Ludwig Erhard

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Ludwig Erhard (* 4. Februar 1897 in Fürth, † 5. Mai 1977 in Bonn) gilt als Vater der „Sozialen Marktwirtschaft“ und des „Wirtschaftswunders“ der Bundesrepublik Deutschland. Er war Bundeswirtschaftsminister und Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Ludwig Erhard
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Leben und Wirken

Schule und Studium

Ludwig Erhard schloß die Königliche Realschule in Fürth mit der Mittleren Reife ab. Danach absolvierte er in Nürnberg ein kaufmännisches Volontariat.

Exkurs: Soldat im Ersten Weltkrieg
Von 1916 bis 1918 war Erhard Artillerist. 1918 wurde er bei Ypern an der Westfront schwer verwundet.

Nach dem Krieg studierte er Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaft und Soziologie an der Handelshochschule Nürnberg. Nach fünf Semestern wechselte er an die Universität Erlangen, wo er sich am 5. Mai 1922 als Student der Nationalökonomie (Volkswirtschaftslehre) einschrieb. [1]

Nach einem Semester in Erlangen führte Erhard sein Studium der Nationalökonomie ab dem Wintersemester 1922 in Frankfurt fort. 1925 wurde er dort bei Franz Oppenheimer mit einer Doktorarbeit über „Wesen und Inhalt der Werteinheit“ zum Dr. rer. pol. promoviert.

Ludwig-Erhard-Büste
von Eva Hermann
Wikimedia Commons

Beruf

Er war 1934 Mitbegründer der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK), Nürnberg.

Politische Ämter

  • 1945-1946 Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft
  • 1949-1963 Bundesminister für Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland
  • 1957-1963 Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland
  • 1963-1966 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland v
  • 1972-1977 Alterspräsident des Deutschen Bundestages

Ludwig-Erhard-Stiftung

1967 gründete Ludwig Erhard die Ludwig-Erhard-Stiftung. Sie verleiht die „Ludwig-Erhard-Medaille für Verdienste um die Soziale Marktwirtschaft“ und den „Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik“.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1955 Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
  • 1958 Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth
  • 1977 Ehrenbürger der Stadt Ulm
  • 1979 Ludwig-Erhard-Haus, Nürnberg
  • Ludwig-Erhard-Straße in Erlangen
  • Ludwig-Erhard-Schule in Fürth
  • Ludwig-Erhard-Straße in Fürth
  • Ludwig-Erhard-Brücke in Nürnberg
  • 2006 Stadtmuseum Ludwig Erhard in Fürth
  • Gedenkstein am Fürther Ehrenweg

Veröffentlichungen

  • Wesen und Inhalt der Werteinheit. Dissertation vom 12. Dezember 1925, Frankfurt, 1926 [maschinenschriftlich]
  • Kriegsfinanzierung und Schuldenkonsolidierung. Denkschrift, 1944. Mit Vorbemerkungen von Ludwig Erhard ... Faksimile-Druck der Denkschrift von 1943/44. Frankfurt/M., Berlin, Wien: Propyläen, 1977, XXXIV, 268 S., ISBN 3-550-07356-9 (Materialien zur Zeitgeschichte)
  • Hrsg.: Deutschlands Rückkehr zum Weltmarkt. Unter Mitwirkung von Vollrath Frh. v. Maltzan. Bearbeitet von Herbert Gross. Düsseldorf: Econ-Verlag, 1953, 287 S.
  • Wohlstand für alle. Bearbeitet von Wolfram Langer. Düsseldorf: Econ-Verlag, 1957, 382 S. (Standardwerk zur deutschen Nachkriegswirtschaftsordnung, dessen Titel zum geflügelten Wort wurde)
  • Deutsche Wirtschaftspolitik. Der Weg der Sozialen Marktwirtschaft. Erstausgabe. Düsseldorf-Wien, Frankfurt/Main: Gemeinschaftsproduktion von ECON und KNAPP, 1962, 640 S. (Sammlung von 92 Zeitungsbeiträgen, Reden, Ansprachen, Schreiben und Erklärungen aus den Jahren 1945 bis 1962 zur Wirtschafts-, Gesellschafts- sowie Außenpolitik der frühen Bundesrepublik aus der Feder ihres ersten Wirtschaftsministers und ab Oktober 1963 zweiten Bundeskanzlers)
  • Franz Oppenheimer, dem Lehrer und Freund. Rede zu Oppenheimers 100. Geburtstag, gehalten in der Freien Universität Berlin (1964). In: Ludwig Erhard: Gedanken aus fünf Jahrzehnten, Reden und Schriften. Hrsg.: Karl Hohmann, Düsseldorf u.a. 1988, S. 858-864 - franz-oppenheimer.de
  • Hrsg.: Grenzen der Demokratie? Probleme und Konsequenzen der Demokratisierung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit Beiträgen von Ludwig Erhard u.a.. Düsseldorf: Econ-Verlag, 1973, 479 S., ISBN 3-430-12543-X (Schriftenreihe der Ludwig-Erhard-Stiftung e.V.; Band 3)
Jan Berwid-Buquoy: Ludwig Erhard, Porträt von Günter Rittner (1974), Bundeskanzleramt Berlin, Kanzlergalerie,
Berlin: BI-HI-Verlag, 2004

Literatur

  • SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT. Die Flucht nach vorn. In: Der Spiegel, Jg. 7, Nr. 37 vom 9. September 1953, S. 11-17 - franz-oppenheimer.de
  • Erhard, Ludwig. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 112 f.
  • Manfred Mümmler: Ludwig Erhard. Eine biographische Skizze. Emskirchen: Mümmler, 1996, 112 S., ISBN 3-926477-14-8
  • Jan Berwid-Buquoy: Der Vater des deutschen Wirtschaftswunders – Ludwig Erhard. Übersetzung aus dem Tschechischen von Jan Berwid-Buquoy. Berlin: BI-HI-Verlag, 2004, 146 S., ISBN 3-924933-06-5 (Ludwig-Erhard-Reihe)
  • Christian Rechholz: Wohlstand für alle aus Fürth. Merkel vergibt Erhard-Preis - Vater des Wirtschaftswunders wäre 110 geworden. In: Regiopress 8/2007http://regiopress.marketingverein-metropolregion.de/index.php?id=263&print=2&no_cache=1&backPid=267

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise

  1. Michael Maaser: »Aber was war ich schon? Ein Student, der Betriebswirtschaft lernen wollte, aber von volkswirtschaftlichem Eifer besessen war.« Ludwig Erhard und sein Studium beim Frankfurter Nationalökonom Franz Oppenheimer. In: Forschung Frankfurt, Nr. 3, 2002, S. 98 - PDF-Datei