Kurt Salomon Maier

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Kurt Salomon Maier
Foto: Kleine Bühne Ettenheim

Kurt Salomon Maier (* 4. Mai 1930 in Kippenheim im Schwarzwald) ist ein promovierter deutsch-amerikanischer Literaturwissenschaftler, Historiker, Bibliothekar, Autor, Übersetzer, emeritierter Associate Professor of German und emeritierter Professor der HfWU Nürtingen-Geislingen.

Basel: Verlag Regionalkultur, 2011

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Seine Kindheit verbrachte Kurt Salomon Maier in Kippenheim im Schwarzwald.

Schulen

  • Volksschule Kippenheim.

Nach der Pogromnacht 1938 bekam auch er Schulverbot in Kippenheim. Er wurde gezwungen, auf die Jüdische Schule in Freiburg zu wechseln.

  • Jüdische Schule Freiburg im Breisgau.

Deportation und Flucht

Am 22. Oktober 1940 wurden seine Familie und er von den deutschen Besatzern in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Nach der Pogromnacht von 1938 und der darauf folgenden Internierung Kurt Maiers in der Jüdischen Schule Freiburg, war das ein letztes nicht zu übersehendes Warnsignal, daß nun der Transport in eines der berüchtigten deutschen Konzentrationslager ohne Rückkehr drohe. Deshalb floh seine Familie mit ihm. Ihr gelang die Emigration in die USA über Marseille und Casablanca nach New York.

Militärdienst

Von 1952 bis 1954 leistete er seinen Militärdienst in der US-Armee in Baumholder im Hunsrück ab.

Studium der Literaturwissenschaft und Geschichte

Anschließend studierte er deutsche Literatur und Geschichte in New York und an der Freien Universität in Berlin. Er wurde 1969 mit der Doktorarbeit "Images of the Jew in Postwar German Fiction and Drama" promoviert.

Associate Professor of German

Nach seiner Promotion unterrichtete er als Associate Professor of German an mehreren Colleges.

Bibliothekar

Leo Baeck Institut

Von 1975 bis 1978 war er Bibliothekar am Leo-Baeck-Institut in New York.

Kongreßbibliothek in Washington

Danach wechselte er in die Abteilung für deutsche Geschichte und Literatur der Kongreßbibliothek in Washington.

Professor für Ökonomie

Er hielt Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, HfWU Nürtingen-Geislingen.

Erinnerungsarbeit

Nach seiner Emeritierung hielt er zahlreiche Vorträge über den Holocaust und unterstützte das Projekt „Mahnmal für die deportierten badischen Jüdinnen und Juden“.
2011 erschienen seine Lebenserinnerungen „Unerwünscht: Kindheits- und Jugenderinnerungen eines jüdischen Kippenheimers“. Darin berichtet Kurt Maier über seine Kindheit, auch während der NS-Herrschaft, die Deportation in das südfranzösische Lager Gurs, die dortigen Zustände, die Emigration nach New York und sein Leben in New York.

Im Bibel-TV bei „Gerwin trifft - was Deutschlands Promis glauben“ sagte er im Interview mit Hanno Gerwin, Deutschland sei seine Heimat. Hier treffe er in Kippenheim seine Jugendfreunde, Schulkameraden und Nachbarn, die der Familie nach der Pogromnacht nachts heimlich mit Kartoffeln und Brot halfen. Die jüdische Gemeinde sei vor der Pogromnacht integriert gewesen. In Deutschland fühle er sich wohl. Seine Gesinnung sei deutsch. In Washington kenne er nur wenige Leute.
Wenn er wie Aladin mit Lampe einen Wunsch freihätte, würde er sich wünschen, das Geschehene sei ein Alptraum und die 40 jüdischen Familien wären noch in Kippenheim und gingen in die Synagoge. Er wünsche sich ein Zusammenkommen der Menschen, um sich besser kennenzulernen und einander zu verstehen. Hier sei er als Zeitzeuge eingeladen am Vormittag zu Gesprächen in Schulen und am Abend in evangelischen Kirchen. Ein Glück sei es gewesn, daß man im Lager Gurs Briefe nach Amerika schreiben durfte. Und so schrieben die Eltern an Verwandte in Texas und baten um Hilfe für die Überfahrt. Per Schiff brauchte die Briefpost etwa vier Wochen. Die jungen Leute mit einem Smartphone könnten sich das heute kaum vorstellen.

Ehrenämter und Mitgliedschaften

Auszeichnungen

  • 2010 - Am 8. Mai 2010 wurde Kurt Maier durch Ministerpräsident Stefan Mappus der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Prof. Dr. Kurt Maier
HfWU Nürtingen-Geislingen

Veröffentlichungen

Dissertation

  • Kurt Salomon Maier: Images of the Jew in Postwar German Fiction and Drama. 1969

Monographien

  • Kurt Salomon Maier: Unerwünscht: Kindheits- und Jugenderinnerungen eines jüdischen Kippenheimers. Erlebnisbericht hrsg. von der Evangelischen Landeskirche in Baden. Ubstadt-Weiher; Heidelberg; Neustadt a.d.W.; Basel: Verlag Regionalkultur, 2011, 112 S., ISBN 978-3-89735-623-8 - Inhaltsverzeichnis - Inhaltstext
  • Kurt Salomon Maier: Unerwünscht: Kindheits- und Jugenderinnerungen eines jüdischen Kippenheimers. Eine jüdische Jugend im Dritten Reich. Erlebnisbericht hrsg. von der Evangelischen Landeskirche in Baden. 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Ubstadt-Weiher; Heidelberg; Neustadt a.d.W.; Basel: Verlag Regionalkultur, 2018, 128 Seiten, Illustrationen, ISBN 978-3-89735-623-8 - Inhaltsverzeichnis

Herausgeberschaften

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

Quellen

  • Ernst Loewy: Ton- und Filmaufnahmen. Briefsammlung. Korrespondenz. Nachlaß Ernst Loewys, 1 Band (196 Blatt) maschinenschriftlich = Typoskript der späteren Druck-Ausgabe + Korrespondenz Loewys, auch des Deutschen Rundfunkarchivs, Laufzeit 1969 - 1986. Frankfurt am Main: Entstehungszeit: 1935-1997 [Beiliegend, 1935 = Verlagsbroschüre] Entstehungszeit: um 1974 [Typoskript]

Literatur

  • Karl Kopp: Das Kippenheimer Lied. Eine badische Volksschule und ihre israelitischen Kinder. Herausgegeben vom Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e.V. - Bühl: Seitenweise-Verlag, 2017, 156 Seiten, ISBN 978-3-943874-23-5; ISBN 3-943874-23-0 (Hier wurden zwischen 1874 und 1938 christliche und jüdische Kinder gleichberechtigt unterrichtet. Manfred Riebe, 25.05.2018) - Inhaltsverzeichnis

Presse

  • Heidrun Glaser: Wutöschingen. Lebensgeschichte von Zeitzeuge Kurt Maier bewegt Schüler. Zeitzeuge Kurt Maier berichtet Schüler der Alemannenschule über die Deportation in das Konzentrationslager Gurs in Frankreich. Die Schüler wollten viel über die damalige Zeit erfahren und nutzten die Gelegenheit, dem mittlerweile in den USA lebenden Zeitzeugen viele Fragen zu stellen. In: Südkurier vom 29. Oktober 2017 - suedkurier.de

Video

  • Kurt Salomon Maier. Bei „Gerwin trifft - was Deutschlands Promis glauben“. In: Bibel TV, Interview mit Hanno Gerwin. Veröffentlicht am 31. März 2018 - bibeltv.de
Kurt Salomon Maier, einer der letzten Überlebenden der Judendeportationen, konnte mit seiner Familie der drohenden Vernichtung durch die Nazis aus dem südfranzösischen Lager Gurs entkommen und nach New York emigrieren. Verfügbar bis 31.12.2018 - Info & Kontakt: 0721 – 91330-0 Hanno Gerwin, http://www.gerwin.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen – Wikipedia
  • Kippenheim - Wikipedia

Einzelnachweise und Anmerkungen

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