Leonhard Herbst

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Leonhard Herbst (* 1949 in Röthenbach an der Pegnitz) war Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Röthenbach. Er ist ein Heimatforscher.

Leben und Wirken

Herkunft

Bei der Firma Conradty, dem Hersteller von Grafitelektroden, arbeiteten Leonhard Herbsts Großeltern. Auch er sollte dort Werkzeugmacher lernen. So war Conradty für ihn ein Teil der Röthenbacher Industriegeschichte und ein Teil seiner Familiegeschichte.

Beruf

Auf Grund einer Stellenausschreibung der Stadt Röthenbach an der Pegnitz trat Herbst im Jahre 1963 in den Verwaltungsdienst ein. Hubert Munkert, von 1966 bis 1990 Bürgermeister in Röthenbach, wurde zum Lehrmeister für den jungen Verwaltungsangestellten. Stenografie- und Schreibmaschinenunterricht erteilte Munkert höchstpersönlich. Seine Laufbahn begann Leonhard Herbst gemeinsam mit Peter Lauterbach, dem Kämmerer der Stadt Röthenbach. Vom einfachen Verwaltungsangestellten brachte Leonhard Herbst es zum Leiter des Ordnungsamtes.

Herbst kümmerte sich zuerst um die Ausstellung der Ausweise, übernahm später die Zuständigkeit für die Sozialhilfe. 1978 organisierte er die erste Europawahl – und seitdem alle folgenden Abstimmungen im Stadtgebiet. 1980 wurde Herbst zum Amtsleiter ernannt.

Als Chef des Ordnungsamts war Herbst ein Vermittler, der manche Zwangsräumung nur durch ein Gespräch mit dem Vermieter verhindern konnte.

Die Leitung des Ordnungsamts übernahm ab August 2009 Daniela Kraus.

Freizeit

In seiner Freizeit war Herbst ein begeisterter Radfahrer und Übungsleiter beim Alpenverein. Als er sich an verschiedenen Sportarten versucht hatte, blieb er beim alpinen Skilauf und hospitierte als Übungsleiter zunächst bei Alfred Unfried. Danach durfte er 1974 Übungsleiter werden und übernahm seitdem vor allem in der Sporthalle das Training. Dazu kommt sein umfangreiches Wissen über den Verein,ein Schatz, auf den jeder Vorsitzende und jeder, der etwas wissen möchte, gerne zurückgreift.

Sein Hauptinteresse aber war und ist die Erforschung der Geschichte der Stadt Röthenbach.

Heimatforscher

Das Interesse an der Geschichte hatte bei ihm sein Grundschullehrer Karl Horn geweckt, der mit seinen Dritt- und Viertklässern die Umgebung erkundete. Deshalb war für Leonhard Herbst das Stadtarchiv die eigentliche Berufung, auch wenn das im Rathaus nicht immer auf Unterstützung stieß. Und so kümmerte er sich nebenbei um das Archiv im Rathauskeller. Dort lagert mittlerweile eine wahrer Schatz an Dokumenten, Fotos und Postkarten. Für die Einrichtung des Archivs stehen nur 1.500 Euro pro Jahr zur Verfügung.

Ein wichtiger Augenblick für den Ordungsamtschef war 1983 der 30. Jahrestag der Erhebung Röthenbachs zur Stadt. Eigentlich hatte er nur eine Ausstellung mit Fotos aus der Geschichte der Stadt geplant und dazu einen Katalog. Daraus wurde ein Buch, das Herbst gemeinsam mit Ludwig Lang verfaßte: «Von der Sommerfrische zur Industriestadt. Ein Bilderbuch von Alt-Röthenbach.» In der ersten Woche nach dem Erscheinen waren schon 500 Exemplare verkauft. Später folgte noch ein Radwanderführer.

Ein weiterer Traum ging für Herbst in Erfüllung, als die Stadt die Sanierung der Conradty-Siedlung in Angriff nahm, die heute fast abgeschlossen ist. Sein Wunsch war es, ein Haus zum Museum umzugestalten. Das Gebäude ist bereits saniert und ein Ausstellungskonzept liegt vor. Die Stadt muß es nur noch umsetzen. Einrichtungsgegenstände hat Herbst seit vielen Jahren gesammelt; sie lagern in der Seespitzschule.

Leonhard Herbst ist seit August 2009 im Ruhestand. Aber er wird auch weiterhin die Geschichte Röthenbachs erforschen. Der Hobby-Heimatforscher hat längst neue Themen aus der Geschichte Röthenbachs ausgegraben. Und für die Arbeit im Archiv bleibt ihm jetzt viel Zeit. Er möchte z.B. das Schicksal der zahlreichen Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs erforschen, und auch die Geschichte der Firma Conradty ist noch nicht erforscht. Er möchte auch weiterhin Interessenten durch Alt-Röthenbach führen.

Ehrungen

  • 2008 Ehrenmitglied des DAV Sektion Röthenbach an der Pegnitz

Kontakt

Leonhard Herbst
Adenauerring 60
90552 Röthenbach an der Pegnitz

Veröffentlichungen

  • Röthenbach an der Pegnitz. Stadt zwischen Pegnitztal und Moritzberg. Röthenbach-Haimendorf: Odörfer, 1986, 119 S., ISBN 3-924891-02-8
  • Radwanderführer Nürnberger Land. Zusammengestellt von Leonhard Herbst. Mit Zeichnungen von Ludwig Lang. Fotos und Zeichn.: Leonhard Herbst; Ludwig Lang. Wegeskizzen: Roland Scharnagl. Lauf a.d. Pegnitz: Fahner, 1989, 100 S., ISBN 3-924158-13-4
  • Ewald Glückert, Leonhard Herbst: Lauf an der Pegnitz. Das Gesicht einer liebenswerten, fränkischen Stadt. 1. Auflage, odörfer-verlags-gmbh, 1992, 119 S.
  • Michaela Moritz, Stefanie Buchner, Leonhard Herbst, Reinhard Knodt u.a.: 50 Jahre Stadt Röthenbach an der Pegnitz – Eine junge Stadt zeigt ihr Profil. Hrsg.: Pegnitz-Zeitung, Fahner-Druck in Zusammenarbeit mit der Stadt Röthenbach an der Pegnitz. Lauf an der Pegnitz, 2003, Seite 41
  • Röthenbach – Die Industrialisierung im Nürnberger Land am Beispiel von Röthenbach an der Pegnitz: In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft Nr. 1, 2007, S. 8 – 17
  • Durch das Romantische Franken. Der Röthenbacher Leonhard Herbst entdeckte per Rad die Landschaft um Bad Windsheim. In: Pegnitz-Zeitung Nr. 210 vom 11. September 2009, S. 8

Literatur

  • Tina Chemnitz: Stadt Röthenbach/Pegnitz schlägt härtere Töne an. Jugendliche von Kirchweih verbannt. In: Nürnberger Zeitung vom 25. August 2007 - NZ
  • DAV Sektion Röthenbach an der Pegnitz: Edelweißfest 2008: Ernennung von Ehrenmitgliedern, 8. Dezember 2008 - im Netz
  • ass [= Andreas Sichelstiel]: Modernes Museum für Röthenbach. In: Pegnitz-Zeitung vom 14. April 2009 - PZ
  • Andreas Sichelstiel: Leonhard Herbst: Röthenbach im Herzen. In: Pegnitz-Zeitung vom 25. August 2009 - PZ
  • Nachlese: Mein Lieblingsbuch - Prominente Röthenbacher Männer und ihre Buch-Favoriten - im Netz

Querverweise

Netzverweise