und Erwin und Karin Redlingshöfer sowie von Ingrid Leutgeb an der Spitze der Helfergemeinschaft kam es zwecks Bausubstanz-Erhaltung zur Sanierung der Kapellenruine. Sie zog sich einschließlich der Vorarbeiten über drei Jahre von 2008 bis 2011 hin. Es waren viele helfende Hände nötig, die kostenlos mitwirkten oder finanziell und handwerklich unterstützten.

Am 1. Februar 2013 wurde die gelungene und vorbildliche Sanierungsmaßnahme mit der Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet. Im Rahmen eines Festakts im Bezirksrathaus Ansbach hat Bezirkstagspräsident Richard Bartsch Frau Babette Kohl, geb. Koch, und Frau Ingrid Leutgeb mit einer Urkunde geehrt. Nach der Begrüßung von Richard Bartsch stellte die stellvertretende Bezirksheimatpflegerin Julia Krieger M.A. alle prämierten Objekte in Wort und Bild vor, darunter auch die Kapellenruine „Zum heiligen Baum“. Anschließend überreichte der Bezirkstagspräsident den Preisträgern den Begleitband zur Denkmalprämierung und Urkunden, in denen der Bezirk Dank und Anerkennung für hervorragende denkmalpflegerische Leistungen und die Erhaltung wertvollen Kulturgutes ausspricht.

Glockenturm
Foto: Helga Manderscheid

Begleitend konnte man in einer Plakatausstellung die prämierten Objekte besichtigen. [9]

Glockenweihe

Am Pfingstmontag, den 9. Juni 2014, fand in der Kapellenruine ein ökumenischer Gottesdienst mit einer Glockenweihe statt. Das Ehepaar Kaiser aus Happurg hatte in Italien [10] eine Glocke erworben. Für die Glocke war neben der Kapellenruine ein hölzerner Glockenturm errichtet worden. Die Glocke stammte ursprünglich aus einer Kapelle auf Sizilien. Das Ehepaar Kaiser erwarb die Glocke 1996 bei der Glockengießerei Capanni, wo sie zusammen mit vielen anderen als museales Ausstellungsstück stand. Die Glocke war beschädigt, sie hatte einen großen Sprung. Nur deshalb konnten Kaisers sie käuflich erwerben. Manfred Kaiser ließ sie in Nördlingen bei der Glockenschweißerei Lachenmeyer reparieren, wodurch sie klanglich wiederhergestellt wurde. Das Ehepaar Kaiser schenkte die Glocke der katholischen Pfarrgemeinde Heldmannsberg-Pommelsbrunn. Unter Vermittlung von Pfarrer Roland Klein wurde sie dann unter der Voraussetzung eines ökumenischen Gottesdienstes der Kapellenruine Arzlohe überlassen. Zusammen mit Ingrid Leutgeb und Jürgen Ertel besprach das Ehepaar Kaiser den Bau des Glockenturms und stiftete diesen. [11]

Auszeichnung

  • 2012 Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken 2012, verliehen am 1. Februar 2013

Fotogalerie

Kontakte

Babette Kohl, geb. Koch
Erwin und Karin Redlingshöfer
90571 Schwaig bei Nürnberg
Tel. 0911 50 04 96
Karin-Erwin.Redlingshoefer(ät)t-online.de

Ingrid Leutgeb
Reckenberg 1
91224 Pommelsbrunn - Reckenberg
Tel. 09154 - 91 54 19

Helga Manderscheid
Fichtenstraße 14
91224 Pommelsbrunn
Tel. 09154 - 91 58 48

Pfarrer Steffen Weeske
Evangelische Kirchengemeinde Pommelsbrunn
Kirchplatz 7
91224 Pommelsbrunn
Tel. 09154 - 12 83
http://www.ev-kirche-pommelsbrunn.de/

Pfarrer Roland Klein
Katholisches Pfarramt Pommelsbrunn
Eichenstraße 5
91224 Pommelsbrunn
Tel. 09154 - 12 48
www.pfarrei-heldmannsberg.de

Literatur

  • Christian Brandt: Aus vergangenen Tagen. Erzählungen aus dem Hersbrucker Land. Hersbruck: Karl Pfeiffer, 1932, 220 S.
  • August Sieghardt: Nürnberger Umland. Landschaft und Volkstum, Kunst, Kultur, Geschichte in 3 Teilen. Teil 2: Hersbrucker Alb. 2., verb. Auflage. Nürnberg: Glock und Lutz, 1961
  • Wilhelm Malter: Nürnberger Umland. Landschaft, Geschichte, Volkstum, Kultur, Kunst. 3. Ausgabe. Nürnberg: Glock und Lutz, 1973, 528 S. (Bibliothek deutsche Landeskunde: Abt. Nordbayern, Mittelfranken)
  • Ingrid Leutgeb, Reckenberg, und Leonhard Häberlein, Arzlohe: 700 Jahre Arzlohe 1289-1989. Festschrift anläßlich des 700jährigen Bestehens des Ortes Arzlohe 1289-1989. Hersbruck: Karl Pfeiffer's Buchdruckerei und Verlag, 15 S. (Inhalt: Geschichtliches, S. 2; Kapelle, S. 3-6; Der Lehenhof, S. 6 f.; Kirchweih, S. 7 f.; Von früheren Höfen und Bewohnern, S. 8 f.; Der Ort selbst, S. 10; Das 20. Jahrhundert, S. 10-12; Zum guten Schluß, S. 13: Die Idee zu dieser Broschüre entstand in einer Bibelstunde des Pommelsbrunner Pfarrers Sieghart Schneider. Archivalische Daten und Informationen stammen aus den Unterlagen von Lehrer und Bürgermeister a.D. Heinrich Zillinger.)
Bernhard Eder, 2011
  • Ingrid Leutgeb: 500 Jahre Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ Arzlohe 1508-2008, 40 Seiten - PDF Auszüge aus der Festschrift (Historie: Ingrid Leutgeb und Leonhard Häberlein: Festschrift „700 Jahre Arzlohe 1989“).
  • Ingrid Leutgeb: Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ nahe Arzlohe bei Pommelsbrunn im Nürnberger Land. Niederschrift anlässlich der Bausubstanz-Erhaltung der Kapellen-Ruine „Zum Heiligen Baum“ nahe Arzlohe 2008–2011, Erstellung: 10.03.2011 bis 16.07.2013, 25 Seiten
  • Andrea M. Kluxen, Julia Krieger i.A. des Bezirks Mittelfranken (Hrsg.): Denkmalpflege in Mittelfranken 2012: Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken 2012. Bad Windsheim: Delp'sche Verlagsbuchhandlung, 2013, 104 S., ISBN 978-3-7689-0282-3

Presse

  • Hersbrucker Zeitung: Stabübergabe bei Denkmalpflege im Kreis. In: Hersbrucker Zeitung vom 4. November 2008 - n-land.de/ (Dr. Matthias Exner, der seit 15 Jahren als Gebietsreferent des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege für den Landkreis zuständig war, übergibt den Stab an seinen Nachfolger Dipl.-Ing. Thomas Wenderoth.)
  • ma: Pflege für einen besonderen Ort. Um die frisch renovierte Arzloher Kapellenruine ranken sich Geheimnisse. In: Pegnitz-Zeitung vom 9. September 2011
  • Preise für Mauer und Kolerschloss. Bezirks-Denkmalprämierung. In: Pegnitz-Zeitung Nr. 25 vom 30. Januar 2013, S. 1 - [ PZ] (Kapellenruine Arzlohe, Instandsetzung der Ruinenmauern)
  • Helga Manderscheid: Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken in Ansbach. Anlässlich der diesjährigen Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken wurden durch Bezirkstagspräsident Richard Bartsch im Rahmen eines Festakts auch zwei engagierte Frauen geehrt, die sich um die Sanierung der Kapellenruine Arzlohe verdient gemacht haben – Babette Kohl und Ingrid Leutgeb. In: Mein Pommelsbrunn vom 19. Februar 2013 - mein-pommelsbrunn.de
  • Helga Manderscheid: Neue Glocke für Kapellenruine Arzlohe. Eine „Italienerin“ ruft zum Gebet. In: Hersbrucker Zeitung vom 6. Juni 2014, S. 14 - HZ
  • hmd: Arzlohe. Feier in der Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“. Glockenklang in freier Natur. Ihren ersten Klang wollte sich niemand entgehen lassen. So kam es, dass bei strahlendem Sonnenschein Scharen von Gläubigen aus der ganzen Region den Weg durch die üppigen Felder nahmen, um bei einem ökumenischen Gottesdienst den Klang der neuen Glocke an der Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ zu hören. In: Der Neue Tag vom 14. Juni 2014 - oberpfalznetz.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Pommelsbrunn: Andachtsstätte Kapellenruine Zum heiligen Baum. In: Deutschland123, Fakten zu jedem Ort Deutschlands - Deutschland123.de

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Anmerkung: Die Frakturschrift wurde 1941 von Hitler verboten und nach 1945 ebenfalls von den Besatzungsmächten. Es ist daher erstaunlich, daß diese Fraktur-Inschrift fehlerlos ist und das lange s „ſ“ enthält. Manfred Riebe, 17.06.2014
  2. Anmerkung: Für die Vermutung, daß der Beiname „Zum Heiligen Baum“ auf vorchristliche Kultzusammenhänge hindeutet, fehlt bisher ein wissenschaftlich haltbarer Hinweis, der eine solche Deutung rechtfertigen würde. Manfred Riebe, 17.06.2014
  3. Adolf Koch (* 11.11.1934 in Arzlohe, † 14.12.2003 in Altdorf bei Nürnberg)
  4. Anmerkung: Daß es Wallfahrten zu einer Kapelle „zum Heiligen Brunnen“, womöglich mit wundertätigem Heilwasser, gab, wäre denkbar. Aber wo war der Brunnen?
  5. August Sieghardt: Nürnberger Umland. Landschaft und Volkstum, Kunst, Kultur, Geschichte in 3 Teilen. Teil 2: Hersbrucker Alb. 2., verb. Auflage. Nürnberg: Glock und Lutz, 1961
  6. Ingrid Leutgeb: Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“ nahe Arzlohe bei Pommelsbrunn im Nürnberger Land. Niederschrift anlässlich der Bausubstanz-Erhaltung der Kapellen-Ruine „Zum Heiligen Baum“ nahe Arzlohe 2008–2011, Erstellung: 10.03.2011 bis 16.07.2013, 25 S.; hier: S. 4
  7. „Der Böhme Joseph Slobek war ein Neffe der in Stallbaum sich niedergelassenen Hussiten, die wegen ihrer christlichen Überzeugung in Böhmen teilweise verfolgt wurden. Ein Stück Wahrheit und ein bißchen Sage greifen hier ineinander. Es gibt sogar ein Buch darüber, das heißt -Aus vergangenen Tagen – Erzählungen aus dem Hersbrucker Land-. Darin wird auch berichtet, daß der Bader Hans von Arzlohe und der Wagner Jörg aus Hartmannshof in die liebreizende Hirtentochter Dorle aus Arzlohe verliebt waren. Sie aber hatte den Böhmen Slobek gern. Die Eifersucht kam über die beiden Einheimischen und so fielen sie über den Nebenbuhler her und erschlugen ihn“. Jetzt kommt das Entscheidende! Das Kirchlein muß damals schon Ruine gewesen sein, denn die beiden, so hieß es, „hätten die Leiche des Slobek in die Ruine geworfen. Das soll im Jahre 1496 so geschehen sein. Der Mord konnte nicht gleich aufgeklärt werden, weil der stumme Zeuge Friedel zwar gestikuliert hatte, aber sich nicht artikulieren konnte und auch nicht ganz für voll genommen wurde. Als aber Gras über die Sache gewachsen war, mußte sich Dorle auf Wunsch ihres Vaters mit dem Wagner Jörg verehelichen, weil er eine gute Sach hatte und sozusagen eine gute Partie war. Am Ende fand der Mord doch noch seine Aufklärung, denn Jörg stellte sich freiwillig dem Pfleger von Hersbruck und ging ins Gefängnis, um seine gerechte Strafe abzusitzen. Dorle verzieh ihrem Gatten diesen Mord schon alleine um ihrer beiden Söhne willen, die aus der Ehe hervorgegangen waren“.
    • Christian Brandt: Aus vergangenen Tagen. Erzählungen aus dem Hersbrucker Land. Hersbruck: Karl Pfeiffer, 1932, 220 S.
    • Ingrid Leutgeb: Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“. Arzlohe 500 Jahre 1508-2008. Auszüge aus der Festschrift, die Kapellenruine betreffend und den Ort Arzlohe selbst. - http://www.mein-pommelsbrunn.de/tmpl/ortsteile/arzlohe2.pdf
  8. Ingrid Leutgeb: Kapellenruine „Zum Heiligen Baum“. Arzlohe 500 Jahre 1508-2008. Auszüge aus der Festschrift, die Kapellenruine betreffend und den Ort Arzlohe selbst - http://www.mein-pommelsbrunn.de/tmpl/ortsteile/arzlohe2.pdf
  9. Helga Manderscheid: Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken in Ansbach. Anlässlich der diesjährigen Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken wurden durch Bezirkstagspräsident Richard Bartsch im Rahmen eines Festakts auch zwei engagierte Frauen geehrt, die sich um die Sanierung der Kapellenruine Arzlohe verdient gemacht haben – Babette Kohl und Ingrid Leutgeb. In: Mein Pommelsbrunn vom 19. Februar 2013 - mein-pommelsbrunn.de
  10. Helga Manderscheid: Neue Glocke für Kapellenruine Arzlohe. Eine „Italienerin“ ruft zum Gebet. In: Hersbrucker Zeitung vom 6. Juni 2014, S. 14 - HZ
  11. Mitteilung von Anneliese und Manfred Kaiser vom 17. August 2014

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