Laufamholz

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Laufamholz ist ein Stadtteil von Nürnberg.

Ansgar Wittek: Der Nürnberger Vorort Laufamholz, 1984

Lage

Laufamholz liegt östlich des Nürnberger Stadtteils Mögeldorf am östlichen Stadtrand Nürnbergs südlich der Pegnitz an der S-Bahnstrecke nach Lauf an der Pegnitz. Die südliche Ortsgrenze bildet der Lorenzer Reichswald. Nachbarorte sind nördlich der Pegnitz der Stadtteil Erlenstegen und im Osten die Gemeinde Schwaig bei Nürnberg.

Geschichte

Zwischen dem Lorenzer Reichswald und der Pegnitz entstanden im Osten Nürnbergs zwei Weiherhäuser, die ursprünglich wie die ansässigen Reichsministerialen „Lauffenholtz“ hießen. Die Flußschnelle am Wald gab ihnen den Namen.

Der Reichsdienstmann „Vlricus de Laufenholtz miles“ erscheint 1256. Beide nur wenige 100 m auseinanderliegende Sitze nahmen im 15. Jahrhundert die Namen Oberbürg und Unterbürg an, während der Name „Laufamholz“ schließlich auf das Dorf überging, das südlich der Weiher von Oberbürg entstanden war. Das Hochgericht (Fraisch) stand der Reichsstadt Nürnberg zu (vom ansbachischen Oberamt Schwabach und dem Vogtamt Schönberg bestritten), die Dorf- und Gemeindeherrschaft besaß das Landpflegamt Nürnberg (ganerblich). Pfarrechtlich gehörte Laufamholz zu Mögeldorf.

Grundherren neben dem bayerischen Vogtamt Schönberg, dem Lorenzer Waldamt, dem Landalmosenamt Nürnberg und dem Pflegamt Gostenhof waren u.a. die Loeffelholz, die Holzschuher und die Welser. Das Schloß (Moritzbergstraße 50/52), ein zweigeschossiger Sandsteinbau mit volutengeziertem Satteldach, entstand im 18. Jahrhundert. Eine Kartusche im Westgiebel nennt das Jahr 1724. Es ging 1877 in Staatsbesitz über und dient seitdem als Forsthaus.

1796 fiel Laufamholz an Preußen (Justiz- und Kammeramt Burgthann). Nach dem Übergang an Bayern wurden 1808 die Ortschaften Laufamholz, Hammer, Malmsbach, Mittelbüg, Oberbürg, Schwaig und Unterbürg nach Lage und Größe zu einem Steuerdistrikt (Landgericht Nürnberg) und 1818 (unter Hinzuziehung von Mühlhof aus dem Steuerdistrikt Erlenstegen) zur Gemeinde Laufamholz zusammengeschlossen, von der Malmsbach, Mittelbüg und Schwaig als eigene Gemeinde Schwaig 1836 wieder abgetrennt wurden (Landkreis Nürnberger Land).

1938 erfolgte die Eingemeindung von Laufamholz nach Nürnberg. 1824 zählte Laufamholz 43 Anwesen mit 269 Einwohnern, heute bildet Laufamholz mit Unterbürg, Oberbürg, Hammer und Freiland den Statistischen Bezirk 94, in dem am 31.12.1997 7.162 Einwohner lebten. Pfarrei: ev. Heilig-Geist-Kirche Laufamholz. [1]

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

Bücher

  • Ansgar Wittek: Der Nürnberger Vorort Laufamholz. Herrensitz, Bauerndorf, Stadtteil mit dem mittelalterlichen Fabrikort Hammer. Hrsg.: Vorstadtverein Nürnberg-Laufamholz e.V. - Nürnberg-Laufamholz: Vorstadtverein, 1984, 240 S.
  • Leben und Arbeiten im Fabrikgut Hammer, eine Ausstellung zur Geschichte und Technik der spätmittelalterlichen Industriesiedlung Hammer und zur Entwicklung von Laufamholz; [Ausstellung im Uhrenhaus Hammer]/EWAG Trinkwasser. [Red.: Christian Koch]. Verlag W. Tümmels, Nürnberg 1994, ISBN 3-921590-19-1
  • Laufenholtz anno 1256 – Laufamholz 2006. Beiträge zur Geschichte des Nürnberger Vorortes, Hrsg.: Vorstadtverein Nürnberg-Laufamholz

Presse

  • Uschi Aßfalg: Laufamholz gehört seit 70 Jahren zum Stadtgebiet. Ein Vorort mit Dorfcharakter. In: Nürnberger Zeitung Nr. 200 vom 27. August 2008, S. 11 - NZ
  • Timo Schickler: Zwischen Bauernhaus, Schloss und Sozialwohnung. Laufamholzer Geschichte zeigt sich im Mix aus Baustilen. Im „Herrenwäldchen“ verstecken sich echte Schmuckkästchen. In: Nürnberger Zeitung Nr. 5 vom 7. Januar 2013, S. 10 - [ NZ]

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Vorstadtverein Nürnberg-Laufamholz - im Netz
  • Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft - im Netz

Einzelnachweise

  1. * Gustav Voit: Laufamholz. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz

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