Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege

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Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) – Initiative gegen die Rechtschreibreform - ist ein gemeinnütziger Sprachpflegeverein.

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Verein für deutsche Rechtschreibung
und Sprachpflege e.V. (VRS)
Vereinstyp Sprachpflegeverein
Sitz Schwaig bei Nürnberg
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Gründung 31. Mai 1997
Vorsitzender Ulrich Brosinsky
Anschrift VRS
Max-Reger-Str. 99
90571 Schwaig bei Nürnberg
Telefon +49-(0)911-50 08 25
Telefax +49-(0)911-5067423
Netzpost pressesprecher@vrs-ev.de
vorsitzender@vrs-ev.de
Netzseite http://www.vrs-ev.de
Vereinskonto HypoVereinsbank Nürnberg
BLZ 760 200 70
Konto-Nr. 2370 166 016
Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit,
Illustration: Werner Loew, Leibniz-Verlag Dräger, Oktober 1997
Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Dezember 1998
Zeichnung: Cornelius Werhahn
1. Auflage, 1998

Gründung

Am 24. Mai 1997 lud Manfred Riebe zur Gründung eines eingetragenen Vereins der Lehrerinitiativen zum 31. Mai 1997 nach Schwaig bei Nürnberg ein. Dort wurde der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ (VRS) als überregionaler Zusammenschluß einer Graswurzelbewegung unter anderem von Eltern- und Lehrerinitiativen aus mehreren Bundesländern gegründet.

Gründungsmitglieder waren Dr. Oliver Katte (Mainz, Rhld.-Pfalz), Lehrer, Initiative „Wir Eltern gegen die Rechtschreibreform“, Adelheide Ostarek (Köln, NRW), Diplom-Dolmetscherin, Kreissprecherin der Feministischen Partei DIE FRAUEN, Stephanus Peil (Westerburg, Rhld.-Pfalz), Grundschullehrer, Leiter der Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Rheinland-Pfalz, Manfred Riebe (Schwaig bei Nürnberg, Bayern), Berufsschullehrer, Leiter der bundesweiten Initiative Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform, Norbert Schäbler, (Hösbach, Unterfranken), Volksschullehrer, Leiter der Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Bayern, Ernst Steppan (Berlin), pensionierter Lehrer im Hochschuldienst, Diplom-Dolmetscher für Englisch, Vorsitzender des später gegründeten Berliner Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (BVS), und Dr. jur. Thomas Vogtherr (Ansbach), Initiative „Juristen contra Rechtschreibreform“. [1] Grußworte sandten Professor Werner H. Veith (Uni Mainz), Professor Helmut Jochems (Uni Siegen) und Professor Otto Jastrow, Inhaber des Lehrstuhls für Orientalische Philologie (Uni Erlangen).

Gründungsvorstand

Zum Vorsitzenden wurde der Nürnberger Oberstudienrat Manfred Riebe gewählt, zum Schriftführer Dr. jur. Thomas Vogtherr, zum Schatzmeister Norbert Schäbler. Zu Beisitzern wurden gewählt Dr. Oliver Katte, Adelheide Ostarek, Stephanus Peil und Ernst Steppan.[2].

Zweck des Vereins

Entgegen der genehmigten Satzung wurde ursprünglich beschlossen: „Zweck des Vereins ist es, die Staatsorgane zu bewegen, die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung zurückzunehmen und zur Basis der seit 1901 allgemein üblichen Rechtschreibung zurückzukehren, an welcher der Duden bis zu seiner 20. Auflage von 1991 im wesentlichen festhielt.“

Hauptziel des Vereins ist es, Widerstand gegen die Rechtschreibreform von 1996 zu leisten und sie rückgängig zu machen und zu einer „am Gebrauch orientierten Beschreibung der Orthographie zu finden“. Dies wird damit begründet, daß die Reform sprachwissenschaftlich unzweckmäßig sei, pädagogische Prinzipien verletze, aus zum Teil wirtschaftlichen Interessen eingeführt worden sei und eine antidemokratische Entmündigung der Bürger darstelle. Der Verein wendet sich grundsätzlich gegen Rechtschreibreformen dieser Art, das heißt gegen staatliche präskriptive Eingriffe. Er beruft sich auf den Beschluß des Deutschen Bundestages, daß die Sprache dem Volk gehöre, und verlangt eine deskriptive Sprachpflege, die den Schreibgebrauch aufzeichnet und auf normative Regelungen verzichtet. Ein Motto des VRS lautet daher:

  • „Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“
  • „It is never too late to stop the destruction of language, culture, democracy and the environment, and to combat corruption and the squandering of taxpayers' money.“

Das Sprachpflegeverständnis des Vereins beschränkt sich nicht auf die Rechtschreibfrage, sondern umfaßt u.a. auch „den sachgerechten Umgang mit Fremdwörtern“. Der VRS wendet sich gegen „einen übermäßigen, linguistisch nicht begründbaren Einsatz von Anglizismen“. Er wehrt sich gegen „eine Überfremdung der deutschen Sprache in Gestalt einer Vermischung mit anderen Sprachen, insbesondere gegen das Überhandnehmen von Anglizismen“. Mit dem Büchlein „Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch?“ gibt der VRS Empfehlungen, überflüssige Anglizismen durch deutsche Wörter zu ersetzen.

Zweck des Vereins ist somit Information, Aufklärung und Sprachberatung.

Aktivitäten

Der Verein und seine Mitglieder verfolgen ihre Ziele durch Podiumsdiskussionen, Flugblätter, Unterschriftenaktionen für Petitionen, Leserbriefe und Briefe an Politiker, Pressemitteilungen, Publikationen, wie z.B. Stephanus Peils „Wörterliste“, und die Unterstützung von Volksinitiativen, Volksbegehren und des Volksentscheides gegen die Rechtschreibreform in Schleswig-Holstein. Dieser Volksentscheid wurde am 27. September 1998 von den Kritikern der Rechtschreibreform gewonnen. [3]

Geschichte

Schriftsteller und ihre Publikationen

Als Mitglieder konnten auch bekannte Schriftsteller gewonnen werden, darunter Günter Kunert, Reiner Kunze und Siegfried Lenz, sowie Theodor Ickler und Hans Krieger, Ressortleiter Kultur der Bayerischen Staatszeitung.

Besonderes Gewicht wegen ihrer aufklärenden Wirkung hatten die Publikationen von Professor Theodor Ickler, u.a. Die sogenannte Rechtschreibreform. Ein Schildbürgerstreich (1997), Hans Krieger Der Rechtschreib-Schwindel. Zwischenrufe zu einem absurden Reformtheater (1998), Reinhard Markner Rechtschreibreform und Nationalsozialismus (2000) und Reiner Kunze Die Aura der Wörter. Denkschrift zur Rechtschreibreform (2002).

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Hanno Birken-Bertsch, Reinhard Markner, 2000
Aura 9783871733031.jpg

Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege

Am 18. Juni 1997 gründete das VRS-Mitglied Ernst Steppan den Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (BVR).

Dichterlesung „Für die Einheit der Orthographie“

Der VRS trat dann u.a. auch am 11. Oktober 1997 bei der Dichterlesung „Für die Einheit der Orthographie“ mit Ota Filip, Wulf Kirsten, Reiner Kunze, Loriot, Gerhard Ruiss, Albert v. Schirnding auf, die Friedrich Denk in Weilheim in Oberbayern organisiert hatte. Dort stellte Verleger Matthias Dräger eine Dokumentation von 21 Initiativen der Graswurzelbewegung gegen die Rechtschreibreform vor, die der VRS und die Lehrerinitiativen gemeinsam herausgegeben hatten: „Der ‚stille’ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit“. [4]

Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung

Der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ (VRS) und die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ waren als reformkritische Organisationen von der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung nicht zur Anhörung am 23. Januar 1998 in Mannheim eingeladen worden. Eingeladen waren fast ausschließlich die bekannten Befürworter der Reform. Deshalb mußte der VRS dort erst vorstellig werden, um kurzfristig doch noch eingeladen zu werden. Bei der Mannheimer Anhörung waren dann der VRS durch Hans Krieger und die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ durch Theodor Ickler vertreten.

Das Gespräch fand in den Räumen des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) statt. Theodor Ickler notierte: „Von den wenigen Reformkritikern, die eingeladen worden waren, lehnten die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ die unzureichenden Korrekturvorschläge der Kommission ab.“ [5]

Pressionen gegen Lehrer

Bekannt ist, daß Lehrer wegen ihrer Kritik an der Rechtschreibreform Pressionen ihrer Vorgesetzten ausgesetzt waren. Dazu gehörten auch die VRS-Mitglieder Hilde Barth, Stephanus Peil und Norbert Schäbler. Sie wurden sogar ins Schulamt bestellt, ließen sich aber nicht einschüchtern. Es verstieß gegen ihr pädagogisches Gewissen, Falsches zu unterrichten. Lehrer können sich auf die Freiheit des Gewissens (Artikel 4 Grundgesetz) und die Freiheit der Lehre (Artikel 5 Grundgesetz) berufen. Grundrechte können nicht durch einen bloßen Kultusministererlaß, sondern nur durch ein Gesetz eingeschränkt werden.

BÜRGER-OSCAR 1998 für Zivilcourage

Ein VRS-Mitglied, die Gesamtschulrektorin der Carl-Zeiss-Oberschule Berlin-Lichtenrade, Gisa Berger, die Leiterin der Berliner Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform, erhielt am 12. Februar 1998 im Rahmen einer großen Gala im Fürstbischöflichen Opernhaus in Passau von der „Passauer Neuen Presse“ den BÜRGER-OSCAR 1998 für Zivilcourage für ihr Eintreten gegen die Rechtschreibreform. Laudator war der Schriftsteller und ehemalige PEN-Präsident Gert Heidenreich.

Heidenreich sagte in seiner Laudatio: „Sie hat sich auf eine erstaunlich zähe und erfreulich unverzagte Weise gegen jene Kommission gewehrt, deren Mitglieder mit dem großen Lauschangriff auf die Schreibgewohnheiten ihre eigenen Arbeitsplätze gesichert haben. Als Staatsbürgerin gegen den Regulationswahn unseres Landes zu Felde zu ziehen, trägt keine Vorteile ein. Aber heute abend einen Preis, den man jedermann besten Gewissens vorzeigen kann.[6]

Gisa Berger erwiderte in ihrer Rede: „Der Beamteneid darf doch nicht bedeuten, daß ich meinen Verstand an der Gepäckaufbewahrung abgebe.“ Es sei kriminell, mit Sechsjährigen zu werben. [7]

Reise nach Bonn

Auf Einladung des FDP-Vorsitzenden Wolfgang Gerhardt zur Vorbereitung auf die Sitzung des Deutschen Bundestages über die Rechtschreibreform am 26. März 1998 reisten Professor Theodor Ickler (Lehrerinitiative), Professor Werner H. Veith (Mainzer Hochschullehrer-Initiative) und Manfred Riebe (VRS und Lehrerinitiative) am 6. Februar 1998 gemeinsam zu einem Gespräch über die Rechtschreibreform nach Bonn und hielten ihm Vortrag über die Problematik. Gerhardt, ehemals Präsident der Kultusministerkonferenz, beklagte dabei, daß es in Deutschland bisher keine ähnliche Institution wie die Académie Française gebe, die die „Eleganz der Schriftsprache“ gegen solche „Pickel im Gesicht“, d.h. gegen Verhunzungen schütze.

Beschluß des Deutschen Bundestages

Am 26. März 1998 faßte der Deutsche Bundestag den Beschluß: „Zwar kann die Schreibweise der deutschen Sprache letztlich nur regelhaft erlernt werden. Doch darf die dafür erforderliche Normierung die durch gesellschaftliche Übereinkunft im deutschen Sprachraum entstandene und dokumentierte Entwicklung der Sprache nur aufnehmen, aber nicht selbst hoheitlich ordnen und damit Änderungen aufzwingen. Die Sprache gehört dem Volk. Der Staat ist darauf beschränkt, Verfahren zur Feststellung der tatsächlich verwendeten Sprache festzulegen.[8]

Dieser Beschluß wurde später vom Bundesverfassungsgericht zwar registriert, aber nicht beachtet.

Anhörung des Bundesverfassungsgerichtes

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Rahmen der Verfassungsbeschwerde eines Kieler Elternpaares gegen die Rechtschreibreform als einzige reformkritische Organisation zunächst nur die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung (DASD) um eine Stellungnahme gebeten. Den Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege und die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“, die mit ihrer Petition an die Kultusministerkonferenz eine Rebellion gegen die Kultusministererlasse eingeleitet hatte, hatte man nicht um eine Stellungnahme gebeten. Deswegen wurden sie beim Bundesverfassungsgericht vorstellig. Die Lehrerinitiative wurde daraufhin im November 1997 vom Bundesverfassungsgericht zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Zu diesem Zweck übersandte das Bundesverfassungsgericht einen ausführlichen Fragenkatalog. Hauptbearbeiterin des Fragenkatalogs war das VRS-Mitglied Studiendirektorin Helma Dietz, Josef-Hofmiller-Gymnasium, Freising, Germanistin, Fachbetreuerin Deutsch seit 1972. Helma Dietz war besonders geeignet, weil sie als Fachbetreuerin im Rahmen der Respizienz [9] Einblick in die Arbeit von Kollegen und Referendaren und in viele Schulaufgaben erhielt. [10]

Der VRS entsandte am 12. Mai 1998 Professor Theodor Ickler, Erlangen, zur Anhörung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe [11].

Volksinitiativen, Volksbegehren und Volksentscheid

Durch die Herstellung von Öffentlichkeit vor dem Bundesverfassungsgericht kam ein weiterer Stein ins Rollen. Der Widerstand vieler einzelner und der Lehrerinitiativen ging weiter mit weiteren Volksinitiativen und Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform und dem Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform in Schleswig-Holstein, in denen sich der VRS und VRS-Mitglieder engagierten. Vgl. VRS: Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein“ (1998).

„Deutsche Sprachwelt“ gegen Totschweigen

Der VRS nahm, vertreten durch Hans Krieger, dem Ressortleiter Kultur der Bayerischen Staatszeitung, an den Anhörungen der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung am 23. Januar 1998 in Mannheim teil, und wurde bei der Anhörung des Bundesverfassungsgerichts am 12. Mai 1998 in Karlsruhe durch Professor Theodor Ickler vertreten. Dennoch wurde der VRS von den Betreibern der Rechtschreibreform, den staatlich finanzierten Sprachvereinen, der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), Wiesbaden, und dem Institut für deutsche Sprache (IDS), Mannheim, im Handbuch „Förderung der Sprachkultur in Deutschland. Eine Bestandsaufnahme“, 1999, nicht genannt. Aufschluß darüber findet man im Aufsatz: „Was bedeuten ‚Wahrung’ und ‚Förderung’ der Sprache und der Sprachkultur?“

Die Reformkritiker und somit auch der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ wurden trotz ihrer Aktionen, Volksinitiativen, Volksbegehren und des erfolgreichen Volksentscheides in Schleswig-Holstein am 27. September 1998 und ihrer Pressemitteilungen - von Ausnahmen abgesehen - auch von der Presse totgeschwiegen.

Weil die meisten Zeitungen auf Betreiben der deutschsprachigen Nachrichtenagenturen unter Führung der dpa am 1. August 1999, ohne die Leser zu fragen, auf den sogenannten Neuschrieb umstellten und seitdem auch die Leserbriefe nicht mehr authentisch abdruckten, sondern ebenfalls umwandelten, half der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege seit Ende 1999 als eine der Gegenmaßnahmen gegen das Totschweigen durch die Presse, im Mai 2000 eine neue Sprachzeitung, die „Deutsche Sprachwelt“, zu gründen.

Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt. Zur neuen Rechtschreibung. Hrsg.: Bayerische Akademie der Schönen Künste, 2003
Oktober 2004

Sprachwahrer des Jahres 2000

Den Sprachpflegepreis Sprachwahrer des Jahres 2000 der Leser der Sprachzeitung Deutsche Sprachwelt erhielt das VRS-Mitglied Karl-Heinz Requard [12] Er hatte beim Volksbegehren in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen Helfern unermüdlich Unterschriften gesammelt. [13] Als guter Redner erntete er bei seinen Vorträgen mit den ‘Lachnummern’ des Neuschriebs Lacherfolge. Überdies war er am 6. Oktober 1999 bei der Anhörung im Schweriner Landtag der Gegner des Rechtschreibreformers Professor Dieter Nerius, Universität Rostock.

Professor Theodor Ickler wählten die Leser zum „Rechtschreibwahrer“ des Jahres 2000. Zur Begründung hieß es: „Mit seinem mutigen Rechtschreibwörterbuch hat er die gesamte sogenannte Rechtschreibreform aus den Angeln gehoben.“ Er habe über den Unsinn der Rechtschreibreform und das Intrigenspiel zwischen Reformern, Politikern und dem Kommerz aufgeklärt. [14]

Deutscher Sprachpreis 2001

Am 21. September 1999 hatte der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege dem Kuratorium der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache im Stifterverband für die deutsche Wissenschaft Herrn Professor Dr. Theodor Ickler für den Deutschen Sprachpreis vorgeschlagen:

„Herr Professor Dr. Theodor Ickler vom Institut für Germanistik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat sich in außerordentlichem Maße gegen die willkürlichen Eingriffe in die deutsche Sprache durch die sogenannte Rechtschreibreform eingesetzt und ist durch Wort und Schrift für die Bewahrung der Reinheit und Unverfälschtheit der deutschen Sprache eingetreten.“

Die ausführliche dreiseitige Begründung des Antrages hatte die Sprachwissenschaftlerin und Grammatikerin Dr. Maria Theresia Rolland verfaßt. Sie hob darin besonders Theodor Icklers Rechtschreibwörterbuch „Deutsche Einheitsorthographie“ hervor.

Theodor Ickler wurde 2001 mit dem Deutschen Sprachpreis ausgezeichnet.

Kein Rechtschreibfrieden

Nach Ansicht des VRS gibt es angesichts der Zerstörung der einheitlichen Orthographie und der durch die Reform verursachten „Beliebigkeitsschreibung“ keinen Rechtschreibfrieden.

Bevor die FAZ, die im Herbst 2005 ihre Buchverlage an Bertelsmann verkauft hatte, am 1. Januar 2007 eine Art Kompromiß-Rechtschreibung einführte, schrieb Friedrich Denk an die Herausgeber, daß es keinen „Schlußstrich“ unter das Thema „Rechtschreibreform“ gebe. Er nannte dabei stellvertretend für den Widerstand „Tausender von Bürgerinnen und Bürgern“ gegen die Rechtschreibreform einige herausragende Mitglieder des VRS und der Lehrerinitiative. Außerhalb der Schulen und Behörden werde man weiter so schreiben wie die bedeutendsten deutschsprachigen Autoren und auf dem Computer nicht die „neue deutsche Rechtschreibung“ einstellen, die aus dem 19. Jahrhundert sei. [15]

Politiker meinen, ihr Gesicht zu verlieren, wenn sie ihre blamablen Fehler zugäben. Doch wurden die Reformbetreiber durch den Widerstand der Reformkritiker gezwungen, die Reform durch Reformen der Reform vielfach zurückzunehmen. Vor allem verwendet die große Mehrheit der Bevölkerung außerhalb der Schulen weiterhin die traditionelle Orthographie, und Schriftsteller wie Günter Grass und Siegfried Lenz setzen gegenüber ihren Verlagen und Schulbuchverlagen ihr Urheberrecht durch, so daß sie deren traditionelle Orthographie nicht ändern dürfen.

Information und Aufklärung im Internet

Es gibt eine weitverbreitete Unwissenheit und Verunsicherung der Bevölkerung über die Rechtschreibreform, deren sichtbares Ergebnis die entstandene Beliebigkeitsschreibung ist. Dazu hat die Desinformation durch interessierte Kreise beigetragen.

Exkurs: Rechtschreibreform kein Gesetz

Manche Journalisten verbreiten sogar die Desinformation, die Rechtschreibreform sei gesetzlich vorgeschrieben und somit für jedermann verbindlich. So behauptete Dr. Wolfram Weimer, Chefredakteur der WELT, am 1. August 2000, es handele sich um „Rechtsnormen“. [16]
Aber auch der SPIEGEL-Redakteur Bastian Sick schrieb, dem „Gesetzgeber“ (sic!) [17] tue es längst leid, daß er die Rechtschreibung überhaupt je zur Reformsache gemacht habe.
Auch die Leser der Nürnberger Zeitung wurden noch im Februar 2010 mit der Behauptung irregeführt, es gebe ein „Rechtschreibgesetz“. [18]
Weil es kein Rechtschreibgesetz gibt, ist der Normalbürger kein Schreibsklave wie so mancher von Verlagen abhängige Schriftsteller oder Journalist. Doch wo die Reform in der Presse, in Büchern und in den Schulen gezwungenermaßen umgesetzt wird, herrscht große Unsicherheit, zumal die Computer-Korrekturprogramme mangelhaft sind. Das Ergebnis ist ein uneinheitliches, orthographisch und grammatikalisch fehlerhaftes Deutsch, das außerdem holprig und unästhetisch ist.
Aus allen diesen Gründen richtete der VRS eine Internetseite ein: http://www.vrs-ev.de. Flankierend hinzu kamen Netzseiten der Deutschen Sprachwelt und von VRS-Mitgliedern: Dr. Jürgen Langhans, Thomas Paulwitz, Dr. Manfred Pohl und Ulrich Werner.

VRS-Forum

Auf Grund vieler Irrtümer über die Rechtschreibreform und über Anglizismen betreibt der VRS im VRS-Forum Information und Aufklärung über die Mängel der Rechtschreibreform und über die unnötige Verwendung von Anglizismen. Aber das reichte allein nicht aus. Die Aufgabe bestand und besteht darin, diese Informationen unzensiert in die Öffentlichkeit zu tragen.

Es zeigte sich jedoch, daß Zeitungen nicht alle Pressemitteilungen bringen und es versäumen, die Internetadresse des VRS zu erwähnen. Leserbriefe werden häufig unterdrückt, zensiert und in den Neuschrieb gefälscht. Auch in Zeitungs- und Parteiforen werden Informationen und Aufklärung über die Kritik an der Rechtschreibreform und über Denglisch gelöscht und zensiert. Es wurden daher kostengünstige Lösungen in Internetlexika gesucht und eingesetzt.

Zensur in der Wikipedia

Um das Ziel der Information und Aufklärung trotz des Boykotts durch Medien - Ausnahmen bestätigen die Regel - und trotz unzureichender finanzieller Mittel zu erreichen, war der Schritt in das Internetlexikon Wikipedia nötig, in dem Informationen dauerhaft präsent sein können und sollten.

Aber auch in der Wikipedia wurden Netzverweise (Links) auf die VRS-Seiten und das VRS-Forum von dem Rechtschreibreform-Lobbyisten Carol.Christiansen alias Unscheinbar alias Balbor T'han alias Beelzebubs Grandson alias IP IP 213.39.... usw. systematisch gelöscht; denn eine Gruppe von Rechtschreibreform-Lobbyisten hatte in der Wikipedia die Reformschreibung eingeführt. Im Rahmen einer gegen unerwünschte Sprachartikel gerichteten Löschkampagne des gleichen Rechtschreibreform-Lobbyisten Carol.Christiansen wurde sogar der Wikipedia-Artikel „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ gelöscht! [19] Dieser Löschkampagne fiel u.a. auch die Biographie über den Chefredakteur der „Deutschen SprachweltThomas Paulwitz und über den Verein für Sprachpflege zum Opfer. [20]

Die Rechtschreibreform-Lobbyisten in der Wikipedia, wie zum Beispiel der heutige Geschäftsführer von Wikimedia Deutschland Pavel Richter alias Nodutschke alias Schreibvieh alias ForumStuttgarterZeitung alias FSZ alias IP 217.50.... usw., gehen meist nach der Methode der Zersetzung vor. Pavel Richter zersetzt einen Artikel durch Löschung von Wörtern und Sätzen, um so den ganzen Inhalt möglichst löschreif zu machen, und stellt dann einen Löschantrag. Hat er damit keinen Erfolg, löscht er weiter, bis alle wichtigen Informationen entfernt sind und nur noch eine Artikelruine übrigbleibt.

Als irrelevant wurde in der Wikipedia u.a. auch ein Verweis auf den Aufsatz „Wahrung“ und „Förderung“ der Sprache gelöscht. Ebenso herauszensiert wurde die Dokumentation der Bayerischen Akademie der Schönen Künste Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt mit Beiträgen von Peter Horst Neumann und Herbert Rosendorfer und der VRS-Mitglieder Wolfgang Illauer, Hans Krieger und Reiner Kunze.

Franken-Wiki und NürnbergWiki

Ab November 2007 bot das neue Zeitungswiki „Franken-Wiki“ der Nürnberger Zeitung die Möglichkeit, ansatzweise auch über die Rechtschreibreform und Anglizismen zu informieren. Aber auch im „Franken-Wiki“ führten anonyme Wikipedianer ihre Wikipedia-Löschunsitten ein. Deshalb gründete das VRS-Vorstandsmitglied Manfred Riebe das „NürnbergWiki“ für sprach- und heimatkundliche Artikel, das überregional auch der Sprachpflege dient.

Ein „NürnbergWiki“ bot sich aus verschiedenen Gründen an:

1. Das Vorgänger-Wiki, das „WikiNürnberg“, war im Juli 2009 einem Spambot-Angriff zum Opfer gefallen, so daß Platz für ein Wiki war.

2. Die Metropolregion Nürnberg ist ein Mittelpunkt der Heimatpflege und damit auch der Sprachpflege. Das zeigen die zahlreichen Heimatpfleger und Sprachpfleger in und außerhalb von Heimatpflege- und Sprachpflegevereinen. Franken ist außerdem Heimat für das Sprachbündnis Franken, und auch ein Zentrum der Kritiker der Rechtschreibreform mit dem ehemaligen Rechtschreibreformer Horst Haider Munske an der Spitze und den bekannten Reformkritikern Rolf Gröschner, Theodor Ickler, Helmut Glück, Peter Horst Neumann, Thomas Paulwitz mit der „Deutschen Sprachwelt“, u.a.

3. Nürnberg ist der Sitz u.a. des Pegnesischen Blumenordens, des ältesten noch bestehenden deutschen Sprachpflegevereins, Schwaig bei Nürnberg ist der Sitz des „Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“, Erlangen ist der Sitz des „Vereins für Sprachpflege“, der die „Deutsche Sprachwelt“ herausgibt, und in Aschaffenburg ist die Forschungsgruppe Deutsche Sprache beheimatet.

Es zeigte sich, daß im NürnbergWiki eine dreimal höhere Zahl von Aufrufen erreicht wird als mit dem VRS-Forum.

Bekanntere VRS-Mitglieder

Nachstehend werden alphabetisch Mitglieder genannt, die mit Publikationen, Aufsätzen und Leserbriefen in Zeitungen, Zeitschriften oder im Rundfunk oder Fernsehen bekannt wurden und daher genannt werden dürfen. Quellen u.a.: [21], und [22] Viele Lehrer und Lehrerinnen leisteten Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Verborgenen, um dienstliche Repressalien zu vermeiden. Die Liste erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Name Bemerkungen
Prof. Dr. Klaus Alpers Lüneburg, Universität Hamburg, Institut für Griechische und Lateinische Philologie
Hilde Barth Oberlehrerin, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Baden-Württemberg, Eningen unter Achalm.
Gisa Berger Gesamtschulrektorin, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Berlin.
Prof. Dr. Helmut Berschin Institut für Romanische Philologie, Sprachwissenschaft -Justus-Liebig-Universität Gießen
Prof. Dr. Hartmut Bobzin Orientalist, Universität Erlangen
Dr. Jürgen Brinkmann Lehrer Physik, Chemie, Berlin, Berliner Initiative „Wir sind das Rechtschreibvolk!“
Helma Dietz StDin, Josef-Hofmiller-Gymnasium, Freising (Bayern), Germanistin, Fachbetreuerin Deutsch seit 1972, Hauptbearbeiterin des Fragenkatalogs des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform für die Verhandlung am 12. Mai 1998.
Erwin Dötsch StD, Französisch, Seminarleiter Englisch, Max-Planck-Gymnasium München-Pasing
Hans Jürgen Grosser OStR, Deutschlehrer am Gymnasium Marianum in Warburg (NRW)
Jürgen Frielinghaus Pöcking, Liste rechtschreibreformfreier Medien: http://www.gutes-deutsch.de/
Werner Guth OStR, Niedenstein-Kirchberg, Schildbürgers Rechtschreibreform, Aus tiefer Not schreib ich zu Dir, http://www.werner-guth.de
Otto Frhr. Hiller von Gaertringen OStR, Deutsch, Englisch, Bitburg (Rhld.-Pfalz), „Bitburger Appell“
Prof. Dr. Wolfgang Hinrichs Professor für Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik, Universität Siegen
Prof. Dr. Theodor Ickler Universität Erlangen-Nürnberg
Wolfgang Illauer StD, Gymnasium St. Anna in Augsburg, Altphilologe und Germanist, Neusäß-Westheim
Prof. Dr. Helmut Jochems Professor für Fachdidaktik Englisch an der Universität /Gesamthochschule Siegen, Kreuztal-Littfeld (NRW)
Prof. Dr. Friedhelm Kemp (1914-2011), Germanist, Literaturwissenschaftler, Schriftsteller
Prof. Dr. Walter Krämer Universität Dortmund, Institut für Wirtschafts- und Sozialstatistik, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache
Hans Krieger Ressortleiter Kultur der Bayerischen Staatszeitung
Günter Kunert Schriftsteller, Kaisborstel
Reiner Kunze Schriftsteller, literarischer Übersetzer und DDR-Dissident
Siegfried Lenz Schriftsteller, Hamburg
Dr. Jürgen Langhans promovierter Ingenieur für Informatik und Meßtechnik, Buchautor und Liedermacher
Günter Loew OStR, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Hessen, Rodenbach bei Hanau.
Reinhard Markner Literaturwissenschaftler, Berlin
Dr. Fritz Neubauer Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Deutsch als Fremdsprache
Thomas Paulwitz Chefredakteur der Deutschen Sprachwelt (DSW), betreibt die Seite http://www.sprachpflege.info/
Stephanus Peil Grundschullehrer, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Rheinland-Pfalz, Westerburg.
Dr. Elke Philburn Sprachwissenschaftlerin, Lektorin für Deutsch als Fremdsprache im Department of Languages an der Manchester Metropolitan University, Moderatorin des VRS-Forums
Dr. Manfred Pohl Informatiker, Zentrale Einrichtung für Informationsverarbeitung und Kommunikation (ZEIK) der Universität Potsdam, betreibt die Seite für Rechtschreibung und deutsche Sprache: http://home.arcor.de/unipohl/RSR.htm
Karl-Heinz Requard Fachlehrer, Sprachwahrer des Jahres 2000 der Deutschen Sprachwelt, sammelte in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen von Volksinitiativen und Volksbegehren Unterschriften gegen die Rechtschreibreform, war am 6. Oktober 1999 bei der Anhörung im Schweriner Landtag Gegner des Rechtschreibreformers Professor Dieter Nerius (* 1935), Universität Rostock
Manfred Riebe OStR, Berufliche Schule 8, Nürnberg, Bundesweite Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform & für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung“, Schwaig bei Nürnberg, trat 1998 zusammen mit Friedrich Denk und Norbert Schäbler unter Protest aus der CSU aus.
Dr. Maria Theresia Rolland Sprachwissenschaftlerin, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Nordrhein-Westfalen, Bonn.
Prof. Hartmann Rüppel Universitätsprofessor, Berlin, Berliner Hochschularbeitskreis „Kulturelle Selbstbestimmung“
Norbert Schäbler Hauptschullehrer in Laufach, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Bayern, Hösbach (Unterfranken), freier Journalist, trat 1998 zusammen mit Friedrich Denk und Manfred Riebe unter Protest aus der CSU aus.
Günter Schmickler pensionierter Postbeamter im gehobenen Dienst, langjähriger Schatzmeister des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege
Ernst Steppan Berlin, Englischlehrer, Vorsitzender des Berliner Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (BVR)
Dr. Diether Steppuhn Jurist und Musikjournalist
Dr. Martin String Gymnasiallehrer und Oberstudienrat i.R., unterstützte die Initiative „Wir gegen die Rechtschreibreform“ Niedersachsen.
Hans-Friedrich Tschamler Buchdrucker, Leiter der Volksinitiative gegen die Rechtschreibreform Baden
Prof. Dr. Hans Joachim Türk (* 1926), Professor für Philosophie und Sozialethik an der Fachhochschule Nürnberg seit 1973
Rominte van Thiel Korrektorin und Lektorin
Martin Valeske Pfarrer und Musikwissenschaftler, prominentester Kritiker der Schulschreibreform von 1996 in der bayerischen Landeskirche
Prof. Dr. Werner H. Veith Universität Mainz, Mainzer Hochschullehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform.
Dr. jur. Thomas H. Vogtherr organisierte und leitete am 18. März 1997 in Ansbach eine Podiumsdiskussion „Rechtschreibreform auf dem Prüfstand“, gründete die Initiative „Juristen contra Rechtschreibreform“ und war dann Gründungsmitglied und Schriftführer des VRS
Ulrich Werner Diplom-Ingenieur, Regierungsdirektor und Prüfer im Deutschen Patentamt a.D., betreibt die Seite „Zur deutschen Sprache“: http://www.sprache-werner.info/Sprache.1549.html
Wolfgang Wrase selbständiger Lektor, Korrektor und Werbeberater in München
Walter Zehnter Idar-Oberstein, Buchhalter, Rentner, div. Artikel

Beurteilung des VRS

Anläßlich der Rückkehr der FAZ zur traditionellen Orthographie am 1. August 2000 urteilte Theodor Ickler:

„Sehr verdienstvoll ist der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) mit seinem Vorsitzenden Manfred Riebe. Denn der VRS hat eine enorme organisatorische Leistung erbracht. Die Vereine und Initiativen haben dafür gesorgt, daß wir zum Beispiel zur Anhörung des Bundesverfassungsgerichts geladen wurden. Ich bin zwar nicht Mitglied in irgendeinem dieser Vereine, aber als sprachwissenschaftlicher Berater bin ich ihnen allen sehr eng verbunden.“ [23]

In der deutschsprachigen Wikipedia wurde Manfred Riebe als Piratenkapitän behandelt, der mit seinen Piraten den Ozeanriesen Wikipedia entern wolle, um diese wieder auf die herkömmliche Rechtschreibung rückumzustellen.

Kause Rechtschreibreform.jpg

Dies war verständlich, weil der VRS-Vorsitzende in vielen Zeitungs- und Parteiforen gutbesuchte Stränge „Zur Rücknahme der Rechtschreibreform“ eingerichtet hatte und es bereits gelungen war, im Jahr 2000 die FAZ und im Jahr 2004 den Springer-Konzern zur Rückkehr zur traditionellen Orthographie zu bewegen. Es mangelte jedoch an Piraten, die bereits über Computer mit Internetzugang verfügten und bereit waren, die deutschsprachige Wikipedia unter ihrem Klarnamen oder maskiert unter Pseudonym zu entern.

Tatsächlich war es umgekehrt. Wikipedia-Piraten, an der Spitze Norbert Bienefeld und sein Begleiter Nodutschke und andere hatten das VRS-Forum geentert, und es wurden dort mehrere Wikipedia-Stränge gelöscht, in denen über die Machenschaften in der Wikipedia aufgeklärt wurde. Der Konstrukteur des VRS-Forums hatte dies für jedermann zugänglich gemacht und so Störmanöver unter Tarnnamen ermöglicht.

Veröffentlichungen

VRS

  • Stephanus Peil: Die Wörterliste. Ein Vergleich bisheriger und geplanter Schreibweisen. 10., überarb. Auflage: Westerburg, In den Gärten 5: Stephanus Peil, 1998, 42 S. - rechtschreibung.com
  • Manfred Riebe, Norbert Schäbler, Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit; Briefe, Eingaben und sonstige Schriftstücke. Leibniz-Verlag Dräger, St. Goar, Oktober 1997, ISBN 3-931155-10-2 (Dokumentation von Initiativen gegen die Rechtschreibreform, darunter des VRS, herausgegeben vom VRS-Vorstand)

VRS-Mitglieder (Auswahl)

  • Theodor Ickler: Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung‘, mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“, 2. durchgesehene u. erw. Auflage, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1999, 289 S., ISBN 3-7896-0992-7 (Erlanger Studien, Band 116) - PDF
  • Theodor Ickler: Das Rechtschreibwörterbuch. Die bewährte deutsche Rechtschreibung in neuer Darstellung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. St. Goar: Leibniz Verlag, 2000, 519 S., ISBN 3-931155-14-5
  • Theodor Ickler: Normale deutsche Rechtschreibung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. 4. erweiterte Auflage, St. Goar: Leibniz Verlag, 2004
  • Helmut Jochems: Schlußstrich oder Schlussstrich? Die neue deutsche Rechtschreibung im zweiten Jahr ihrer Erprobungsphase. In: Schule in Frankfurt (SchiFF), Nr. 42, Dezember 1999, S. 9-11 - SchiFF
  • Hans Krieger: Der Rechtschreib-Schwindel. Zwischenrufe zu einem absurden Reformtheater, 1. Auflage, 1998, 152 S., 2. erweiterte Auflage, mit neuen Texten zur aktuellen Entwicklung. St. Goar: Leibniz-Verlag, 2000, 207 S., ISBN 3-931155-11-0
  • Reiner Kunze: Die Aura der Wörter. Denkschrift. Stuttgart: Radius, 2002, 59 S., ISBN 3-87173-243-5; 2. Auflage Die Aura der Wörter. Denkschrift zur Rechtschreibreform. Neuausgabe mit Zwischenbilanz. Stuttgart: Radius, 2004, 78 S., ISBN 3-87173-303-2
  • Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch? Eine Wörterliste - Zum Nachschlagen, wenn man etwas nicht versteht; Mit Anregungen, wie man es besser auf deutsch sagen kann. Mitarbeiter: Gottfried Fischer, Stefan Micko, Thomas Paulwitz, Norbert Prohaska, Christian Schmutterer, Christian Stang. Wien: Arbeitskreis für Kultur und Geschichte, 1998, 50 Seiten
  • Stephanus Peil: Presse-Orthographie nach der Umstellung auf die Neuregelung ab 1.8.1999. In Zusammenarbeit mit Walter Zehnter. 1. Auflage, St. Goar: Leibniz-Verlag, Manuskriptfassung, Stand: 14. Januar 2000, 59 Seiten, ISBN 3-931155-13-7; 2. Auflage, Manuskriptfassung, Stand: 19. Januar 2000

Literatur

  • Michaela Moritz: Mehrere Initiativen gründeten Verein zur Verhinderung der neuen Rechtschreibung. Schwaig Hochburg der Reformgegner. Vorsitzender ist Berufsschullehrer Manfred Riebe. Gründungsversammlung im ev. Gemeindesaal. In: Pegnitz-Zeitung Nr. 134 vom 14./15. Juni 1997 / Nürnberger Zeitung / Nordbayerische Zeitung Nr. 134 vom 14./15. Juni 1997
  • Gabi Seitz: Lehrer machen mittlerweile bundesweit gegen die Rechtschreibreform mobil. „Wir sind für sanfte Verbesserungen“. In: Nürnberger Zeitung, 26. Juni 1997, S. 3
  • Gegner schließen sich zusammen. In: Das Gymnasium in Bayern, Nr. 7, Juli 1997, S. 10 f.
  • Mit Literatur und Sarkasmus gegen die ungeliebte Reform. Bekannte deutsche Autoren lasen in Weilheim „Für die Einheit der Orthographie“. In: Weilheimer Tagblatt, 13. Oktober 1997
  • Dieter Wegener: Heftiges Rütteln an der Rechtschreibreform. Unterschriften für ein Volksbegehren gesammelt. In: Nürnberger Zeitung, 8. Februar 1999
  • Manfred Riebe: Gespräch der Wiener Sprachblätter mit Manfred Riebe über den Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.. In: Wiener Sprachblätter; Heft 1, März 1999, S. 18–21
  • „Die Sprache gehört dem Volk“. Deutsche Sprache: Manfred Riebe: Manfred Riebe über die Rechtschreibreform und den Streit unter Sprachschützern. Interview von Moritz Schwarz. In: Junge Freiheit Nr. 26 vom 23. Juni 2000, S. 4 - im Netz und VRS-Forum
  • Silke Wiechers: „Wir sind das Sprachvolk“ – aktuelle Bestrebungen von Sprachvereinen und -initiativen. In: Muttersprache – Vierteljahresschrift für deutsche Sprache, 111 (Juni 2001), Heft 2, Seite 147-162 - DSW
  • Wolf Peter Klein: Fehlende Sprachloyalität? Tatsachen und Anmerkungen zur jüngsten Entwicklung des öffentlichen Sprachbewußtseins in Deutschland. In: Linguistik online 9, 2/2001 - linguistik-online.de
  • Manfred Riebe: Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege. Vorstellung durch den Vereinsvorsitzenden Manfred Riebe. In: Deutsche Sprachwelt, 5. Ausgabe, 20. September 2001, S. 7 - DSW-PDF
  • (Re)Formfehler - Die unendliche Geschichte der Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung. Fernsehaufzeichnung des Interviews von Jens Hänisch mit Manfred Riebe als Vertreter des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS). Mitteldeutscher Rundfunk - MDR-Fernsehen, „MDR aktuell“, 5. Februar 2004, 21.45 Uhr
  • DSW: Wikipedia löscht reihenweise Artikel zur Sprachpflege. In: Deutsche Sprachwelt vom 9./16. Juli 2007 - DSW Vgl. auch Wikipedia:Außenspiegel/2007
    • In der Fassung vom 16. Juli 2007 der Deutschen Sprachwelt wurde folgende Hintergrundinformation gelöscht: „Die meisten Löschanträge gegen Artikel zur Sprachpflege stammen mutmaßlich von Karl Krüger*, einem Hartz-IV-Empfänger aus Hamburg, der auf dem Gebiet der Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit tätig ist. Möglicherweise verdient er sich mit seinen Aktivitäten in der Wikipedia etwas dazu. * Name von der DEUTSCHEN SPRACHWELT geändert. Der tatsächliche Name ist der DEUTSCHEN SPRACHWELT bekannt.“ Vgl. extremnews.com
  • Hans-Peter Kastenhuber: Reise zu den Inseln der alten Rechtschreibung. Beim Satiremagazin „Titanic“ zieht man Phantasie jeder Fantasie vor — Rowohlt erfüllt Daniel Kehlmann gerne seine Wünsche. In: Nürnberger Nachrichten Nr. 10 vom 12. Januar 2013, S. 3 - DIE DRITTE SEITE - NN [24] (Auszug: „Still ist es um die einst leidenschaftlich kämpfenden Reformgegner geworden. Aber ganz aufgegeben haben sie nicht. Manfred Riebe aus Schwaig bei Nürnberg war in der Hochzeit des Regelkampfes Mitbegründer des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege. Der pensionierte Lehrer verweigert sich den neuen Regeln konsequent. Diese Prinzipientreue hat ihren Preis. Weil Riebe auch als Wikipedia-Autor nicht von ihr abrücken wollte, durfte er irgendwann nicht mehr mitschreiben an der Online-Enzyklopädie. Als es ihm beim regionalen „Franken-Wiki“ ähnlich ging, startete er „NürnbergWiki“ — seine eigene kleine Insel der alten Rechtschreibung.“)

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - Marjorie-Wiki
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - WikiMANNia
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - Vereins-Wiki
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - Gourt [25]
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - Weblexikon [26]
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege - enc.slider.com
  • Klaus Motschmann (* 4. März 1934 in Berlin), Politikwissenschaftler, von 1972 bis 1997 Professor für Politikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin - Wikipedia
  • Obsoleszenz (= Veraltung) - Wikipedia > künstliche Veraltung der Orthographie

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. § 12 der Satzung des VRS
  2. Protokoll der Gründungsversammlung vom 31. Mai 1997
  3. Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS): Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein. Bearbeitung und Kommentar: Manfred Riebe, Umschlagbild: Cornelius Werhahn. Nürnberg, 1998, 36 S.
  4. Mit Literatur und Sarkasmus gegen die ungeliebte Reform. Bekannte deutsche Autoren lasen in Weilheim „Für die Einheit der Orthographie“. In: Weilheimer Tagblatt vom 13. Oktober 1997. Zitat: „Dank und Freude an die zahlreichen Unterstützer der von Friedrich Denk gegründeten Initiative „WIR gegen die Rechtschreibreform“, Zuversicht darüber, daß diese 'an ihrer Miserabilität scheitern' werde. Diese Zuversicht teilten auch Denks engagierte Mitstreiter ... : Matthias Dräger, der in Schleswig-Holstein ein Volksbegehren auf den Weg gebracht hat, Prof. Carsten Ahrens und Ehefrau Gabriele Ruta, die Gleiches für Niedersachsen geleistet haben, der Schweizer Journalist Stefan Aerni, der Pädagoge Manfred Riebe und der Gymnasiast Johannes Weller, die bundesweit Lehrer und Schüler gegen die Reform mobilisiert haben.
  5. Theodor Ickler: Regelungsgewalt, 2001, S. 136
  6. Gert Heidenreich: Eine Rechtzeitige. Laudatio zur Verleihung des Bürger-Oscar 1998 für besondere Leistungen an Frau Gisa Berger. In: Passauer Neue Presse vom 14./15. Februar 1998, S. 34
  7. Gisa Berger: Die Rechtschreibreform und der Widerstand gegen die Unvernunft. In: Passauer Neue Presse vom 14./15. Februar 1998, S. 34
  8. Rechtschreibung in der Bundesrepublik Deutschland. Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages, Drucksache 13/10183 vom 24. März 1998 - im Netz
  9. Die Überprüfung der Korrektur des Fachlehrers durch den jeweiligen Fachbetreuer wird als Respizienz bezeichnet. Leistungsbeurteilung (Schule)
  10. Helma Dietz u. a.: Die Rechtschreibreform in der Schulpraxis. Stellungnahme der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ zum Fragenkatalog des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform für die Verhandlung am 12. Mai 1998, Auszug in: Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e. V. (VRS): Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Nürnberg 1998, S. 10-13. Anmerkungen: Mitarbeiter waren die Grundschullehrerin Hilde Barth, Eningen unter Achalm, Oberlehrerin, Leiterin der Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Baden-Württemberg, die Gesamtschulrektorin Gisa Berger, Carl-Zeiss-Oberschule Berlin-Lichtenrade, Leiterin der Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Berlin, StD Wolfgang Illauer, Gymnasium St. Anna in Augsburg, Altphilologe und Germanist. Die Fehlerstatistiken Illauers beruhen auf seinen Korrekturen von Schulaufgaben. Die Korrekturen Illauers wurden vom bayerischen Kultusministerium (Ministerialrat Dr. Stefan Krimm) angefordert und überprüft, konnten aber ebensowenig widerlegt werden wie seine Leserbriefe zu diesem Thema in der Süddeutschen Zeitung. Grundschullehrer Stephanus Peil, Westerburg, Leiter der Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Rheinland-Pfalz, OStR Manfred Riebe, Berufliche Schule 8 Nürnberg, Leiter der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“.
  11. Bundesverfassungsgerichtsurteil
  12. Rechtschreibwahrer Karl-Heinz Requard - DSW
  13. Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS): Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein. Bearbeitung und Kommentar: Manfred Riebe, Nürnberg, 1998, 36 S.
  14. Rechtschreibwahrer: Professor Theodor Ickler - DSW
  15. Friedrich Denk: Kein Schlußstrich. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 293 vom 16. Dezember 2006, S. 18
  16. Theodor Ickler: Wem gehört die deutsche Sprache? Vortrag im Rahmen der „4. Erlanger Kunststofftage“ am 27. Sept. 2001 - gutes-deutsch.de
    Vgl. auch den Brief von Dr. Wolfram Weimer vom 1. August 2000 an Karin Kahlert.
  17. Irrtum! Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998, Az.: 1 BvR 1640/97, S. 59, Randnummer 163, wurde festgestellt, es gebe kein Rechtschreibgesetz, sondern bloße Kultusministererlasse. Jedermann könne außerhalb des Schulbereichs so weiterschreiben wie bisher. Damit bestätigte das Bundesverfassungsgericht den Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. März 1998: „Die Sprache gehört dem Volk.“ So wurde beispielsweise auch das Stadtlexikon Nürnberg in der traditionellen Orthographie verfaßt.
  18. Gerfried Ernst: Die Leiden des Rechtschreibers. Auseinander oder doch zusammen? In: Nürnberger Zeitung Nr. 32 vom 9. Februar 2010, Nürnberg plus, S. + 1 - NZ (Darin ist irreführend von einer „gesetzlich verordneten Rechtschreibreform“ und von einer „amtlich verordneten Form des Schreibens“ die Rede, obwohl es kein Rechtschreibgesetz gibt.
  19. Carol.Christiansen alias Unscheinbar stellte am 7. Juli 2007 im Rahmen seiner großen Löschkampagne gegen alle Sprachartikel, in denen Kritik an der Rechtschreibreform geübt wurde, erneut einen Löschantrag gegen den VRS-Artikel. Dabei wartete Administrator Ralf Roletschek nicht die übliche Diskussionsfrist von sieben Tagen ab, sondern löschte den Artikel „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ unter Verstoß gegen die Löschregeln bereits nach viereinhalb Tagen!
  20. DSW: „Wikipedia löscht reihenweise Artikel zur Sprachpflege“. In: Deutsche Sprachwelt vom 9. Juli 2007 - DSW
  21. Manfred Riebe; Norbert Schäbler; Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit. St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997
  22. Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“
  23. Moritz Schwarz: „Das ist ein Dammbruch“ - Der Rechtschreibreformkritiker Theodor Ickler über die Rückkehr der FAZ zur alten Rechtschreibung und die politischen Hintergründe der Reform. In: Junge Freiheit Nr. 33/00 vom 11. August 2000, S. 3 - JF
    Anmerkungen: Ickler war im Mai 1998 aus der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und im Dezember 1998 aus dem VRS ausgetreten. - Wie aus Theodor Icklers Buch „Regelungsgewalt“ zu entnehmen ist, meinte er nicht irgendwelche diversen Vereine, sondern nur den VRS und die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“, die für ihre Einladung zur Anhörung des Bundesverfassungsgerichts gesorgt hatten. Vor dem Bundesverfassungsgericht waren nur drei reformkritische Organisationen vertreten: die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung (DASD), die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und der VRS.
  24. Die Überschrift „Reise zu den letzten Inseln der ‚alten Rechtschreibung’“ soll suggerieren, daß nur noch wenige Bürger die traditionelle Duden-Rechtschreibung verwenden, die neue Schulschreibung von 1996 ff. habe sich durchgesetzt. Die Situation ist gerade umgekehrt.
  25. „Gourt“ hat eine in der Wikipedia-Enzyklopädie vandalierte gelöschte Fassung des VRS-Artikels gerettet. Die Versionsgeschichte und die Diskussionsseite, aus denen das ständige Vandalieren des VRS-Artikels hervorgeht, fehlen leider. Der VRS-Artikel stand viele Jahre in der Wikipedia-Enzyklopädie. Dann stellte der Student und Wikipedia-Bürokrat Michael Diederich alias „da didi“ am 13. März 2005 drei Löschanträge, einen gegen diesen VRS-Artikel, einen gegen den Artikel „Initiative Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und einen Löschantrag gegen die Benutzerseite von Manfred Riebe. Alle drei Löschanträge wurden abgewiesen. Dann stellte Carol.Christiansen alias Unscheinbar am 7. Juli 2007 im Rahmen seiner großen Löschkampagne gegen alle Sprachartikel, in denen Kritik an der Rechtschreibreform geübt wurde, erneut einen Löschantrag gegen den VRS-Artikel. Dabei wartete man nicht die übliche Diskussionsfrist von 7 Tagen ab, sondern löschte den Artikel „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ bereits nach 4 Tagen. So funktioniert der Wikipedia-Thriller. vgl. Wikipedia-Polizisten
  26. Dankenswerterweise hat auch das „Weblexikon“ eine Version des in der Wikipedia unter mysteriösen Umständen gelöschten Artikels über den „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ gerettet und dazu sogar einen späteren Teil der Diskussionsseite. Diese gibt Aufschluß über einige Wikipedia-Platzhirsche, d.h. die Administratoren-Seilschaft, die sich dort ein Stelldichein gab. Während im Artikeltext der Name Manfred Riebe gelöscht wurde, taucht er in der Diskussionsseite um so häufiger auf.

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