Ulrich Maly

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Dr. Ulrich Maly (* 8. August 1960 in Nürnberg) ist Kommunalpolitiker und seit 1. Mai 2002 Oberbürgermeister von Nürnberg. Er ist SPD-Mitglied.

Leben und Wirken

Zur Herkunft und Familie

Der Großvater Ulrich Malys ist Karl Maly (1905-1985). Er war 1933 SPD-Stadtrat in Nürnberg und kam zusammen mit anderen sozialdemokratischen Politikern in KZ-Haft. Ulrich Maly ist mit Petra Maly verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Kinder.

Jugend und Schule

Ulrich Maly wuchs im Nürnberger Stadtteil Schweinau auf. Die Volksschule absolvierte er in der Schule Amberger Straße. Anschließend besuchte er den wirtschaftswissenschaftlichen Zweig des Johannes-Scharrer-Gymnasiums. [1]

Studium

Ulrich Maly studierte Volkswirtschaftslehre an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und schloß sein Studium 1987 mit dem Diplom ab. Anschließend arbeitete er an einer Doktorarbeit über das Thema „Wirtschaft und Umwelt in der Stadtentwicklungspolitik“ und wurde 1990 zum Dr. rer. pol. promoviert.

Berufliche und politische Laufbahn

Ab 1967 engagierte sich Maly bei den „Falken“, einer der SPD nahe stehenden Jugendorganisation. In den 80er Jahren wurde er zum Vorsitzenden des Kreisjugendrings gewählt. Maly ist seit 1984 Mitglied der SPD. Von 1990 bis 1996 war er Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion.

Ab 1995/96 war Maly sechs Jahre lang Berufsmäßiger Stadtrat für das Finanzreferat, d.h. Kämmerer der Stadt Nürnberg. (1) Als Finanzreferent führte Maly die Kosten- und Leistungsrechnung bei der Stadt ein. In seine Amtszeit fiel die Budgetierung von städtischen Dienststellen, die damit mehr Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten für das ihnen zur Verfügung stehende Geld bekamen, und die Einführung von einigen kreative Finanzierungksonzepten, die angesichts der leeren Stadtkasse u. a. den Neubau des Eisstadions möglich machten.

Als Stadtkämmerer trat er 2002 zur Oberbürgermeisterwahl an. Überraschend deutlich gewann er die OB-Stichwahl am 17. März 2002 mit 56 Prozent der Stimmen gegen den Amtsinhaber Ludwig Scholz. Maly hatte seinen Wahlkampf unter das Motto „Stadtpolitik im Dialog“ gestellt und gezielt mit dem Fahrrad die Probleme von Bürgerinnen und Bürger erkundet. Seit 1. Mai 2002 führt er die Amtsgeschäfte als Oberbürgermeister von Nürnberg. (2)

Als OB erklärte er das Thema „Integration“ zur Chefsache und stieß mehrere Modellvorhaben dazu an. Mit dem Projekt „Spielend lernen in Familie und Stadtteil“ wurden sozial schwache Familien gezielt gefördert.

Maly machte sich früh für die Ernennung des Großraums Nürnbergs zur „Metropolregion Nürnberg“ stark und entwarf maßgeblich die flexiblen Strukturen des Gebildes: Die Städte und Landkreise der Metropolregion können sich in unterschiedlichen Formationen zusammenfinden, um ihre Interessen in Bayern, Deutschland und Europa wahrzunehmen. Ziel ist es, auf die Stärken des Ballungsraums aufmerksam zu machen. Die Stadt Nürnberg verfügt über keine politischen Möglichkeiten die Metropolregion politisch zu dominieren.

Bei der Stadtentwicklung gelang es Maly, mit der Deutschen Bahn AG eine Rahmenvereinbarung abzuschließen, die eine kontrollierte Bebauung der 280 Hektar ermöglicht.

Maly ist Mitglied im Vorstand des Bayerischen Städtetags und im Präsidium des Deutschen Städtetags. [2] Als OB ist er Mitglied im Aufsichtsrat von mehreren städtischen Tochterunternehmen. Außerdem ist er Vorsitzender der Jury für den „Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis“. Maly vertritt die Interessen der deutschen Städte im Ausschuß der Regionen in Brüssel. Seit 2005 ist er Beisitzer im Vorstand der SPD.

Seit Juli 2007 ist Maly auch im Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg vertreten. Angesichts des Auf und Ab beim Club und seiner finanziellen Probleme hatte lange Zeit kein OB mehr Interesse an einer Mitgliedschaft in diesem Gremium.

Bei der Oberbürgermeisterwahl am 2. März 2008 wurde Maly wiedergewählt und konnte 15 Prozent zulegen.

Publikationen

  • Wirtschaft und Umwelt in der Stadtentwicklungspolitik. Zugleich: Universität Erlangen-Nürnberg, Dissertation, 1990. Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag, 1991, XIII, 392 S., ISBN 3-8244-0087-1 (DUV: Wirtschaftswissenschaft)
  • Gewerbesteueranalyse. Nürnberg: Stadt Nürnberg, Finanzreferat, 1998, 13 S. (Informationen des Finanzreferates / Nürnberg; 1998, 4)
  • Die besondere Lage der Stadt Nürnberg bei der Gewerbesteuer. Nürnberg: Stadt Nürnberg, Finanzreferat, 2001, 5 S. (Informationen des Finanzreferates / Nürnberg; 2001, 3)
  • Ländliche Räume und Metropolregionen: Partner oder Konkurrenten?. Beiträge von Holger Magel, Konrad Goppel, Friedemann Tetsch, Guido Sempell, Brigitte Adam, Ulrich Maly; überarbeitet von Josef Attenberger. München: Bayerische Akademie Ländlicher Raum, 2006, 86 S. ISBN 978-3-931863-46-3
  • Ulrich Maly; Alfred Estelmann (Hrsg.): Kommunal und erfolgreich. Das Klinikum Nürnberg im Spannungsfeld zwischen Wettbewerb und öffentlicher Daseinsvorsorge. Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag, 2007, 219 S., ISBN 978-3-940529-02-2

Literatur

  • SPD Kornburg: Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Dr. Ulrich Maly - SPD Kornburg
  • Hans-Joachim Winckler, Lorenz Bomhard: Wahlkampf in Nürnberg. OB Ulrich Maly und sein Herausforderer Klemens Gsell beim NN-Forum. In: Nürnberger Nachrichten vom 21. Dezember 2007, NN multimedial: Audio- und Videobeträge - NN
  • Jan C. Rode, mittelfranken.business-on.de: Neun Fragen für 2009 - Business-on.de Mittelfranken im Gespräch mit Dr. Ulrich Maly. In: mittelfranken.business-on.de vom 25. Dezember 2008, - mittelfranken.business-on.de
  • Ella Schindler: Bürgerbewegung für Menschenwürde. Allianz gegen Rassismus. In: Nürnberger Zeitung Nr. 53 vom 5. März 2009, S. 15 - NZ
  • Thomas Susemihl: «Nachtlinie» im Bayerischen Fernsehen mit Ulrich Maly. «Ein negativer Habitus macht nicht sexy». In: Nürnberger Zeitung Nr. 160 vom 15. Juli 2009, S. 10 - NZ

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Dieser Artikel ist gesperrt, d.h. man kann ihn nicht bearbeiten.

(1) Hartmut Frommer: Liste der Berufsmäßigen Stadtratsmitglieder. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz

(2) Hartmut Frommer; Maritta Hein-Kremer; Daniela Stadler: Liste der Ersten Bürgermeister und Oberbürgermeister Nürnbergs 1818-2002. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz