Nürnberger Lebkuchen

Aus NürnbergWiki
Version vom 1. Oktober 2010, 23:04 Uhr von Manfred Riebe (Diskussion | Beiträge) (Neu: Nürnberger Lebkuchen)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Nürnberger Lebkuchen sind ein weltweit bekanntes, seit dem Mittelalter beliebtes Gebäck, verwandt mit Pfeffer- und Honigkuchen.

Herstellung

Hauptzutaten sind Mandeln, Honig und Gewürze wie Muskat, Kardamom, Zimt, Piment, Anis, Ingwer, Orangeat oder Zitronat. Der Teig wird auf einer Oblate gebacken und danach wahlweise auch mit Schokolade oder Zuckerglasur überzogen. Die bekannteste Unterart heißt Elisenlebkuchen; diese Lebkuchen enthalten besonders wenig oder gar kein Mehl und sind gemäß einer Legende nach der hübschen Tochter Elise eines Nürnberger Lebkuchenmachers benannt.

Zur Geschichte

Das Wort Lebkuchen basiert vermutlich auf dem lateinischen „libum“, „Fladen“. Seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert sind in Nürnberg Lebküchner, auch Lebzelter genannt, belegt. Das älteste schriftlich überlieferte Lebkuchen-Rezept stammt aus dem 16. Jahrhundert und wird im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg aufbewahrt. 1643 genehmigte der Rat der Stadt die Gründung einer eigenen Lebkuchenzunft. Die Lebküchnerei hatte in Nürnberg einen Aufschwung genommen, da die Stadt als Schnittpunkt wichtiger Kaufmanns- und Handelsrouten gut mit exotischen Gewürzen versorgt war und außerdem die Zeidler (Imker) im Nürnberger Reichswald eine große Honigproduktion erwirtschafteten.

Die Lebkuchenherstellung ist seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts industrialisiert und wird von großen Firmen getragen. Immer noch stellen jedoch einzelne Nürnberger Bäcker Lebkuchen handwerklich und nach eigenen Rezepten her. 1927 wurde die Bezeichnung „Nürnberger Lebkuchen“ vom Landgericht Berlin als Herkunftsbezeichnung festgelegt. Seit 1996 untersteht der Nürnberger Lebkuchen, wie auch die Nürnberger Bratwurst seit 2003, dem regionalen Herkunftsschutz der EU.

Literatur

  • Elsbeth Fehlberg: Nürnberger Lebkuchen. Bilder: Lotte Schobert. Nürnberg: Sebaldus-Verlag, 1941, 32 S. (Nürnberger Lebkuchenbüchlein; 6)
  • Marianne Ebert: Geschichte des Nürnberger Lebkuchens vom Handwerk zur Industrie. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg (MVGN), Band 52, 1963/64, S. 491-531 - MVGN
  • Gretl Zottmann: 6 feine Nürnberger Lebkuchen-Märchen. 12 Zeichnungen im Text von Christa Stauber. Zirndorf: Verlag Hans Carl, 1972, 50 S., ISBN 3-418-00552-7
  • Annette Stumpf: Die Nürnberger Lebküchnerei - Tradition, Fortentwicklung zum modernen Handwerk. Zulassungsarbeit Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Landes- & Volkskunde Nürnberg. Erlangen-Nürnberg, 1991
  • Matthias Murko: Nürnberger Lebkuchen weltweit. Wissenswertes über das köstliche Kultgebäck. In: Museumszeitung, Ausgabe 28 vom 2. Dezember 2008 bis 10. März 2009, S. 8 (Museen der Stadt Nürnberg)
  • Thomas Susemihl: «Geschichte für Alle« führt über den Chriskindlesmarkt. Von Docken und «Lebekuoche«. In: Nürnberger Zeitung Nr. 284 vom 8. Dezember 2007, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ
  • Jan Christgau: Schon der Pharao liebte Honigkuchen. Die Geschichte des Lebkuchens im Museum Industriekultur. In: Nürnberger Zeitung Nr. 285 vom 9. Dezember 2009, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ

Querverweise

Netzverweise

  • Arbeitsgemeinschaft Nürnberger Lebkuchen - im Netz
  • Original Fränkische Lebkuchen Nürnberger Art aus Kitzingen am Main - im Netz