AutorenVerband Franken

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Der AutorenVerband Franken e.V. (AVF) hieß bis zum Jahr 2001 „Verband Fränkischer Schriftsteller“ (VFS).

AutorenVerband Franken e.V.
Vereinstyp Schriftstellervereinigung
Sitz Würzburg
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Gründungsjahr (1963) 1964
Vorsitzende Irmi Kistenfeger-Haupt
Mitgliederzahl ca. 100
Anschrift Wolfgangstraße 8
90425 Nürnberg
Telefon 0911 / 344180
E-Mail ir­mi-​haupt@web.​de
Netzseite http://www.autorenverband-franken.de/
Logo AVF c 01 klein.jpg

Aufgaben und Ziele des AVF

Förderung kultureller Belange, insbesondere im Bereich Literatur. Dieser Zweck wird insbesonders verwirklicht durch:

  • Förderung der Kommunikation von Literaturschaffenden in Franken
  • Bündelung von kreativen Ressourcen und Aktivitäten
  • Organisation und Durchführung von literarisch geprägten Veranstaltungen (z.B. Lesungen, Seminare, Diskussionen)
  • Literarische Nachwuchsförderung durch Einbindung in Projekte
  • Herausgabe von Informationsmitteln (z.B. Mitteilungen zu Veranstaltungen, Publikationsmöglichkeiten, Preisausschreibungen) und Werksammlungen (z.B. Anthologien) ohne materiellen Gewinn für den Verband.

Entwicklung vom VFS zum AVF

Am 20. Juni 1964 war der Verband Fränkischer Schriftsteller als Nachfolgeorganisation des am 12. Februar 1963 durch Georg Harro Schaeff-Scheefen (1903-1984) initiierten 'Fränkischen Autorenkreises' im Saal der Fischerzunft in Würzburg gegründet worden. Der erste 1. Vorsitzende war Schaeff-Scheefen auf eigenen Wunsch nur für wenige Monate, der zweite 1. Vorsitzende war Willy R[ichard] Reichert (Steigerwald) (1924-1982), ihn löste sein Stellvertreter Alo Heuler (1898-1974) als dritter 1. Vorsitzender ab.

Die Gründung dieses Verbandes blieb nicht ohne die erwünschte Wirkung nach außen: Man wurde auf diesen Kreis aufmerksam, und kein Geringerer als Rudolf Ibel (1900-1965), früher mit dem 'Kreis der Jüngeren' in Würzburg eng verbundener sprachkundiger und sprachkritischer Literaturwissenschaftler, hielt dem jungen Verband den Festvortrag. Die Stadt Würzburg stiftete damals nicht zuletzt aus diesem Anlaß einen Kulturpreis, den Friedrich Schnack (1888-1977) aus der Hand von Oberbürgermeister Helmuth Zimmerer (FWG) entgegennahm. Mitglieder des jungen Verbandes waren damals u. a. Hermann Gerstner (1903-1993), Georg Schneider (1902-1972), Hans Pflug-Franken (1899-1977), Eugen Skasa-Weiß (1905-1977), Adalbert Jakob (1892-1970), aber auch viele Jüngere, unter anderem Engelbert Bach (Kitzingen) (1929-1999) und Gottlob Haag (Hohenlohe) (1926-2008).

Bewegt und stürmisch waren die ersten Verbandsjahre unter Willy R. Reichert, der sich besonders um die Mundart bemühte. Bald wurde in Kitzingen die Mundartkommission des Verbandes gegründet, der neben den Mundartautoren auch Vertreter der Presse und des Rundfunks sowie die Heimatpfleger angehörten. Man hatte sich gemeinsam zur Aufgabe gemacht, die Mundartdichtung in Franken näher an die modernen Strömungen in dieser Gattung heranzuführen (H. C. Artmann in Österreich, Werner Marti in der Schweiz) und sie Abstand gewinnen zu lassen von der bisherigen Reimklingelei und Pseudoidyllik. Sie sollte aufnahmebereit und aufnahmefähig werden für Probleme der Gegenwart (Technisierung, Arbeitsleben, veränderte Situation im bäuerlichen Bereich, Zeitkritik). Diese Vorgaben stärkten die sich im fränkischen Bereich entwickelnden Ansätze einer eigenständigen Mundartdichtung, (damals) repräsentiert durch Gottlob Haag, Engelbert Bach, Wilhelm Staudacher (Rothenburg)(1928-1995) und nicht zuletzt durch Willy R. Reichert selbst.

1974 wurde Otto Schmitt-Rosenberger (Würzburg) vierter 1. Vorsitzender nach dem Tod seines Vorgängers Alo Heuler; Stellvertretende Vorsitzende wurde damals Inge Meidinger-Geise (1923-2007), der später Irene Reif (* 1931) folgte. In der Geschäftsführung wurde Hans-Werner Dienel durch Peter Aumüller abgelöst; von 1984 bis 1998 folgte Hans König. Ehrenvorsitzender war Kurt Karl Doberer, Ehrenmitglieder waren Hermann Kesten, G. Harro Schaeff-Scheefen, Caroline Schaeff und Hans König.

2001 trat Otto Schmitt-Rosenberger von seinem Amt zurück und wurde neuer Ehrenvorsitzender. Zum fünften 1. Vorsitzenden wählte die Mitgliederversammlung im Oktober 2001 Peter Rosner (Forchheim). Nach dem Tod von Irene Reif übernahm das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden Ulrike Rauh (Nürnberg). Die Geschäftsführung lag seit Herbst 1998 bei Hans Jürgen Heimrich (Dittelbrunn).

Auf der Mitgliederversammlung 2001 in Würzburg wurde beschlossen, den Namen des Verbandes in AutorenVerband Franken e. V. (AVF) zu ändern.

2003: 100. Geburtstag von G. Harro Schaeff-Scheefen

Da 2008 Peter Rosner und Ulrike Rauh nicht mehr zur Wahl antraten, wurde Karl-Heinz Schreiber (Goldbach) zum sechsten 1. Vorsitzenden und Helmut Stauder (Hösbach) zum 2. Vorsitzenden gewählt. Die spannende Herausforderung besteht nun darin, unter Wahrung der Tradition den Verband für neue Ideen und junge Mitglieder attraktiv werden zu lassen.

2009: 25. Todestag von G. Harro Schaeff-Scheefen. Erstmals Ausschreibung zum 'Schaeff-Scheefen-Preis'.

Vorsitzende

  • 1963 Georg Harro Schaeff-Scheefen (1903-1984)
  • 1964 Willy Richard Reichert (1924-1982)
  • 1971 Alo Heuler (1898-1974)
  • 1974 Otto Schmitt-Rosenberger (Würzburg) (1928-2004)
  • 2001 Peter Rosner (Forchheim) (* 1951)
  • 2008-2011 Karl-Heinz Schreiber (Goldbach) (* 1949)
  • 2011 Irmi Kistenfeger-Haupt (1947 in Ro­then­burg ob der Tau­ber)

Schaeff-Scheefen-Literaturpreis

Im Andenken an den Gründer des Verbandes, G. Harro Schaeff-Scheefen, wurde anläßlich seines 25. Todestages im Jahr 2009 der 'Schaeff-Scheefen-Literaturpreis' ausgeschrieben. Eine Jury ermittelt die Preisträger und wählt geeignete Texte aus für eine Anthologie.

2010 wurde der Preis erstmals verliehen. Die Anthologie zum 1. Schaeff-Scheefen-Literaturpreis erschien 2010 und trägt den Titel „Höhenflüge und Abgründe“. 2012 wurde der Preis am Wirkungsort des Verbandsgründers, Kirchberg an der Jagst, zum zweiten Mal verliehen. Daraus entstand die Anthologie „Fließen“.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Verband Fränkischer Schriftsteller e.V. (Hrsg.): Plural. 1.1971. Kirchberg: Wettin-Verlag, 1971
  • Verband Fränkischer Schriftsteller (Hrsg.): Ortstermin Bayreuth. oder: 33 Selbsterlebensbeschreibungen, Stadtbesichtigungen, Stadtbezichtigungen. Plural 3. Zusammengestellt von Jochen Lobe. Kirchberg/Jagst: Wettin-Verlag, 1971, 89 S.
  • Verband Fränkischer Schriftsteller e.V. (Hrsg.): Kurznachrichten. Plural IV. Plural 4. Kirchberg/Jagst: Wettin Verlag, 1973, 160 S., ISBN 3879336040 (Diese Ausgabe des Plural erscheint zum zehnjährigen Bestehen des Verbandes Fränkischer Schriftsteller. Redaktion: Inge Meidinger-Geise, Werner Martin Dienel, Alo Heuler. Beiträge von Otto Schmidt, Oskar Kloeffel, Alo Heuler, Godehard Schramm, Inge Meidinger-Geise, Ludwig Schrott, Else Opitz, Hannelore Klimsch, Fitzgerald Kusz, Gretl Zottmann, Ludwig Altenhöfer, Irene Reif, Helga Piccon, Rainer Georg, Hans Dieter Schmidt, Wilfried Michel, Elisabeth Fürst, Elisabeth Engelhardt, Kurt K. Doberer, Jochen Lobe, Hellmut Walters, Wilhelm Wolfgang Schütz, Gertrud Hanke-Maiwald, Günther Heydemann, Hermann Kesten, Eugen Gürster, E. R. Ziebuhr, Conrad Ceuss, Eugen Skasa-Weiß, Gottlob Haag, Willy R. Reichert, Irene Reif, Otto Sahmann, Hannelies Taschau, Hans Pflug-Franken, Günter Radtke)
  • Verband Fränkischer Schriftsteller e.V. (Hrsg.): Der große Hunger heißt Liebe. Lyrikanthologie. Helmbrechts/Kulmbach: Verlag im Frankenwald Saalfrank, 1981, 80 S. (Mit Beiträgen von: Friedrich Ach, Peter Aumüller, Angela Baumann, Karl Bernhard, Theresia Brockmann, Franziska Christoph, Alfred Dietz, Kurt Karl Doberer, Ursula Frey, Elisabeth Fürst, Hermann Gerstner, Josef Carl Grund, Elena Günther-Glasunow, Herbert Günther, Gertrud Hanke-Maiwald, Elmar Hartstock, Else Hassenbach, Alo Heuler, Karl Hochmuth, Oskar Kloeffel, Hans König, Franz Liebl, Hildegard Malter-Sturm, Wilhelm Malter, Josef Moder, Michael Morgenthal, Emil Mündlein, Else Opitz, Hans Pflug-Franken, Rudolf Priesner, Stefan Pürner, Ulrike Rauh, Willy R. Reichert, Irene Reif, Helga Rentsch-Sady, Roland Rosenbauer, Alfred Rottler, Erika Scheuering, Eva Marie Schlicht, Friedrich Wilhelm Schmidt, Christa Schmitt, Otto Schmitt, Helga Schultes-Piccon, Ernst Heinrich Stadelmann, Irmtraut Tzscheuschner, Andreas Vogt-Leppla, Erika Zapf, Hubert Zlotos, Gretl Zottmann, Margareta Zschörnig)
  • Verband Fränkischer Schriftsteller e.V. (Hrsg.): Zeitenecho. Gegenwartstexte - Anthologie. Gerabronn und Crailsheim, Hohenloher Druck- und Verlagshaus, 1989, 168 S., ISBN 3-87354-181-5 (Vorwort von Hans König, Geschäftsführer. Mit Beiträgen von: Friedrich Ach, Peter Aumüller, Karl F. Bernhard, Kurt Karl Doberer, Doris Eggert-Bauer, Hermann Gerstner, Josef Carl Grund, Elmar Hartstock, Karl Hochmuth, Margarete Hoffmann, Franz Kafitz, Hans König, Franz Liebl, Hildegard Malter-Sturm, Wilhelm Malter, Ingrid Miecke, Emil Mündlein, Kurt Patzschke, Hans Pflug-Franken, Stefan Pürner, Ulrike Rauh, Irene Reif, Helga Rentsch-Sady, Erika Ruckdäschel, Hildegard Schäfer, Erika Scheuring, Eva Maria Schlicht, Friedrich Wilhelm Schmidt, Christa Schmitt, Otto Schmitt-Rosenberger, Georg Schönauer, Otti Schwarzhuber, Richard Schweem, Walter Tausendpfund, Willy Veeser, Andreas Vogt, Heidrun Wagner-Hommel, Johannes Wondrousch, Erika Zapf, Erwin Ziebuhr, Margarete Zschörnig. Im Anhang: Kurzbio- und Bibliographien der beteiligten Autoren)
  • Verband Fränkischer Schriftsteller e.V.(Hrsg.): Vertraut und fremd - Anthologie. Gerabronn und Crailsheim: Hohenloher Druck- und Verlagshaus, 1993, 157 S., ISBN 3-87354-219-6 [Vorwort von Otto Schmitt-Rosenberger, Vorsitzender. Mit Beiträgen von: Friedrich Ach, Lothar Bedacht, Karl Bernhard, Elfriede Bidmon, Karl Heinz Demuß, Kurt Karl Doberer, Doris Eggert-Bauer, Klaus Gasseleder, Hermann Gerstner, Josef Carl Grund, Klaus Grunenberg, Elmar Hartstock, Karl Hochmuth, Ingeborg Höverkamp, Fritz Kerler, Hans König, Franz Liebl, Ingrid Miecke, Martina Müller-Wagner, Emil Mündlein, Hans Peter Müssle, Ursula Muhr, Veronika Ponzer, Stefan Pürner, Ulrike Rauh, Gottfried Rehm (Pseudonym: Gustav Damann), Irene Reif, Erika Ruckdäschel, Erika Scheuring, Christine Schlund, Christa Schmitt, Otto Schmitt-Rosenberger, Karl-Heinz Schreiber (Pseudonym: serold), Maria Schulze-Kroiher, Doris Stößlein, Walter Tausendpfund, Ingrid Tzscheuschner, Matthias Veit, Andreas Vogt (Pseudonym: Andreas Vogt-Leppla), Hannes Wondrousch, Garip Yildirim, Erika Zapf, Margarete Zschörnig. Im Anhang: Kurzbio- und Bibliographien der beteiligten Autoren.
  • Norbert Autenrieth, Wilfried Conrad (Hrsg.): Fließen. Anthologie des AutorenVerbandes Franken e.V. zum Schaeff-Scheefen-Preis 2012. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2012, 120 S., ISBN 978-3-8260-4922-4

Literatur

  • Christiane Scherm: Die Literatur des oberostfränkischen Sprachraums – eine Untersuchung am Beispiel des Nürnberger Autors Fitzgerald Kusz. Facharbeit aus dem Fach Deutsch. Leistungskurs: Deutsch, Kursleiter: OStR Walter Hostalka. Kollegstufenjahrgang 2002/2004. Luisenburg-Gymnasium Wunsiedel, 2. Februar 2004 - im Netz
  • Walter Eigenmann: Literatur-Wettbewerb des Autorenverbandes Franken. In: Literatur, Literatur-Ausschreibungen vom 18. Juni 2009 - Glarean Magazin

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise