Zerzabelshof

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Zerzabelshof ist ein Stadtteil von Nürnberg.

Lage

Zerzabelshof liegt im Tal des Goldbachs am östlichen Stadtrand von Nürnberg zwischen Dutzendteich und Mögeldorf. Da er am Rand des Lorenzer Reichswalds liegt und es in Zerzabelshof keine Industrie gibt, ist der Stadtteil ein bevorzugtes Wohngebiet.

Geschichte

„Zerzabelshof“ wurde erstmals 1309/10 als „Sternzagelshou“ erwähnt.

Der Ort war ursprünglich eine Forsthube mit Zeidelgut. 1365 verschrieben die Waldstromer die Öffnung auf ihren Sitz. Von 1563 bis 1837 gehörte das Schloßgut der Patrizierfamilie Loeffelholz. Ihnen stand die Dorf- und Gemeindeherrschaft zu.

Das von Nürnberg ausgeübte Hochgericht (Fraisch) wurde vom ansbacher Oberamt Schwabach und dem bayerischen Vogtamt Schönberg bestritten. Pfarrechtlich gehörte Zerzabelshof zu Mögeldorf.

1796 wurde der Ort von Preußen besetzt, so daß das Justiz- und Kammeramt Burgthann zuständig war. 1806 kam Zerzabelshof zu Bayern, weshalb das Landgericht Nürnberg zuständig wurde. 1808 wurden Zerzabelshof und der Valznerweiher mit Mögeldorf zu einem Steuerdistrikt und 1818 zur Gemeinde Mögeldorf zusammengeschlossen. 1899 wurde Zerzabelshof selbständige Gemeinde.

1923 wurde Zerzabelshof nach Nürnberg eingemeindet. Daraufhin begann eine rege Bautätigkeit. 1913 entstand auf Teilen des ehemaligen Schloßguts der Sportpark des 1. FCN. Der Sportpark wurde unter dem Namen „Zabo“ weltbekannt.

Das alte Schloß wurde 1944 völlig zerstört. Dagegen blieben das Mettingh-Schloß von 1862 und die Endressche Gastwirtschaft von 1794 erhalten. 1954 wurde in der Bingstraße ein Neubau für die Akademie der Bildenden Künste errichtet.

1966 wurde der Sportpark abgebrochen, und man baute Hochhäuser.

Zerzabelshof bildet den auch das Areal des Tiergartens umfassenden Statistischen Bezirk 95 mit 8.229 Einwohnern (31.12.1997). Pfarrei: ev. Auferstehungskirche, kath. St. Stefan. [1]

Persönlichkeiten

  • Renate Schmidt, SPD, 2002 bis 2005 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Theodor Schmidt (1884-1959), Nürnberger Mundartdichter mit dem Künstlernamen „Schankala“ von Zerzabeleshuf oder „Schankala aus Zobalashuf“

Literatur

  • Rektor Hans Zeltner: Aus der Orts- und Schulgeschichte von Zerzabelshof. In: Grundschule Viatisstraße, Bericht von 1958/59
  • Hans Liebel: Zerzabelshof. Die Geschichte eines Stadtteils. Nürnberg: Seubert, 1993, 279 S., ISBN 3-926849-10-X
  • Sabine Beck: Wo das Herz von Zabo schlägt. Lebenswert: Porträt der Zerzabelshofer Hauptstraße. In: Nürnberger Stadtanzeiger, Ausgabe Nord, vom 8. Oktober 2008, S. 3 - Anzeiger

Querverweise

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hermann Rusam: Zerzabelshof. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz