Nachdgieger

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Der Nachdgieger war in Nürnberg früher ein Kinderschreck; später bezeichnet man auch einen Nachtschwärmer so.

Nachtgiger.jpg

Zur dialektologischen Erfassung

Der Nürnberger Mundartforscher Dr. Herbert Maas führt das Wort „Nachdgieger“ in seinem Nürnberger Wörterbuch Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn auf.

Auch sein Schüler Günter Stössel führt den Nachdgieger in seinem Fränggisch' Wördderbichla auf.

Im Wörterbuch des Dialektologen Horst Haider Munske, Universität Erlangen, findet man den Mundartausdruck „Nachdgieger“ nicht.

Zur Aussprache und Bedeutung

Herbert Maas kennt nur die Bedeutung „Kinderschreck“.

Günter Stössel nennt neben dem „Kinderschreck“ als zweite Bedeutung auch den „Nachtschwärmer“.

Dagmar Goldsche & Jürgen Haas schreiben in ihrem Fränkischsprachkurs für „Neigschmeckde“ klar „Nachdgieger“ und nennen als Bedeutung: „Nachtschwärmer“ und „Sandler“. [1]

Günter Stössel machte seinen Tutor Herbert Maas einmal darauf aufmerksam, daß man das Wort eigentlich „Nachdgiecher“ wie den „Fliecher“ spricht. Das lehnte Maas als Nürnberger Mundartpapst aber ab.

Beispiele

Herbert Maas nennt als Beispiel: „Gai ham, der „Nachdgieger“ kummd“.

Im Franken-Wiki heißt es: „Wennsd ned brav bißd, nou hold di fei der Nachdgieger.“

Literatur

  • Wörterbuch von Mittelfranken. Eine Bestandsaufnahme aus den Erhebungen des Sprachatlas von Mittelfranken. Zusammengestellt von Gunther Schunk, Alfred Klepsch, Horst Haider Munske, Karin Rädle und Sibylle Reichel. 2. Aufl. Würzburg: Königshausen und Neumann, 2001, 224 S., ISBN 3-8260-1865-6 (1. Auflage, 2000, 218 S.)
  • Ilse-Maria Dries: Nachtgieger. Kriminalroman aus Franken. Lauf a.d. Pegnitz: Fahner, 2012, 274 S., ISBN 978-3-942251-06-8

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. [1]