Wolfgang Illauer

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Wolfgang Illauer (* 23. Oktober 1939 in Augsburg) unterrichtete als Studiendirektor Deutsch, Latein, Griechisch und Ethik am Gymnasium bei St. Anna in Augsburg. Er ist einer der prominentesten Kritiker der Schulschreibreform von 1996 in Bayern.

Wolfgang Illauer
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Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Dezember 1998
Zeichnung: Cornelius Werhahn
darin: Helma Dietz, Wolfgang Illauer: Die Rechtschreibreform in der Schulpraxis

Leben und Wirken

Seit September 1995 zeigte Wolfgang Illauer in Aufsätzen und vielen Leserbriefen die Mängel der Rechtschreibreform auf. Er ist Mitglied der Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. - Initiative gegen die Rechtschreibreform. Er wies seit März 1997 anhand von Fehlerstatistiken immer wieder nach, daß als Folge der Reform die Zahl der Rechtschreibfehler keineswegs absinkt, sondern leicht steigt.

Leserbriefe

Wolfgang Illauer schrieb Hunderte von Leserbriefen zu wichtigen Themen, z.B. gegen die Abtreibung, gegen die Rechtschreibreform, gegen die Verkürzung des Gymnasiums und gegen die Entwertung des Abiturs durch immer geringere Anforderungen, weiterhin gegen die Gesamtschul-Ideologie, gegen den modischen ethischen Relativismus und zitierte dabei immer wieder auch antike Schriftsteller, um Zeitübergreifendes, Immergültiges zu zeigen und um so für das Humanistische Gymnasium zu werben. Dabei warb er auch für einen umfassenden Bildungsbegriff, siehe seinen Vortrag über das Wesen der Bildung. Neuerdings schreibt er auch Briefe zum Islam. Die wichtigsten Zeitungen, in denen das alles erschienen ist, sind: FAZ, Süddeutsche Zeitung, NZZ, Welt am Sonntag, Augsburger Allgemeine, Bayerische Staatszeitung.

Der Leserbrief-Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Dr. Christian Ullmann, wußte die Qualität der Leserbriefe Illauers zu schätzen. Er druckte daher viele seiner Leserbriefe und die Briefe anderer Reformkritiker. Sein Nachfolger als Leserbrief-Redakteur war ab Oktober 1998 Gerd Sowein. Als Mann für’s Grobe beschimpfte Gerd Sowein Gegner der Rechtschreibreform in seinen Briefen an diese Leserbriefschreiber und veröffentlichte nur noch sehr selten deren Leserbriefe. [1]

Wolfgang Illauer äußerte sich daher auch im Rechtschreib-Internetforum der Süddeutschen Zeitung. Doch immer wenn das Rechtschreib-Forum der Süddeutschen Zeitung unerwünschte Beiträge enthielt, wurde es gelöscht. Deshalb wich Illauer auf andere Foren aus.

Beiträge in Foren

Illauer diskutierte 2001 gern mit Theodor Ickler und anderen kompetenten Reformkritikern auf den Seiten „WIR gegen die Rechtschreibreform - Rechtschreibreform.com“ von Verleger Matthias Dräger, später umbenannt in „WIR für gute Rechtschreibung - Rechtschreibung.com“ bzw. „Seiten für Rechtschreibung“ der Brüder Lindenthal.[2]

Bundesverfassungsgericht

Helma Dietz und Wolfgang Illauer erarbeiteten für die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ zum Fragenkatalog des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform für die Verhandlung am 12. Mai 1998 eine Stellungnahme. Darin bewiesen sie als fachkundige Studiendirektoren, daß durch die neue Rechtschreibung mehr Rechtschreibfehler entstehen.

Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt. Zur neuen Rechtschreibung. Hrsg.: Bayerische Akademie der Schönen Künste, 2003

Bayerische Akademie der Schönen Künste

Am 3. Dezember 2002 fand in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München eine Lesung und eine Podiumsdiskussion zur Rechtschreibreform statt. Reiner Kunze las aus seinem Buch «Die Aura der Wörter. Denkschrift zur Rechtschreibreform» (2002). Auf dem Podium diskutierten Wolfgang Illauer, Hans Krieger, Reiner Kunze, Peter Horst Neumann und Herbert Rosendorfer. Es moderierte Albert von Schirnding.

Wolfgang Illauer sagte: „Es tut mir leid (,Leid‘ laut neuer Vorschrift), die Frau Ministerin [Monika Hohlmeier] kann mir nichts Falsches befehlen, ich muß der Frau Grammatica gehorchen.“ Es gebe nichts, was Schüler nicht falsch machen. Die Verunsicherung sei groß. Die Fehlerquote sei leicht gestiegen und eben nicht um die Hälfte gesunken. Er nannte das einen „Reform-Betrug“, für dessen Aufklärung er einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß fordere. [3]

In der Dokumentation Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt wurden die Lesung und Diskussion festgehalten. Dies Buch war in der Wikipedia unerwünscht und wurde aus den Biographien der Podiumsteilnehmer herauszensiert. Der Karikaturist Paul Flora hatte auf dem Umschlag des Sammelbandes die Beschädigungen der deutschen Sprache aus der Sicht der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der von ihr vertretenen Schriftsteller so dargestellt, daß die Dichter als Opfer der Rechtschreibreform in einem Tintenglas in der Tinte sitzen. [4]

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Kontakt

Wolfgang Illauer, StD
Von-Richthofen-Str. 20
D-86356 Neusäß-Westheim
Tel. (0821) 48 23 26
Netzpost: WolfgangIllauer(at)gmx.de

Wolfgang Illauer, 2011
Wolfgang Illauer, 2013

Veröffentlichungen

Bücher

  • Omnium regina rerum oratio! [5] Lateinische Texte zum Thema „Rhetorik in Rom“. Ausgewählt und hrsg. von Wolfgang Illauer. Stuttgart: Reclam, 2011, 111 S., ISBN 978-3-15-019823-0, ISBN 3-15-019823-2 (Reclams Universal-Bibliothek; Nr. 19823, Fremdsprachentexte: Latein) - reclam.de

Beiträge in Sammelbänden

  • Die historischen Buchbestände der Bibliothek des Gymnasiums bei St. Anna. In: Jahresbericht / Gymnasium bei St. Anna; 463. 1993/94 (1994), S. 64 - 67 - Fabian-Handbuch
  • Augsburg 4: Bibliothek des Gymnasiums bei St. Anna. In: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, 11, 1997, S. 105-109
  • Helma Dietz, Wolfgang Illauer u.a.: Die Rechtschreibreform in der Schulpraxis. Stellungnahme der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ zum Fragenkatalog des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform für die Verhandlung am 12. Mai 1998, 18 Seiten (Studiendirektoren beweisen u. a., daß durch die neue Rechtschreibung mehr Rechtschreibfehler entstehen.) - Auszugsweise abgedruckt in: Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.: Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Bearbeitung und Kommentar: Manfred Riebe, Umschlagbild: Cornelius Werhahn. Nürnberg, 1998, S. 10-13
  • Die neue Rechtschreibung in der Schule und in der Zeitung. Widerlegung der Argumente der Kultusminister und Reformer. In: FAZ vom 5. Oktober 2000, Seite 10 - Wiederabdruck in der FAZ-Broschüre: Die Reform als Diktat. Zur Auseinandersetzung über die deutsche Rechtschreibung. Frankfurt am Main, Oktober 2000, S. 95-101

Leserbriefe (Auswahl)

  • Die erbärmliche Rolle der Deutschlehrer bei der Sprachreform. Leserbrief zum Artikel von Birk Meinhardt: Der Worteifer des Rechtschreibers Denk. In: Süddeutsche Zeitung vom 4. November 1996
  • Glaubenskriege mit bösartigen Diktaten. In: Süddeutsche Zeitung vom 14. Januar 1997, S. III
  • Zehetmairs Freudennachrichten in der Praxis nicht bestätigt. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. März 1997, S. 9
  • Fanatischer Reformgegner (Druckfehlerkorrektur). In: Süddeutsche Zeitung vom 6. März 1997, S. 10
  • Eine Regel durch acht Vorschriften ersetzt. In: Süddeutsche Zeitung vom 24. April 1997, S. 11
  • Rechtschreibung. In: Bayernkurier vom 11. Oktober 1997, S. 8
  • Rechtschreibreform für Schule unbrauchbar. In: Bayerische Staatszeitung vom 13. Februar 1998, S. 6
  • Von der Rechtschreibwirklichkeit wenig Ahnung. In: Süddeutsche Zeitung vom 9. Februar 1998, S. 46
  • Geistesschulung durch Latein in der Unterstufe des Gymnasiums. In: FAZ vom 3. Januar 2003

Zeitungsforen im Netz (Auswahl)

  • Rechtschreib-Lotterie. In: Süddeutsche Zeitung, SZ-Rechtschreib-Forum im Bereich „Kultur“: „Rechtschreibung – die deutscheste aller Dampfschif(f)fahrten“, Illauer: Re: Schüler als Leidtragende? #25437 - 01.09.2004 12:58 - VRS-Forum
  • Pflichtlektüre für Kultusminister und Ministerpräsidenten. In: Süddeutsche Zeitung, SZ-Rechtschreib-Forum im Bereich „Kultur“: „Rechtschreibung – die deutscheste aller Dampfschif(f)fahrten“. Illauer: Re: Schüler als Leidtragende? #25488 - 02.09.2004 16:12 - VRS-Forum

Nachrichtenbrett

Literatur

  • Manfred Riebe; Norbert Schäbler; Tobias Loew (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit. St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997, 298 S., ISBN 3-931155-10-2. Dokumentation von 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform.
  • Dankwart Guratzsch: Lehrer patzen bei Rechtschreibung. Studie: Die meisten künftigen Pädagogen beherrschen neue Regeln nicht. In: Die Welt vom 2. Oktober 2000 - WELT
  • Reiner Kunze: Es sei denn mit Macht, die keine Argumente kennt. In: Dossier Fehlkonzept Rechtschreibreform. In: Schweizer Monatshefte 11/2003 - SOK-PDF
  • Wolfgang Denk: 10 Jahre Rechtschreibreform. Überlegungen zu einer Kosten-Nutzen-Analyse. Masterarbeit im Fachbereich 09 Wirtschaftsingenieurwesen der Fachhochschule München. München, 5. September 2006, 172 Seiten – PDF-Datei
  • Reclam und die Empfehlungen der SOK. Rechtschreibsturm im Wasserglas. In: Börsenblatt, Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel, vom 5. Juli 2013 - boersenblatt.net

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Wolfgang Illauer - VRS

Wer mehr über den Widerstand Wolfgang Illauers gegen die Schulschreibreform 1997 wissen will, findet weitere Informationen in:

  • Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform - Wikipedia
  • Gymnasium bei St. Anna (Augsburg) - Wikipedia
  • Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 - Wikipedia
  • Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Pro und Kontra - Wikipedia
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) – VRS-Forum

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Manfred Riebe: Feige Täter der Rechtschreibreform und ihre mutigen Opfer. In: Forum - Das neue Gästebuch vom 17.03.2001 - rechtschreibung.com
    Wiedenmann/Sowein: Ein Briefwechsel. Die Arroganz der großen Zeitungen vom 7. September 2000 - nachrichtenbrett.de
  2. Wolfgang Illauer: Einfachere neue Rechtschreibung??? In: Forum - Das neue Gästebuch vom 25.05.2001 - rechtschreibung.com
  3. Renate Schostack: Ich muß Frau Grammatica gehorchen! Der große Betrug: Eine Münchner Diskussion zur Rechtschreibreform. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 283 vom 5. Dezember 2002, Seite 34
  4. Bei genauer Betrachtung der Karikatur sieht man die Köpfe zweier Dichter aus der Tinte herausragen. Der vorne links mit dem Schnauzbart könnte Günter Grass sein.
  5. Der Buchtitel bzw. das Motto des Buches lautet übersetzt: „Aller Dinge Königin (ist) die Rede (Redekunst).“ Es handelt sich um den zweiten Teil eines bei Cicero zitierten Verses des römischen Tragödiendichters Pacuvius.

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