Nürnberger Künstlerlexikon

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Das Nürnberger Künstlerlexikon ist ein biographisches Nachschlagewerk. Es enthält Personenangaben auch über Künstler und Kulturschaffende, für die in anderen einschlägigen Lexika nicht genügend Platz war.

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Nürnberger Künstlerlexikon
Medientyp Lexikon / Nachschlagewerk
Herausgeber Manfred H. Grieb
Bände / Seitenzahl vier Bände
LXXIII, 2.046 Seiten
Einband / Preis Gewebe in Kassette
398,- Euro
Erscheinungsjahr 2007
Auflage
ISBN 3-598-11763-9
Verlag Saur K.G. Verlag GmbH
Anschrift Postfach 7016 20
81316 München
Telefon 089 / 769 02 - 300
Telefax 089 / 769 02 – 150 / - 250
E-Mail info@saur.de
Netzseite http://www.saur.de
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Einführung

Das vierbändige biographische „Nürnberger Künstlerlexikon“ enthält über 20.000 Einträge zu bildenden Künstlern, Kunsthandwerkern, Gelehrten, Sammlern, Kulturschaffenden, Literaten, Verlegern, Musikern und Mäzenen, die vom zwölften bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Nürnberg tätig waren oder aus Nürnberg stammen. Anzumerken ist, daß früher Kunst und Künstler mit Handwerk und Meistern gleichgesetzt wurden.

Die Register in Band 4 erschließen die Einträge zu den Künstlern und erhellen viele Zusammenhänge.

  • Das chronologische Berufsgruppenregister gliedert die Künstler nach 19 Berufs- und Personengruppen – von »Architekten« bis »Zinngießer« – und verdeutlicht die Vielfalt der Nürnberger Handwerkskunst und Gelehrsamkeit über fast ein Jahrtausend.
  • Das Ortsregister umfaßt über 1.600 Geburts- und Sterbeorte in 15 Ländern und dokumentiert die internationalen Verflechtungen der Nürnberger Kultur.
  • Ein Glossar erklärt die wichtigsten historischen Begriffe und Ortsbezeichnungen.

Das „Nürnberger Künstlerlexikon“ ist somit eine Fundgrube für Kunsthistoriker, Historiker, Soziologen, Politologen, Rechtshistoriker, Genealogen, Archivare, Galeristen, Bibliophile, Kunstliebhaber und Sammler sowie für alle geschichtlich Interessierten. [1]

Zur Vorgeschichte

Der Gedanke zu diesem „Nürnberger Künstlerlexikon“ ist das Ergebnis leidvoller Erfahrungen, die der Herausgeber Manfred H. Grieb als Norica-Sammler bei der Suche nach weniger bekannten Künstlern und anderen mit der Kunst- und Kulturgeschichte verbundenen Personen machte. Die älteren Standardwerke wie Thieme-Becker, Vollmer, Nagler, v. Boetticher und Bénézit und das in Arbeit befindliche Allgemeine Künstlerlexikon (AKL) von Saur konnten aus Platzgründen nicht auf lokale Einzelheiten eingehen und auch Berufsgruppen außerhalb bildender Künstler nur bruchstückhaft berücksichtigen, auch das Stadtlexikon Nürnberg (1999) nicht.

Das Nürnberger Künstlerlexikon soll daher die bisherigen Kenntnisse der in vielen Publikationen und Archiven verstreuten Daten zusammenfassen und einen Überblick über den Beitrag Nürnbergs zur Kunst, Kunstgeschichte und Gelehrsamkeit überhaupt geben. Manfred H. Grieb kommentierte sein Werk: „Mein Wissen über die Künstler habe ich festgehalten, damit es nicht verschütt geht und andere Menschen nicht mit der gleichen mühsamen Forschungsarbeit anfangen müssen.“ [2]

Rund 20 Jahre lang arbeitete Manfred H. Grieb am „Nürnberger Künstlerlexikon“. Am 8. November 2007 stellte er es im Rahmen einer Feier im Nürnberger Großen Rathaussaal im Beisein von Kulturreferentin Julia Lehner der Öffentlichkeit vor.

Nürnberger Künstlerlexikon
© Gerhard Neukam

Zum Inhalt des Nürnberger Künstlerlexikons

Nürnberg als kulturelles Zentrum

Seit dem Mittelalter ist Nürnberg eines der herausragendsten kulturellen Zentren der deutschsprachigen Welt. Auch die Erzeugnisse des Nürnberger Handwerks waren von einer einmaligen Vielfalt und Qualität und wurden europaweit verbreitet. Noch heute sind die Produkte Nürnberger Kunst und Handwerkskunst in Museen weltweit zu besichtigen.

Nürnbergs künstlerische Impulse strahlten auf ganz Europa aus: Nürnberger waren international tätig, die Stadt war aber auch ein Anziehungspunkt für Auswärtige. Um diese Wirkung zu dokumentieren, sind im „Nürnberger Künstlerlexikon“ nicht nur in Nürnberg geborene Künstler und Kunsthandwerker enthalten, sondern auch solche, deren Wirken mit der Stadt in Verbindung stand.

Das „Nürnberger Künstlerlexikon“ bietet einen in dieser Informationsdichte und -tiefe einzigartigen Überblick über die Personen, die das reiche kulturelle Leben dieser Stadt hervorgebracht und ermöglicht haben. Über 20.000 Einträge zu Künstlern und Kunsthandwerkern, die vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Nürnberg tätig waren, vermitteln eine beeindruckende Tradition. Die Bandbreite reicht von Baumeistern der Stauferzeit aus dem Umkreis der Kaiserburg über die kulturelle Blütezeit des Humanismus, die sich mit Namen wie Hartmann Schedel oder Albrecht Dürer verbindet, bis zum Maler Michael Mathias Prechtl. Neben den Bildenden Künstlern sind beispielsweise auch Literaten, Verleger, Musiker und Mäzene enthalten, etwa der Musiker Kurt Edelhagen oder der Schriftsteller und Nürnberger Ehrenbürger Hermann Kesten (1900-1996).

Die Einträge berücksichtigen den beruflichen Werdegang, die Geburts- und Sterbedaten, die Anzahl der Eheschließungen und der Kinder, das Jahr der Meisterwerdung, Angaben zu Arbeits- und Lebensbedingungen sowie zu wirtschaftlichen und privaten Verhältnissen. Soweit bekannt, sind auch die Auftraggeber und die für einzelne Werke bezahlten Preise vermerkt.

Erfassungsgebiet

Das Gebiet der Freien Reichsstadt Nürnberg wurde Anfang des 16. Jahrhunderts um die von Nürnberg im bayerischen Erbfolgekrieg eroberten Städte, Schlösser und Gebiete wesentlich erweitert, u.a. die Pflegämter Lauf, Hersbruck, Reicheneck, Engelthal, Betzenstein und Altdorf. Für das „Nürnberger Künstlerlexikon“ wurde auch dieses Altnürnberger Landgebiet bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1806 berücksichtigt.

Quellen

Die Daten und Angaben des „Nürnberger Künstlerlexikons“ beruhen auf der Arbeit vieler Kunsthistoriker, Historiker, Gelehrter, Doktoranden usw., die in zahlreichen Publikationen die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlicht haben oder die unveröffentlichte Forschungsergebnisse aus der Auswertung von Primärquellen für das Künstlerlexikon zur Verfügung stellten.

Besonders hervorzuheben ist Friedrich von Hagen (1911-1996), [3] der viele Jahre in Nürnberger Archiven forschte und große Datenmengen zu diesem Werk beitrug. Viele Daten des 19. Jahrhunderts stammen aus der Datenbank des Stadtarchivs Nürnberg.

Als Quellen dienten die heute noch weitgehend vorhandenen Aufzeichnungen von Kirche und Verwaltung über Taufe, Heirat, Begräbnisse, Bürger- und Meisterrechte, sowie Grundverbriefungsbücher, die Ratsverlässe von 1449 bis 1806. In den Ratsverlässen spiegelt sich wie in einem Tagebuch das Alltagsleben der Reichsstadt Nürnberg sehr genau wider.

Der Zweck des Lexikons ist es, einen Überblick über den Wissensstand zu geben, nicht diesen zu belegen. Deshalb beschränkt es sich auf die Angabe der Sekundärquellen und verzichtet bewußt auf die Zitierung der Primärquellen. Geburts- und Taufdaten, Eheschließungen und Sterbedaten sind in den Kirchenbüchern zu finden, andere Daten in den Meisterbüchern, den Amts- und Standbüchern usw.

Rechtschreibung

Das Nürnberger Künstlerlexikon ist in der herkömmlichen traditionellen Orthographie verfaßt. [4]

Mitarbeit

Dr. Ursula Timann, Nürnberg, arbeitete von 2004 bis 2007 am „Nürnberger Künstlerlexikon“. Sie ist Kunsthistorikerin und Assoziierte Wissenschaftlerin beim Germanischen Nationalmuseum. Sie befaßt sich u.a. seit langem mit der Geschichte der Nürnberger Goldschmiedekunst und arbeitete für das DFG-geförderte Forschungsprojekt „Nürnberger Goldschmiedekunst 1541-1868“, dessen Ergebnisse 2007 publiziert wurden. Ihre forscherischen Interessen zu Beziehungen zwischen Nürnberg und Osteuropa sind mehr allgemeiner Art und betreffen nicht nur die Goldschmiedekunst. So hat sie z.B. vor einigen Jahren im Gutenberg-Jahrbuch den frühesten Vertrag über die Herstellung kyrillischer Drucklettern veröffentlicht, der 1489 in Nürnberg geschlossen wurde.

Kontakt

Zuschriften bitte an:

Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg

Telefon: 0911 231 - 2770 und - 2771
Telefax: 0911 231 - 4091

E-Mail: stadtarchiv@stadt.nuernberg.de

http://www.stadtarchiv.nuernberg.de/

Veröffentlichung

  • Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Manfred H. Grieb. Unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter. München: Saur K.G. Verlag GmbH, September 2007, ISBN 3-598-11763-9
    • Band 1: A - G, 2007, LVIII, 535 S.
    • Band 2: H - Pe, 2007, S. 540 - 1133
    • Band 3: Pf - Z, 2007, S. 1138 – 1740
    • Band 4: Register; Glossar, 2007, S. 1745 – 2046

Rezensionen

  • Alexander Seelos: Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon. München: Saur 2007, 2105 S. in 4 Bänden. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN), Band 94, 2007, S. 328-333
  • John Roger Paas: Manfred H. Grieb, ed.: Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. In: German Studies Review 31/2, May 2008, S. 418

Presse

  • Ngoc Nguyen: Von «Alabasterschnitzer» über «Stadtpfeifer» bis zu «Zinngießer». Denkmal für die Künstler Nürnbergs. In: Nürnberger Zeitung vom 9. August 2007
  • Birgit Ruf: Fundgrube nicht nur für Sammler. Manfred H. Griebs einmaliges Nürnberger Künstlerlexikon. In: Nürnberger Nachrichten vom 5. November 2007
  • Blickpunkt: Einmaliges Künstlerkompendium. In: Nürnberg Heute, Zeitschrift für alle, die Nürnberg mögen, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 84, Juni 2008, S. 64 - NH

Querverweise

Netzverweise

  • Blickpunkt: Einmaliges Künstlerkompendium. In: Nürnberg Heute, Zeitschrift für alle, die Nürnberg mögen, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 84, Juni 2008, S. 64 - PDF-Datei
  • Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon - degruyter.de

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Inhalt des Artikels beruht größtenteils auf:
    * Manfred H. Grieb: Einführung und Benutzerhinweise. In: Nürnberger Künsterlexikon - PDF-Datei
    Anmerkung:
    Manfred H. Grieb verfaßte sein Werk bewußt in der traditionellen Orthographie, so wie auch das Stadtlexikon Nürnberg von 1999 in der klassischen Rechtschreibung verfaßt wurde.
  2. Einmaliges Künstlerkompendium. In: Nürnberg Heute, Zeitschrift für alle, die Nürnberg mögen, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 84, Juni 2008, S. 64 - PDF-Datei
  3. Friedrich von Hagen gehört zu den Lexikographen des Stadtlexikons Nürnberg, Kürzel: FvH. Beispiel:
  4. Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998, Az.: 1 BvR 1640/97, S. 59, wird festgestellt, es gebe kein Rechtschreibgesetz, sondern bloße Kultusministererlasse. Jedermann könne außerhalb des Schulbereichs so weiterschreiben wie bisher. Damit bestätigte das Bundesverfassungsgericht den Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. März 1998: „Die Sprache gehört dem Volk.“ Das „Nürnberger Künstlerlexikon“ wurde demzufolge in der traditionellen Orthographie verfaßt.

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