Prag (Böhmen)

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Prag ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik und eine Partnerstadt von Nürnberg.

Überblick

„Keine Stadt ist Prag geographisch und historisch so nah wie Nürnberg“, sagte der damalige Primator Jaroslav Koran 1990 bei der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft. Die böhmische Metropole, in deren Altstadt lange das Nürnberger Stadtrecht galt, hatte mit Karl IV. einen Kaiser, der zwischen den beiden Städten pendelte. Sein Sohn Wenzel wurde an der Pegnitz geboren. Karl IV. ist am Schönen Brunnen und beim Männleinlaufen präsent. In Prag erinnert unter anderem die Karlsbrücke an ihn. Sie ist eine von vielen Touristenattraktionen, die Reisende in der Goldenen Stadt bestaunen. Das Verhältnis zwischen Nürnberg und Prag war durch die jüngere Vergangenheit, Besetzung (von 1939 bis 1945), Schreckensherrschaft durch die Nationalsozialisten, Holocaust und Vertreibung belastet.
Die Wiederannäherung gestaltete sich nicht einfach. Inzwischen gibt es zahlreiche Aktivitäten, die zu Begegnungen der Bürger beider Städte führen. Die Universitäten beider Städte pflegen einen Austausch. Gute Kontakte existieren zwischen der Jugendabteilung des FC Nürnberg-Reichelsdorf mit dem FC Haje Prag. Es findet Begegnungen zwischen Künstlern statt. Theateraufführungen von Nürnberger Projekten in Prag und von tschechischen Ensembles werden gezeigt. Die Goldene Stadt an der Moldau ist immer wieder Ziel von Reisen mit thematischen Schwerpunkten aus Kunst und Literatur, die das Nürnberger Amt für Internationale Beziehungen organisiert.

In der tschechischen Hauptstadt leben 1,2 Millionen Menschen. 1348 wurde die Karlsuniversität gegründet. Erste Siedlungsspuren reichen bis in das 5. Jahrhundert v. Chr. zurück. Der Hradschin, die Prager Burg, wurde im 9. Jahrhundert angelegt. Prag liegt am Kreuzungspunkt zweier alter Handelsstraßen.

In Anlehnung an das Nürnberger Friedensmahl, das zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs am 25. September 1649 beim Nürnberger Friedensexekutionskongress stattfand, organisiert die Stadt Nürnberg alle zwei Jahre zur Menschenrechtspreisverleihung eine Friedenstafel.

Der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel wurde als Gründungsmitglied in die Jury des Internationalen Menschenrechtspreises der Stadt Nürnberg berufen.

Literatur

  • Gustav Roeder: Die Zeit war reif. Die Städtepartnerschaft mit Prag. In: Nürnberg Heute, Zeitschrift für Bürger und Freunde der Stadt, Hrsg.: Stadt Nürnberg, Heft 49, Dezember 1990, S. 6-11
  • Dietz-Rüdiger Moser: Friedensfeiern - Friedensfeste. Der Westfälische Friede und seine Säkularfeiern. In: Literatur in Bayern 54 (1998), S. 2-13
  • Ralf Müller: Kommentar: Prag und die Sudetendeutschen. Die tschechische Schnecke. In: Nürnberger Zeitung Nr. 110 vom 13. Mai 2008, S. 2 - NZ
  • Clemens Helldörfer: Gemeinsames Kunstprojekt in der «Goldenen Stadt». Nürnberg und Prag rücken zusammen. In: Nürnberger Zeitung Nr. 219 vom 18. September 2008, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ
  • ch [= Clemens Helldörfer]: Nürnberg und Prag: Historische Nachbarschaft. Nürnberger Zeitung Nr. 252 vom 28. Oktober 2008, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ
  • Thomas Heinold: Nürnberger Symphoniker spielten in Prag. Beethoven glänzt an der Moldau. In: Nürnberger Zeitung Nr. 119 vom 27. Mai 2010, S. 27 - NZ
  • Anabel Schaffer: Delegation besuchte Prag zum Jubiläum der Städtepartnerschaft. Jubelklänge und ein Wunsch. In: Nürnberger Zeitung Nr. 121 vom 29. Mai 2010, S. 14 - NZ

Querverweise

Netzverweise


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