Nürnberger Gaststättengewerbe

Aus NürnbergWiki
Version vom 30. September 2010, 10:54 Uhr von Manfred Riebe (Diskussion | Beiträge) (Neu: Nürnberger Gaststättengewerbe)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Nürnberger Gaststättengewerbe gehört zur Nürnberger Stadt- und Wirtschaftsgeschichte.

Zur Geschichte

Nürnberg war schon im Mittelalter ein Knotenpunkt bedeutender Handelswege und zu Beginn des Industriezeitalters die bedeutendste Wirtschaftsmetropole Bayerns. Deshalb gab und gibt es auch ein blühendes Gaststättengewerbe.

1801 verfaßte Christian Conrad Nopitsch (1759-1838) eine „Topographische Beschreibung der Reichsstadt Nürnberg“. Dieser Reiseführer für Fremde enthält auch ein Verzeichnis der Nürnberger Gasthöfe, Wirtshäuser, Wein- und Bierschenken. Bereits um 1806 zählte man mehr als 270 Gastwirtschaften. Das wesentlich größere München konnte damals nur 173 Wirte vorweisen.

Das Stadtlexikon Nürnberg unterscheidet unter dem Stichwort „Gastgewerbe“: Arbeiterwirtschaften, Biergärten, Bierwirtschaften, Bratwurstküchen, Gastherbergen, Gesellenherbergen, Hotels, Kaffehäuser, Vorstadtwirtshäuser, Weinschenken und Zwingerwirtschaften.

Viele Weinschenken, Bierwirtschaften und Ausflugslokale, die ein umfassendes Bild von der „Alt-Nürnberger Gastlichkeit“ gaben, wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Dennoch sind auch heute Gaststätten wie z.B. die Baumwolle, das Bratwurst-Glöcklein, das Bratwurst-Röslein oder das Schlenkerla als bevorzugte Studentenkneipen weit über die Grenzen Nürnbergs hinaus bekannt.

Literatur

  • Christian Conrad Nopitsch: Wegweiser für Fremde in Nürnberg, oder topographische Beschreibung der Reichsstadt Nürnberg nach ihren Plätzen, Märkten, Gassen, Gäßchen, Höfen, geist- und weltlichen öffentlichen Gebäuden, in alphabetische Ordnung gebracht. Hrsg. von Christian Conrad Nopitsch. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe Nürnberg, Raspe, 1801. Mit einem Nachwort von Peter Fleischmann. Neustadt an der Aisch: Verlag für Kunstreproduktionen Schmidt, 1992, IV, 250, 57 S., ISBN 3-923006-86-1 (In Fraktur)
    • Herbert Maas: Buchbesprechung Christian Conrad Nopitsch (Hrsg.): Wegweiser für Fremde in Nürnberg, ... Neustadt an der Aisch: 1992. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Band 80, 1993, S. 272 f. - MVGN
  • Walter Grönert: Die Entwicklung des Gaststättenrechts in der Freien Reichsstadt Nürnberg seit dem 14. Jahrhundert. Universität Erlangen-Nürnberg, Juristische Fakultät, Dissertation vom 27. Februar 1968, 1968, 168 S.
  • Brigitte Meyer: Alt-Nürnberger Gastlichkeit. Erinnerungen an Hotels, Gaststätten, Ausflugslokale, Cafés u. Varietés. München: Hugendubel, 1985, 174 S. ISBN 3-88034-282-2 (Inhalt: Das Gastgewerbe in Nürnbergs Geschichte, die Entwicklung des Nürnberger Gaststättenrechts seit dem 14. Jahrhundert, das Brauwesen in Nürnberg)
  • Nürnberg zwischen Sekt und Selters. Mit Fürth und Erlangen. Cadolzburg: Ars vivendi, 2000, 173 S., ISBN 389716115X (Ein Ars-vivendi-Kneipenführer.
  • Gudrun Heucke (Text) und Harald Sippel (Fotos): Fantasiereicher Schilderschmuck. Ausleger (Wirtshausschilder) in der Sebalder Altstadt. In: Nürnberger Zeitung Nr. 238 vom 15. Oktober 2009, Nürnberg plus, S. + 4 - NZ
  • Gudrun Heucke (Text) und Hagen Gerullis (Fotos): Ausleger in der Lorenzer Altstadt. In der Sonne leuchtet das Metall. In: Nürnberger Zeitung Nr. 239 vom 16. Oktober 2009, Nürnberg plus, S. + 3 - NZ
  • Ralf Müller: Bayerns Gastronomie wird wieder ganz rauchfrei. Ohrfeige und Erleichterung. In: Nürnberger Zeitung Nr. 280 vom 3. Dezember 2009, S. 2 - NZ
  • Hermann Rusam: Die Gastwirtschaften von Alt-Mögeldorf. Die letzten zehn Maß schluckte der Wirt selber. In: Nürnberger Zeitung Nr. 38 vom 16. Februar 2010, Nürnberg plus, S. + 3 - NZ
  • Armin Leberzammer: Ein Zufall rettete den »Gulden Stern«. Bratwurstküche sollte abgerissen werden. In: Nürnberger Zeitung Nr. 146 vom 29. Juni 2010, Nürnberg plus, S. + 2 - NZ

Querverweise

Netzverweise