Theodor Ickler

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Theodor Ickler

Theodor Ickler (* 7. April 1944 in Krauschwitz, Oberlausitz) ist ein Germanist und emeritierter Professor für Deutsch als Fremdsprache an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er wurde als linguistischer Kritiker der Rechtschreibreform von 1996 bekannt. Er war Berater der Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform. Als Verfasser eines Rechtschreibwörterbuchs in traditioneller Orthographie wurde er 2001 mit dem Deutschen Sprachpreis ausgezeichnet. Er lebt in Spardorf in der Nähe von Erlangen.

Theodor Ickler
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Theodor Ickler: Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung‘, 1998, 2. durchgesehene u. erw. Auflage, mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1999
  • Deutsche Einheit
Theodor Ickler, (2000)
Theodor Ickler: Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform, St. Goar: Leibniz, 2001
Droemer 2006

Leben und Wirken

Herkunft

Hans-Theodor Icklers Vater war Koch in Witzenhausen in Nordhessen. Theodor Ickler wurde in Krauschwitz geboren. Krauschwitz liegt im linksseitigen Neißetal, heute nahe der polnischen Staatsgrenze. Die Gemeinde Krauschwitz gehörte bis 1945 zur Provinz Schlesien, seitdem zu Sachsen. Dort gibt es eine sorbische Minderheit. Deswegen lautet das Ortseingangsschild heute: „Krauschwitz Krušwica Oberlausitz, Niederschlesischer Oberlausitzkreis“.

Studium

Ickler studierte an der Philipps-Universität Marburg die Fächer Germanistik, Klassische Philologie und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien. Außerdem studierte er Indogermanistik und Chinesisch. Er legte 1970 in Marburg das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab.

Beruflicher Werdegang

Lektor, Lehrer und Promotion

Theodor Ickler war von 1972 bis 1975 Lektor für Altgriechisch an der Universität Marburg.

1973 wurde er in Marburg in Klassischer Philologie und Indogermanistik mit einer Dissertation über Platons sogenanntes „Hypothesis-Verfahren“ zum Dr. phil. promoviert.

Zwischen 1975 und 1977 war Ickler Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Neu-Delhi (Indien). Außerdem hatte er Gastdozenturen in Innsbruck und Tianjin (Volksrepublik China).

Anschließend war er von 1977 bis 1979 Studienreferendar in Berlin und legte 1979 in Berlin das Zweite Staatsexamen ab.

Hochschuldienst und Habilitation

Von 1979 bis 1987 war Ickler Akademischer Rat bzw. Oberrat und Privatdozent an der Universität München.

1985 habilitierte er sich an der Universität München mit einer Habilitationsschrift „Wortgebrauch und Wortwissen“ für das Fach „Deutsch als Fremdsprache“.

Professur für Deutsch als Fremdsprache

Seit 1987 ist Theodor Ickler Professor für „Deutsch als Fremdsprache“ am Institut für Germanistik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Im Oktober 2009 trat er in den Ruhestand. [1]

Theodor Ickler privat

Theodor Ickler ist verheiratet. Das Ehepaar hat drei Kinder. Ickler war eine Zeitlang Kreisvorsitzender der Ökologisch-Demokratischen Partei. Er hat aus Prinzip keinen Fernseher und kein Auto, sondern fährt mit dem Fahrrad. Erst im Jahr 2000 legte er sich zu Hause einen Internetzugang zu. Mehr als 3.500 Beiträge hat Ickler inzwischen in sein „Rechtschreibtagebuch“ ins Netz gestellt.

Linguistische Kritik an der Rechtschreibreform

Als Sprachwissenschaftler hat Theodor Ickler die Rechtschreibreform linguistisch erforscht und in mehreren Büchern und zahlreichen Artikeln detailliert kritisiert.

Bei den „3. Wiener Gesprächen“ im November 1994 hatten sich die Beamten und Experten aus elf Staaten geeinigt, ein Rechtschreib-Regelwerk zu beschließen. Bis dahin hatten Ickler und viele andere die Reformer nicht ernst genommen. Nun aber warnte er im Spätherbst 1994 erstmals mit einem Leserbrief vor der Rechtschreibreform.

Seine erste größere sprachwissenschaftliche Veröffentlichung war:

  • Rechtschreibreform auf dem Prüfstand. Presserechtlich verantwortlich: Alexander Siegner, Pullach, November/Dezember 1996

In seiner Publikation Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ kommentiert er die präskriptiv geänderten Regeln und Einzelwortschreibungen der reformierten Rechtschreibung kritisch im Detail.[2]

Widerstand gegen die Rechtschreibreform

Theodor Ickler blieb aber nicht, wie andere Sprachwissenschaftler im Elfenbeinturm, sondern trat schon seit 1994 an die Öffentlichkeit, verstärkt seit der Einführung der Rechtschreibreform durch die Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vom 1. Juli 1996. Er sprach sich nicht nur in Zeitungsartikeln und zahlreichen Leserbriefen, sondern auch in Vorträgen, Podiumsdiskussionen und im Fernsehen gegen die Reform aus. Einige herausragende Beispiele seien genannt.

Meistersingerhalle Nürnberg

Am 19. Dezember 1996 fand in der Nürnberger Meistersingerhalle eine Podiumsdiskussion „Das Ende der Rechtschreibreform“ statt, die Johannes Faupel unter Mithilfe von Manfred Riebe organisiert hatte. Auf dem Podium saßen MdB Elisabeth Altmann, bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Lehrerin aus Hohenstadt in Bayern, StD Johannes Geiger (CSU), der Sprachpfleger des Pegnesischen Blumenordens, die bildungspolitische Sprecherin der FDP in Mittelfranken, Gudrun Heidecker, Professor Theodor Ickler und Stadtrat Ferdinand Schüller (SPD). Alle sprachen gegen die Rechtschreibreform, mit einer Ausnahme: [3] Der einzige auf dem Podium, der für die Rechtschreibreform eintrat, war der Sprachpfleger des Pegnesischen Blumenordens, Studiendirektor a.D. Johannes Geiger (1929-1999), Nürnberger CSU-Stadtrat (1994-1996). Er verkündete den Grundsatz: „In der Politik wie in der Kriegsführung gilt die Regel, daß man eine einmal beschlossene Sache durchficht auch unter Inkaufnahme von Nachteilen.“

Podiumsdiskussion der SZ

Angeregt durch die Podiumsdiskussion „Das Ende der Rechtschreibreform“ am 19. Dezember 1996 in der Nürnberger Meistersingerhalle, organisierte die Süddeutsche Zeitung am 5. Februar 1997 eine Podiumsdiskussion in München „Deutschland zum Diktat!“ mit Kultusminister Hans Zehetmair, aber ohne seinen Kontrahenten Friedrich Denk auf dem Podium. Theodor Ickler lud man erst nach Protesten auf das Podium ein. Friedrich Denk saß im Publikum und erhielt einmal das Saal-Mikrofon.

Podiumsdiskussion in Ansbach

Sowohl angeregt durch die Podiumsdiskussion „Das Ende der Rechtschreibreform“ am 19. Dezember 1996 in der Nürnberger Meistersingerhalle als auch durch die Podiumsdiskussion der Süddeutschen Zeitung „Deutschland zum Diktat!“ am 5. Februar 1997 in München, die er beide als Zuhörer erlebt hatte, veranstaltete Dr. jur. Thomas H. Vogtherr am 18. März 1997 in Ansbach, der Regierungshauptstadt von Mittelfranken, eine Podiumsdiskussion „Rechtschreibreform auf dem Prüfstand“.

Auf dem Podium saßen StD Friedrich Denk, der Landtagsabgeordnete Wolfgang Gartzke (SPD), der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Mittelfranken OStD Dr. Hermann Hanschel als Beauftragter des Kultusministeriums, Gudrun Heidecker, die Bildungspolitische Sprecherin der FDP in Mittelfranken, und Professor Theodor Ickler. [4]

Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages

Professor Ickler wurde als Sachverständiger bei der Anhörung vor dem Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages am 2. Juni 1997 hinzugezogen. [5]

Podiumsdiskussion Universität Erlangen

Am 14. Juli 1997 fand an der Universität Erlangen eine Podiumsdiskussion über die Rechtschreibreform statt,[6] veranstaltet von der Fachschaftsinitiative Germanistik. Auf dem Podium saßen die Rechtschreibreformer Professor Horst Haider Munske, Professor Peter Eisenberg, der Nürnberger Deutsch-Seminarlehrer, Studiendirektor Klaus Koch[7] und als einziger Reformkritiker Professor Theodor Ickler. Friedrich Denk saß im Publikum. Auch Rundfunk und Fernsehen waren vertreten. Der einzige, der die Rechtschreibreform verteidigte, war der Deutschlehrer Klaus Koch, der als Seminarlehrer dienstlich verpflichtet war, Deutschlehrer der Stadt Nürnberg in die Rechtschreibreform einzuführen.

Anschließend trafen sich Sprachexperten und Kritiker der Rechtschreibreform in der Wohnung von Professor Horst Haider Munske.

Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung

Theodor Ickler vertrat bei der Anhörung der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung am 23. Januar 1998 in Mannheim die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“.

Reise nach Bonn zur FDP

Auf Einladung des FDP-Vorsitzenden Wolfgang Gerhardt zur Vorbereitung auf die Sitzung des Deutschen Bundestages über die Rechtschreibreform am 26. März 1998 reisten Professor Theodor Ickler (Lehrerinitiative), Professor Werner H. Veith (Mainzer Hochschullehrer-Initiative) und Manfred Riebe (Lehrerinitiative und VRS) am 6. Februar 1998 gemeinsam zu einem Gespräch über die Rechtschreibreform nach Bonn und hielten ihm Vortrag über die Problematik. Gerhardt, ehemals Präsident der Kultusministerkonferenz, beklagte, daß es in Deutschland bisher keine ähnliche Institution wie die Académie Française gebe, die die „Eleganz der Schriftsprache“ gegen solche „Pickel im Gesicht“, d.h. gegen Verhunzungen schütze.

Austritt aus der „Gesellschaft für deutsche Sprache“

Die staatlich finanzierten Betreiber der Rechtschreibreform waren das „Institut für deutsche Sprache“ (IDS) in Mannheim und die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS) in Wiesbaden. Die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ war in die Ausarbeitung der Rechtschreibreform eingebunden, um einen möglichen Widerstand aus diesem traditionsreichen Sprachpflegeverein nicht aufkommen zu lassen.

Während der Mitgliederversammlung der GfdS am 10. Mai 1998 in Wiesbaden beantragte Theodor Ickler folgendes zu erklären:

„Die Gesellschaft für deutsche Sprache sieht sich zur Zeit außerstande, ein Votum zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung in der Fassung von 1996 abzugeben, da unter den Mitgliedern keine eindeutige Meinung zu diesem Gegenstand festgestellt worden ist.“

Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, ebenso wie zuvor der Antrag von Hildegard Krämer auf eine Mitgliederbefragung zur Reform. Während der Aussprache erklärten die wissenschaftlichen Mitarbeiter, vertreten durch Helmut Walther (Schriftleiter des „Sprachdienstes“), Gerhard Müller (Schriftleiter der „Muttersprache“) und Uwe Förster, übereinstimmend, sie hätten in zwei Jahren tagtäglicher Sprachberatung mit der Neuregelung die Einsicht gewonnen, daß die Rechtschreibreform nichts tauge. Daraufhin wurden sie vom Vorstand lautstark niedergemacht, ließen sich aber nicht einschüchtern.

Der Vorsitzer, Professor Günther Pflug, [8] teilte Theodor Ickler mit, er wisse aus zuverlässiger Quelle, daß das Bundesverfassungsgericht im Sinne der Kultusminister entscheiden werde; nun seien nur noch die Volksbegehren zu fürchten. Das war bereits zwei Tage vor der Anhörung des Bundesverfassungsgerichts! Nach diesem Vorfall traten Professor Helmut Glück (Zweigvorsitzer der GfdS in Bamberg) und Theodor Ickler aus der GfdS aus. [9]

Ickler urteilte, die Germanisten hätten insgesamt versagt. Er trat deshalb 2001 auch aus dem Deutschen Germanistenverband aus, der damals gerade in Erlangen tagte, und auch aus der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (GfS), zumal die GfdS und die GfS gegen den Willen ihrer Mitglieder die Verbandszeitschrift usw. auf die neue Schulschreibung umgestellt hatten. Der Germanistenverband habe sich nicht einmal zu einer Resolution über die Rechtschreibreform aufraffen können. Daß man bei umstrittenen Fragen Mehrheitsbeschlüsse herbeiführen könne, scheine unbekannt zu sein. Mit solchen Vereinen, die nicht einmal ihrer Aufklärungspflicht nachkämen, wollte er nichts zu tun haben. [10]

Anhörung des Bundesverfassungsgerichtes

Professor Ickler vertrat als Sachverständiger bei der Anhörung durch das Bundesverfassungsgericht am 12. Mai 1998 in Karlsruhe die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und den „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ (VRS) [11], der insbesondere für den Schutz vor willkürlichen Eingriffen und für die Pflege der deutschen Sprache eintritt.

Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts hatte wegen der Verfassungsbeschwerde des Ehepaares Elsner, Lübeck, gegen die sogenannte Rechtschreibreform zur mündlichen Verhandlung am 12. Mai 1998 in Karlsruhe 13 Institutionen und Verbände eingeladen: 1. Kultusministerkonferenz, 2. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung e.V., 3. Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. (GfdS), 4. Institut für deutsche Sprache (IDS), 5. Dudenredaktion, 6. Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), 7. Verband der Schulbuchverlage, 8. Deutscher Philologenverband, 9. Deutscher Beamtenbund, 10. Bundeselternrat, 11. Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., 12. Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V., 13. Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (Bundesverfassungsgericht, 11.03.98). Darunter gehörten die GEW, der Verband der Schulbuchverlage, der Philologenverband und der Bundeselternrat zu jenem Bündnis, das seit Juli 1997 mit großen Anzeigen „Ja zur Rechtschreibreform! Nein zu neuen Irritationen!“ für die Reform warb. Als einzige reformkritische Vereinigungen waren die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege geladen, die beiden letzteren erst auf intensives Nachhaken.

Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege

Da das Bundesverfassungsgericht sein Urteil über die Rechtschreibreform für den 14. Juli 1998 angekündigt hatte, legte der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege den Termin für die ordentliche Mitgliederversammlung in den „Pegnitzstuben“ in Schwaig bei Nürnberg auf Samstag, den 18. Juli 1998. Am Nachmittag berichtete Professor Ickler über die Anhörung am 23. Januar 1998 vor der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung in Mannheim, über die Anhörung am 12. Mai 1998 vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und kommentierte das Urteil des Verfassungsgerichtes.

Verfasser eines orthographischen Wörterbuchs

Professor Ickler hat die Veränderungen im Wortschatz des Deutschen beobachtet und in einem rein orthographischen Wörterbuch registriert. Seine „Deutsche Einheitsorthographie“ (Entwurf-Fassung, 1999), heute: Normale deutsche Rechtschreibung. 4. Auflage, 2004, ist ein Regelwerk und Wörterbuch der allgemein üblichen Rechtschreibung. Es enthält eine Wörterliste mit den sprachlich korrekt geschriebenen gültigen Wörtern des deutschen Grundwortschatzes. Was allgemein üblich ist, stellte Ickler anhand großer Textmengen fest, z.B. der Datenbanken überregionaler Tageszeitungen wie der FAZ und der Süddeutschen Zeitung. Auf diese Weise dokumentiert er als Gegenentwurf zur präskriptiven Rechtschreibreform deskriptiv die Ende des 20. Jahrhunderts übliche deutsche Rechtschreibung auf der Basis des von ihm ausgemachten „tatsächlichen Schreibgebrauchs“.

Ickler hat die Ungereimtheiten und Widersprüche des Duden beseitigt. Auf dieser Grundlage ist die Einheitlichkeit der deutschen Orthographie gewährleistet.

Pegnesischer Blumenorden

Am 10. April 2000 stellte Theodor Ickler beim Pegnesischen Blumenorden sein bereits überarbeitetes Wörterbuch seiner „Deutschen Einheitsorthographie“ vor:

  • Das Rechtschreibwörterbuch. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen, 2000.[12]

Diese Aufklärung erschien auch deswegen notwendig, als sich bei der Podiumsdiskussion „Das Ende der Rechtschreibreform“ am 19. Dezember 1996 in der Nürnberger Meistersingerhalle der Sprachpfleger des Pegnesischen Blumenordens, StD i.R. Johannes Geiger (1929-1999), als einziger für die Rechtschreibreform ausgesprochen hatte.

Deutscher Sprachpreis 2001

Krönendes Ereignis war die Verleihung des mit 15.000 Mark dotierten Deutschen Sprachpreises 2001 der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache am 21. September 2001 im Wittumspalais in Weimar. Die Stiftung würdigte mit dieser Auszeichnung vor allem Icklers Arbeiten auf dem Gebiet der Orthographietheorie und Orthographiegeschichte. In seinen drei Büchern „Die sogenannte Rechtschreibreform – ein Schildbürgerstreich“ (2. Auflage 1997); „Kritischer Kommentar zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ (2. Auflage 1999) und „Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform“ (2001) habe Theodor Ickler die durch die Rechtschreibreform erfolgten Eingriffe in das gewachsene deutsche Orthographiesystem einer ebenso umfassenden wie konstruktiven Kritik unterzogen. Zugleich habe er in seinem „Rechtschreibwörterbuch“ (2. Auflage 2001) eine vorbildliche Aufbereitung und Darstellung der bewährten deutschen Rechtschreibung geboten.

Rat für deutsche Rechtschreibung

Am 8. Juni 2005 wurde Ickler zum Mitglied des P.E.N. gewählt.

Als Vertreter des P.E.N. war Ickler bis Februar 2006 Mitglied im zwischenstaatlichen Rat für deutsche Rechtschreibung, den er aber im Jahre 2006 unter Protest verließ.[13][14] Über die Zeit seiner Mitarbeit bekundete er: „Ich war der einzige Reformgegner im Rat, außerdem gab es noch einige Reformkritiker.“[15]

Sprachwissenschaftler und Sprachpfleger

Ickler ist einer der bekanntesten Kritiker der Rechtschreibreform von 1996. Er erhielt 1977 und 1978 Preise der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2001 wurde er mit dem Deutschen Sprachpreis ausgezeichnet.

Professor Ickler wandte sich in zahlreichen Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Versammlungen und Einzelgesprächen unter erheblichem persönlichen Einsatz gegen die Rechtschreibreform und trat überzeugend und entschieden für die Wahrung der bisherigen bewährten Orthographie ein.

Insbesondere hervorzuheben ist unter seinen Arbeiten sein „Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung‘“, die bisher einzige umfassende und sorgfältige linguistische Analyse der Rechtschreibreform, mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“ versehen. Aufgrund des sorgfältigen Studiums der zahlreichen Publikationen der Reformer kann Professor Ickler zu jedem Problemfeld, zu jedem Paragraphen, zu jedem Unterpunkt aufs genaueste deren irrige Ausführungen, die der von den Reformern selbstverfaßten Systematik widersprechenden Einfügungen und die offenkundigen Widersinnigkeiten aufdecken. Jeder, der seinen Kommentar studiert, kann sehr viel über die deutsche Sprache und ihre Gesetzmäßigkeiten lernen; denn Professor Ickler begnügt sich nicht mit der bloßen Kritik, sondern begründet in klarer und deutlicher Sprache die Sinn- und Regelhaftigkeit der bisherigen Rechtschreibung und verdeutlicht seine Ausführungen anhand zahlreicher Beispiele.

Inzwischen haben sich auf dem Gebiet der Orthographie aufgrund der Mängel des Regelwerks in den verschiedenen Wörterbüchern und Schreibweisen der Nachrichtenagenturen und Verlage zahlreiche Sonderorthographien herausgebildet. Dadurch wurde die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung zerstört. Professor Ickler hat sich am intensivsten, am ausdauerndsten und am umfassendsten mit der von der Rechtschreibkommission vorgelegten Neuregelung befaßt. Deshalb ist er - nachdem das Duden-Privileg aufgehoben ist - wie kein anderer geeignet, die Grundlagen zu legen für ein Wörterbuch, das aus diesem Rechtschreibchaos wieder herausführt und die Einheitlichkeit der Rechtschreibung wiederherstellt.

Theodor Ickler ist somit zugleich auch ein Vertreter einer linguistisch fundierten Sprachkritik. Seine linguistische Sprachkritik findet man nicht nur in seinem Werk „Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung’“, sondern z.B. auch in seinem Aufsatz „Zur Semantik des politischen Schlagwortes“, 1990. Auch in seinem Buch: „Die Disziplinierung der Sprache. Fachsprachen in unserer Zeit“ übt Ickler beiläufig ein wenig Sprachkritik, wie er es formuliert. Aber gerade solche „nur beiläufige“ Sprachkritik ist die Würze in Icklers Buch. Ickler distanziert sich jedoch als Linguist von der „üblichen Sprachkritik, wie sie in Sprachpflegerkreisen so beliebt ist“, die auch von anderen Sprachwissenschaftlern als unwissenschaftlich abgelehnt wird.

Auszeichnungen

  • 1978 Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
  • 8. Juni 2005 Zuwahl zum P.E.N.

Fotogalerie

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Veröffentlichungen

Bücher

  • Platons sogenanntes „Hypothesis-Verfahren“. Dissertation Universität Marburg, Fachbereich Altertumswissenschaft, 1973, 113 S.
  • Vom Dichten und Denken - Antwort auf die Preisfrage der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom Jahr 1974: »Kann man dichten ohne zu denken und denken ohne zu dichten?« Mit einer Nachbemerkung von Gerhard Storz. Preisschrift der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Heidelberg: Lambert Schneider, 1977, 67 S., ISBN 3-7953-0632-9
  • Die Ränder der Sprache - Antwort auf die Preisfrage der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom Jahr 1976: »Ist freier Ausdruck in Rede und Schrift ohne Sprachnormen möglich?«. Mit einer Nachbemerkung von Harald Weinrich. Preisschrift der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Heidelberg: Lambert Schneider, 1978, 87 S., ISBN 3-7953-0270-6
  • Deutsch als Fremdsprache. Eine Einführung in das Studium. Tübingen: Niemeyer, 1984 (Germanistische Arbeitshefte; 29), 76 Seiten, ISBN 3-484-25129-8
  • Wortgebrauch und Wortwissen (unveröffentlichte Habilitationsschrift), Universität München, 1984
  • Bibliographie Deutsch als Fremdsprache. Kritischer Führer durch die Literatur. Tübingen: Niemeyer, 1985, 67 S., ISBN 3-484-10475-9 - (Germanistische Arbeitshefte: Ergänzungsreihe; 2)
  • (Hg.): Studien zu Deutsch als Fremdsprache 1: Beiträge zur Linguistik und Didaktik des Deutschen als Fremdsprache. Hildesheim 1993. (Germanistische Linguistik 119-120)
  • Rechtschreibreform auf dem Prüfstand, Presserechtlich verantwortlich: Alexander Siegner, Pullach, November/Dezember 1996
  • Rechtschreibreform auf dem Prüfstand. 1. Auflage, St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997, 43 S., ISBN 3-931155-06-4
  • Rechtschreibreform auf dem Prüfstand. Die Rechtschreibreform - Jahrhundertwerk oder Flop? Mit Beiträgen von Reiner Kunze, Stephanus Peil, Theodor Ickler u.a. Hrsg. von Alexander Siegner. St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997, 55 S., ISBN 3-931155-08-0 [Aufsatzsammlung]
  • Die Disziplinierung der Sprache. Fachsprachen in unserer Zeit. Tübingen: Narr, 1997
  • Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung‘, 1998, 2. durchgesehene u. erw. Auflage, mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1999 (Erlanger Studien, Band 116) - http://www.vrs-ev.de/KritKomm.pdf
  • Deutsche Einheitsorthographie. Wörterbuch der allgemein üblichen Rechtschreibung. Entwurf-Fassung. St. Goar: Leibniz-Verlag, August 1999, 449 S., ISBN 3-931155-14-5
  • Das Rechtschreibwörterbuch. Die bewährte deutsche Rechtschreibung in neuer Darstellung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. St. Goar: Leibniz Verlag, 2000, 519 S., ISBN 3-931155-14-5
  • Normale deutsche Rechtschreibung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. 4. erweiterte Auflage, St. Goar: Leibniz Verlag, 2004
  • Rechtschreibreform in der Sackgasse: Neue Dokumente und Kommentare. St. Goar: Leibniz, 2004 - http://www.vernuenftig-schreiben.de/dokumente/ickler_sackgasse.pdf (PDF-Datei, ca. 1.4 MB. In diesem Buch von Professor Ickler geht es um die Situation, die durch den vierten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung entstanden ist.)
  • Falsch ist richtig. Ein Leitfaden durch die Abgründe der Rechtschreibreform. München: Droemer, 2006, 271 S., ISBN 3-426-27391-8

Gutachten

  • Sprachwissenschaftliches Gutachten zur „Petition zur Beendigung des Rechtschreibreformprojekts“ sowie zur Replik des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Erlangen, 5. Mai 2004 - PDF, deutschesprachwelt.de

Artikel (kleine Auswahl)

Unzählige andere Veröffentlichungen in Zeitschriften und Zeitungen. Siehe die

Schlüsselartikel

  • Wörterbuchkultur in Deutschland. In: Harras, Gisela (Hrsg.): Das Wörterbuch. Artikel und Verweisstrukturen. Düsseldorf: Schwann [Jahrbuch des Instituts für deutsche Sprache; 1987] [Sprache der Gegenwart; 74], 374-393
  • Arthur Schopenhauer als Meister und Muster in Eduard Engels „Deutscher Stilkunst“. In: Muttersprache 98, 1988, S. 297-313
  • Zur Semantik des politischen Schlagwortes (und anderer Wörter). In: Sprache und Literatur 21 / Heft 65, Paderborn: Schöningh-Verlag, 1990, S. 11-26
  • Wie wir schreiben sollten - Die Rechtschreibreform ist bankrott - Die Erneuerung der deutschen Orthographie stürzt nicht über ihre Lächerlichkeit, sie geht an ihren Widersprüchen zugrunde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 238, Samstag, 12. Oktober 1996, Feuilleton, S. 36 - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=500#500
  • Theodor Ickler, Helmut Jochems: Die Rechtschreibreform. Ein Schildbürgerstreich. In: Pädagogische Rundschau, Jg. 51 (1997), Heft 6, S. 764-766
  • Der erfundene Laie. Ein Wortfamilienwörterbuch von Gerhard Augst. 1999 - forschungsgruppe.free.fr (Gerhard Augst: Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen: Max Niemeyer, 1998, 1687 S.; 258,- DM. Eine ausführlichere Würdigung des Wörterbuchs erschien in der Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 66 (1999), S. 296–307.
  • „Das ist ein Dammbruch“ - Der Rechtschreibreformkritiker Theodor Ickler über die Rückkehr der FAZ zur alten Rechtschreibung und die politischen Hintergründe der Reform. Interview von Moritz Schwarz. In: Junge Freiheit Nr. 33/00 vom 11. August 2000, S. 3 - JF Wiederabdruck in:
    • Dieter Stein (Hrsg.): Rettet die deutsche Sprache. Beiträge, Interviews und Materialien zum Kampf gegen Rechtschreibreform und Anglizismen. Reihe Dokumentation, Band 9, Berlin: Edition JF, Oktober 2004, S. 120-131
  • Richtig falsch. Wie die Verlage in vorauseilendem Gehorsam die Kinder- und Jugendbücher auf die Reformschreibung getrimmt haben. In: Bayerische Staatszeitung Nr. 10 vom 8. März 2002
  • Der neue Duden – Das unmögliche Wörterbuch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 27. August 2004 - FAZ.NET
  • Ja, da kann man nur noch gehen. Warum ich den Rat für deutsche Rechtschreibung verlasse: Chronik eines fortlaufenden Schwachsinns. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 48 vom 25. Februar 2006, S. 37 - FAZ
  • Die Vernunft kehrt nur in Trippelschritten zurück. Am 1. August 2006 soll revidierte Rechtschreibreform verbindlich werden. Wie aber kann die Gesellschaft mit der Reform versöhnt werden? Jedenfalls nicht mit dem neuen Wahrig. Der Sprachwissenschaftler Theodor Ickler hat ihn geprüft. In: F.A.Z., Nr. 166 vom 20.07.2006, Seite 33 - FAZ.NET (toter Link!) - PDF-Datei, S. 7-13
  • Noch nicht einmal der Duden hält sich an den Duden. In: FAZ vom 21. Juli 2006 - PDF-Datei, S. 1-6
  • Ausgemistet, aussortiert, exiliert. Rückblick auf ein Büchermassaker: Wie der Rechtschreibreformwahn Lücken in die Schulbibliotheken riss. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29. Oktober 2009, S. 31. Auch in: Fact Fiction » Blog Archive » - http://fact-fiction.net/?p=3166

Vorträge (Auswahl)

  • „Wem gehört die deutsche Sprache?“. Nach einem Vortrag im Rahmen der „4. Erlanger Kunststofftage“ am 27. September 2001. In: IBW-Journal, Zeitschrift des deutschen Instituts Bildung und Wissen, 4/2002, S. 11-18 - Schrift & Rede, Frielinghaus, rechtschreibfrieden.de

Leserbriefe (kleine Auswahl)

  • Leserbrief. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. Dezember 1994 („Eindeutig vorteilhaft ist die Reform nur für den Duden, den die Reformer am heftigsten kritisiert haben und der nun das Geschäft des Jahrhunderts machen wird.“ Zitiert nach Ickler: Die Rechtschreibreform - Propaganda und Wirklichkeit, Erlangen, im November 1997, S. 2, Fn 1)
  • Ein fauler Kompromiß, der Verwirrung schafft. In: Süddeutsche Zeitung vom 18. September 1995. („Wenn aber der Reformer Klaus Heller meint, diese kleine Reform müsse jetzt durchgeführt werden, damit später eine größere möglich wird, so verkennt er, daß eine Rechtschreibreform für 100 Millionen Muttersprachler und zahllose Ausländer immer ein ganz folgenreiches Unternehmen ist. Man kann die Rechtschreibung nicht des öfteren wechseln wie ein Paar abgetragene Schuhe.“)
  • Eine wirkliche Rechtschreibreform liegt in weiter Ferne. In: Süddeutsche Zeitung vom 07./08. Oktober 1995, S. 45

Diese kleine Auswahl soll ansatzweise dokumentieren, daß Theodor Ickler schon 1994/95 vor der Rechtschreibreform warnte. Es folgten unzählige Leserbriefe auch in der Süddeutschen Zeitung, die ihn aber im Gegensatz zur FAZ und zur WELT bis 2001 als Artikelschreiber boykottierte. Erst nachdem Ickler den Deutschen Sprachpreis 2001 erhielt, durfte Ickler auch in der Süddeutschen Zeitung schreiben.

Literatur

  • Uli Paulus: In allen Teilen misslungen. Vor zwei Jahren schlossen sich die deutschen Zeitungen der Rechtschreibreform an. Ein Gespräch mit ihrem entschiedensten Gegner, dem Germanisten Theodor Ickler. In: Nürnberger Zeitung Nr. 179, Samstag, 4. August 2001, NZ am Wochenende, S. 3 - scriptoria.de Auch in: ivx.de PDF
  • Hermann Unterstöger: Interview. “Für Scherze ist es jetzt zu spät“. In: Süddeutsche Zeitung vom 2. Juni 2005 - SZ
  • Alexander Smoltczyk: RECHTSCHREIBREFORM. Im Land der Wörtermörder. Seit mehr als 30 Jahren mühen und streiten sich drei Germanistikprofessoren um Kommata, Apostrophe und Silbentrennung. Aus der Fachdebatte ist längst ein Glaubenskampf geworden. Jetzt tritt die Jahrhundertreform zur Rechtschreibung in Kraft - teilweise. In: DER SPIEGEL vom 25. Juli 2005 - SPIEGEL
  • Hermann Zabel: Ickler und Denk müssen sich entschuldigen! Ein Rechtschreibreformer antwortet den Kritikern. In: Deutsche Sprachwelt, Ausgabe 21, Herbst 2005, 20. September 2005, S. 4 (Darin: Friedrich Denk: Keine Entschuldigung!) - DSW-PDF - im Netz
  • Ulrich Knoop: Bericht der Henning-Kaufmann-Stiftung für das Jahr 2001 [Begründung der Preisverleihung an Theodor Ickler, Würdigung seiner Verdienste]. In: Deutscher Sprachpreis 2001-2005. Hrsg. im Auftrag der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der Deutschen Sprache von Ulrich Knoop. Paderborn: IFB-Verlag im Institut für Betriebslinguistik, 2007, 207 S., ISBN 3-931263-71-1, hier: S. 8–13
  • Irina Diana Ciuta: Auswirkungen der Rechtschreibreform im Bereich Deutsch als Fremdsprache. Universität Erlangen-Nürnberg, Dissertation, 2008, III, 296 Blatt . [Elektronische Ressource] 2009 - PDF-Datei (Erstgutachter: Theodor Ickler; Zweitgutachter: Horst Haider Munske)
  • Hans-Peter Kastenhuber: Die Reise zu den Inseln der alten Rechtschreibung. In: Nürnberger Nachrichten vom 12. Januar 2013, S. 3 - [ NN]

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Prof. Dr. Theodor Ickler - im Netz
  • Theodor Ickler: Mein Rechtschreibtagebuch - im Netz
  • Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ - Wikipedia
  • Theodor Ickler: Wie wir schreiben sollten - Die Rechtschreibreform ist bankrott - Die Erneuerung der deutschen Orthographie stürzt nicht über ihre Lächerlichkeit, sie geht an ihren Widersprüchen zugrunde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 238, 12. Oktober 1996, S. 36 - im Netz
  • Theodor Ickler: „Das ist ein Dammbruch“ - Der Rechtschreibreformkritiker Theodor Ickler über die Rückkehr der FAZ zur alten Rechtschreibung und die politischen Hintergründe der Reform. In: Junge Freiheit Nr. 33/00 vom 11. August 2000, S. 3 - JF
  • Deutscher Sprachpreis 2001 für Theodor Ickler - Aus der Einladung der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache zur Preisverleihung - im Netz
  • „Auf die Barrikaden gehen!“ - Theodor Ickler, der neue Träger des Deutschen Sprachpreises, im Gespräch mit der DEUTSCHEN SPRACHWELT. In: DEUTSCHE SPRACHWELT vom 20. September 2001 - im Netz
  • Theodor Ickler: Rede anläßlich der Verleihung des Deutschen Sprachpreises - im Netz
  • Theodor Ickler: Reformdiarrhö: Der Eine oder Andere wird Pleite gehen - wie jedes Mal (zum vierten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung). In: Süddeutsche Zeitung vom 5. Februar 2004 - im Netz
  • Theodor Ickler: „Reform mit drei ‚F’ - Über die Folgen der neuen deutschen Rechtschreibregeln“. In: Südwestfunk, SWR2 Aula, Sendung: Samstag, 1. Januar 2005, 8.30 Uhr, Redaktion: Ralf Caspary - im Netz - im Netz
  • Theodor Ickler zur Partikelliste - Wikipedia
  • Theodor Ickler: Rechtschreibreform. Ja, da kann man nur noch gehen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 48 vom 25. Februar 2006, Seite 37 - im Netz
  • Theodor Ickler: „Was ist vom „Rat für deutsche Rechtschreibung“ zu erwarten?“ In: kultur-punkt.ch - im Netz
  • Theodor Ickler mit 6 Dokumenten im Onlinejournal Kulturkultur-punkt.ch - In: kultur-punkt.ch - kultur-punkt.ch
  • Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 - Wikipedia

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Emeritierung von Prof. Dr. Hans-Theodor Ickler. In: uni kurier aktuell Nr. 79 Nr. 02, Januar 2010, Personalia, S. 31 - PDF uni-erlangen.de
  2. Theodor Ickler: Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ (PDF, 891 kB). Zweite, neubearbeitete und erweiterte Auflage, Erlangen, 1998.
  3. Mehr Verwirrung als Vereinfachung befürchtet. Podiumsdiskussion machte die Schwächen der Rechtschreibreform deutlich. In: Nürnberger Zeitung vom 23. Dezember 1996, S. 11
  4. „Computerprogramme werden Germanistenstreit um die Rechtschreibung beenden“. In: Fränkische Landeszeitung vom 20. März 1997
  5. Rechtschreibung in der Bundesrepublik Deutschland. Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages, Drucksache 13/10183 vom 24. März 1998 - im Netz
  6. Jutta Triebswetter: „Kulturpolitisches Desaster verhindern“, Renommierte Sprachwissenschaftler forderten in Erlangen die Überarbeitung des Regelwerks. In: Nürnberger Nachrichten vom 16. Juli 1997, S. 2
  7. Klaus Koch, Germanist, Lehrer für Deutsch, Sozialkunde und Geschichte an der Wirtschaftsschule der Stadt Nürnberg, Mitglied der Schulleitung „Öffnung der Schule“, Lehrerfortbildung Deutsch: Einführung der Rechtschreibreform;
    1. Klaus Koch, Thomas Schröder-Klementa: „Lesen - Sprechen - Gestalten“,
    2. Günther Fertig-Witke, Klaus Koch: „So sprechen wir - so schreiben wir“, Sprachbuch für den Deutschunterricht,
    3. Thilo Castner, Klaus Koch: „Lernen ohne Angst und Stress“, Einführung der Suggestopädie in den Schulunterricht, Winklers Verlag Gebr. Grimm, Darmstadt
  8. In einem Brief von Professor Horst Dieter Schlosser an Silke Wiechers vom 10. Juni 2003 heißt es:
    „Wie Ihnen vielleicht bekannt ist, hat sich Herr Prof. Pflug in Sachen Rechtschreibreform bei seiner Anhörung vor dem Bundesverfassungsgericht schlicht wahrheitswidrig verhalten, wenn er dabei erklärt hat, die GfdS habe in ihrer Sprachberatung mit den neuen Regeln nur gute Erfahrungen gemacht. Das Gegenteil war nämlich der Fall. Denn es hat auf der Mitgliederversammlung der GfdS 1998 gerade deswegen heftige Auseinandersetzungen gegeben. Die Sprachberater erklärten auf dieser Versammlung in öffentlicher Sitzung, sie seien bisher von niemandem aus dem Vorstand oder der Geschäftsführung nach ihren Erfahrungen mit den neuen Regeln befragt worden; tatsächlich seien sie aber gerade auf Grund ihrer Erfahrungen in der Sprachberatung von anfänglichen Befürwortern der Reform zu Kritikern geworden. Eine positive Stellungnahme der GfdS entbehre also jeder Grundlage. Vorstand und Geschäftsführung reagierten auf diese Erklärung äußerst gereizt und beschimpften die Sprachberater in aller Öffentlichkeit wegen dieser politisch offenbar unerwünschten Äußerungen. Unter der Hand konnte man später erfahren, dass die Sprachberater danach in dieser Frage ein regelrechtes Redeverbot erhielten. Damals habe ich mir ernsthaft überlegt, ob ich nicht wie andere die GfdS verlassen soll.“
    • Quelle: Silke Wiechers: Die Gesellschaft für deutsche Sprache. Vorgeschichte, Geschichte und Arbeit eines deutschen Sprachvereins. Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Peter Lang GmbH, 2004, 369 S. (Sprache in der Gesellschaft. Beiträge zur Sprachwissenschaft. Band 28, Herausgegeben von Jörg Hennig, Erich Straßner und Rainer Rath) ISBN 3-631-52746-2; hier: S. 327 - PDF-Datei
    Silke Wiechers, die selbst zeitweise Mitarbeiterin der GfdS war, bemerkt abschließend:
    „Mit dem Wissen um ein derart autoritäres und antidemokratisches Vorgehen, bei dem die Erfahrungen der Sprachberatung im eigenen Haus bewußt nicht einbezogen wurden, kann der GfdS unter dieser Leitung Glaubwürdigkeit und Kompetenz zum Thema 'Rechtschreibreform' kaum noch zugebilligt werden.“ (ebd.)
  9. Theodor Ickler: Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform. St. Goar: Leibniz, 2001, S. 73 f.
  10. Theodor Ickler zu Vorzüge der neuen Rechtschreibung im Rechtschreibforum am 02.10.2001 um 04.24 - Rechtschreibung.com
  11. * Manfred Riebe: Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - eine „Graswurzelbewegung“
  12. Mitteilungen des Pegnesischen Blumenordens Nr. 27, etwa Januar 2000
  13. Ickler verlässt Rat für Rechtschreibung. In: boersenblatt.net, 25. Februar 2006 - im Netz
  14. Theodor Ickler: Ja, da kann man nur noch gehen. In: FAZ, 25. Februar 2006, Nr. 48 / Seite 37 - FAZ.NET
  15. Kommentar Theodor Icklers vom 29. Dezember 2007 um 12:54 Uhr in der Diskussion zu Reinhard Markners Artikel Ironie der Schriftgeschichte vom 4. Juli 2006 - Rede & Schrift
  16. Gerhard Schoebe war bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand Hauptseminarleiter am Staatlichen Studienseminar in Hamburg und Schulbuchautor für das Fach Deutsch.

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