Renate Schmidt

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Renate Schmidt, geb. Pokorny, (* 12. Dezember 1943 in Hanau am Main) war Bundestagsabgeordnete (u.a. Mitglied des Bildungsausschusses) und Bundesfamilienministerin.

Renate Schmidt

Leben und Wirken

Schule, Ausbildung und Beruf

Renate Pokorny mußte wegen der Geburt ihres ersten Kindes das Gymnasium vor dem Abitur verlassen. Sie heiratete den Vater ihres Kindes, Gerhard Schmidt († 1984), und war von 1961 bis 1973 im Versandunternehmen Quelle als Programmiererin und Systemanalytikerin und anschließend als freigestellte Betriebsrätin tätig. Daneben war sie bis 1980 ehrenamtlich für die Gewerkschaft HBV engagiert.

Ehe und Familie

Aus ihrer Ehe mit Gerhard Schmidt hat sie drei Kinder und mittlerweile vier Enkelkinder. Nach dem Tod ihres Mannes 1984 heiratete sie 1998 den Diplom-Volkswirt, Sozialwissenschaftler, Doktor der Philosophie und Künstler Hasso von Henninges (* 1943 in Berlin).

universität zu köln 1979 promotion zum doktor der philosophie, universität berlin langjährige tätigkeit als

Politikerin

1980 kandidierte Renate Schmidt erstmals für den Deutschen Bundestag und gewann auf Anhieb das Direktmandat im Wahlkreis Nürnberg-Nord und war von 1980 bis 1994 Mitglied des Bundestages. Von 1987 bis 1990 war sie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und Vorsitzende des Arbeitskreises Gleichstellung von Frau und Mann der SPD-Bundestagsfraktion. Von Dezember 1990 bis Oktober 1994 war sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

Bei der Wahl 1994 für den Bayerischen Landtag war sie Spitzenkandidatin der Bayern-SPD. Als direkt gewählte Abgeordnete des Stimmkreises Nürnberg-Nord nahm sie dem damaligen Innenminister Günther Beckstein das Direktmandat ab und war bis 2002 Vorsitzende der SPD-Fraktion und somit Oppositionsführerin im Bayerischen Landtag.

Danach war sie in der Regierung von Gerhard Schröder von Oktober 2002 bis November 2005 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Seit Oktober 2005 bis Oktober 2009 war sie wieder Mitglied des Deutschen Bundestages, kündigte jedoch für 2009 ihren Rückzug aus der Politik an. [1]

Beratertätigkeiten

Im Ruhestand ist Renate Schmidt beruflich aktiv und übernahm diverse Beratertätigkeiten.

Vodafone

Seit November 2008 ist sie Ombudsfrau für Datenschutz und Korruptionsbekämpfung beim Mobilfunkanbieter Vodafone.

Gesellschaftliches Engagement

Sprachpolitisches Engagement

Renate Schmidt gehört mit Helen Jungkunz, Oscar Schneider, Peter Schönlein und Godehard Schramm zu jenen prominenten Nürnbergern, die die Aktion „Keine Sprachschlamperei. Nein zu Denglisch“ der Senioren-Initiative Nürnberg (SIN) unterstützen, [2] die zusammen mit dem Verein Deutsche Sprache – Region Franken auch das „Sprachbündnis Franken“ initiierte. [3] Das „Sprachbündnis Franken“ kritisiert, daß die deutsche Sprache vor allem in Wirtschaft, Medien und Wissenschaft, sogar im Inland, zunehmend durch Englisch ersetzt werde.

Verleihung der Ehrenbürgerwürde

Der musikalisch von drei Nürnberger Symphonikern umrahmte Festakt zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Nürnberg an Renate Schmidt fand am Samstag, den 18. Oktober 2014, ab 17 Uhr im Historischen Rathaussaal statt. Die Laudatio für Renate Schmidt hielt die ehemalige Bundestagspräsidentin Professor Dr. Rita Süssmuth (CDU). Nach der Ehrung trugen sich die drei neuen Ehrenbürger in das Goldene Buch der Stadt Nürnberg ein.

Ehrungen

Kontakt

Renate Schmidt
Rohrmattenstr. 18
90480 Nürnberg
Fax: 0911-407641
renate.schmidt(ät)vodafone.com

Veröffentlichungen

  • Wende 2000. Warum die CDU die Frauen entdeckt hat. Bonn: Jungsozialistinnen in der SPD, 1986 (?), 19 S.
  • Renate Schmidt, Erwin Horn: Frauen in die Bundeswehr - ein Schritt zur Emanzipation oder Mobilisierung der Reservearmee? Argumentationspapier. Bonn: [SPD-Bundestagsfraktion], 1988, 13 S.
  • Mut zur Menschlichkeit. München: Edition Ferenczy bei Bruckmann, 1993, 252 S., ISBN 3-7654-2703-9
  • SOS Familie. Ohne Kinder sehen wir alt aus. Berlin: Rowohlt Berlin, 2002, 205 S., ISBN 3-87134-444-3
  • Paul Kirchhof, Renate Schmidt: Familienpolitik für eine lebendige Gesellschaft. GDA, Gesellschaft für Marketing und Service der Deutschen Arbeitgeber mbH. Berlin: GDA, 2004, 55 S., ISBN 3-936074-39-9 (Walter-Raymond-Stiftung: Kleine Reihe; Heft 74)

Literatur

Bücher

  • Reimar Oltmanns: Frauen an der Macht: Marie Schlei, Renate Schmidt, Irmgard Adam-Schwaetzer, Rita Süssmuth, Antje Vollmer - Protokolle einer Aufbruchsära. Frankfurt am Main: Athenäums Programm by Anton Hain, 1990, 211 S., ISBN 3-445-08551-X
  • Manfred E. Berger: Im Gespräch mit Manfred E. Berger - Renate Schmidt - „Was ich will“. Düsseldorf; Wien; New York; Moskau: ECON Verlag, 1994, 240 S., ISBN 3-430-18005-8
  • Miguel-Pascal Schaar (Hrsg.): Was bleibt? Vier Jahre kirchlicher Aids-Arbeit in Hamburg. Eine Bestandsaufnahme ; über Hamburg-Leuchtfeuer, Aids-Gottesdienste wie: „Celebrate your life“, „Heaven can wait“, Probleme, Widerstände und Erfolge, über Kirche und Aids, über Aktivitäten, die bundesweit Beachtung und Nachahmung fanden. Mit Beiträgen von [Rita Süssmuth], Renate Schmidt, [Maria Jepsen], Fotos von Reinhart Damm. Hamburg: MännerschwarmSkript-Verlag, 1995, 143 S., ISBN 3-928983-28-8,

Presse

  • Rote Renate feiert 65. Geburtstag. Kaum zu glauben, dass SIE bald in Rente geht! Renate Schmidt (SPD), die Rote Renate. Heute wird Frankens beliebteste Politikerin 65 Jahre alt! In: Bild vom 11. Dezember 2008 - bild.de
  • Hans-Peter Kastenhuber: Renate Schmidt wird 65. Für den Wahlkreis Erlangen noch bis 2009 im Bundestag. In: Nürnberger Nachrichten vom 12. Dezember 2008 - NN
  • ssu/AP/dpa: Versandhandel. Renate Schmidt wirft Quelle-Managern Dummheit vor. In: Der Spiegel vom 23. Oktober 2009 - spiegel.de
  • Elke Richter, dpa: Renate Schmidt rechnet mit Quelle-Managern ab. In: Nürnberger Zeitung Nr. 245 vom 23. Oktober 2009 - NZ
  • dpa: Renate Schmidt: Quelle wäre zu retten gewesen. In: Nürnberger Zeitung Nr. 246 vom 24. Oktober 2009, S. 24 - NZ
  • Marco Puschner: Keine Angst vor Langeweile. Renate Schmidt nahm Abschied vom Bundestag. In: Nürnberger Zeitung Nr. 256 vom 5. November 2009, S. 10 - NZ
  • Elke Eckert: Renate Schmidt. Die etablierten Parteien haben es an Transparenz fehlen lassen. Renate Schmidt über Datenschutz, ihre Tätigkeit bei Vodafone, Vorratsdatenspeicherung, Protestwähler und den Erfolg der Piratenpartei. In: planet-interview.de vom 30. Juli 2012 - planet-interview.de
  • Hartmut Voigt: Lebensfreude jenseits der Politik. Sozialdemokratische Powerfrau Renate Schmidt feiert 70. Geburtstag. In: Nürnberger Nachrichten vom Donnerstag, 12. Dezember 2013, S. 13 - genios.de
  • sz [= Siegfried Zelnhefer]: Stadtrat vergibt Ehrenbürgerwürde an Dr. Günther Beckstein, Renate Schmidt und Bruno Schnell. In: Stadt Nürnberg, Presse- und Informationsamt, Nachrichten aus dem Rathaus Nr. 838 / 24. Juli 2014 - nuernberg.de
  • Redaktion Bürgerservice: Stadtrat vergibt Ehrenbürgerwürde an Dr. Günther Beckstein, Renate Schmidt und Bruno Schnell. In: Mein Mitteilungsblatt Nürnberg vom 24. Juli 2014 - mein-mitteilungsblatt.de
  • M.P.: Stadt verleiht Ehrenbürgerwürde an drei Nürnberger. Titel geht an Renate Schmidt, Günther Beckstein, Bruno Schnell. In: Nordbayern.de vom 18. Oktober 2014 - nordbayern.de
  • Michael Matejka: Stadt Nürnberg verleiht Ehrenbürgerwürde. In: Nordbayern.de vom 19. Oktober 2014 - nordbayern.de
  • Michael Husarek: Zähe Kämpferin für ein modernes Familienbild. Ex-Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth strich die Verdienste einer Frau heraus, die es sehr früh in die Politik zog. In: Nürnberger Nachrichten vom 20. Oktober 2014 / DIE DRITTE SEITE - genios.de
  • Marion Fink, Fotos: John R. Braun: Ehrenbürgerwürde für engagierte Bürger. Die Stadt ehrte Renate Schmidt, Dr. Günther Beckstein und Bruno Schnell. In: MarktSpiegel vom 22. Oktober 2014 - marktspiegel.de

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Ihr Wahlkreisbüro in Erlangen wurde geleitet vom Diplom-Politologen Christian Pech.
  2. Keine Sprachschlamperei. Nein zu Denglisch. In: sechs+sechzig, Magazin für selbstbewußte ältere Menschen. Ausgabe Nr. 1, 2003 - im Netz
  3. Renate Schmidt: „Ich werde auf jeden Fall für unsere Sprache streiten. Die deutsche Sprache ist viel zu schön, als daß sie mit Anglizismen immer mehr verwässert werden darf. Viele reden schon von „Neudeutsch“, wenn sie Anglizismen meinen. Neudeutsch ist langsam gleichbedeutend mit der Akzeptanz von Anglizismen geworden. Das ist ein falscher Weg und sehr problematisch. Die deutsche Sprache muß nicht ergänzt oder internationalisiert werden. Internationalisierung und Globalisierung sind natürlich Entwicklungen, die wir nicht aufhalten können und wollen. Wir wollen aber dabei nicht unsere Sprache verwässern lassen und damit einen wichtigen Teil unserer nationalen Eigenheit preisgeben. Europa und eine Welt die zusammenwächst, lebt doch von diesen Unterschieden und dieser Vielfalt. Klar ist, daß es eine einheitliche Sprache neben den nationalen Sprachen geben muß. Englisch scheint mir dafür geeignet zu sein. Aber das darf nicht dazu führen, daß unsere Sprache mit Anglizismen aufgeweicht oder gar in Teilen zurückgedrängt wird.“ In: Sprachbündnis Franken: Nein zu Denglisch, Eine Aktion der Senioren-Initiative Nürnberg (SIN) - vds-mfr.de