Schäufele

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Das Schäufele oder Scheiferla gehört zu den Lieblingsgerichten der Franken.

Zum Namen

Das Schäufele wird im süddeutschen Raum auch Scheiferla, Schäuferla, Schäufala oder Schäuferle genannt. "Schäufele" ist der Name für das Schulterblatt des Schweins, das Gericht hat also seinen Namen von dem mit dem Fleisch verbundenen, schaufelförmigen Schulterblatt.

Zubereitung

Das Fleisch wird kräftig gewürzt und komplett mit dem Schulterblatt und der Fettschwarte langsam im Ofen gegart. Perfekt ist das Schäufele, wenn Speckschwarte und äußeres Fleisch sehr knusprig sind, das Fleisch innen gleichzeitig butterweich ist. Dann läßt es sich auch leicht vom Knochen lösen. Dazu reicht die fränkische Hausfrau eine würzige, dunkle Bratensoße und einen bis zwei Kartoffelklöße. Als Beilage empfiehlt sich ein frischer, bunter Salatteller. In Oberfranken ißt man anstelle von Salat gerne auch Sauer- oder Blaukraut.

Freunde des Fränkischen Schäufele

Einige Freunde des Fränkischen Schäufele haben sich sogar zu einem Verein zusammengeschlossen und haben einen Schäufele-Führer herausgegeben. Darin soll geklärt werden, welche Wirtschaft in Franken die besten Schäufele mit knuspriger Schwarte, beeindruckender Soße und selbstgemachten Klößen macht. Dieser Führer mit Beurteilungskriterien sei eine gute Grundlage, bevor man sich „a Scheiferla mit Glees neihaud....“.

Literatur

  • Gesse wird deheim. Das Kochbuch badischer Landfrauen. Cadolzburg: Ars Vivendi, 2001, 140 S., ISBN 3-89716-239-3 [„Rund 180 traditionelle Rezepte badischer Landfrauen: Schwetzinger Spargelsuppe, badisches Schäufele, Bäckeofe, Schwarzwälder Kirschtorte u.v.a.m.“]
  • Schäufele-Führer. Restaurantführer, empfohlen von den Freunden des Fränkischen Schäufele n.n.e.V. - Nürnberg: Inter Media Nürnberg und Freunde des Fränkischen Schäufele, Oktober 2001; 2. Auflage, Nürnberg: Schäufele GbR, 2002, 94 S., ISBN 3-00-009998-0
  • Südlicher Schwarzwald. Von der Gutach zur Wutach. Plätschernde Bächle und duftende Wälder. Gutedel, Schäufele und Kirschtorte. Text: Dina Stahn. Exclusiv-Fotografien: Rainer Fieselmann. Redaktion: Helmut Linde. Ostfildern: HB Verlags- und Vertriebsgesellschaft, 2003, 113 S., ISBN 3-616-06151-2 (HB-Bildatlas; 247); 2. Auflage, 2006
  • Markus Kaiser: Was Bildung mit Schäufele zu tun hat. Eine Podiumsdiskussion an der Uni zur PISA-Studie brachte wenig Neues.. In: Nürnberger Zeitung vom 30. Januar 2003, S. 12
  • Stephan Sohr: Mittelfranken - Die 100 besten Landgasthöfe. Hamburg: Ellert und Richter Verlag, 2005, 136 S., ISBN 3-8319-0199-6 („Ohne die im Ofen gebratene Schweineschulter, die Franken liebevoll Schäufele nennen, serviert mit einem Kartoffelkloß, den sie Kniedla rufen, kommt kein anständiges Gasthaus aus.“)
  • Thilo Castner: Der Wirtshaus-Verführer. Schmackhafte Ausflüge rund um Nürnberg. [Ausflüge mit dem VGN]. Cadolzburg: Ars-Vivendi-Verlag, 2006, 138 S., ISBN 3-89716-703-4 (Ein Ars-vivendi-Freizeitführer) [„Ob Schäufele, Klöße oder Bratwurst - die fränkische Küche hat viel zu bieten.“]
  • ch (= Clemens Helldörfer): Gedichte von Lothar Kleinlein. Friedensmahl mit Schäufele. In: Nürnberger Zeitung vom 9. Februar 2007, Nürnberg plus, S. + 1, Serie: Der allerschäinste Dialekt
  • Claudine Stauber: Schweinerne Labsal für Bleistiftspitzer. Warum so ein Schäufele überhaupt nicht fett ist - Expertin Gerda Schirl: Pure Gelatine. In: Nürnberger Nachrichten vom 4. Juli 2007 - NN
  • Wolfgang Kerler: Fett sorgt auch im fränkischen Essen für den Geschmack. Ein «Schäufele light« gibt es nicht. In: Nürnberger Zeitung Nr. 40 vom 16. Februar 2008, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ
  • Stephan Sohr: Plädoyer für die fränkische Küche. Ein Schäufele in Ehren ... In: Nürnberger Zeitung Nr. 269 vom 20. November 2009, S. 2 - NZ
  • Gerfried Ernst: Tücken der Speisenkarten. Probleme mit Schäufe(r)la und Süssspeise. In: Nürnberger Zeitung Nr. 101 vom 4. Mai 2010, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ

Querverweise

Netzverweise

  • Rezept für fränkisches Schweineschäufele (Schäufala) - mein-franken.eu
  • Dieter Müller: Schäufele im Sauerteig mit Kartoffelsalat - Orschel-Verlag

Einzelnachweise und Anmerkungen

Es gibt auch die Familiennamen „Schäufele“ und „Schäufelein“. Herausragende Vertreter dieses Namens sind:

  • Hans Schäufelein (* um 1485 in Nördlingen oder Augsburg); † um 1539 in Nördlingen), Maler, Zeichner, Reißer für Holzschnitte in der Werkstatt Albrecht Dürers. In: Matthias Mende: Schäufelein, Hans. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz