Rudolf Heindl

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Rudolf Heindl (* 7. Juli 1942 in Karlsbad) ist Jurist und Richter im Ruhestand. Er war Vorsitzender der SPD-Fraktion in Lauf an der Pegnitz und für die SPD Mitglied des Kreistages des Nürnberger Landes. Rudolf Heindl gehört zusammen mit seiner Frau Zerrin Heindl zu den Gründern der „Arbeitsgemeinschaft Solidarität mit Gustl Mollath“, die Mollath aus seiner Zwangslage befreien will.

Rudolf Heindl

Leben und Wirken

Herkunft

Schule und Studium

Familie

Rudolf Heindl hatte am 27. Januar 1984 eine Türkin geheiratet. Er wohnte zuerst in Günthersbühl, einem Stadtteil von Lauf an der Pegnitz, und lebt heute mit seiner Frau Zerrin in Henfenfeld.

Jurist

Ruhestand

Politiker

Rudolf Heindl kam als junger Richter nach Lauf an der Pegnitz. Dort engagierte er sich kulturell und sozial. Deshalb wurde er aus Kreisen der SPD gebeten, der Partei beizutreten und in der Kommunalpolitik mitzuwirken. Das tat er und wurde mit sehr großer Zustimmung aus der Bevölkerung für die SPD in den Stadtrat von Lauf und in den Kreistag des Nürnberger Landes gewählt. Auch wählten ihn die Genossen zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Laufer Stadtrat und in den Kreisausschuß des Kreistages.

Am 27. Januar 1984 heiratete Rudolf Heindl eine Türkin. Im März 1984 war Kommunalwahl, und es gab besorgte Stimmen in der SPD und in der SPD-Fraktion, die meinten, es könne schlecht für das Wahlergebnis der SPD sein, wenn Rudolf Heindl den Spitzenplatz der SPD-Liste innehabe, obwohl er mit einer Türkin verheiratet sei. Die Befürchtungen waren unbegründet, denn Rudolf Heindl hatte wieder ein gutes Wahlergebnis.

Dann konstituierte sich der neue Stadtrat, und auf Bitten der SPD kandidierte Rudolf Heindl für das Amt des zweiten Bürgermeister der Stadt Lauf. Er wurde aber nicht gewählt, weil die Hälfte der SPD-Fraktion zusammen mit der CSU-Fraktion den CSU-Kandidaten Gerhard Voack zum zweiten Bürgermeister wählte, den späteren Präsidenten des 1. FCN.[1]

Kollegen der eigenen Fraktion erklärten Rudolf Heindl: „Wir können keinen Türken-Bürgermeister gebrauchen.“ Das traf ihn in seiner Ehre, so daß er aus der SPD austrat.

Auf Grund der Pressemeldungen schlug Franz Schönhuber, der damalige Vorsitzende der Republikaner, Rudolf Heindl vor, ihn darin zu unterstützen, aus den Republikanern eine Rechtsstaats- und Bürgerrechtspartei zu machen. Bei einem Gespräch mit Schönhuber, bei dem auch Heindls Frau Zerrin dabei war, fragte Heindl, ob nicht die Gefahr bestünde, daß ein fremdenfeindlicher Zungenschlag hineinkommen könnte. Schönhuber verneinte dies unter Hinweis darauf, daß er doch Träger des Bayerischen Verdienstordens sei; er wolle patriotisch, aber nicht nationalistisch sein.

Doch Rudolf Heindl erkannte bald, daß die Republikaner mehrere Stimmungen in der Bevölkerung zugleich bedienten. Dabei kam eine politische Linie hinein, die den ursprünglichen Vereinbarungen widersprach. Deshalb trat Heindl aus der Partei „Die Republikaner“ aus.

In dieser Zeit trat Günther Beckstein an Heindl heran und forderte ihn auf, er solle rassistische und fremdenfeindliche Töne in den Vorstand der Republikaner hineintragen, und hinterher solle er behaupten, Franz Schönhuber habe das gesagt oder gewollt. Heindl war bestürzt, daß es so etwas gibt und lehnte das ab. Heindl ermittelte daraufhin die Strukturen und Personen, die so etwas für Günther Beckstein planten.

Gustl Mollath

Rudolf Heindl setzt sich für Gustl Mollath ein, der wegen seiner Strafanzeige über Schwarzgeldgeschäfte in der HypoVereinsbank in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Um besser für Gustl Mollath eintreten zu können, gründete Heindl zusammen mit anderen die „Arbeitsgemeinschaft Solidarität mit Gustl Mollath“.

Rudolf Heindl verfaßte am 4. März 2010 eine Eidesstattliche Versicherung zur Vorlage im Bayerischen Landtag. In der Landtagsberatung wurde Rudolf Heindl im Zusammenhang mit seiner Eidesstattlichen Versicherung von Justizministerin Dr. Beate Merk und dem CSU-Landtagsabgeordneten Jürgen Heike verleumdet, um eine Stellungnahme zur Eidesstattlichen Versicherung Heindls zu verhindern. Merk behauptete, der frühere Richter Heindl sei für die Republikaner in den Nürnberger Stadtrat gewählt worden; Jürgen Heike sagte, Heindl sei ein gefährlicher Zeuge; denn er sei Vertreter der NPD im Nürnberger Stadtrat gewesen. [2]

Ein zweifelhaftes Gutachten von Prof. Friedemann Pfäfflin vom 12. Februar 2011 über Gustl Mollath war Anlaß für die „Arbeitsgemeinschaft Solidarität mit Gustl Mollath“, Dr. Friedrich Weinberger, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, mit einer Untersuchung und Nachbegutachtung Mollaths zu beauftragen. Als die Klinikleitung versuchte, die Untersuchung zu verhindern, intervenierte Rudolf Heindl bei Frau Staatsministerin Christine Haderthauer (CSU) und beim Bayreuther Landtagsabgeordneten Dr. Christoph Rabenstein (SPD), damit Dr. Friedrich Weinberger und Rudolf Heindl in die Klinik gelassen wurden und eine Untersuchung in geordneter Form möglich wurde. Am 11. April 2011 untersuchte Friedrich Weinberger Gustl Mollath im Bezirkskrankenhaus Bayreuth auf der forensischen Abteilung, der streng abgeschlossenen Station FP6. Rudolf Heindl war als stiller Zuhörer dabei.

Mitgliedschaften

Ehrungen

Kontakt

Rudolf Heindl i.R.
Henfenfeld

Veröffentlichungen

  • Rudolf Heindl, Richter i.R.: Eidesstattliche Versicherung zur Vorlage im Bayerischen Landtag, Lauf, 4. März 2010 - PDF gustl-for-help.de
  • Rudolf Heindl, Richter i.R.: Offener Brief an Beate Merk zum Fall Mollath vom 16. November 2012. In: Analyse + Aktion - astrologieklassisch.wordpress.com („Gustl Mollath ist mit Hilfe einer vorgetäuschten Begründung und eines simulierten Prozessgeschehens in die Psychiatrie gesteckt worden, weil er einflussreichen politischen und wirtschaftlichen Kreisen gefährlich geworden war.“ In: Wer ist hier eigentlich verrückt? Fränkischer Tag vom 15. November 2012) - PDF dirty-cop.com

Literatur

  • Handbuch der Justiz
  • Wilhelm Schlötterer: Macht und Missbrauch. Franz Josef Strauß und seine Nachfolger. Aufzeichnungen eines Ministerialbeamten. Köln: Fackelträger, 2009, 412 S., ISBN 978-3-7716-4434-5
  • Wilhelm Schlötterer: Macht und Missbrauch. Von Strauß bis Seehofer. Ein Insider packt aus. Aktualisierte Taschenbuch-Erstausgabe. München: Heyne, 2010, 463 S., ISBN 978-3-453-60168-0
  • Ralf Müller: „Fall Mollath“ bringt Ministerin Merk in Nöte. Justizskandal oder pure Hirngespinste: Nürnberger seit sechs Jahren in Psychiatrie. Die Story hat das Zeug zu einem Verschwörungsthriller: Ein Ingenieur, durchaus ein wenig prominent und wohlhabend, wird in die geschlossene Psychiatrie gesteckt, weil er den Mächtigen zu nahe gekommen ist. Für Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) sind alle Verschwörungstheorien um den Fall Mollath schlichtweg Hirngespinste. Doch inzwischen sieht es die gesamte Landtagsopposition anders. In: Nürnberger Zeitung vom 2. November 2012 - NZ
  • Klaus F.: Gustl Mollath Freund Richter Heindl: CSU-Mafia begeht Genozid und beraubt Hungerkinder? In: finanzzeug.de am 8. Februar 2013 - finanzzeug.de

Videos

  • Dr. Wilhelm Schlötterer: Der Fall Gustl Mollath, Vortrag Nürnberg, Villa Leon, 5. März 2011, Teil 1: YouTube; Teil 2: YouTube (Neben Dr. Schlötterer sitzt der Organisator der Veranstaltung, der Richter i.R. Rudolf Heindl.)

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Rudolf Heindl, Richter i.R.: Offener Brief an Beate Merk zum Fall Mollath vom 16. November 2012. In: Infokrieg in Deutschland. Informationen, die Ihnen die Massenmedien vorenthalten - Informationen schaden nur dem, der sie nicht hat - infokrieg.in/Deutschland

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Nürnberg: Zwei Jahre auf Bewährung für Voack Ex-Präsident wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Der ehemalige Präsident des 1. FC Nürnberg, Gerhard Voack, ist am Dienstag vom Amtsgericht Nürnberg wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. In: Rheinische Post vom 22. Februar 2000 - rp-online.de
  2. 1.2 Rudolf Heindl: Erklärung in eigener Sache - http://www.gustl-for-help.de/analysen.html