Altenfurt

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Altenfurt ist seit dem 1. Juli 1972 ein Stadtteil von Nürnberg (Stadtbezirk 6 - Südoststadt).

Lage

Altenfurt liegt ca. 8 km südöstlich des Stadtzentrums am ehemaligen Heer- und Handelsweg über Feucht und Neumarkt nach Regensburg.

Geschichte

An der Straße nach Regensburg führte schon im 12. Jahrhundert ein mit Bohlen gesicherter Abschnitt - eine Furt - durch das hochwassergefährdete Gebiet des Lorenzer Reichswalds. Hier ist 1225 eine ‚ecclesia in Altenfurte’ belegt (Rundkapelle). Neben ihr befand sich die Klause eines Eremiten sowie ein Bauernhof und ein Forsthaus, der Sitz einer der 14 Forsthuben des südlichen Walds. Das Hochgericht (Fraisch) stand der Reichstadt Nürnberg zu (vom ansbachischen Oberamt Burgthann bestritten), die Dorfherrschaft besaß das Lorenzer Waldamt, pfarrechtlich gehörte Altenfurt zu Feucht. 1796 wurde Altenfurt von Preußen okkupiert (JKA Burgthann) und kam 1808/ 18 als Teil des Steuerdistrikts bzw. der Gemeinde Fischbach zum Landgericht Altdorf. 1972 wurde Altenfurt. mit Fischbach nach Nürnberg eingemeindet. 1824 zählte der Weiler 33, 1950 das Pfarrdorf 2. 580 Einwohner. Der Statistische Bezirk 38, zu dem neben Altenfurt auch Moorenbrunn gehört, zählte am 31. 12. 1997 8. 232 Bewohner. Ein wohl im 14. Jahrhundert erbauter Hof des Egidienklosters wurde 1490 zu einem Herrensitz umgestaltet (Oelser Straße 13). Im 17. Jahrhundert erhielt er sein heutiges Aussehen und gelangte nach häufigem Besitzerwechsel 1816 an die Familie Scheurl, die ihn 1950 an die kath. Kirchenstiftung Altenfurt verkaufte. Pfarreien: kath. St. Sebaldus, ev. Christuskirche. [1]

Sehenswürdigkeiten

Romanische Rundkapelle

Die romanische Rundkapelle am Leonhard-Übler-Platz ist Johannes dem Täufer und Katharina von Alexandrien geweiht. Der Kernbau von ca. 5,60 Meter Durchmesser entstand wohl um die Mitte des 12. Jahrhunderts und wurde im 13. Jahrhundert mit einer dreiviertelrunden Apsis erweitert. An der Außenseite verläuft ein Fries mit verschiedenen Ornamenten. Der ursprüngliche Eingang lag auf der Nordseite, heute liegt er im Westen. Ab 1264 gehörte die Altenfurter Rundkapelle zum Egidienkloster Nürnberg. Nach der Reformation wurde die Kapelle profaniert und zeitweise sogar als Stall oder Lagerkeller verwendet. Seit 1816 befand sie sich im Besitz der Familie von Scheurl. Die Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg konnten schon 1947/48 beseitigt werden. Den abgebrannten Dachstuhl der Rundkapelle ließ Dr. Eberhardt von Scheurl noch während des Krieges im ursprünglichen romanischen Baustil wiederherstellen. In der Kuppel wurden 1950 Reste figürlicher Fresken aus dem 13. Jahrhundert aufgedeckt. Die katholische Kirchengemeinde St. Sebald kaufte 1950 die Kapelle und das umliegende Grundstück. Am 11. Mai 1952 wurde die Rundkapelle wiedergeweiht.

Herrensitz

Der ehemalige Scheurl'sche Herrensitz, auch bekannt als „Schlößchen“, liegt gegenüber der Rundkapelle an der Oelser Straße. Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts befand sich dort eine Unterkunft für Pilger, die der Abt des Egidienklosters 1490 zu einem Herrenhaus ausbauen ließ. Im Zuge der Reformation gelangte das Anwesen in weltlichen Besitz. Über dem Eingang des Herrenhauses ist heute noch das Wappen der Patrizierfamilien Haller und Nützel mit der Jahreszahl 1691 zu sehen. Aus dem persönlichen Archiv der Familie Nützel im Stadtarchiv Nürnberg geht hervor, daß das Schlößchen nach dem Tod von Johann Joachim Nützel im Mai 1747 im Erbgang auf die Haller von Hallerstein überging. Ab 1787 war das Gut im Besitz der Freiherren von Scheurl. Seine heutige Baugestalt erhielt der Herrensitz im 17. Jahrhundert. 1950 wurde das Schlößchen ebenfalls von der katholischen Kirchengemeinde St. Sebald erworben.

Literatur

  • Friedrich Julius Heinrich Reichsgraf von Soden: Historisch-topographische Beschreibung der uralten Kapelle von Altenfurt bei Nürnberg, Nürnberg, 1834
  • Nürnberger Stadtteile im Wandel der Jahrhunderte, Nürnberg, 1999, Seiten 141-209
  • Günther P. Fehring und Anton Ress (†): Die Stadt Nürnberg. 2. Auflage, bearbeitet von Wilhelm Schwemmer. München; Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1977, unveränderter Nachdruck 1982, 599 S., ISBN 3-422-00558-7 (Bayerische Kunstdenkmale; 10); hier: Seiten 270-272

Presse

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. * Gustav Voit: Altenfurt. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8 - im Netz

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