Norbert Schäbler

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Norbert Schäbler (* 10. Mai 1951; † 23. Juni 2017 in Hösbach-Wenighösbach) war Hauptschullehrer in Laufach, Leiter der „Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Bayern“ und Gründungsmitglied des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) und anfänglich dessen Schatzmeister und danach zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des VRS.

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Foto: privat
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Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit,
Illustration: Werner Loew, Leibniz-Verlag Dräger, Oktober 1997
Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Dezember 1998

Leben und Wirken

Herkunft und Familie

Sein Vater war der CSU-Kommunalpolitiker Arthur Schäbler.

Schulen

  • Volksschule:
  • Gymnasium:

Bundeswehr / Zivildienst

Studium

Lehrer

Norbert Schäbler unterrichtete als Hauptschullehrer in Laufach.

Freier Journalist

Er arbeitete als freier Journalist nebenberuflich für das Main-Echo. Auf Grund seiner Erfahrungen im Pressewesen beriet er die Schülerredakteure der Schülerzeitung der Hauptschule Laufach. Diese mußten sich gegen die Zensur der Schulleitung wehren.

Kampf gegen die Rechtschreibreform

Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform

Seit der Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform von Studiendirektor Friedrich Denk, Weilheim, im Oktober 1996 nahm Norbert Schäbler mit Manfred Riebe, Schwaig bei Nürnberg, am Kampf gegen die Rechtschreibreform teil.

Podiumsdiskussion „Das Ende der Rechtschreibreform“

Am 19. Dezember 1996 fand in der Nürnberger Meistersingerhalle eine Podiumsdiskussion „Das Ende der Rechtschreibreform“ statt, die Johannes Faupel unter Mithilfe von Manfred Riebe organisiert hatte. Auf dem Podium saßen MdB Elisabeth Altmann, bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Lehrerin aus Hohenstadt in Bayern, StD Johannes Geiger (CSU), der Sprachpfleger des Pegnesischen Blumenordens, die bildungspolitische Sprecherin der FDP in Mittelfranken, Gudrun Heidecker, Professor Theodor Ickler und Stadtrat Ferdinand Schüller (SPD). Alle sprachen gegen die Rechtschreibreform, mit einer Ausnahme: [1] Der einzige auf dem Podium, der für die Rechtschreibreform eintrat, war der Sprachpfleger des Pegnesischen Blumenordens, Studiendirektor a.D. Johannes Geiger (1929-1999), Nürnberger CSU-Stadtrat (1994-1996). Er verkündete den Grundsatz:

„In der Politik wie in der Kriegsführung gilt die Regel, daß man eine einmal beschlossene Sache durchficht, auch unter Inkaufnahme von Nachteilen.“

Dies war die Devise von Kultusminister Hans Zehetmair, der am 26. Juni 1995 nach Innenminister Günther Beckstein zum Träger des Ehrenkreuzes des Pegnesischen Blumenordens ernannt worden war.

Initiativen „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“

Am 20. Februar 1997 gründete Manfred Riebe zusammen mit anderen Lehrern, wie Stephanus Peil, Norbert Schäbler und Ernst Steppan, die bundesweite Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“, aus der zehn Lehrerinitiativen in mehreren Bundesländern hervorgingen, darunter auch Norbert Schäblers „Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Bayern“.

Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege

Zusammen mit Vertretern anderer Initiativen gründete Manfred Riebe am 31. Mai 1997 den „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.“ (VRS). Der VRS unterstützte die Volksinitiativen und Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform in mehreren Bundesländern und auch in Schleswig-Holstein den erfolgreichen Volksentscheid vom 27. September 1998. Weitere Aktivitäten gehen aus der Geschichte des VRS hervor.

Hervorzuheben ist die Teilnahme des VRS und der bundesweiten Lehrerinitiative als Initiativen gegen die Rechtschreibreform bei der Anhörung der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung am 23. Januar 1998 in Mannheim durch je einen Delegierten. Bei der Anhörung des Bundesverfassungsgerichtes am 12. Mai 1998 in Karlsruhe vertrat Professor Theodor Ickler, Erlangen, den VRS und die Initiative Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform.

Denglisch? Nein danke!
1. Auflage, 1998

Am 6. März 1998 trat Norbert Schäbler als Leiter der „Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Bayern“ zusammen mit Friedrich Denk, dem Gründer der Initiative: „Wir gegen die Rechtschreibreform“ in Bayern, und Manfred Riebe aus Protest gegen das undemokratische Verhalten der CSU unter Edmund Stoiber und Kultusminister Hans Zehetmair in der Frage der Rechtschreibreform aus der CSU aus. [2]

Norbert Schäbler, der für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des VRS zuständig war, Stephanus Peil und andere Lehrer gehörten zu den wenigen Lehrern, die bereits ein Faxgerät besaßen. So war Manfred Riebe, weil er ein Faxgerät besaß, in die Vorbereitung der Pressemitteilungen Friedrich Denks eingebunden. Die Kommunikation mit E-Mails über das Internet kam bei Lehrern und Journalisten vereinzelt ab September 1998 hinzu, bei Theodor Ickler im März 1999, bei Friedrich Denk ab etwa August 2000. Viele Reformkritiker haben bis heute weder ein Faxgerät noch Internetzugang. Es handelt sich daher auch technisch um einen Kampf David gegen Goliath, gegen die technisch hochgerüsteten, staatlich finanzierten Betreiber der Rechtschreibreform: die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS) in Wiesbaden, das „Institut für deutsche Sprache“ (IDS) in Mannheim und deren Verlagslobby, die auch an dieser Arbeitsbeschaffungsmaßnahme verdienen will, und gegen die Bürokratie der 16 Kultusministerien. Sinnigerweise ist der staatliche Rat für deutsche Rechtschreibung in Mannheim über die Geschäftsstelle des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) zu erreichen.

Forschungsgruppe Deutsche Sprache

Rat für deutsche Rechtschreibung in Aschaffenburg

Am 10. September 2004 organisierte Norbert Schäbler in der Stadthalle Aschaffenburg eine Informationsveranstaltung des Rates für deutsche Rechtschreibung „Wege aus der Rechtschreibkrise“ mit Vorträgen, Dichterlesungen und Podiumsgespräch.

Politiker

Ehrenämter und Mitgliedschaften

Auszeichnungen

  • 2009

Fotogalerie

Kontakt

Norbert Schäbler († 2017)
Rosenstraße 12
63768 Hösbach, Wenighösbach
Tel. 0174 657 09 84

Veröffentlichungen

Monographien

Beiträge in Sammelwerken

  • Manfred Riebe, Norbert Schäbler, Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit. Umschlagillustration: Werner Loew. St. Goar: Leibniz-Verlag, Oktober 1997, S. 298 S., ISBN 3-931155-10-2 (Dokumentation von 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform)

Herausgeberschaften

Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)

Vorträge (Auswahl)

Literatur

  • Manfred Riebe; Norbert Schäbler; Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit. St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997, 298 S., ISBN 3-931155-10-2. Dokumentation von 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform.
  • Gert Heidenreich: Eine Rechtzeitige. Laudatio zur Verleihung des Bürger-Oscar 1998 für besondere Leistungen an Frau Gisa Berger. In: Passauer Neue Presse 14./15. Februar 1998, S. 34
  • Theodor Ickler: Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung‘, mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“, 2. durchgesehene u. erw. Auflage, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1999, 289 S., ISBN 3-7896-0992-7 (Erlanger Studien, Band 116) - PDF
  • Helma Dietz u.a.: Die Rechtschreibreform in der Schulpraxis. Stellungnahme der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ zum Fragenkatalog des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform für die Verhandlung am 12. Mai 1998, 18 Seiten. Auszugsweise abgedruckt in: Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS): Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Nürnberg 1998, S. 10–13

Presse

  • dpa: Kritiker der Schreibreform verlassen die CSU. Verrat eigener Grundsätze vorgeworfen. In: DIE WELT vom 7. März 1998 - welt.de
  • Ärger über das Verhalten des Kultusministers: Gegner der Orthografie-Reform verlassen die CSU. In: Nürnberger Zeitung vom 7./8. März 1998, S. 20, Blickfang S. 1: „Rechtschreibreform: Gegner verlassen CSU“
  • Wegen Rechtschreibreform. Denk und Mitstreiter verlassen CSU. In: Süddeutsche Zeitung vom 7./8. März 1998, S. 44
  • Denkzettel für CSU. Bayerische Rechtschreibkritiker verlassen unter Protest die Partei. In: Südwestpresse, Ulm, vom 7./8. März 1998, S. 2
  • Hans Peter Reitzner: Gilt in der „Spaßschule“ Deutsch nicht mehr viel? Das aktuelle Interview von Hans Peter Reitzner mit Manfred Riebe. In: Nürnberger Anzeiger vom 12. August 1998, S. 1 [3]
  • Stadt Aschaffenburg: Gegen neue Rechtschreibung: Volksbegehren in Bayern. Verfassungsrang für Orthographie: Verein sucht Aktive und sammelt Unterschriften. Auf dem Weg über Volksbegehren und Volksentscheid will der »Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege« die umstrittene Rechtschreibreform zu Fall bringen, zumindest innerhalb der Grenzen des Freistaats. »Wir wollen den Rechtschreibreformern ein Land nach dem anderen abnehmen«, sagt Norbert Schäbler. Der 47jährige Lehrer, der in Wenighösbach lebt und in Laufach unterrichtet, vertritt den Raum Aschaffenburg im Vorstand des in Nürnberg eingetragenen Vereins der Reformgegner. In: Main-Echo vom 9. Januar 1999
  • Klaus Gast: »Das Rechtschreib-Chaos ist Tatsache«. Podiumsdiskussion zur Orthografie-Reform in Aschaffenburg - Glühende Kritiker und die »Ratte in Kinderköpfen«. In: Main-Echo, 13. September 2004 - Lokales - Heimat - main-netz.de
  • Traueranzeige für Norbert Schäbler. In: Main-Echo vom 1. Juli 2017 - main-echo.de

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Norbert Schäbler. In: Rolf Landolt: Bund für vereinfachte rechtschreibung, Zürich. Aus presse und internet - sprache.org
  • Benutzer:Norbert Schäbler - Wikipedia - Angemeldet am 14. September 2005
  • Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform - Wikipedia
  • Wikipedia:Löschantrag vom 13. März 2005: Initiative Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform (erledigt, bleibt) - Wikipedia
  • Wikipedia:Löschantrag vom 19. Mai 2007: Initiative Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform (erl, bleibt) - Wikipedia

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Mehr Verwirrung als Vereinfachung befürchtet. Podiumsdiskussion machte die Schwächen der Rechtschreibreform deutlich. In: Nürnberger Zeitung vom 23. Dezember 1996, S. 11
  2. Die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ beantwortete die schulischen Fragengruppen III und IV des Fragenkatalogs des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform für die mündliche Verhandlung am 12. Mai 1998, Az.: 1BvR 1640/97. Darin wurden insbesondere auch die Aussagen mancher Kultusminister, es gebe einen Fehlerrückgang von 50 Prozent überprüft. Die Lehrerinitiative hielt eine Beantwortung auch deshalb für notwendig, weil die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Deutsche Philologenverband (DPhV), die im Juli 1997 ein Bündnis mit den Jugend- und Schulbuchverlagen („Ja zur Rechtschreibreform! Nein zu neuen Irritationen!“) eingingen, im Widerspruch zur Wirklichkeit von Vereinfachungen durch die Rechtschreibreform sprachen. Im Gegensatz zu den vagen Angaben der GEW und des DPhV hatten Studiendirektoren der Lehrerinitiative Fehlerstatistiken geführt. Das Ergebnis war, daß sich die Zahl der Rechtschreibfehler infolge der neuen Rechtschreibung erhöht. Diese böse Erfahrung machte auch die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung. Mit Hilfe von 20 Duden-Redakteuren erstellte sie am 20.08.1998 zur Probe den überregionalen Teil in neuer Rechtschreibung und machte trotz der Duden-Hilfe 40 Prozent mehr Fehler. Das Ziel der Reformer, die Zahl der Rechtschreibfehler zu senken, wurde ins Gegenteil verkehrt! Eine besonders faule Frucht der Reformer ist die ß/ss-Regelung: Durch sie steigen die Fehlerzahlen stark an. Sie war als Füllmaterial erforderlich, um überhaupt eine Reform nötig erscheinen zu lassen. Auf diese Weise hilft sie den Verlagen und Medienkonzernen, Geschäfte zu machen. Die ß/ss-Regelung ist der Silikonbusen der Rechtschreibreform. Sie täuscht Volumen vor, wo keines vorhanden ist.
  3. Zitat: »Zur Anhörung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, das die Klage gegen die Rechtschreibreform letztlich abgewiesen hat, war als einer der wenigen Reformgegner der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ mit Sitz in Schwaig bei Nürnberg geladen. Sein Vorsitzender Manfred Riebe (59), Oberstudienrat an einer Berufsschule in Nürnberg, unterrichtet das Fach Deutsch. Zusammen mit Friedrich Denk, dem Gründer der Initiative „Wir gegen die Rechtschreibreform“ in Bayern, und Norbert Schäbler, dem Leiter der „Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Bayern“, trat Riebe im März aus Protest gegen die Haltung zur Reform sogar aus der CSU aus.«

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