Beliebigkeitsschreibung

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Unter Beliebigkeitsschreibung versteht man einen Schreibwirrwarr oder Mischmasch herkömmlicher und „neuer“ Schreibweisen sowie individueller Schreibungen, die sowohl nach der traditionellen Orthographie als auch nach der Schulschreibreform von 1996 falsch sind.

Theodor Ickler: Falsch ist richtig. Ein Leitfaden durch die Abgründe der Schlechtschreibreform, Droemer 2006
Oktober 2004

Bayerischer Mundartausdruck

Die herrschende „Beliebigkeitsschreibung“ ist in bayerischer Mundart ein „Ramasuri“, d.h. ein großes Durcheinander. [1]

Beobachtungen von Deutschlehrern

Beliebigkeitsschreibung
Von Wolfgang Illauer

Die Seite "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform" behalten, bitte! Die Reform, jeder Kundige weiß das, hat zu einer im ganzen schlechteren, weniger differenzierenden Beliebigkeitsschreibung geführt. Jeder Deutschlehrer, mit dem ich rede, jammert und zuckt hilflos mit den Schultern: ohne ständiges Nachschlagen geht keine Korrektur mehr. Verwirrung und Unsicherheit sind groß. Die Fehlerquellen haben sich vermehrt. Die Zeitungen machen absurde Fehler (z. B. in meiner Regionalzeitung grundsätzlich "zwei Mal" statt "zweimal" [auch wenn "zweimal" n i c h t betont ist!], grundsätzlich " selbstständig", obwohl die meisten Leute "selb-ständig" aussprechen, viele falsche Getrenntschreibungen und unangebrachte Großschreibungen...). Wenn man so etwas in einer Demokratie nicht mehr sagen dürfte, dann wäre das ein äußerst bedenkliches Zeichen! Bitte b e h a l t e n Sie diese Seite im Interesse der Demokratie und im Interesse der Wahrheit! Wolfgang Illauer--84.57.25.135 11:20, 26. Mai 2007 (CEST) [2]

Das Ergebnis der Schulschreibreform von 1996 ff. ist ein Schreib-Wirrwarr ähnlich wie im 19. Jahrhundert zu Zeiten Konrad Dudens.

Der Rechtschreibreformer Professor Horst Haider Munske, Universität Erlangen, sprach von einem „Rechtschreibchaos“ und empfahl den Lehrern in der Lehrerzeitschrift „Schule in Frankfurt“ im Juni 2001:
* „Alles Rotgedruckte ist falsch! Man vermeide die roten Giftpilze im Duden!“ [3]

Professor Theodor Ickler, Universität Erlangen, verwendet den Begriff „Schlechtschreibreform“. [4]

Der Sprachpfleger Bastian Sick urteilt: „Eine rapide Zunahme der Verunsicherung ergab sich auch aus der Rechtschreibreform [...] Seitdem ist Deutschland ein Jammertal, durch das orientierungslose Wanderer zwischen alter und neuer Orthographie verwirrt umhergeistern.“[5]

Beispiele für den Reform-Unfug

Symptomatisch für die neue Beliebigkeitsschreibung ist die Eszett-Schreibung, z.B. „Fussball“, „gross“, „Grüsse“, „heissen“, „Spass“, „Strasse“, „weiss“. Diese Schreibweisen sind sowohl nach der traditionellen Orthographie als auch nach der Schulschreibreform von 1996 falsch.

Eine solche Beliebigkeitsschreibung sieht man auch im Internet, so z.B. abwechselnd die traditionelle Schreibweise „Schloßstraße“, die neue „Schlossstraße“, aber auch die falschen Schreibweisen „Schloßstrasse“ oder „Schlossstrasse“. Allerdings ist „Schlossstrasse“ in der Schweiz richtig, weil dort das Eszett abgeschafft wurde. Doch geographische Bezeichnungen und auch ursprüngliche Straßennamen werden trotz Schulschreibreform weiterhin mit Eszett geschrieben, so z.B. die Schloßstraße in Berlin-Charlottenburg.

Auch in der Wikipedia-Enzyklopädie oder in anderen Wikis sieht man solchen Schreib-Mischmasch auf Diskussionsseiten, aber auch in Artikeln, solange nicht ein Orthographiekundiger solche Fehler korrigiert.

Außerdem werden Familiennamen als Eigennamen trotz Schulschreibreform weiterhin mit Eszett geschrieben: Litfaßsäule, nicht Litfasssäule.

Das Durcheinander wird noch durch die Schweizer Sonderorthographie erhöht, in der es kein Eszett gibt. Wer „Karl der Grosse (747-814)“ schreibt, zeigt, daß er ungebildet ist. In der Schweiz bemerken selbst Deutschschweizer diesen Kardinalfehler nicht.

Außerdem müssen Zitate aus historischen Quellen in der herkömmlichen Rechtschreibung wiedergegeben werden, damit eine Fälschung von Zitaten vermieden wird.

Eher groteske Züge nimmt die eine Zeitlang erlaubte Einbuchstaben-Abtrennung an. Der Ber-ga-horn und die Ros-sa-mei-se, sowie der Wal-du-hu gehören in jedes gute Tierlexikon. Das „Universalwörterbuch Spanisch“ von „Via mundo“ (ein Langenscheidt-Ableger) brachte es auf Seite 13 des Teils „Leben in Spanien und Hispanoamerika“ sogar zum „norda-merikanischen Freihandelsabkommen“!

Einige weitere Beispiele für den Reform-Unfug bringt Dr. Jürgen Langhans in Warum schreibt man das so? Mit seinem Rechtschreib-Programm FNR-Konverter bzw. „Falsch-nach-Richtig“-Umwandler kann man in deutschen Texten alle möglichen seit der Schulschreibreform von 1996 entstandenen reformierten Rechtschreibungen zurück in die allgemein gebräuchliche traditionelle einheitliche Orthographie übertragen.

Problematik

Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Der Beschluß des Deutschen Bundestages vom 26. März 1998 lautete: „Die Sprache gehört dem Volk!“

Diesen Beschluß des Bundestages berücksichtigte das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 14. Juli 1998:
„Soweit dieser Regelung [den Kultusministererlassen über die Rechtschreibreform, MR] rechtliche Verbindlichkeit zukommt, ist diese auf den Bereich der Schulen beschränkt. Personen außerhalb dieses Bereichs sind rechtlich nicht gehalten, die neuen Rechtschreibregeln zu beachten und die reformierte Schreibung zu verwenden. Sie sind vielmehr frei, wie bisher zu schreiben.“ [6]

Die Kultusministererlasse über die Rechtschreibreform von 1996 gelten daher nur für die Schulen und das in wechselnden(!) Fassungen. Außerhalb der Schulen kann jeder so weiterschreiben wie bisher, d.h. in der allgemein üblichen herkömmlichen traditionellen Orthographie.

Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht

Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg gab dagegen der Klage der Gymnasiastin Josephine Ahrens und ihres Anwaltes Rolf Gröschner recht. Im Beschluß des Eilverfahrens bescheinigten die Richter Josephine Ahrens, daß in ihren Schularbeiten die „herkömmliche Rechtschreibung“ weder beanstandet noch als falsch gewertet werden dürfe. Außerdem habe sie Anspruch darauf, in der „von ihr bevorzugten“ allgemein gebräuchlichen Orthographie unterrichtet zu werden.

Das OVG begründet seinen Beschluß damit, daß die allgemein akzeptierte Rechtschreibung auch die richtige sei. Es sei aber „höchst zweifelhaft“, ob das auf die neugeregelte Orthographie zutreffe. „Erhebliche Teile im deutschen Volke“ lehnten die Reform der Kultusminister ab, und in Presse und Literatur würden „zunehmend“ wieder die alten Regeln gelten.

Die Richter kritisierten auch das Rechtschreiburteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998: Einerseits gehe Karlsruhe davon aus, eine Schreibweise müsse im Land allgemein üblich sein, um verbindlich sein zu können. Andererseits bestätige das Urteil selbst, daß die neue Schreibweise den Unterricht einer erst noch zu erwartenden Änderung anpasse. Das sei „denkgesetzlich unmöglich“. [7]

Duden

Die Zeit vor 1901 war durch uneinheitliche Schreibweisen und/oder präskriptive Hausorthographien gekennzeichnet.

Von 1902 bis bis 1996 zeichnete der Duden vorwiegend die natürliche Entwicklung des Schreibgebrauchs (Usus) auf (Deskription). Dieser Schreibgebrauch wird als traditionelle, herkömmliche oder klassische einheitliche Orthographie bezeichnet.

Seit 1996 ist durch die künstlich entworfene präskriptive Schulschreibung und laufende Reformen der Reform sowie durch die künstliche Einführung von Varianten eine Vielzahl von uneinheitlichen Wörterbüchern und Hausorthographien entstanden, so daß Journalisten heute häufig den Begriff „Beliebigkeitsschreibung“ verwenden.

Der Duden hob zwar seit 1996 die Schulschreibung rot hervor, erschien aber grundsätzlich weiterhin in der traditionellen Orthographie. Diese Handhabung wurde durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts bestätigt.

Repräsentative Umfragen

Daß sich die Rechtschreibreform nicht durchgesetzt hat, kann man den repräsentativen Umfragen entnehmen, die dies seit Jahren berichten. So berichtete z. B. die Nürnberger Zeitung über eine repräsentative Emnid-Umfrage:

  • Umfrage: Immer noch Probleme mit der neuen Orthografie. In: Nürnberger Zeitung vom 21. April 2008, S. 32

Danach haben sich 62 Prozent der Deutschen nicht an die neue Rechtschreibung gewöhnt. Vorherrschend ist auf Grund der repräsentativen Umfragen nach wie vor die traditionelle Orthographie.

Im Wikipedia-Artikel „Deutsche Rechtschreibung“ heißt es:

„Die reformierte Rechtschreibung wird jedoch nur von einer kleinen Minderheit der deutschen Bevölkerung befürwortet und von einer Mehrheit abgelehnt, wie eine Umfragenreihe ergeben hat.“

Viele Zeitungen fälschen jedoch die Leserbriefe in den Neuschrieb um und täuschen mit dieser Gleichschaltung leichtgläubigen Lesern einen Gleichschritt vor, den es nicht gibt.

Hausorthographien

Jeder Verlag kann entscheiden, wie er schreiben will. Das Stadtlexikon Nürnberg (1999) erschien z.B. in der traditionellen Orthographie. Daß sich die Rechtschreibreform nicht durchgesetzt hat, kann man auch an der neuen Beliebigkeitsschreibung in manchen Medien und im Internet erkennen: Es gibt Dutzende von Hausorthographien der Verlage und Zeitungen, aber zugleich auch viele Zeitschriften, die weiterhin traditionell schreiben.

Das Durcheinander bei denen, die sich untertänig vor dem Geßlerhut der neuen „ss“-Schreibung verbeugen, sieht man besonders an der häufigen falschen Schreibweise „Strasse“, „weiss“ oder „Fussball“, auch in Internet-Lexika wie der Wikipedia und in Regional-Wikis.

Die Zeichensetzung war und ist weitgehend beliebig.

Das Kleinreden von Rechtschreibreform-Kritik durch Befürworter der Rechtschreibreform entgegen den historischen Fakten kommt häufig vor. Die vielen „Reformen“ der Schulschreibreform von 1996 hätte es aber ohne die Kritiker nicht gegeben.

Ursachen

Ursächlich für den Wirrwarr ist die überflüssige, mangelhafte, verwirrende und laufend hin- und herreformierte Schulschreibreform von 1996. Bereits im Jahr 1977 wurde die „Kommission für Rechtschreibfragen“ am Institut für Deutsche Sprache gegründet. 1979 lag durch die Kommission ein Entwurf für eine Neuregelung der deutschen Sprache gemäß der „gemäßigten Kleinschreibung“ vor. 1980-1985 folgten Diskussionen und die Veröffentlichung der Ziele über die FAZ.

Den Stein der Rechtschreibreform brachten maßgeblich der schweizerische Linguist Dr. Peter Gallmann und der deutsche Linguist Prof. Horst Sitta ins Rollen. Beide waren auch Mitglieder der dann 1997 gegründeten „Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung“. Gallmann, der seinen Doktortitel unter Prof. Sitta in der Schweiz erhielt, erzwang z.B. Wendungen wie „im voraus“ als „im Voraus“ zu schreiben, da dadurch das Erlernen der deutschen Sprache einfacher gemacht würde.

Die Politiker der deutschmuttersprachigen Länder Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz glänzten durch Unkenntnis des sprachlichen Regelwerks der deutschen Sprache und der durch die planlosen Änderungen herbeigeführten Konsequenzen. Sie verließen sich dabei auf die gutachterischen Aussagen von Sprachwissenschaftlern, die aber zum größten Teil Reformbefürworter waren. Kritische Stimmen wie die von Prof. Theodor Ickler (und des kleinen Bürgers) wurden überhört. Man stempelte sie als „ewig Gestrige“ ab und betrachtete sie nur mehr als Querulanten.

Im Zuge der Durchsetzung der seit 1996 eingeführten neuen deutschen Falschschreibung gewann man viele Verleger, da die Neuanschaffung der bereits vorhandenen Werke mit der nun geänderten Rechtschreibung ein lukratives Geschäft versprach. So wurden über Jahre seit 1996 hinweg wertvolle Werke aus Bibliotheken entfernt und der Papierverwertung zugeführt, nur weil sie die deutsche Qualitätsrechtschreibung verwendeten.

Keine einheitliche Orthographie

Professor Dr. Jean-Marie Zemb, Collège de France, Paris, stellte fest, daß bei den 3. Wiener Gesprächen keine einheitliche Schreibung des Deutschen beschlossen wurde, sondern eine österreichische, eine Schweizer und eine deutsche Rechtschreibung. [8] Eines der Beispiele, die Zemb u.a. anführt, ist die durchgängige Schweizer ss-Schreibung, die ja 90 Prozent der Reform umfaßt. [9]

Wörterbücher

Abweichungen

Die Schulschreibreform von 1996 führte dazu, daß sogar in den neuen Wörterbüchern bereits 1996 viele Schreibweisen voneinander abwichen.

Varianten

Die in Wörterbüchern wie „Wahrig“ oder „Duden“ gebotenen Alternativen waren und sind für „Laien“ kaum überschaubar.

Deutsche Nationalbibliothek

Eine verwirrende Beliebigkeitsschreibung entdeckt man im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek in Gestalt einer häufig falschen Eszett- bzw. SS-Schreibung. Das ist schwerwiegend, weil ausgerechnet die Deutsche Nationalbibliothek, der man vertrauen können sollte, als eine Multiplikatorin hausgemachter Schreibfehler wirkt.

Gleichschaltung und Widerstand

Presse und Verlage

Am 1. August 1999 erfolgte eine Gleichschaltung der Presse auf der Grundlage einer eigenen Presseorthographie der Deutschen Presse-Agentur. Diese weicht aber in einigen Bereichen von der Schulschreibung ab.

Wegen der Mängel der Rechtschreibreform schufen aber auch viele Verlage ebenfalls voneinander abweichende Hausorthographien, zumal es kein Rechtschreibgesetz gibt.

Jedoch ist die Reformschreibung unlernbar, so daß Fehler gemacht werden. Da die Korrektoren in der Presse eingespart wurden, werden sie durch Korrekturprogramme ersetzt. Aber auch diese produzieren Fehler.

Nicht alle Zeitungen und Zeitschriften ließen sich auf die neue Beliebigkeitsschreibung gleichschalten. Über 300 Zeitungen und Zeitschriften blieben bei der traditionellen Rechtschreibung, vgl. die Liste der reformfreien Zeitungen und Zeitschriften: http://www.gutes-deutsch.de von Jürgen Frielinghaus, darunter die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung und das Ostpreußenblatt.

Schriftsteller, wie Siegfried Lenz und Günter Grass, die sich auf ihr Urheberrecht berufen, bewirkten, daß Verlage deren traditionelle Orthographie nicht in die Schulschreibung umwandeln dürfen, auch in Schulbüchern nicht.

Behörden

Da das Regelwerk der Reformschreibung schon für Lehrer undurchschaubar ist, können sie es den Schülern auch nicht vermitteln. Es ist also unlernbar. Daher ist auch im Beamtenapparat die „Egal“-Haltung in Behörden weit verbreitet, wie der Duden-Verlag durch eine Umfrage feststellte. [10] Es könnte sogar sein, daß es sich bei dieser Gleichgültigkeit um aktiven Widerstand gegen diese sprachliche Reglementierung handelt, so wie ihn viele Verlage und Schriftsteller vormachen. Gefördert wird solch ein Widerstand durch Äußerungen des Hauptantreibers der Rechtschreibreform Hans Zehetmair, der sich seit dem Jahr 2003 von seiner Rechtschreibreform immer wieder distanzierte. Seine Begründung der Einführung der Rechtschreibreform, es gebe nun 50 Prozent weniger Fehler, hatte sich schon 1997 als Märchen erwiesen.

Rückkehr zur traditionellen Rechtschreibung

Infolge der sogenannten Rechtschreibreform entstand allenthalben, z.B. auch in den Zeitungen, ein ziemlicher Schreibwirrwarr, eine Art Beliebigkeitsschreibung.

Deshalb kehrte die FAZ am 1. August 2000 zur traditionellen Orthographie zurück, geißelte die neue Schulschreibung in einer ganzseitigen Anzeige als „Missstand“ und gab Anfang Oktober 2000 eine reformkritische Broschüre heraus „Die Reform als Diktat“.

Aber Geld regiert die Welt. So machte die FAZ zum 1. Januar 2007 erneut eine Kehrtwende und kehrte zur vorher verdammten neuen Schulschreibung zurück.

Wiedervereinigungsduden, 20. Auflage, 1991

DUDEN, Band 1: Rechtschreibung der deutschen Sprache. Der gemeinsame Duden (der sog. Wiedervereinigungsduden), 20. Auflage, Mannheim: Duden-Verlag, 1991 (Außen auf dem Buchdeckel steht noch: „Maßgebend in allen Zweifelsfällen.“ Auf dem hinteren Buchdeckel heißt es: „Der DUDEN ist das maßgebende Nachschlagewerk für alle Fragen der deutschen Rechtschreibung.“)

Aus dem Vorwort:
Mit der 20. Auflage des Dudens findet das fast 40jährige Nebeneinander einer Leipziger und Mannheimer Dudenausgabe ein Ende.

  • Anmerkung:

Dieser Duden von 1991 ist der letzte in der traditionellen Orthographie und mit den traditionellen Regeln. Er ist daher zu empfehlen; denn alle folgenden Auflagen ab der 21. Auflage 1996 in Schulschreibung sind ein kultureller Niedergang, sind verwirrend und zerstören die bisherige einheitliche Orthographie. Man kann ihn antiquarisch kaufen, auf Flohmärkten für einen Euro erwerben oder in Ebay für wenig Geld ersteigern.

Zum Verfasser des Artikels

Manfred Riebe, der Autor des Artikels, wurde am 17. November 2016 von Landrat Armin Kroder (FW) mit der Goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Armin Kroder wurde als Mitglied der Freien Wähler gewählt, die versuchen, im Bayerischen Landtag als Opposition die CSU zu kontrollieren. Siehe zum Beispiel die Freien Wähler im Menschenrechtsforum Gustl Mollath. Zahlreiche bayerische Städte, Gemeinden und Unternehmen gehören zu den sogenannten Akzeptanzpartnern der Ehrenamtskarte und gewähren deshalb Inhabern der Ehrenamtskarte Vergünstigungen.

Literatur

  • Es lebe die Anarchie. In: DIE WELT vom 24. Oktober 1995 - WELT online
  • Jean-Marie Zemb: Ja, wenn Sie mich fragen .... In: Hans Werner Eroms; Horst Haider Munske (Hrsg.): Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997, S. 255-264
  • Jean-Marie Zemb: Für eine sinnige Rechtschreibung. Eine Aufforderung zur Besinnung ohne Gesichtsverlust. Tübingen: Niemeyer Verlag, 1997, 154 Seiten, ISBN 3-484-73047-1
  • ht: „Beliebigkeitsregeln“ durch Rechtschreibreform? Kritiker befürchten chaotische Verhältnisse. In: pressetext.austria vom 31. Juli 1999 - newsfox.com
  • Zé do Rock: Ufo in der Küche. ein autobiografischer seiens-fikschen. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. München; Zürich: Piper, 2000, 189 S., ISBN 3-492-22998-0 (Piper; Band 2998)
  • Heike Schmoll: Nur wo das Prinzip der Beliebigkeit waltet ... Ein Duden in jedem Klassenzimmer / Die Schulen und die Rechtschreibreform. In: FAZ vom 29. Juli 2000
  • Hans Krieger: Shäckspier im kaos. Die Ablehnung der so genannten Rechtschreibreform und die Liebe zur grammatikalischen Anarchie: Zwei Positionen. In: Süddeutsche Zeitung vom 4. August 2000, Feuilleton, S. 15
  • Manfred Riebe: Unlogisch und verwirrend. Vor einem Jahr wurde in den meisten Medien die neue Rechtschreibung eingeführt. In: Junge Freiheit Nr. 31/32 vom 28. Juli / 4. August 2000, S. 11 – im Netz
    • Wiederabdruck in: Rettet die deutsche Sprache. Beiträge, Interviews und Materialien zum Kampf gegen Rechtschreibreform und Anglizismen. Dokumentation, EDITION JF. Berlin: Junge Freiheit Verlag, Oktober 2004, S. 132-137
  • Dr. Michael Droescher: [12]Neue Recht-Schreibung. In: Alles was Recht ist. Rechtliche Rahmenbedingungen der Kulturarbeit, „einfach machen?! 11“, Fortbildungstagung zum praktischen Kulturmanagement, Bildungszentrum Nürnberg, 2. Dezember 2000 - kubiss.de
  • Alexander Brock: Die Buchstaben tanzen lassen. Amüsante Lesung von Zé do Rock. In: Fürther Nachrichten vom 24. April 2002, Kultur (Zitat: Im Hardenberg-Gymnasium gab er eine außergewöhnliche Lesung: eine Kostprobe seiner Lektionen in „wunschdeutsch“ und „ultradoitsh“. […] „Kommaregeln gibt's nicht mehr, Kommas setzt man nach Gefühl, ohne schlechtes Gewissen“, sagt er. Groß- und Kleinschreibung – weg! Silbentrennung – weg! Wenigstens für die 90 Minuten, in denen der Autor mit dem elastischen Mundwerk im Musikraum des Hauses einen grillenhaften Floh nach dem anderen in zahlreiche Schülerohren setzt. […] Die Vorstellung sei vor dem Hintergrund der Rechtschreibreform „eine geniale Verballhornung der deutschen Sprache“ gewesen, urteilt Fabian Christel (19).)
  • Manfred Riebe: Über die „Rechtschreibreform“: Kritik, Rechtslage, .... In: Westpreußen-Archiv vom 19. Juli 2003 - im Netz
  • Hendrik Werner: Fünf Jahre Rechtschreiprevorm. Über das Orthographie-Desaster wird kaum noch geredet - es findet einfach statt. In: DIE WELT vom 1. August 2003 - WELT
  • Beliebigkeitsschreibung, die - Neue Wörter vom 20. Juli 2004 - wortwarte.de
  • Klaus Gast: »Das Rechtschreib-Chaos ist Tatsache«. Podiumsdiskussion zur Orthografie-Reform in Aschaffenburg. Glühende Kritiker und die »Ratte in Kinderköpfen«. In: Main-Netz, Der Main-Echo-Onlinedienst vom 13. September 2004 - main-netz.de
  • Dieter Stein (Hrsg.): Rettet die deutsche Sprache. Beiträge, Interviews und Materialien zum Kampf gegen Rechtschreibreform und Anglizismen. Berlin: Edition JF – Dokumentation, Band 9, 2004, 192 Seiten, ISBN 3-929886-21-9
  • Dankwart Guratzsch: Die Getrenntschreibung soll wieder abgeschafft werden. Vorläufigkeit der neuen Rechtschreibung wird durch die aktuellen Beschlüsse festgeschrieben - Lehrer sind überfordert. In: DIE WELT vom Dienstag, 6. Juni 2005 - WELT (Darin der Satz: „Rechtschreibung wird damit zur Beliebigkeitsschreibung, Heftkorrektur zum Lotteriespiel.“)
  • Unsere heutige Rechtschreibung – eine wohlfeile Beliebigkeitsschreibung? Nach dem 1. August 2005, Verlag Beruf + Schule Belz KG - vbus
  • Orthography Reform: German Orthography Reform of 1996. History of Dutch Orthography. Reforms of French Orthography. Books Llc's Photocopy Edition. Publisher: Books Llc, September 2010, 60 or less pages - flipkart.com
  • Erwin Quambusch: Die sozialen Folgen der Rechtschreibreformen. Von der Willkür der Schreibreform zur Willkür der Schreibenden. 12. Dezember 2006 - sprachforschung.org («Schreibkultur der Beliebigkeit»)
  • Erwin Quambusch: Die sozialen Folgen der Rechtschreibreformen. Von der Willkür der Schreibreform zur Willkür der Schreibenden. In: Zeitschrift für die sozialrechtliche Praxis (ZFSH/SGB), Ausgabe 09/2006, S. 515-520 - PDF
  • dpa/NN: Zeitungen setzen Schreibreform um. Presse verzichtet allerdings auf die zugelassenen Varianten. In: Nürnberger Nachrichten vom 1. August 2007 - NN
  • Sabine Rühl: Einige Regeln sind übertrieben und auch nicht logisch. Konrektorin Gabriele Appl im «NN»-Gespräch zur Schulpraxis mit der überarbeiteten Rechtschreibreform. In: Nordbayerische Nachrichten vom 24. August 2007 - NN
  • ERHard (hp): Harte Zeiten fürs scharfe S. In: nordbayern.de vom 22. September 2008 - nordbayern.de
  • »Nur noch 112 Grammatikregeln«. Sprache ist viel mehr als Orthografie. In: Zürichsee-Zeitung vom 8. August 2009 - sprachforschung.org („Ein weiteres Argument gegen die Rechtschreibreform ist die Beliebigkeit, die in der Sprache Einzug gehalten hat.“)
  • Stefan Brunn: Rechtschreibung: Seit langem ist seit Kurzem ganz egal. In: Nürnberger Zeitung vom 10. August 2009, Nürnberg plus - NZ
  • Textschmiede: Rechtschreibung. Was hat die Rechtschreibreform eigentlich gebracht?. In: OnlineZeitung 24.de vom 6. Februar 2010 - onlinezeitung24.de
  • Gerfried Ernst: Rechtschreibung: Auseinander oder zusammen? Die gesetzlich verordnete Rechtschreibreform, [13] die durch viele Diskussionen zu einem Reförmchen mutierte, ist inzwischen zu einer Art Selbstbedienungsladen geworden: Mehr oder minder schreibt jeder, wie es ihm gerade vor die Finger kommt. In: Nürnberger Zeitung vom 9. Februar 2010, Nürnberg plus - NZ
  • Stefan Stirnemann: * Rechtschreibung oder Falschschreibung?. Podium der Schweizer Orthographischen Konferenz BuchBasel, Symposion Zukunft Lesen, 13. November 2010 - sprachkreis-deutsch.ch und YouTube („Kampf gegen die Beliebigkeit“)
  • Reclam und die Empfehlungen der SOK. Rechtschreibsturm im Wasserglas. In: Börsenblatt, Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel, vom 5. Juli 2013 - boersenblatt.net
  • Eva Male (Die Presse): Ende der Rechtschreibung? „Wir schreiben, wie wir's uns denken“. Die Kenntnisse junger Menschen in Orthografie und Grammatik sind deutlich schlechter als früher. Unter anderem, weil im Unterricht heute weniger Wert darauf gelegt wird. In: Die Presse vom 1. Februar 2014 - diepresse.com
  • Konrad Paul Liessmann: Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift. Wien: Paul Zsolnay, 2014, 176 S., ISBN 978-3-552-05700-5 - Inhaltstext
    • Konrad Paul Liessmann: Schlechte Rechtschreibung. Analphabetismus als geheimes Bildungsziel. Wenn etwas schwerfällt, bieten die Didaktiker Erleichterungen an. Doch wo alle Schwierigkeiten umgangen werden, herrscht die Praxis der Unbildung. Verlernen wir die Rechtschreibung? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 222 vom 24. September 2014, S. 4 - faz.net (Konrad Paul Liessmann lehrt Philosophie an der Universität Wien. Der Text ist die leicht gekürzte Fassung eines Kapitels aus seiner Streitschrift „Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung“, die am 29. September in den Buchhandel kommt.)
  • Britta Schultejans, dpa: Zehetmair: „Die Sprache ist verkommen“. Im Interview erklärt der Rechtschreib-Papst und Ex-Kultusminister des Freistaats, wie es um den „Sprachfrieden“ bestellt ist. In: Mittelbayerische Zeitung vom 15. Dezember 2014 - mittelbayerische.de
  • Johann Osel: Zehn Jahre Rechtschreibreform. Generation lässig. In der digitalen Welt sind Grammatik-Regeln oft Nebensache. Doch auch für junge Menschen gibt es Bereiche, in denen sie fehlerfreie Sätze sehr schätzen. In: Süddeutsche Zeitung vom 1. August 2015 - sueddeutsche.de
  • Marc Reichwein: Auch ohne Reform hätten wir heute Rechtschreibschwächen. Zehn Jahre neue Orthografie. Den Einfluß des Medienwandels auf unser Schreiben übersehen Kritiker bis heute. In: Die Welt vom 1. August 2015 – welt.de - Online-Titel: Richtig schreiben? Braucht heute doch kein Mensch mehr. Zehn Jahre neue Rechtschreibung, und kein Ende der Kritik. Doch auch mit der alten Rechtschreibung hätten wir heute ein Problem. Sind Smartphone, WhatsApp und Twitter schuld?

Querverweise

Sachartikel

Personenartikel

Netzverweise

  • Einheitliche Rechtschreibung oder Beliebigkeitsschreibung? - VRS-Forum
  • М W E: Text in Deutsch nach finaler Rechtschreibereform, 20.11.2011 12:33 Uhr - wer-weiss-was.de
  • Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) - VRS
  • Zé do Rock: Das Wunschdeutsch im Buch „Ufo in der Küche“ - zedorock.net
  • Ultradoitsh und Wunschdoitsh. Ein Gespräch mit Zé do Rock über Sinn und Unsinn der deutschen Sprache. In: LiLi - Die Zeitung der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld, Nummer 5 - uni-bielefeld.de

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Vgl. Bayrisches Wörterbuch
  2. Initiative Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform (erl, bleibt) - Wikipedia
  3. Horst Haider Munske: Neue Rechtschreibwörterbücher im Irrgarten der Rechtschreibreform. Wie soll man selber schreiben und publizieren in diesem Rechtschreibchaos? In: Schule in Frankfurt (SchiFF), Nr. 44, Juni 2001 - SchiFF
  4. Theodor Ickler: Falsch ist richtig. Ein Leitfaden durch die Abgründe der Schlechtschreibreform. München: Droemer, 2006, 271 S., ISBN 978-3-426-27391-3
  5. Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Band 1, 16. Auflage, 2005, S. 11
  6. Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 14. Juli 1998, Az.: 1 BvR 1640/97, Randnummer 163 - BVerfG
  7. OVG Lüneburg Beschluß vom 13.09.2005, AZ: 13 MC 214/05 - im Netz
    Anmerkungen: Schüler, die wie ihre Eltern die traditionelle Orthographie verwenden, können sich demnach auf den Beschluß des OVG Lüneburg vom 16.09.2005 berufen. Die vom OVG Lüneburg festgestellte fehlende Akzeptanz der Reform heißt zugleich, daß damit auch die Grundlage des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998 nicht vorhanden ist. Bei einer neuerlichen Anrufung müßte das BVerfG daher anders entscheiden.
  8. Jean-Marie Zemb: Für eine sinnige Rechtschreibung. Eine Aufforderung zur Besinnung ohne Gesichtsverlust. Tübingen: Niemeyer Verlag, 1997, S. 53
  9. Zemb, a.a.O., S. 72, 148 f.
  10. dpa/ro: In Behörden hat es die Rechtschreibung schwer. In: Berliner Morgenpost, erschienen am 5. April 2009, 30. November 2011 - morgenpost.de
  11. Ingrid Bachér war seit Mai 1995 Präsidentin der Schriftstellervereinigung P. E. N.-Zentrum West.
  12. Dr. Michael Droescher studierte Philosophie, Linguistik und Literaturwissenschaft und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kulturamt Erlangen.
  13. Gerfried Ernst irrt wie so viele Journalisten; denn es gibt kein Rechtschreibgesetz!

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